Leseprobe
Inhaltsverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis ... II
Zusammenfassung ... III
1. Einleitung ... 1
2. Definitionen ... 2
2.1 Definition Kundenbindung ... 2
2.2 Definition Kundenbindungsinstrument ... 3
3. Notwendigkeit der Kundenbindung ... 3
3.1 Allgemein ... 3
3.2 Besondere Notwendigkeit der Mitgliederbindung ... 5
4. Die wesentlichen Kundenbindungsinstrumente von Genossenschaftsbanken ... 5
4.1 Mitgliedschaft ... 5
4.2 Persönlicher Kontakt ... 6
4.3 Trägheit der Kunden ... 7
5. Kundenbindung von Direktbanken .... 7
6. Beispielhafte Darstellung der Kundenbindung an der VB XYZ eG ... 8
6.1 Allgemeines ... 8
6.2 Kundenbindung durch Mitgliedschaft ... 8
6.3 Nachteile in der Praxis ... 9
7. Ausblick ... 9
7.1 Entwicklung der Kundenbindung ... 9
7.2 Entwicklung der Mitgliedschaft ... 10
8. Fazit ... 10
Anhang ... 12
Literaturverzeichnis ... 15
Abkürzungsverzeichnis
Anh. - Anhang
a. a. O. - am angegebenen Ort
eG - eingetragene Genossenschaft
et al - et alii
f. - folgende
ff. - fortfolgende
Hg. - Herausgeber
html - Hypertext Markup Language
http - Hypertext Transfer Protocol
o.V. - ohne Verfasser
S. - Seite
URL - Uniform Resource Locator
vgl. - vergleiche
www. - World Wide Web
z.B. - zum Beispiel
Zusammenfassung
Die folgende Studienarbeit beantwortet die ihr vorausgestellte Leitfrage, ob die Mitgliedschaft in Genossenschaftsbanken als ein effektives Instrument zu einer langfristigen Kundenbindung dienen kann. Zur Beantwortung wird zunächst die Notwendigkeit der Kundenbindung im Banksektor deutlich gemacht. Ferner werden die wesentlichen Kundenbindungsinstrumente einer Genossenschaftsbank dargestellt. Zur Veranschaulichung wird das Beispiel der Volksbank XYZ eG herbeigezogen. Es folgt ein Ausblick und eine Zusammenfassung mit dem Ergebnis, dass die Mitgliedschaft gerade im Bezug zur Finanzkrise im Jahre 2009 als ein effektives Mittel zu einer Gewinnung von Stammkundschaft sein kann.
1. Einleitung
Die weltweite Finanz- und Staatsschuldenkrise in den Jahren 2008 und 2009 ließ Banken in ein schlechtes Licht rücken. Hauptsächlich wurden sie für die schweren, noch heute zu spürenden Folgen der Krise verantwortlich gemacht. Dieser Ruf führte zu einer Veränderung des Kundenverhaltens: Kunden eines Finanzhauses zeigten weniger risikobereitschaft und schenkten ihrer Bank nur sehr wenig Vertrauen. Seit 2008/09 hat der aufgeklärte Kunde höhere Anforderungen an seine Bank und versucht sich in finanziellen Angelegenheiten teilweise selbst zu beraten.1
Doch die Banken bemühen sich zunehmend der allgemeinen Verunsicherung entgegenzuwirken. Besonders gut gelingt dies den Genossenschaftsbanken, die die ganzheitliche Beratung und die Beziehung zum Kunden in den Mittelpunkt stellen. Die neu entwickelte ganzheitliche Beratung der Genossenschaftsbanken lässt ein enges Kunden - Bank Verhältnis aufbauen und somit das verloren gegangene Vertrauen in Teilen zurückgewinnen.2
Hinzu kommt der Vorteil der Kerneigenschaft einer Genossenschaftsbank: Die Mitgliedschaft. Sie lässt die Genossenschaftsbanken in der Zeit des Misstrauens gegenüber Direktbanken in Hinblick auf Kundenbindung profitieren, weil jedes Mitglied ein Mitspracherecht in seiner Bank besitzt und somit ein Teil der eigenen Bank ist.
