Kontextuelles Cueing beschreibt die Aufmerksamkeitslenkung mit Hilfe des Kontextes der präsentierten Stimuli. Angenommen wird ein impliziter und inzidenteller Lernprozess, der die Position des Zielreizes inmitten von distraktorischen Reizen bei wiederholter Darbietung derselben visuellen Konfiguration ermöglicht. Dieses Lernen erfolgt mit Hilfe der globalen Umgebung des Zielreizes. Demnach ist die Anzahl der Distraktoren maßgebend für den globalen Inhalt und dies beeinflusst die Aufmerksamkeitslenkung.
Das vorliegende Experiment zeigt, dass eine erhöhte Anzahl an ablenkenden Reizen eine Erhöhung der Reaktionszeiten zur Folge hat. Ferner zeigte sich, dass Reaktionszeiten mit wiederholter Präsentation der Displays abnehmen. Eine Ursache dafür wäre der Lerneffekt, was den kontextuellen Cueing-Effekt bestätigen würde. Die Studie zeigte keinen Effekt auf das Intercept (Schnittpunkt der Funktionsgeraden mit der Y-Achse/Ordinate) oder die Steigung der Regressionsgerade der Kategorien „alte“ versus „neue“ Displays, was darauf schließen lässt, dass keine anderen Faktoren als die Aufmerksamkeitslenkung beim kontextuellen Cueing eine Rolle spielen. Eine Wiedererkennungsaufgabe am Ende des Experiments bestätigte, dass die Displays implizit gelernt wurden.
Inhaltsverzeichnis
- EINLEITUNG
- METHODIK
- Versuchspersonen
- Design und experimentelle Durchführung
- Analysemethoden
- Reaktionszeiten
- Intercept und Slope
- Wiedererkennungsaufgabe
- ERGEBNISSE
- Reaktionszeiten
- ANOVA 1: Analyse der Steigung
- ANOVA 2: Analyse des „Intercept“
- Analyse der Wiedererkennungsaufgabe
- DISKUSSION
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Ziel dieser Studie ist es herauszufinden, ob bisherige Erkenntnisse von Chun und Jiang repliziert werden können und ob noch andere Faktoren einen Einfluss auf die Sucheffizient haben. Inwieweit spielen z.B. Lerneffekte oder die räumliche Konfiguration der Stimuli eine Rolle?
- Untersuchung des Einflusses von Lerneffekten auf die Sucheffizienz
- Analyse der Rolle der räumlichen Konfiguration von Stimuli
- Beurteilung der Auswirkungen von Wahrnehmungsprozessen und Antwortverhalten auf den Kontextuellen Cueing (CC)-Effekt
- Überprüfung des impliziten Lernens von Displays durch eine Wiedererkennungsaufgabe
- Replikation der Erkenntnisse von Chun und Jiang zum CC-Paradigma
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Diese Kapitel gibt einen Überblick über die Forschungsgeschichte der Aufmerksamkeitssteuerung und führt in das Konzept des Kontextuellen Cueing (CC) ein. Es werden die relevanten Studien von Chun & Jiang sowie Duncan & Humphreys vorgestellt und die Forschungsfrage nach dem Einfluss von Faktoren neben der Aufmerksamkeitssteuerung auf den CC-Effekt formuliert.
- Methodik: Dieses Kapitel beschreibt die Versuchspersonen, das Design des Experiments, die Durchführung und die Analysemethoden, die in der Studie verwendet wurden.
Schlüsselwörter
Die zentralen Schlüsselwörter dieser Studie sind: Kontextuelles Cueing, implizite Aufmerksamkeitssteuerung, Lerneffekte, räumliche Konfiguration, Wahrnehmungsprozesse, Antwortverhalten, Reaktionszeiten, Intercept, Slope, Wiedererkennungsaufgabe, Sensitivitätsindex.
- Citation du texte
- Doreen Singer (Auteur), 2015, Die implizite Aufmerksamkeitssteuerung des "kontextuellen Cueing"-Paradigma, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/314075