„Polizei und Gewalt sind massenmedial ein Dauerbrenner“. Die Berichterstattungen in den Medien beschäftigen sich zum Großteil mit gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen der Polizei und dem polizeilichen Gegenüber während diverser Großveranstaltungen. Berichte über Demonstrationen, Castortransporte oder Gewaltausschreitungen im Umfeld von Fußballveranstaltungen haben eine sehr große Öffentlichkeitswirkung.
Seltener wird in den kommerziellen Medien von Übergriffen auf Polizeibeamte/innen (PVB) berichtet, die ihren täglichen Streifendienst versehen.
Doch gerade in diesem Bereich weisen die Gewerkschaften der Polizei aktuell auf eine Zunahme der Gewalt gegen PVB hin, es ist davon zu hören, dass der Respekt von Seiten der Bevölkerung mehr und mehr abnimmt, die Hemmschwelle für Gewalt immer niedriger und die Gewaltintensität immer größer wird. Dieses zeigt sich ihrer Ansicht nach vermehrt durch Widerstandshandlungen im Rahmen des täglichen Streifendienstes, z. B. bei Routineeinsätzen wie Kontrollen, Verkehrsüberwachungen, Festnahmen oder bei Einsätzen der ‚häuslichen Gewalt‘.
Ziel der vorliegenden Bachelorarbeit ist es, herauszufinden, wie sich die Zahlen und das Ausmaß der Gewalt gegen PVB in den letzten Jahren entwickelt haben und warum es aus Tätersicht in bestimmten Einsatzsituationen zu Gewalt kommt. Darüber hinaus soll überprüft werden, wie die Polizei in NRW in Aus- und Fortbildung aufgestellt ist und ob es zusätzliche Erkenntnisse sowie Mechanismen in Form von Verhaltensweisen und technischen Mitteln gibt, die einer negativen Entwicklung der Gewalt gegenüber PVB entgegenwirken oder Übergriffe sogar verhindern können?
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Gewaltbegriff
- 2.1. Gewaltbegriff im Lagebild NRW
- 2.2. Gewaltbegriff in der NRW Studie - Gewalt gegen PVB
- 3. Entwicklung und Ausmaß der Gewalt gegen PVB
- 3.1. Lagebild NRW - Gewalt gegen Polizeibeamte/innen
- 3.1.1. Deliktverteilung
- 3.1.2. Begleitumstände
- 3.2. NRW Studie - Gewalt gegen Polizeibeamte/innen 2012
- 3.2.1. Häufigkeiten tätlicher und nicht-tätlicher Angriffe
- 3.2.2. Geschlechtervergleich- tätliche/ nicht-tätliche Angriffe
- 3.2.3. Angriffsformen
- 3.2.4. Merkmale der angreifenden Person
- 3.2.5. Einsatzanlass
- 3.2.6. Angriffsfolgen
- 3.2.7. Betrachtung der Aus- und Fortbildung in NRW
- 3.1. Lagebild NRW - Gewalt gegen Polizeibeamte/innen
- 4. Gewalt gegen Polizeibeamte aus Tätersicht
- 5. Eigensicherung
- 5.1. Erkenntnisse aus der vorangegangenen Studie
- 5.2. Psychologie der Eigensicherung
- 5.2.1. Gefahrenradar
- 5.2.2. TIT FOR TAT-Strategie
- 5.2.3. Psychologisches Immunsystem
- 6. Body-Cam
- 6.1. Pilotprojekt-Hessen
- 6.2. Aktueller Stand NRW
- 7. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Bachelorarbeit untersucht die Zunahme von Gewalt gegen Polizeibeamte in Nordrhein-Westfalen. Ziel ist es, die Entwicklung und das Ausmaß dieser Gewalt zu analysieren, die Motive der Täter zu verstehen und die Wirksamkeit von Body-Cams als präventive Maßnahme zu evaluieren. Die Arbeit stützt sich auf Statistiken, Studien und Fachliteratur.
