Auswirkungen berufsbedingter psychischer Erkrankungen auf Mitarbeiter und Unternehmen


Hausarbeit, 2013

15 Seiten, Note: 1,7


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Einführung

2. Definition des Begriffs „ berufsbedingte psychische Erkrankung“

3. Ursachen psychischer Erkrankungen

4. Folgen für den Arbeitnehmer
4.1 Gesundheitsbereich
4.1.1 Stress
4.1.2 Psychische Ermüdung
4.1.3 Ermüdungsähnliche Zustände
4.1.4 Depression
4.1.5 Burn-out
4.2 Leistungsbereich
4.3 Sozialbereich

5. Folgen für das Unternehmen

6. Aktuelle Zahlen

7. Schluss

8. Literaturverzeichnis

1. Einführung

Die Arbeitswelt wurde im Laufe der Globalisierung einem großen Wandel unterzogen. Der Wandel vom Verkäufer- zum Käufermarkt führt zu einer gesteigerten Konkurrenz zwischen den Unternehmen, von deren Auswirkungen auch die Mitarbeiter aktiv betroffen sind. Die Anforderungen bezüglich Flexibilität und Arbeitseinsatz haben enorm zugenommen, was nicht ohne Konsequenzen bleibt. Immer mehr Fehltage gehen auf das Konto berufsbedingter psychischer Erkrankungen, ausgelöst durch zunehmenden Stress und Überforderung. Die Folge für Unternehmen sind Kosten in Milliardenhöhe. Ziel dieser Arbeit ist eine Ursachenforschung und eine Darstellung der Bedeutung berufsbedingter psychischer Erkrankungen für Arbeitgeber und -nehmer. Für das Verständnis ist eine Definition des Begriffs „berufsbedingte psychische Erkrankung“ vorweg unerlässlich. Anschließend sollen die Ursachen psychischer Erkrankungen erörtert und mögliche Folgen für Mitarbeiter und Unternehmen aufgezeigt werden. Eine Darlegung der Folgen anhand aktueller Zahlen schließt die Arbeit ab.

2. Definition „ berufsbedingte psychische Erkrankung“

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) publiziert ständig aktualisiert eine Klassifikation psychischer Störungen, die ICD-10, welche international und allgemeingültig ist. Sie verwendet den Terminus Störung und bezieht die Begriffe Krankheit oder Erkrankung damit ein.1 Diese sollen ebenso in dieser Arbeit gleichgesetzt werden. Für die Diagnose einer psychischen Störung können folgende Kriterien hilfreich sein: Persönliches Leid, Abweichung von Normen, Funktionseinschränkung oder Behinderung und Selbst-beziehungsweise Fremdgefährdung.2

Man unterscheidet zwischen berufs- bzw. arbeitsbedingten Erkrankungen und Berufskrankheiten. Der Begriff „Arbeitsbedingte Erkrankung“ wurde 1973 im Arbeitssicherheitsgesetz eingeführt und gilt als Gesundheitsstörung, die teilweise oder vollständig durch die Arbeitsumstände verursacht wurde. Im Gegensatz zur Berufskrankheit existiert hier keine gesetzliche Definition. Eine Berufskrankheit ist eine arbeitsbedingte Erkrankung, die während der Arbeit entstanden und eindeutig und ausschließlich durch diese verursacht worden ist. Alle Berufskrankheiten müssen in der Berufskrankheiten-Verordnung enthalten sein und können dann entsprechend entschädigt werden.3 Derzeit ist allerdings keine psychische Erkrankung als Berufskrankheit gelistet.

3. Ursachen psychischer Erkrankungen

So individuell wie die Betroffenen sind auch die Ursachen für psychische Er- krankungen. Hierbei werden fünf Einflussfaktoren unterschieden, welche allerdings nicht isoliert zu betrachten sind, sondern oftmals zusammenwirken. Das sind Einflüsse der Arbeitsaufgabe- und des Arbeitsinhalts wie zum Beispiel quantitative oder qualitative Unter- wie Überforderung.4 Von Bedeutung sind auch die Einflüsse der Arbeitsorganisation- und zeit, hier- bei vor allem die Belastung durch Überstunden, fehlende Pausen und Schicht- arbeit, welche sowohl Körper als auch Psyche der Arbeitenden belasten.5 Laut Deutschem Gewerkschaftsbund (DGB) gab die Hälfte aller Arbeitnehmer eine Wochenarbeitszeit von mindestens 45 Stunden an.

