Grin logo
en de es fr
Shop
GRIN Website
Texte veröffentlichen, Rundum-Service genießen
Zur Shop-Startseite › Romanistik - Hispanistik

Yo no invento nada. KZ-Erfahrung und ihre Verarbeitung in den Kurzgeschichten von Max Aub, insbesondere "Manuscrito Cuervo"

Titel: Yo no invento nada. KZ-Erfahrung und ihre Verarbeitung in den Kurzgeschichten von Max Aub, insbesondere "Manuscrito Cuervo"

Bachelorarbeit , 2011 , 34 Seiten , Note: 1,7

Autor:in: Alexander Bauerkämper (Autor:in)

Romanistik - Hispanistik
Leseprobe & Details   Blick ins Buch
Zusammenfassung Leseprobe Details

[...] Ich möchte mich in dieser Arbeit mit einem Bereich Aub’schen Schaffens befassen, welcher in der Literaturwissenschaft bisher erstaunlich wenig Betrachtung fand: die Erfahrung des Konzentrationslagers und dessen Darstellung in Max Aubs Kurzgeschichten.

Durch die Beleuchtung inhaltlicher Aspekte dieser ‚KZ-Kurzprosa‘ sowie ihrer literarischen Darstellungsformen und -strategien soll herausgefunden werden, was uns zum (Über)Leben im KZ erzählt wird und wie der Autor es schafft, diese Ereignisse für uns erfahrbar zu machen. Welche thematischen Diskurse also verbinden diese Erzählungen miteinander und welche Rückschlüsse können wir bezüglich ihrer gemeinen oder geteilten poetologischen Verfasstheit ziehen?

„Nicht die große Geschichte ist Aubs Thema, sondern das Schicksal der Kreatur, das Lieben und Hoffen und Leiden des Einzelnen im Angesicht des Todes“ (BUSCHMANN 2002: 29). In Aubs Texten sind der Dialog und die Polyphonie die gängigen Methoden, um von der Menge der verschiedenen Einzelschicksale auf das ‚Große Ganze‘ des Bürgerkrieges zu schließen. Dieses zentrale Verfahren findet sich auch in Aubs KZ-Kurzprosa wieder. Eine der Erzählungen jedoch bildet dabei eine Ausnahme; sie versucht sehr wohl, auf geradezu universale Weise, ‚die große Geschichte‘ zu erzählen: Im Manuscrito cuervo (Historia de Jacobo) lässt Aub den Raben Jacobo als außenstehenden, beobachtenden Deuter des menschlichen Lebens im Konzentrationslager „Le Vernet“ berichten. Die ‚rabische‘ Perspektive bleibt dabei stets auf das KZ beschränkt, was dazu führt, dass Jacobo die eigentlich ‚außerordentlichen‘ Vorgänge im Mikrokosmos KZ auf die gesamte menschliche Gesellschaftsordnung projiziert. Dabei entstehen zahlreiche satirische Momente und Logikbrüche, die diesem literarischen Experiment innerhalb der KZ-Kurzprosa Aubs einen besonderen Stellenwert verleihen.

Aus diesem Grund möchte ich das Manuscrito separat, jedoch auch im Abgleich mit den anderen Erzählungen analysieren und so seine spezifische Besonderheit herausarbeiten. Diese liegt für mich insbesondere in der Diskrepanz zwischen dem Versuch einer fiktionalen Beschreibung und Erklärung der conditio humana von Krieg, KZ und Brudermord auf der einen Seite – und dem Scheitern eben dieses Versuches auf der anderen: Auch mit dem Manuscrito cuervo findet Aub keine Darstellungstechnik, keinen Erzählrahmen, um das Unsagbare (lo indecible), das ‚Unausdrückbare‘ dieses Menschheitskapitel auszudrücken. [...]

Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

  • Einleitung
  • Wege im Leben und Schreiben Max Aubs
    • Kurzbiographische Notiz
    • Aubs realismo testimonial und der Kampf gegen das Vergessen
  • Aubs KZ-Kurzprosa: Den Schrecken erzählen, aber wie?
    • Zentrale Themen und Diskurse
    • Darstellungsweisen und Erzählstrategien
    • Synthesis: memoria y olvido und metanarratives Erzählen
  • Das Manuscrito cuervo: Ein Rabe erklärt die Welt
    • Makrostruktur und thematische Tendenzen
    • Die,rabische Perspektive: Nähe, Distanz und satirische Verdrehung
    • Das Manuskript: Fragmente eines gescheiterten Versuchs
  • Schlussbemerkung

Zielsetzung und Themenschwerpunkte

Diese Arbeit befasst sich mit der KZ-Erfahrung und ihrer literarischen Verarbeitung in den Kurzgeschichten von Max Aub, insbesondere dem Manuscrito cuervo. Im Fokus stehen die Darstellungsformen und Erzählstrategien, die Aub einsetzt, um die Schrecken des KZ für den Leser erfahrbar zu machen. Die Arbeit analysiert die thematischen Diskurse, die diese Erzählungen verbinden, und versucht, Rückschlüsse auf ihre gemeinsame poetologische Verfasstheit zu ziehen.

