Der Märchenroman "Momo" von Michael Ende. Literarische Analyse der Themen, didaktische Relevanz und Lernziele


Trabajo de Seminario, 2003

17 Páginas, Calificación: 2


Extracto


Inhalt

0. Einleitung

1. Literarische Analyse
1.1. Aufbau von „Momo“
1.2. Layout des Buches
1.3. Charakterisierung der wichtigsten Figuren
1.4. Sprache und Stilmittel
1.5. Zeit und Ort der Handlung
1.6 Thematik und Intention

2. Didaktische Überlegungen
2.1. Didaktische Relevanz von „Momo“
2.2. Lernziele

3. Methodischer Entwurf
3.1. Motivation
3.2. Einstieg
3.3. Stundenzahl
3.4. Arbeits- und Sozialformen
3.5. Erarbeitung
3.6. Medien

4. Literaturverzeichnis

0. Einleitung

"Momo ist ein vielseitiges Buch, in mehrfacher Hinsicht. Das hat seinen Grund wohl in den manchmal vieldeutigen allegorischen Darstellungen sowie in dem Reichtum der einzelnen Themen, die einer Grundidee entspringen: nämlich der Rettung der Zeit des Einzelnen aus den Fängen der sie allein dem Nutzen unterwerfenden modernen Gesellschaft und Zivilisation".[1] So fasst der Verfasser vom wissenschaftlichen Beitrag "'Momo': Ein Roman der Phantasie und ein Zeitroman" den gedanklichen Inhalt dieser Geschichte in einen Satz zusammen. Außerdem hebt er die allegorische Darstellungsweise von Ende in dessen Parabel vom Zeitdiebstahl hervor. "Momo" artikuliert im Grunde genommen eine gesellschaftskritische Einstellung, die der Generation von Michael Ende überhaupt nicht fremd war. Seine Geschichten zeigen hinter der märchenhaften Fassade nicht selten auch Kritik am Verlust der Fantasie in der modernen technisierten Welt. Den zeitkritischen Aspekt kann der Leser aus allen Ende-Büchern herauslesen.

Michael Ende wurde am 12 November 1929 in Garmisch-Partenkirchen als Sohn des surrealistischen Malers Edgar Ende geboren. Nach einer abgebrochenen Karriere als Schauspieler begann er mit seiner Tätigkeit als Autor der Kinder- und Jugendbücher. Heute gehört er zweifelsohne zu den bedeutendsten und erfolgreichsten deutschsprachigen Vertretern der Kinder- und Jugendliteratur nach dem 2. Weltkrieg. Er starb am 28 August 1995 in Stuttgart an Magenkrebs. Zu seinen beliebtesten Werken gehören "Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer", „Momo oder die seltsame Geschichte von den Zeitdieben und dem Kind, das den Menschen die gestohlene Zeit zurückbrachte", "Die unendliche Geschichte", "Das Gauklermärchen", "Der Goggolori", "Der Wunschpunsch" und "Der Spiegel im Spiegel. Ein Labyrinth". Ende erhielt für sein Buch "Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer", das zu den Klassikern der Kinderliteratur gehört, den Deutschen Jugendbuchpreis.

Michael Endes Märchenroman "Momo" erschien im Jahre 1973 und wurde 1986 verfilmt. In diesem Buch lässt der Autor ein Kind erfolgreich gegen eine Schar grauer Herren kämpfen, die den Menschen die Zeit zu stehlen suchten und das Leistungs- und Nützlichkeitsdenken symbolisierten. Über die verschiedenen Themen und Aspekte dieses Buches, das heutzutage zur Postmoderne zugerechnet wird,[2] ist bis jetzt außer einer Lehrerbegleitheft und einigen kleineren Berichten und Beiträgen nichts verfasst worden. Man hat bisher keine umfassende wissenschafliche Arbeit darüber geschrieben. Die vorliegende Arbeit hat das Ziel, nach einer literarischen Analyse der Themen und nach der Behandlung der Charakteristika der Hauptfiguren der Geschichte die didaktische Relevanz und die Lernziele des Ende-Buches zu erläutern, um dann im dritten und letzten Kapitel einige Vorschläge zur Motivation der Schüler und dem Einstieg in den "Momo"-Unterricht sowie zum Stundenzahl und den Erarbeitungsmöglichkeiten von "Momo" zu machen.