Denn die Kundenbindung ist für die Banken in dieser Zeit ein immer wichtigeres Thema. Denn nur wer es schafft, seine Kunden aktiv und mit entsprechenden Instrumenten langfristig zu binden, kann am Markt bestehen.3
Doch inwiefern ist die Mitgliedschaft in Genossenschaftsbanken ein sinnvolles und effektives Instrument zur langfristigen Kundenbindung?
Ob die Mitgliedschaft in einer Genossenschaftsbank als ein effektives Mittel zu einer langfristigen Kundenbindung dient, soll in der folgenden Studienarbeit erörtert und kritisch hinterfragt werden. Zusätzlich sollen alternative Kundenbindungsinstrumente aufgezeigt und in einen kritischen Vergleich gebracht werden. Die Zukunft und Entwicklung dieses Instrumentes soll die Studienarbeit abrunden. Um eine fundierte und begründete Antwort auf die Leitfrage zu erhalten, wird zunächst die Kundenbindung an sich und die dazu möglichen Instrumente beleuchtet. Des Weiteren soll die Mitgliedschaft in Genossenschaftsbanken genauer erörtert werden. Um eine differenzierte Antwort zu erhalten, werden Kundenbindungsinstrumente von Direktbanken und andere Mittel von genossenschaftlichen Banken zur Kundenbindung untersucht. Zur Veranschaulichung wird das Beispiel der Volksbank XYZ eG dienen. Eine Prognose zur weiteren Entwicklung des Kundenbindungsinstrumentes und eine aufschlussreiche Zusammenfassung werden die Arbeit abschließen.
2. Definitionen
2.1 Definition Kundenbindung
Eine klassische Definition der Kundenbindung beschreibt mitunter den Prozess einer (langfristigen) Bindung zwischen einem Nachfrager und einem bestimmten Anbieter; also die Gewinnung von Stammkundschaft. Die zunächst zufriedene Kundschaft pflegt ein gutes Verhältnis zu diesem Anbieter und ist bereit eine längere Bindung mit diesem einzugehen.4
Überträgt man diese Definition auf Kreditgenossenschaften in der heutigen Zeit, so ließen sich die Mitglieder als Stammkundschaft bezeichnen, da viele Mitglieder aufgrund ihrer Einlagen oder Genossenschaftsanteilen länger an eine Genossenschaftsbank gebunden sind.
2.2 Definition Kundenbindungsinstrument
Ein Kundenbindungsinstrument ist das Mittel mit dem man die Stammkundengewinnung initiiert und eine langfristige Kundenbindung einleitet. Also alle Maßnahmen die helfen, Kunden länger an einen Anbieter zu binden. Zu den typischen Kundenbindungsinstrumenten zählen unter anderem Kundenkarten, Bonus- und Treueprogramme, Kundenzeitungen und Ähnliches.
Auf genossenschaftliche Kreditinstitute bezogen bedeutet das, den Kunden dazu zu bringen, längerfristig sein Geld bei seiner Bank anzulegen und eine enge Kunden-Bank-Beziehung aufzubauen und ferner Mitglied seiner Bank zu werden.
3. Notwendigkeit der Kundenbindung
3.1 Allgemein
Die Kundenbindung ist für die Banken ein immer wichtiger werdendes Thema, weil sich das Kundenverhalten immens verändert hat. Früher galt: „Das Geld des Dorfes ist dem Dorfe“, was heißt, dass Mitglieder an ihre Genossenschaft gebunden waren, um von ihrem Kapital zu profitieren. Da Genossenschaftsbanken auch Geschäfte mit Nicht-Mitgliedern abwickeln dürfen, geht diese intensive Bindung bei vielen Kunden verloren. Zwar sind Genossenschafts- und Sparkassen immer noch die beliebtesten Hausbanken, allerdings brachten immer mehr Direktbanken mit ihren attraktiven Kontokonditionen Kunden dazu, ein Zweitdepot zu eröffnen oder sogar ganz abzuwerben. Somit kommt es bei vielen Kunden zu einer Verteilung des Geldes bei mehreren Kreditinstituten.5
