Gegenüberstellung methodischer Übungsreihen zum Erlernen der Delphin-Schwimmtechnik


Bachelorarbeit, 2013

36 Seiten


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

Tabellenverzeichnis

1 Einleitung

2 Vom Brustschwimmen zum Delphinschwimmen
2.1 Geschichtlicher Überblick
2.2 Delphintechnik heute

3 Funktionelle Merkmale der Bewegungsstruktur
3.1 Die Beinbewegung
3.2 Die Armbewegung
3.3 Die Atmung

4 Voraussetzungen für das Erlernen der Delphintechnik

5 Ansätze in der Literatur
5.1 Vorschlag einer methodischen Übungsreihe nach Wilke & Daniel (2007)
5.2 Vorschlag einer methodischen Übungsreihe nach Bissig & Gröbli (2004)
5.3 Vorschlag einer methodischen Übungsreihe nach Schneider (2012)
5.4 Zusammenfassung der vorgestellten Übungsreihen

6 Gegenüberstellung methodischer Übungsreihen zum Erlernen der Delphintechnik
6.1 Die umstrittene Anwendung von Delphinsprüngen
6.2 Ganzheitsmethode versus Teilmethode
6.3 Der Einsatz von Schwimmflossen
6.4 Der Einsatz von Hilfsmitteln
6.5 Partnerübungen
6.6 Einseitiges Delphinschwimmen

7 Tabellarische Gegenüberstellung

8 Diskussion und Stellungnahme zu den gegenübergestellten Übungsreihen

9 Fazit

10 Literaturverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

Abb. 1: Delphin- Koordination (Wilke & Daniel, 2007, S.100)

Tabellenverzeichnis

Tab. 1: Gegenüberstellung von Teil-, und Ganzheitsmethode

Tab. 2: Gegenüberstellung der Pro-, und Kontraargumente der Autoren

1 Einleitung

Aufgrund meines Interesses an der Sportart Schwimmen, insbesondere am Delphinschwimmen, bin ich darauf gestoßen, dass es in der Literatur die unterschiedlichsten Ansätze zum Erlernen der Delphintechnik gibt. Da ich selbst seit 16 Jahren aktiv im Schwimmverein tätig bin und dadurch bereits Erfahrungen und Kenntnisse sowohl in Theorie als auch in Praxis sammeln konnte, möchte ich mein Wissen durch diese Arbeit weiter vertiefen und die Ergebnisse darstellen. Das Delphinschwimmen ist die kraftaufwendigste der vier Schwimmtechniken. Das Erzeugen der Körperwelle durch das Zusammenspiel von Atemvorgang und gleichzeitigem symmetrischen Bewegen von Armen und Beinen soll erlernt werden. Schwimmexperten sind sich darüber einig, dass das Delphinschwimmen als eine der schwierigsten Lagen einzuschätzen ist. Aufgrund der hohen Anforderungen dieses Schwimmstils ist es von Bedeutung dem Lernenden das Delphinschwimmen mit geeigneten Methodiken nahezubringen. Bei näherer Betrachtung methodischer Übungsreihen der Literatur, kristallisieren sich jedoch Unstimmigkeiten in der Anwendung verschiedener Methodiken heraus. Welche Übungen[1] aber unterscheiden sich genau und wo gibt es Gemeinsamkeiten? Wie kann es sein, dass methodische Übungsreihen derart verschieden sind? Einerseits gehen die Meinungen über beispielsweise die Effizienz von sogenannten Delphinsprüngen und dem Einsatz von Schwimmflossen stark auseinander. Andererseits ist man sich über die Wirksamkeit von einseitigem Delphinschwimmen oder der Anwendung von Partnerübungen weitestgehend einig. Die vorliegende Arbeit stellt methodische Übungsreihen der Literatur zum Erlernen der Delphintechnik gegenüber, betrachtet Gemeinsamkeiten und Unterschiede und stellt die Meinungen der Autoren über die Wirksamkeit verschiedener Methoden heraus. Nach einem kurzen geschichtlichen Überblick werden zunächst die funktionellen Merkmale der Bewegungsstruktur, sowie die Lernvoraussetzungen für das Delphinschwimmen aufgeführt. Diese sollen dem Leser einen Einblick in das Leitbild des Delphinschwimmens verschaffen, sowie die konditionell- koordinativ hohen Anforderungen verdeutlichen. In Kapitel 5 werden exemplarisch drei verschiedene Übungsreihen der Literatur aufgeführt, aus denen bereits deutlich Gemeinsamkeiten und Unterschiede hervorgehen. Diese werden im Verlauf der Arbeit unter Hinzufügen weiterer Literaten gegenübergestellt und genauer analysiert. Kapitel 7 fasst die wichtigsten Aspekte stichpunktartig- überschaubar in tabellarischer Form zusammen. Abschließend wird in einer Stellungnahme die Meinungen der Autoren kritisch betrachtet und die Frage, wie es zu derart unterschiedlichen Übungsreihen kommen kann, diskutiert.

