Die Gesundheit und das Wohlergehen stellen in der gesellschaftlichen Wahrnehmung das höchste Gut dar. Sie sind zugleich zentraler Lebenswert. Besonders im Arbeitsleben gewinnt die Auseinandersetzung mit dem Erhalt der physischen aber auch der psychischen Gesundheit stets an Bedeutung.
Mitarbeiter sind aufgrund der demografischen Entwicklungen zu einer der wichtigsten Ressourcen für die Generierung von nachhaltigem Unternehmenserfolg geworden. Die Wettbewerbsfähigkeit hängt mehr denn je von der Fertigkeit des Unternehmens ab, die Leistungs- und Beschäftigungsfähigkeit als auch die Motivation der Mitarbeiter dauerhaft zu erhalten und zu steigern. Motivierte und leistungsfähige Mitarbeiter müssen jedoch physisch und psychisch gesund sein, um nachhaltig einen Beitrag zum Unternehmenserfolg leisten zu können. Seit Jahren haben sich besonders die psychischen Belastungen in der Arbeitswelt verändert, was unweigerlich zu einer Erweiterung des unternehmerischen Blickwinkels im Umgang mit psychischen Belastungen führt. Vorrangig ist der Anstieg der psychischen Belastungen und Erkrankungen unter anderem auf die Zunahme von anhaltendem Zeit- und Leistungsdruck, Aufgabenverdichtung und Komplexitätszunahme sowie der dauerhaften Veränderungsnotwendigkeit von Unternehmen zurückzuführen. Der Begriff Stress wird in diesem Zusammenhang nahezu inflationär verwendet, was jedoch nicht bedeutet, dass er per se negativ besetzt sein muss. Erst wenn es Führungskräften und Mitarbeitern nicht mehr gelingt, psychische Belastungssituationen adäquat zu bewältigen, kann Stress zu negativen Auswirkungen auf die Gesundheit führen. Diese Form der Beeinträchtigung spiegelt sich wieder in erhöhten Ausfallzeiten, sinkender Leistungsfähigkeit und schwindender Motivation.
In Folge dessen müssen die veränderten Erwartungshaltungen der Mitarbeiter an ihr Unternehmen und vor allem an ihre
Vorgesetzten mit in das unternehmerische Betrachtungsfeld einbezogen werden. Speziell im Kontext steigender psychischer Belastungen ist von einer veränderten Erwartungshaltung der Mitarbeiter auszugehen. Doch welche Erwartungen haben Mitarbeiter an das Vorgesetztenverhalten im Kontext steigender psychischer Belastungen? Und wie können aus diesen Erwartungen Erkenntnisse gewonnen werden, um daraus im Sinne des salutogenetischen Verständnisses Mitarbeiter durch adäquates gesundes Führungsverhalten systematisch mit Ressourcen auszustatten und sie damit bei der psychischen Gesunderhaltung zu unterstützen?
Inhaltsverzeichnis (Table of Contents)
- Einleitung
- Aktualität der Themenstellung
- Zielsetzung der Arbeit
- Aufbau der Arbeit
- Gesundheit in Unternehmen – Grundlagen und Bedeutung der physischen und psychischen Gesunderhaltung von Mitarbeitern
- Gesundheit
- Physische und psychische Gesundheit
- Präsentismus und Absentismus
- Konzept der Salutogenese und des Kohärenzgefühls
- Betriebliches Gesundheitsmanagement als Managementaufgabe
- Gesundheitscheck: Aktuelle Situation in Deutschland und die Entwicklung der psychischen Erkrankungen
- Entstehung und Bewältigung von Stress im kognitiven transaktionalen Stressmodell
- Wissenschaftlicher Zusammenhang zwischen Führung und Mitarbeitergesundheit
- Aktueller Stand der Führungsforschung
- Führungsverhalten als Stressor
- Führungsverhalten als Ressource
- Ansätze zur Einflussnahme von Führungskräften und Defizite im Gesundheitsverständnis
- Führung und rollenkonformes Führungsverhalten im Spannungsfeld von Erwartungen
- Führung
- Definition des Führungsbegriffes
- Formen der Führung
- Führungsverhalten
- Menschenbilder als Grundlage gesunder Führung
- Einordnung der Rollentheorie in die Entwicklungslinien der Führungstheorien und ihre Bedeutung für die Gesunderhaltung
- Führungstheorien in der Entwicklung
- Eigenschaftstheoretische Ansätze
- Verhaltenstheoretische Ansätze
- Situationstheoretische Ansätze
- New Leadership
- Rollentheorie der Führung
- Dimensionen des Rollenbegriffs
- Rollensender und Rollenerwartungen
