Die Wirtschaft ist stetig am Wachsen – und mit ihr die Armut. Hohe Arbeitslosenquoten, prekäre Arbeitsverhältnisse und Menschen, die arbeiten, aber dennoch auf Sozialhilfe angewiesen sind nähren das von den Medien propagierte Bild einer „neuen Unterschicht“.
Ist dies das Ende des Sozialstaates? Kehrt die soziale Frage zurück? Und wo steht die Sozialpädagogik? Dies sind die zentralen Fragestellungen, mit denen sich diese Arbeit auseinander setzt.
Die These, dass von einer „neuen“ sozialen Frage gesprochen werden kann, soll durch einen Vergleich des 19. mit dem 21. Jahrhundert in einem ersten Teil geprüft werden. In einem zweiten Teil wird die Gegenwart und Zukunft des Sozialstaates und der Sozialpädagogik diskutiert.
In einem ersten Teil, Kapitel 2, wird auf die ursprüngliche soziale Frage und deren Entstehung und Bewältigung im 19. Jahrhundert eingegangen. Die sozialen Probleme und der Begriff „soziale Frage“ werden, aufgrund des Aufsatzes von Hering und Münchmeier (2003) und Schilling (2005) erläutert. Als Grundlage für die Begriffsbestimmung ist die Definition nach Natorp (1922) massgeblich.
Im zweiten Teil, Kapitel 3, werden die heutigen sozialen Probleme, sowie die Lösungsansätze dargestellt, um diese in einem abschliessenden Teil mit den Prozessen im 19. Jahrhundert vergleichen zu können und die vorausgehende Fragestellung zu beantworten. Es wird dabei hauptsächlich Bezug genommen auf die Autoren Beck (1997), Habermas (1998), Mutz (2011), Kessl (2006, 2007) und Heite et al. (2007).
Inhaltsverzeichnis (Table of Contents)
- Einleitung
- Die Soziale Frage im 19. Jahrhundert
- Entstehung der sozialen Probleme
- Soziale Frage
- Soziale Antwort
- Die „neue\" Soziale Frage
- Präkarisierungsprozesse und working poor
- „Die Neuerfindung des Sozialen“
- Schlusswort
Zielsetzung und Themenschwerpunkte (Objectives and Key Themes)
Diese Arbeit untersucht die „soziale Frage“ im 19. und 21. Jahrhundert und analysiert, ob von einer „neuen“ sozialen Frage gesprochen werden kann. Sie befasst sich mit den Entstehungsprozessen sozialer Probleme und den Antworten der Gesellschaft darauf.
- Die Entstehung der sozialen Frage im 19. Jahrhundert
- Die „neue“ soziale Frage im 21. Jahrhundert
- Die Rolle des Sozialstaates und der Sozialpädagogik
- Der Vergleich der sozialen Frage im 19. und 21. Jahrhundert
- Die Bedeutung von Präkarisierungsprozessen und dem „working poor“
Zusammenfassung der Kapitel (Chapter Summaries)
Kapitel 2: Die Soziale Frage im 19. Jahrhundert
Dieses Kapitel beleuchtet die Entstehung der sozialen Frage im 19. Jahrhundert, die durch die Industrialisierung und die damit verbundenen sozialen Probleme ausgelöst wurde. Es wird auf die Entstehung der Massenarmut, die Entwurzelung von Menschen durch die Migration in die Städte und die unmenschlichen Arbeitsbedingungen eingegangen.
Kapitel 3: Die „neue\" Soziale Frage
Dieses Kapitel beschäftigt sich mit der „neuen“ sozialen Frage, die durch Präkarisierungsprozesse, das „working poor“ und die Veränderungen im Sozialstaat geprägt ist. Es werden aktuelle soziale Probleme und Lösungsansätze diskutiert.
Schlüsselwörter (Keywords)
Die Arbeit beschäftigt sich mit den Themen Sozialpädagogik, soziale Frage, Industrialisierung, Präkarisierung, „working poor“, Sozialstaat, Armut, Arbeitslosigkeit, gesellschaftliche Konfliktlinien, Geschlecht und Klasse.
- Citar trabajo
- Sonja Gross (Autor), 2013, Sozialstaat ade, Unterschicht hallo? Die soziale Frage im 19. und 21. Jahrhundert, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/313534