2 Vom Brustschwimmen zum Delphinschwimmen

2.1 Geschichtlicher Überblick

Das Delphinschwimmen trat erst Mitte der dreißiger Jahre, nach den klassischen Techniken des Kraul-, Brust-, und Rückenschwimmens in Erscheinung (Wilke & Daniel, 2007). Entstanden sei die Delphintechnik aus dem Versuch von Brustschwimmern im Wettkampf Zeit zu gewinnen. Die Schwimmer brachten ihre Arme nach der Zugphase unter Wasser wieder nach vorn in die Ausgangsstellung. Die Beine behielten die für das Brustschwimmen üblichen Schwunggrätschbewegungen bei. Zu dieser Zeit war das Delphinschwimmen also keine eigene Disziplin, sondern galt als eine Variante des Brustschwimmens. Erst in den vierziger Jahren bildete sich der vom Wasser vollständig freie Armschwung über die Seiten nach vorne heraus. Dem verhalf laut Wilke & Daniel (2007) der Ungar Tumpek. Je nach Länge der Strecke wechselte er zwischen einem Dreier- und einem Zweierbeinschlag. Obwohl die Brustschwimmbeinbewegung vollständig durch Delphinkicks abgelöst wurde, blieb „im Wettkampfsport die Bezeichnung ‚Schmetterlingsschwimmen ‘ bestehen“ (Wilke & Daniel, 2007, S. 94).

2.2 Delphintechnik heute

Wilke & Daniel (2007) geben an, dass die Delphintechnik im Vergleich zu den Wechselzugtechniken des Kraul- und Rückenschwimmens einen deutlichen Unterschied in der Körperlage an der Wasseroberfläche aufweist. Bei Kraul-, und Rückenschwimmen bleibt die Körperlage gleichbleibend gestreckt, wohingegen beim Delphinschwimmen ein Wechsel von Wirbelsäulenüberstreckung und Wirbelsäulenvorbeugung stattfindet. Die Überstreckung erfolgt beim Herausheben der Arme und geht dem Rückbeugen des Kopfes zeitlich voran. Werden Kopf und Arme wieder ins Wasser getaucht, kommt es zum Wirbelsäulenvorbeugen. Diese Kopf- Rumpf- Bewegungen weisen, insbesondere seit Bestehen der Undulationstechnik, Ähnlichkeiten mit dem Brustschwimmen auf. Das Undulationsbrustschwimmen unterscheidet sich vom Delphinschwimmen neben der Armbewegung in der Beintechnik. Der Brustschwimmer erlangt einen einmaligen Antriebsimpuls durch Schwunggrätschen der Beine. Dahingegen werden beim Delphinschwimmen während des Vorschubs der Arme unter der Wasseroberfläche zweimal die Unterschenkel und Fußriste nach hinten- unten geschlagen (Wilke & Daniel, 2007).