72 Prozent leisten sogar 15 Überstunden pro Woche und mehr.6

Verstärkt wird dies zusätzlich durch den Abbau der Trennung von Beruf und Privatleben. Ein Abschalten nach der Arbeit wird vielen Arbeitnehmern durch ständige Erreichbarkeit deutlich erschwert. Als Beispiele für Faktoren der Arbeitsumgebung und des Arbeitsplatzes sind Lärm, ungünstige Klimata und mangelhafte Ergonomie des Arbeitsplatzes zu nennen.7 Eine nicht unerhebliche Rolle spielen auch die sozialen Beziehungen. Vertikale Beziehungen, also die zwischen Vorgesetzten und Mitarbeitern können durch mangelndes Mitspracherecht oder einen autoritären Führungsstil geschwächt werden, horizontale, also unter Kollegen, durch Konflikte, Konkurrenzdruck oder Mobbing.8 Zu guter Letzt sind soziale Bedingungen des Beschäftigungsverhältnisses zu nennen wie die Arbeits- und sozialrechtliche Gestaltung des Arbeitsvertrages. Die Sicherheit eines dauerhaften geregelten Arbeitsplatzes hat in vielen Betrieben abgenommen, was zu Verunsicherung und Angst bei den Mitarbeitern führt. Immer mehr Arbeitnehmer müssen sich mit Zeitverträgen zufrieden geben oder sogar einen Zweitjob annehmen, um ihre Lebenshaltungskosten zu decken.

4. Folgen für den Arbeitnehmer

Man unterscheidet zwischen Belastung und Beanspruchung. Unter Belastung wird die Gesamtheit aller Faktoren verstanden, die auf den Menschen einwirken, während Beanspruchung die direkte Reaktion von Körper und Geist auf diese Einflüsse sind.9 Die Folgen psychischer Fehlbelastungen für den Arbeitnehmer sind vielfältig. Es folgt eine Darstellung dieser, unterteilt in den gesundheitlichen Bereich, den Leistungs- und den Sozialbereich.

4.1 Gesundheitsbereich

Die gesundheitlichen Folgen psychischer Fehlbeanspruchung reichen von psychosomatischen oder chronischen Krankheiten wie beispielsweise Herz- Kreislauferkrankungen, Erkrankungen des Verdauungstrakts oder Muskel-Skelett Erkrankungen bis über die klassischen psychischen Folgen einer Fehlbelastung wie Stress, psychische Ermüdung und ermüdungsähnlichen Zuständen. Die psychischen Folgen sollen anhand ausgewählter Krankheitsbilder beispielhaft verdeutlicht werden.

4.1.1 Stress

Stress wird subjektiv als „anhaltend unangenehme, angstbetonte und erregte Anspannung“10 wahrgenommen. Die Arbeitswissenschaft deklariert Stress nicht als Prozess, sondern als Zustand in Folge einer Überbeanspruchung.11 Die Folgen sind innere Unruhe, Nervosität, überhastetes Arbeitstempo. Objektiv messbar sind Stresszustände zum Beispiel durch eine Erhöhung der Pulsfrequenz, des Blutdrucks und des Adrenalingehalts.12 Auslösende Faktoren bezeichnet man als Stressoren. Die aktuelle Stressforschung ist allerdings zu der Erkenntnis gekommen, dass Stress in begrenztem Maße zunächst positiv und sogar leistungssteigernd ist (sogenannter Eustress), währenddessen zu viel und dauerhafter Stress (Distress) sich negativ auf das Befinden des Betroffenen auswirkt und unter gewissen Umständen sogar zu dauerhaften psychischen Erkrankungen führen kann.13

[...]


1 Vgl. Dilling et al. (2011), S. 26

2 Vgl. Amelang/ Schmidt- Atzert (2006), S. 501

3 Vgl. Wenchel (2001), S. 33

4 Vgl. Badura et al. (2010), S.18

5 Vgl. ebd., S.19

6 Vgl. o.V. (2013): http://www.stern.de/news2/aktuell/psychische-leiden-bald-volkskrankheit- nummer-eins-2010220.html 02.09.2013, 16:59

7 Vgl. Badura et al. (2010), S.20

8 Vgl. Litzcke/ Schuh (2010), S. 6

9 Vgl. Badura et al. (2010), S. 14

10 Badura et al (2010), S. 16

11 Vgl. ebd., S. 16

12 Vgl. ebd., S. 16

13 Vgl. Stehling (2000), S. 12

Ende der Leseprobe aus 15 Seiten

Details

Titel
Auswirkungen berufsbedingter psychischer Erkrankungen auf Mitarbeiter und Unternehmen
Hochschule
AKAD University, ehem. AKAD Fachhochschule Stuttgart
Note
1,7
Autor
Jahr
2013
Seiten
15
Katalognummer
V313093
ISBN (eBook)
9783668118997
ISBN (Buch)
9783668119000
Dateigröße
524 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
auswirkungen, erkrankungen, mitarbeiter, unternehmen
Arbeit zitieren
Mareike König (Autor:in), 2013, Auswirkungen berufsbedingter psychischer Erkrankungen auf Mitarbeiter und Unternehmen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/313093

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