- Rollenkonflikte und Führungsdilemmata
- Bewertung relevanter Aspekte der Rollentheorie im Kontext der Gesunderhaltung als Mitarbeitererwartung
- Erwartungen von Mitarbeitern an Führungskräfteverhalten im Kontext steigender psychischer Belastungen – eine empirische Untersuchung
- Methodik und Vorgehensweise der Untersuchung
- Stichprobe
- Datenerhebung und -analyse
- Spezifische Datenanalyse (Beantwortung der Forschungsfrage)
- Spezifische Datenanalyse (Berechnung der Korrelationskoeffizienten)
- Zusammenfassung der Ergebnisse
- Sechs Bausteine einer gesunder Führung
- Wertschätzung und soziale Unterstützung
- Information und Kommunikation
- Qualitative und quantitative Arbeitsanforderungen
- Vielseitigkeit und Ganzheitlichkeit der Arbeit
- Handlungs- und Entscheidungsspielraum
- Soziales Betriebsklima
Zielsetzung und Themenschwerpunkte (Objectives and Key Themes)
Die Masterarbeit befasst sich mit der Rolle von Führungskräften bei der psychischen Gesunderhaltung von Mitarbeitern. Die Arbeit zielt darauf ab, die Erwartungen von Mitarbeitern an das Führungsverhalten im Kontext steigender psychischer Belastungen empirisch zu untersuchen.
- Die Bedeutung von Führungsverhalten für die psychische Gesundheit von Mitarbeitern
- Die Erwartungen von Mitarbeitern an Führungskräfte im Kontext von psychischen Belastungen
- Die Rolle von Führungskräften bei der Förderung der psychischen Gesundheit von Mitarbeitern
- Die Relevanz der Rollentheorie für ein gesundes Führungsverhalten
- Die Entwicklung von Handlungsempfehlungen für Führungskräfte zur Verbesserung der psychischen Gesunderhaltung von Mitarbeitern
Zusammenfassung der Kapitel (Chapter Summaries)
Das erste Kapitel gibt einen Überblick über die aktuelle Themenstellung und die Zielsetzung der Arbeit. Es werden die Bedeutung und Relevanz der psychischen Gesunderhaltung von Mitarbeitern im Unternehmenskontext beleuchtet sowie der Aufbau der Arbeit vorgestellt.
Im zweiten Kapitel werden die Grundlagen der physischen und psychischen Gesunderhaltung von Mitarbeitern im Unternehmenskontext behandelt. Es wird auf das Konzept der Salutogenese und des Kohärenzgefühls sowie auf das betriebliche Gesundheitsmanagement eingegangen. Weiterhin wird ein Überblick über die aktuelle Situation der psychischen Erkrankungen in Deutschland gegeben und das kognitive transaktionale Stressmodell als Erklärungsmodell für Stressentstehung und -bewältigung vorgestellt.
Kapitel 3 beleuchtet den wissenschaftlichen Zusammenhang zwischen Führung und Mitarbeitergesundheit. Es werden verschiedene Führungsforschungstheorien vorgestellt und deren Bedeutung für die psychische Gesunderhaltung von Mitarbeitern herausgestellt.
Das vierte Kapitel befasst sich mit den Erwartungen an rollenkonformes Führungsverhalten. Es werden verschiedene Führungstheorien und -modelle erläutert und die Rollentheorie als Grundlage für ein gesundes Führungsverhalten in den Fokus gerückt.
Kapitel 5 beschreibt die empirische Untersuchung zur Ermittlung der Mitarbeitererwartungen an Führungsverhalten im Kontext steigender psychischer Belastungen. Es werden die Methodik und Vorgehensweise der Untersuchung sowie die Ergebnisse der Datenanalyse präsentiert.
Im sechsten Kapitel werden sechs Bausteine einer gesunden Führung vorgestellt, die sich aus den Ergebnissen der empirischen Untersuchung ergeben. Es werden Handlungsempfehlungen für Führungskräfte formuliert, die zur Verbesserung der psychischen Gesunderhaltung von Mitarbeitern beitragen können.
Schlüsselwörter (Keywords)
Die Masterarbeit befasst sich mit den Themen Führung, Mitarbeitergesundheit, psychische Belastung, Rollentheorie, Mitarbeitererwartungen, empirische Untersuchung, Betriebliches Gesundheitsmanagement, Stressmodell, Führungsforschung und Handlungsempfehlungen.
- Citation du texte
- Sebastian Dünnig (Auteur), 2015, Die Rolle von Führungskräften bei der psychischen Gesunderhaltung von Mitarbeitern, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/313108