3 Funktionelle Merkmale der Bewegungsstruktur

3.1 Die Beinbewegung

Der Delphin- Beinschlag weist unterschiedliche Funktionen auf. Zum einen wird der Beinschlag zur Aufrechterhaltung nach Starts und Wenden in allen Techniken, auch beim Brusttauchzug, eingesetzt. Zum anderen bringt er innerhalb der Gesamttechnik Vortrieb und erleichtert dem Schwimmer das Herausschwingen der Arme sowie das Kopfheben zur Atmung. Der Delphinbeinschlag besteht aus zwei Schlägen, die sich in Amplitude und Dynamik unterscheiden. Zu vergleichen ist der Beinschlag mit einer beidbeinigen Kraul- Beinbewegung. Eingeleitet wird die Abwärtsbewegung mit einem leichten Beugen in den Hüftgelenken, bei lockeren Knie- und Fußgelenken. Während sich dadurch die Füße aufwärtsbewegen, sinken die Oberschenkel schon ab. Die Knie sind vor dem kräftigen Abwärtsschlag der Unterschenkel ca. 120° gebeugt. Am tiefsten Punkt der Abwärtsbewegung sind die Beine vollständig gestreckt und nahe beieinander. Während die Oberschenkel bereits den Aufwärtsschlag einleiten, schlagen die Füße noch nach unten. Bei dieser Beinstreckung hebt sich die Hüfte. Zu Beginn der Abwärtsbewegung werden die Großzehen durch den Wasserdruck zueinander gedreht, die Fersen stehen außen. Die Füße sind wieder parallel, sobald die Aufwärtsbewegung eingeleitet wird (Hahn, 2009).

3.2 Die Armbewegung

Wasserfassen- vorbereitende Phase

Die vorbereitende Phase beginnt mit dem Eintauchen der Hände in Schulterbreite. Die Hände bewegen sich bis in etwa 30 cm Tiefe des Wassers. Zu diesem Zeitpunkt sind die Schultern fast so tief wie die Hände, die Ellbogen bleiben jedoch in höherer Position. Durch die tiefe Lage der Schultern kann bereits in dieser Phase starker Druck aufgebaut werden (Hahn, 2009).

Zug- und Druckphase

Mit Beginn der Zugphase dreht der Schwimmer die Hände einwärts, sodass diese gegen die Schwimmrichtung zeigen. Anschließend bewegen sich die Hände Richtung Körpermitte und die Ellbogen werden auf Schulterhöhe bis etwa 90° gebeugt. Dadurch sind die Hände unter dem Körper kurz nahe beieinander, entfernen sich in der weiteren Druckphase jedoch wieder voneinander. Neben den Oberschenkeln verlassen die fast gestreckten Arme wieder das Wasser. Hierbei werden die Hände eines Freizeitschwimmers mit der Handkante die Wasseroberfläche durchbrechen, wogegen Spitzenschwimmer die flache Hand gegen die Schwimmrichtung halten können. Durch den kräftigen Abdruck wird auch bei einem Zug ohne Atmung die Schulter etwas aus dem Wasser gehoben. Betrachtet man die Bewegung von unten, hat diese die Form eines Schlüssellochs. Eine zunehmende Beschleunigung vom langsamen Wasserfassen bis zum kraftvollen Herausdrücken der Hände sollte wie bei allen Arm- bzw. Beinbewegungen des Schwimmens durchgeführt werden (Hahn, 2009).

Schwungphase- überleitende Phase

In der Schwungphase werden die Arme, in weitem Bogen über die Seite nach vorne geschwungen. Zunächst sind die Ellbogen gebeugt, werden im weiteren Verlauf aber gestreckt und tauchen schließlich in Schulterbreite ins Wasser ein. Die Schultern bleiben die gesamte Schwungphase über Wasser, damit die Oberarme nicht über das Wasser schleifen und der Schwung beibehalten werden kann.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb. 1: Delphin- Koordination (Wilke & Daniel, 2007, S.100)