Doch nicht nur Einlagen werden nicht mehr bei der ursprünglichen Stammbank angelegt. Auch Produkte wie zum Beispiel einfache Kredite oder Finanzierungen werden mittlerweile von verschiedensten Unternehmen über Banken angeboten. So werden beispielsweise „0 %-Finanzierungen“ in Autohäusern, Elektrogeschäften und Möbelhäusern angeboten, um Kunden die Finanzierung zu vereinfachen, um keinen Kredit bei seiner Bank aufzunehmen zu müssen. Der Kunde hingegen nimmt einen Kredit bei einer mit dem Unternehmen kooperierenden Bank auf, welche sich durch diesen Erstkontakt mit dem Kunden ein Folgegeschäft erhofft.6
Ein weiteres interessantes Beispiel bietet die Internetplattform „eBay“ mit ihrem Tochterunternehmen „PayPal“, welches eine komfortable Bezahlmöglichkeit für Käufe im Internet bietet. Das Unternehmen besitzt mittlerweile über 230 Millionen Kunden in über 190 Ländern und bietet den Kreditinstituten erhebliche Parole. Schätzungsweise werden rund ein Viertel aller Internetkäufe über das „Paypal“-Bezahlsystem abgewickelt.7
Es ist also festzuhalten, dass Kunden zur Befriedigung ihrer finanziellen Bedürfnisse nicht mehr zwingend ihre „Hausbank“ aufsuchen müssen, sondern es ihnen immer leichter gemacht wird, Produkte wie Kredite oder Finanzierungen, die sie im Regelfall bei ihrer Bank erwerben auch bei anderen Unternehmen beziehen können. Dies hat zur Folge, dass die aktive Kundenbindung für Banken als unabdingbar gilt.8
3.2 Besondere Notwendigkeit der Mitgliederbindung
Die aus der Finanzkrise resultierenden, hohen Anforderungen an das Eigenkapital für Kreditinstitute zwingen Genossenschaftsbanken dazu, ihr Eigenkapital stetig zu erhöhen.
Ein Beispiel:
Die neuen Empfehlungen für die Kapital und – Liquiditätsregeln „Basel III“, zwingen Kreditinstitute dazu, notwendiger Weise ihr Eigenkapital zu erhöhen, um
den Anforderung der neuen Verordnungen gerecht zu werden. Weil Genossenschaftsanteile dauerhaft und uneingeschränkt für die Bank zu Verfügung stehen,
zählen diese zu dem sogenannten „harten Kernkapital“, wovon ein Kreditinstitut laut „Basel III“ bis 2019 sieben Prozent besitzen muss. Aus diesem Grund
muss der Mitgliederbindung eine besondere Bedeutung zugesprochen werden.9
[...]
[1] Vgl. Walter, Herbert: Das Vertrauen in die Bankberatung zurückgewinnen, in: Hagen, Jan, Schürenkrämer, U. (Hg.), Die Wiederentdeckung des Kunden, Hamburg 2011, S.223 f.
[2] Vgl. Brakensiek, Thomas: Güte-Siegel für die Finanzplanung: Strahlkraft nach innen und außen,in: Bank und Markt 9/2012, S. 25 f.
[3] Vgl. Walter, Herbert: Das Vertrauen in die Bankberatung zurückgewinnen,a.a.O.,S.249.
[4] Vgl. Homburg, C., Bruhn,M.: Kundenbindungsmanagement, Wiesbaden 2000, S.8.
[5] Vgl. Sinn, Walter, Vater, D., et al.: Was Bankkunden wirklich wollen, Wolnzach 2012,
S. 14.
[6] Vgl. Guldner, Jan: Nullprozent-Finanzierungen lohnen sich nur selten, online im Inter- net: URL:http://www.welt.de/finanzen/verbraucher/article13763145/Nullprozent- Finanzierungen-lohnen-sich-nur-selten.html [Stand 2014-10-20].
[7] Vgl. Niestler, Franz: Googles Weg zur Sparkasse, online im Internet: URL: http://www.faz.net/aktuell/finanzen/banklizenz-fuer-internetgeschaefte-googles-weg-zur- sparkasse-13005707.html [Stand 2014-10-22].
[8] Vgl. Walter, Herbert: Das Vertrauen in die Bankberatung zurückgewinnen,a.a.O.,S.231.
[9] Vgl. o.V.: Basel III / CRD IV, online im Internet: URL: http://www.bafin.de/DE/Internationales/Regelungsvorhaben/Basel_CRD/basel_crd_nod e.html;jsessionid=37ABB0422268DB1025E57087ECB2D8C2.1_cid390#doc2695972bo dyText10 [Stand 2014-10-22].