  • Die Erfahrung des Konzentrationslagers in Max Aubs Kurzgeschichten
  • Darstellungsformen und Erzählstrategien in Aubs KZ-Prosa
  • Thematische Diskurse und ihre Verbindungspunkte
  • Die Besonderheit des Manuscrito cuervo als satirisches literarisches Experiment
  • Das Scheitern des Versuchs, das Unsagbare des KZ darzustellen

Zusammenfassung der Kapitel

Die Einleitung skizziert den Lebensweg von Max Aub im Kontext seines Exils nach Mexiko und seiner Auseinandersetzung mit der,sorda amnesia colectiva' in Franco-Spanien. Sie führt das Thema der KZ-Erfahrung in Aubs Kurzgeschichten ein und stellt die Forschungsfrage nach den Darstellungsformen und -strategien, die er einsetzt, um diese Erfahrungen literarisch zu verarbeiten. Das Kapitel 2 bietet eine kurze biographische Notiz über Max Aub und beleuchtet seine Entwicklung als Schriftsteller, um den Zusammenhang zwischen seinem Leben und seinem Werk zu verdeutlichen.

Das Kapitel 3 analysiert Aubs KZ-Kurzprosa im Hinblick auf ihre zentralen Themen und Diskurse sowie ihre spezifischen Darstellungsformen und Erzählstrategien. Es beleuchtet den Versuch, die Schrecken des KZ für den Leser erfahrbar zu machen, und die Bedeutung des Dialogs und der Polyphonie für Aubs Erzählweise. Das Kapitel 4 konzentriert sich auf das Manuscrito cuervo und analysiert dessen Makrostruktur, thematische Tendenzen, die satirische,rabische Perspektive', sowie das Scheitern des Versuchs, die conditio humana von Krieg, KZ und Brudermord zu beschreiben und zu erklären.

Schlüsselwörter

Die zentralen Themen und Konzepte dieser Arbeit sind die KZ-Erfahrung, literarische Verarbeitung, Max Aub, Kurzgeschichte, Darstellungsformen, Erzählstrategien, thematische Diskurse, Manuscrito cuervo, satirische Perspektive, ,memoria y olvido', metanarratives Erzählen, ,lo indecible', ,testimonios y ecos', ,realismo testimonial', ,sorda amnesia colectiva'.

Ende der Leseprobe aus 34 Seiten  - nach oben

Details

Titel
Yo no invento nada. KZ-Erfahrung und ihre Verarbeitung in den Kurzgeschichten von Max Aub, insbesondere "Manuscrito Cuervo"
Hochschule
Freie Universität Berlin  (Institut für Romanische Philologie)
Note
1,7
Autor
Alexander Bauerkämper (Autor:in)
Erscheinungsjahr
2011
Seiten
34
Katalognummer
V312399
ISBN (eBook)
9783668113213
ISBN (Buch)
9783668113220
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Max Aub Manuscrito Cuervo Erzählungen Spanischer Bürgerkrieg Mexiko Exil KZ Konzentrationslager Faschismus Lager Lagerliteratur Kurzgeschichten Rabenmanuskript
Produktsicherheit
GRIN Publishing GmbH
Arbeit zitieren
Alexander Bauerkämper (Autor:in), 2011, Yo no invento nada. KZ-Erfahrung und ihre Verarbeitung in den Kurzgeschichten von Max Aub, insbesondere "Manuscrito Cuervo", München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/312399
Blick ins Buch
  • Wenn Sie diese Meldung sehen, konnt das Bild nicht geladen und dargestellt werden.
  • https://cdn.openpublishing.com/images/brand/1/preview_popup_advertising.jpg
  • Wenn Sie diese Meldung sehen, konnt das Bild nicht geladen und dargestellt werden.
  • Wenn Sie diese Meldung sehen, konnt das Bild nicht geladen und dargestellt werden.
  • Wenn Sie diese Meldung sehen, konnt das Bild nicht geladen und dargestellt werden.
  • Wenn Sie diese Meldung sehen, konnt das Bild nicht geladen und dargestellt werden.
  • Wenn Sie diese Meldung sehen, konnt das Bild nicht geladen und dargestellt werden.
  • Wenn Sie diese Meldung sehen, konnt das Bild nicht geladen und dargestellt werden.
  • Wenn Sie diese Meldung sehen, konnt das Bild nicht geladen und dargestellt werden.
  • Wenn Sie diese Meldung sehen, konnt das Bild nicht geladen und dargestellt werden.
  • Wenn Sie diese Meldung sehen, konnt das Bild nicht geladen und dargestellt werden.
  • Wenn Sie diese Meldung sehen, konnt das Bild nicht geladen und dargestellt werden.
Leseprobe aus  34  Seiten
Grin logo
  • Grin.com
  • Zahlung & Versand
  • Impressum
  • Datenschutz
  • AGB
  • Impressum