3.3 Die Atmung

Nach Hahn (2009) ist die am häufigsten verwendete Atemtechnik die Zweieratmung. Das bedeutet, dass der Schwimmer nach jedem zweiten Armzug den Kopf zum Atmen hebt. Das Gesicht bleibt über zwei Armzüge im Wasser, die Schultern werden jedoch etwas angehoben. Neben der Zweieratmung gibt es noch die Eineratmung, bei der auf jeden Armzug ein- und ausgeatmet wird. Diese Atmung bietet sich besonders für Anfänger an, da sie die wenigsten konditionellen Ansprüche stellt. Außerdem sollte sie besonders dann angewandt werden, wenn der Schwimmer Probleme hat die Hüfte beim zweiten Beinschlag unter der Wasseroberfläche zu halten. Sprinter versuchen den Kopf möglichst lange unter Wasser zu halten, um zum einen den Schwimmrhythmus nicht zu stören und zum anderen möglichst wenig Zeit zu verlieren. Während der Druckphase beginnt der Schwimmer durch den Mund einzuatmen. Dazu hebt er den Kopf in den Nacken und schaut die Anschlagswand an. Bevor die Arme beim Vorschwingen in Höhe des Kopfes sind, muss das Gesicht bereits wieder ins Wasser gesenkt werden. Daher sollte möglichst schnell und kräftig eingeatmet werden. Sobald das Gesicht wieder flach im Wasser liegt, lässt der Schwimmer durch die Nase leicht Luft ab, um das Eindringen von Wasser zu verhindern. Im Laufe der Zug- und zu Beginn der Druckphase wird kräftig durch den Mund ausgeatmet.

4 Voraussetzungen für das Erlernen der Delphintechnik

Betrachtet man die Lernvoraussetzungen für das Delphinschwimmen, muss zunächst betont werden, dass Delphin nicht als erste zu erlernende Schwimmart in Betracht kommt. Die wichtigste Lernvoraussetzung ist laut Wilke und Daniel (2007) die Beherrschung des Brust- oder Kraulschwimmens. Besonders gegenüber der Brusttechnik weist das Delphinschwimmen einige Parallelen auf. Neben der symmetrischen Armbewegung beinhaltet Brustschwimmen das Oberkörperaufrichten, sowie eine hohe Kopfposition während des Einatmens. Das Kraulschwimmen lässt sich methodisch für Übungen des einarmigen Delphin- Rhythmusschwimmens verwenden.

Wilke & Daniel (2007) ergänzen, dass eine weitere Voraussetzung das Gleiten in Bauchlage bei angehaltenem Atem über drei bis vier Körperlängen darstelle. Hierbei sollte das Auf- und Abtauchen per Kopf gesteuert und möglichst rasch ausgeführt werden. Wenn die Lernvoraussetzungen geschaffen, sind könne das Delphinschwimmen durch Übungen weiter ausgebaut und gefestigt werden. In der Literatur werden hierfür zahlreiche Übungsreihen vorgeschlagen. Meinungen über die Wirksamkeit verschiedenster Übungen überschneiden sich jedoch nicht bei allen –in dieser Arbeit behandelten- Autoren. Gemeinsamkeiten und Unterschiede gilt es in den folgenden Kapiteln genauer zu betrachten und gegenüberzustellen.

5 Ansätze in der Literatur

Eine umstrittene Herangehensweise zur Einführung der Delphintechnik, über die die Meinungen der Autoren stark auseinandergehen, sind die sogenannten Delphinsprünge. Die einen sind der Meinung, Delphinsprünge seien eine gute Vorbereitung für die Körpersteuerung des Delphinschwimmens. Andere glauben Defizite in der Schwimmtechnik seien Folge falsch angewandter Delphinsprünge in hüfttiefem Wasser (Schneider, 2012). Ein weiterer umstrittener Punkt ist der Einsatz von Schwimmflossen. Delphinkicks von Schwimmanfängern erzeugen zu Beginn wenig Vortrieb. Daher sehen Befürworter den Einsatz von Flossen als besonders hilfreich (Schneider, 2012). Kritiker behaupten der Einsatz von Schwimmflossen führe zu einer falschen Betonung der Körperwelle und zu einer falschen Koordination von Beinbewegung und Armzug (Bissig & Gröbli, 2004). Daher sei das Anwenden von Flossen bei Anfängern nicht geeignet. Neben diesen unterschiedlichen Kritiken gibt es ebenso Einstimmigkeiten in den Meinungen über den Einsatz von bestimmten Übungen. Hier ist man sich beispielswiese in der Übung des einarmigen Delphinarmzugs zur Einführung von Koordination der Arme und Beine weitestgehend einig. Das folgende Kapitel zeigt zunächst exemplarisch drei in der Literatur vorgeschlagene Übungsreihen zum Erlernen der Delphintechnik auf. So wird dem Leser ein Einblick in das Leitbild des Delphinschwimmens verschafft. Außerdem werden dem Leser die schon oben aufgeführten umstrittenen Punkte veranschaulicht. Auf Basis der methodischen Übungsreihen von Wilke & Daniel (2007), Bissig & Gröbli (2004) und Schneider (2012) werden später weitere Literaten herangezogen. Deren Vorschläge zur Technikaneignung und Meinungen zu bestimmten Methodiken werden gegenübergestellt und sowohl Unterschiede als auch Gemeinsamkeiten diskutiert.