1. Literarische Analyse

1.1. Aufbau von „Momo“

Die seltsame Geschichte von den Zeit-Dieben und dem Kind, das den Menschen die gestohlene Zeit zurückbrachte, umfasst 260 Seiten und besteht aus drei Teilen mit insgesamt 21 Kapiteln und einem kurzen Nachwort des Verfassers. Jedes Kapitel hat eine Überschrift, die auf den Inhalt des Kapitels hindeutet. So trägt zum Beispiel das erste Kapitel den Titel „Eine große Stadt und ein kleines Mädchen“, oder das zweite Kapitel den Titel „Eine ungewöhnliche Eigenschaft und ein ganz gewöhnlicher Streit“.

Im ersten Teil (Kap. 1-5) mit dem Titel „Momo und ihre Freunde“ lernen wir das Waisenmädchen Momo kennen: „Was die kleine Momo konnte wie kein anderer, das war: zuhören“.[3] Dadurch gelingt es ihr, schnell die Menschen, die in der Umgebung eines alten Amphitheaters - dem Zuhause Momos - leben, zu Freunden zu machen. Wir lernen auch ihre zwei besten Freunde kennen: Beppo Straßenkehrer, der sich immer für eine Antwort Zeit lässt und lange darüber nachdenkt, „um niemals etwas Unwahres zu sagen“,[4] und Gigi Fremdenführer, der wie kein anderer Geschichten erfindet und erzählt. Gigi bezweifelt die Wahrheit der seit Jahrtausenden überlieferten Geschichten und behauptet, dass seine fantasiereichen Geschichten genauso passiert sein können: „Wer sagt euch denn, daß die Geschichten in den gelehrten Büchern nicht auch bloß erfunden sind, nur weiß es vielleicht keiner mehr?“[5]

Im zweiten Teil (Kap. 6-12) mit dem Titel „Die grauen Herren“ beginnen die grauen Herren die Menschen in der kleinen Stadt zuerst über die angeblichen Vorteile vom Zeitsparen zu belehren. So sagt der Agent Nr. XYQ/384/b. zu Herrn Fusi, dem Friseur: „Schon vor zwanzig Jahren angefangen, täglich nur eine einzige Stunde einzusparen, dann besäßen Sie jetzt ein Guthaben von sechsundzwanzigmillionenzweihundertundachtzigtausend Sekunden“.[6] Nach und nach wird aber der Ton der grauen Herren schärfer. Sie fangen an, die Menschen in der idyllischen Kleinstadt zu terrorisieren und zu bedrohen. Sie reden den Menschen ein, sie sollten Zeit sparen. Die gesparte Zeit reißen die Grauen Herren dann an sich. Die Versuche Momos und ihrer Freunde, die Menschen vor Gefahr der Zeitdiebe zu warnen und zu schützen, scheitern. Folglich werden die Zeitdiebe auf Momo aufmerksam und verfolgen sie bis zum Nirgend-Haus. Dies ist der Wohnort von Meister Hora, dem zeitlosen Hüter und Verwalter der Zeit, und zudem der Ort, wo die Zeit herkommt. Momo lernt hier mehr über die Zeit und ihrer Schönheit.