5.1 Vorschlag einer methodischen Übungsreihe nach Wilke & Daniel (2007)

Vom Delphinspringen zur grobstrukturierten Gesamtbewegung des Delphinschwimmens Delphinspringen mit Delphinschlag: Hierbei führt der Übende einen Delphinsprung mit Armschwung über Wasser nach vorne aus. Dies kann sowohl mit Hilfsmittel (beispielsweise einer Poolnudel), als auch ohne Hilfsmittel erfolgen. Steuern Kopf, Arme und Oberkörper wieder Richtung Wasseroberfläche, sollte ein kräftiger Hüft- Beinschlag ausgeführt werden. Diese Übungsform kann für Übende interessanter gestaltet werden, indem sie beobachten, wer sich durch den Delphinschlag weiter aus dem Wasser heraus schiebt.

Delphinspringen mit Armabdruck vom Beckenboden: Der Delphinsprung wird genauso wie in der vorherigen Übung ausgeführt. Sobald der Übende jedoch unter Wasser ist, sollte er den Boden suchen und sich kräftig von diesem nach vorn- oben abstoßen wenn der Delphinschlag einsetzt.

Delphinspringen mit zweitem Armschwung: Delphinsprung wird ebenfalls mit Abdruck vom Boden durchgeführt. Im Augenblick des Auftauchens von Kopf und Schultern über Wasser wirft der Übende die Arme nochmals nach vorne.

Delphinspringen mit zweitem Beinschlag: Auch hier wird nach dem Durchbruch der Schulter durch die Wasseroberfläche ein zweiter Armschwung durchgeführt. Wenn die Arme wieder vorne eintauchen, schlagen die Beine ein zweites Mal und treiben so den gleitenden Körper schneller voran. Diese Übung kann für die Übenden in Wettkampfform organisiert werden. Gewonnen hat der Schwimmer, dessen gleitender Körper durch den zweiten Delphinbeinschlag am weitesten voran gekommen ist.

Delphinspringen mit anschließendem Delphinschwimmen: Anstelle des Abdrucks vom Boden sollten sich beim Delphinspringen mit anschließendem Delphinschwimmen die Arme unter Ellenbogenbeugung vom Wasser abdrücken.

Hinweise zur Verwendung von Schwimmflossen:

Die Verwendung von Schwimmflossen ist für die oben beschriebenen Übungen nicht nur möglich, sondern von Zeit zu Zeit sogar anzuraten. Der Übende spürt durch die Flossen die leichte Verzögerung des Delphinschlages wie dessen Schubwirkung deutlicher. Nur bei rhythmischer Aneinanderreihung von Delphinsprüngen ist der Einsatz von Schwimmflossen nicht effektiv. Hinstellen, Springen und Beinschlag sind die Hauptaufgaben dieser Übung. Der Gebrauch von Flossen würde bei dieser Aufgabe das rasche Aufsetzen der Füße auf den Beckenboden verhindern. Die Rhythmisierung des Delphinspringens ist besonders gut geeignet für Anfänger mit einer zu großen oder zu kleinen Bewegungsamplitude und lässt sich als dynamische Gruppenübung organisieren. Die Lernenden können ihre Bewegungsausführung sowohl über als auch unter Wasser gegenseitig beobachten und verbessern. Am Ende kann ein Wettkampf organisiert werden, indem jeder versucht die meisten Sprünge hintereinander zu schaffen oder am weitesten zu gleiten (Wilke & Daniel, 2007).

Übungsformen zum Rhythmisieren der Delphinbewegung

Schlängeln unter Wasser: Der Übende stößt sich mit vorgestreckten Armen unter Wasser von der Wand ab. Durch ruhiges Heben und Senken des Kopfes und der nachfolgenden Hüftbewegung kann sich der Übende mit den Beinen nach vorne drücken. Den Schwimmern, denen diese Aufgabe noch schwer fällt können diese Übung zunächst mit Verwendung von Schwimmflossen durchführen.

Zweier- Beinschlagen mit einarmiger Schmetterlingsbewegung: Während der Übende einen Zweier- Beinschlag ausführt bleibt ein Arm vorgestreckt, der andere Arm schwingt seitlich über Wasser nach vorn, taucht ins Wasser ein, zieht sich beugend, streckt sich und verlässt das Wasser wieder. Die Armbewegung entspricht einem einseitig geführten Kraularmzug. Um Kraft zu sparen, liegt der Körper etwas auf der Seite des passiven Arms. Bei Anfängern sollte der Arm zunächst nach einer halben Bahn gewechselt werden, später kann dies in dichterer Folge geschehen.

Delphinrhythmus- Üben: Das Delphinrhythmus- Üben beginnt wie oben mit einer einarmigen Schmetterlinksbewegung. Diese wird dreimal rechts und dreimal links ausgeführt und mit einer beidarmigen, d.h. einer Gesamtbewegung beendet. Dieser Bewegungsablauf wird mehrmals wiederholt. Die Übung sollten die Lernenden nach Möglichkeit erst durchführen, wenn sie sich in der vorangehenden Übung zweier- Beinschlagen mit einarmiger Schmetterlingsbewegung sicher fühlen. Da diese Übung sowohl hohe koordinative als auch konditionelle Ansprüche stellt, ist sie stets dann abzubrechen und erst nach einer kurzen Regenerationsphase wieder aufzunehmen, wenn Ermüdung die Bewegungsausführung oder die Konzentration behindert. Der Zweier- Beinschlag mit Beidarmzug unter Wasser stellt eine weitere Übungsform dar, eignet sich jedoch besser für diejenigen, die Brustschwimmen als Erstschwimmart gelernt haben. Die einarmige Delphinbewegung wird eher von Kraulschwimmern bevorzugt, so Wilke und Daniel (2007). Gibt es Schwimmer mit zu geringer Rumpfbeteiligung, sollte der passive Arm nicht vorgestreckt, sondern seitlich an den Körper gelegt werden. Entsprechend kommt der Kopf mehr zum Einsatz und löst eine stärkere Oberkörper- Hüftbewegung aus. Um das Üben des Delphinrhythmus variantenreich zu gestalten, kann der Delphinschlag auch in Seitenlage geübt werden.

Übungen für die richtige Atemtechnik

Atmen mit Armbewegung im Gehen: Bei vorgebeugtem Oberkörper im hüfttiefen Wasser soll der Übende langsam vorwärts gehen. Bei angehaltener Luft erfolgt ein beidarmiger Armschwung. Ausgeatmet wird durch Nase und Mund während des Armzugs unter Wasser. Danach heben sich Kopf und Arme aus dem Wasser und es wird eingeatmet. Die Atmungskoordination ist also im Grunde die gleiche wie beim Brust- und Kraulschwimmen: Ausatmung während des Zugs der Arme bis zur Senkrechten, Einatmung während des Armstreckens und Atempause während des Vorbringens der Arme vor den Kopf.

[...]


[1] Die Begrifflichkeiten Methodik, Methode und Übung hat im Rahmen dieser Arbeit gleichgestellte Bedeutung

Ende der Leseprobe aus 36 Seiten

Details

Titel
Gegenüberstellung methodischer Übungsreihen zum Erlernen der Delphin-Schwimmtechnik
Hochschule
Ruhr-Universität Bochum  (Fakultät für Sportwissenschaft)
Autor
Jahr
2013
Seiten
36
Katalognummer
V312513
ISBN (eBook)
9783668112803
ISBN (Buch)
9783668112810
Dateigröße
567 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
gegenüberstellung, übungsreihen, erlernen, delphintechnik, literatur
Arbeit zitieren
Erika Wießner (Autor:in), 2013, Gegenüberstellung methodischer Übungsreihen zum Erlernen der Delphin-Schwimmtechnik, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/312513

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