Im dritten Teil (Kap. 13-21) mit dem Titel „Die Stunden-Blumen“ kehrt Momo in ihre kleine Stadt zurück. Dort ist bereits ein Jahr vergangen. All ihre Freunde haben sich stark verändert und sind zu Zeitsparern geworden. Verzweifelt und von den Grauen Herren wiederum verfolgt kehrt sie zu Meister Hora zurück. Dieser sieht als einzige Möglichkeit die Welt vor den Grauen Herren zu retten, die Zeit anzuhalten. Binnen einer Stunde muss Momo es schaffen, die Zeitdiebe von ihren Zeitvorräten abzuschneiden, die sie in Form von Stundenblumen, die sie den Menschen abgerungen haben, in riesigen Tiefkühlschränken aufbewahren und ohne die sie nicht weiterexistieren können. Mit der Erfüllung ihres Auftrags erhalten die Menschen ihre eingesparte und eingesperrte Zeit und Momo ihre Freunde zurück.

Über den weiteren Verlauf der Geschichte und das Schicksal seiner Heldin lässt der Autor seine Leser im Ungewissen. Allerdings verlässt er am Ende des Buches die Perspektive des Er-Erzählers und kommt selbst zu Wort. Er enthüllt in einem kurzen Nachwort seine Erzählung als die Wiedererzählung einer ihm erzählten Geschichte, als handele es sich hier um eine Überlieferung: "Ich muß nämlich gestehen, dass ich diese ganze Geschichte aus dem Gedächtnis so niedergeschrieben habe, wie sie mir selbst erzählt worden ist".[7] Man könnte annehmen, dass Meister Hora persönlich dem Autor diese Geschichte erzählt hat. Bei der Verfilmung wurde jedenfalls eine Rahmenhandlung hinzugefügt, in der sich der Autor Michael Ende und der Meister Hora im Zug begegnen.

1.2. Layout des Buches

Die 1988 erschienene dtv-Ausgabe von „Momo“, die mir zur Verfügung steht, hat einen weißen Einband und trägt auf der Vorderseite eine gelb-braune Abbildung von Momo, Schildkröte und Türmen mit Uhren. Sie enthält einige schwarz-weiß-Zeichnnungen, die von Michael Ende selbst illustriert worden sind. Im Buch ist bis auf die Titelseite, wo Momo von hinten abgebildet ist, kein einziges Bild von ihr aufgenommen worden: „Auf diese Weise ist es der Phantasie des Lesers überlassen, ihrer Gestalt feste Konturen zu geben“, so Ulrike Schultheis in ihrem Beitrag zum 50. Geburtstag von Ende.[8]

1.3. Charakterisierung der wichtigsten Figuren

- Zu Momo: Momo ist ein weibliches Wesen. Niemand weiß, wo sie herkommt. Ihre Vergangenheit ist Niemandem bekannt. Niemand kann sich vorstellen, was aus ihr wird, wenn sie erwachsen ist:

[...]


[1] Steinbach, 4.

[2] Vgl. ebd. 6.

[3] Momo, 17.

[4] Ebd. 36.

[5] Ebd. 39.

[6] Ebd. 65.

[7] Ebd. 259.

[8] Ende zum 50. Geburtstag, 59.

Final del extracto de 17 páginas

Detalles

Título
Der Märchenroman "Momo" von Michael Ende. Literarische Analyse der Themen, didaktische Relevanz und Lernziele
Universidad
University of Würzburg
Calificación
2
Autor
Año
2003
Páginas
17
No. de catálogo
V31399
ISBN (Ebook)
9783638324243
Tamaño de fichero
535 KB
Idioma
Alemán
Palabras clave
Momo, Geschichte, Zeit-Dieben, Kind, Menschen, Zeit
Citar trabajo
Sakine Azodanlou (Autor), 2003, Der Märchenroman "Momo" von Michael Ende. Literarische Analyse der Themen, didaktische Relevanz und Lernziele, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/31399

Comentarios

  • visitante el 12/11/2008

    momo.

    das buch ist gut

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Título: Der Märchenroman "Momo" von Michael Ende. Literarische Analyse der Themen, didaktische Relevanz und Lernziele



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