- Entwicklung und Ausmaß der Gewalt gegen Polizeibeamte
- Motive und Merkmale der Täter von Gewalttaten gegen Polizeibeamte
- Effektivität von präventiven Maßnahmen, insbesondere Body-Cams
- Analyse der Polizeiausbildung im Umgang mit Gewaltsituationen
- Psychologische Aspekte der Eigensicherung von Polizeibeamten
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung stellt die Relevanz des Themas Gewalt gegen Polizeibeamte heraus, indem sie auf die mediale Berichterstattung über Gewalt bei Großveranstaltungen im Gegensatz zur oft unterrepräsentierten Gewalt im täglichen Streifendienst eingeht. Sie benennt die Zunahme von Gewalt und den sinkenden Respekt gegenüber Polizeibeamten als Ausgangspunkt der Arbeit und formuliert die Forschungsfragen, die im weiteren Verlauf beantwortet werden sollen.
2. Gewaltbegriff: Dieses Kapitel definiert den Begriff "Gewalt" im Kontext des Lagebildes in NRW und im Rahmen der NRW-Studie zur Gewalt gegen Polizeibeamte. Es legt die Grundlage für die spätere Analyse, indem es einen klaren Rahmen für die Betrachtung von Gewalttaten setzt und verschiedene Facetten des Gewaltbegriffs beleuchtet.
3. Entwicklung und Ausmaß der Gewalt gegen PVB: Dieses Kapitel analysiert die Entwicklung und das Ausmaß von Gewalt gegen Polizeibeamte in NRW anhand von Statistiken und Studien. Es untersucht die Deliktverteilung, Begleitumstände, Häufigkeiten tätlicher und nicht-tätlicher Angriffe, Geschlechtervergleiche, Angriffsformen, Tätermerkmale, Einsatzanlässe und Angriffsfolgen. Besondere Aufmerksamkeit wird der Aus- und Fortbildung der Polizeibeamten im Umgang mit Gewaltsituationen gewidmet.
4. Gewalt gegen Polizeibeamte aus Tätersicht: Dieses Kapitel beleuchtet die Motive und Hintergründe der Täter von Gewalttaten gegen Polizeibeamte. Es versucht, die Perspektiven der Täter zu verstehen und die Ursachen für ihr gewalttätiges Verhalten in bestimmten Einsatzsituationen zu ergründen. Dies ist entscheidend für die Entwicklung effektiver Präventionsmaßnahmen.
5. Eigensicherung: Dieses Kapitel befasst sich mit Strategien zur Eigensicherung von Polizeibeamten. Es analysiert Erkenntnisse aus vorhergehenden Studien und integriert Erkenntnisse aus der Psychologie der Eigensicherung, wie z.B. den Gefahrenradar, die TIT FOR TAT-Strategie und das psychologische Immunsystem, um effektive Verhaltensweisen zur Vermeidung von Gewalttaten aufzuzeigen.
6. Body-Cam: Dieses Kapitel untersucht den Einsatz von Body-Cams als Mittel zur Bekämpfung der Gewalt gegen Polizeibeamte. Es analysiert ein Pilotprojekt in Hessen und den aktuellen Stand in NRW, um die Wirksamkeit dieser Technologie zu bewerten und ihre potenziellen Vorteile und Nachteile zu diskutieren.
Schlüsselwörter
Gewalt gegen Polizeibeamte, NRW, Body-Cam, Eigensicherung, Polizeiausbildung, Prävention, Tätermotivation, Statistik, Studie, Lagebild.
Häufig gestellte Fragen zur Bachelorarbeit: Gewalt gegen Polizeibeamte in NRW
Was ist der Gegenstand dieser Bachelorarbeit?
Die Bachelorarbeit untersucht die Zunahme von Gewalt gegen Polizeibeamte in Nordrhein-Westfalen (NRW). Sie analysiert die Entwicklung und das Ausmaß dieser Gewalt, die Motive der Täter und die Wirksamkeit von Body-Cams als präventive Maßnahme.
Welche Quellen werden in der Arbeit verwendet?
Die Arbeit basiert auf Statistiken, Studien und Fachliteratur zum Thema Gewalt gegen Polizeibeamte in NRW.
Welche Fragen werden in der Arbeit beantwortet?
Die Arbeit beantwortet Fragen zur Entwicklung und zum Ausmaß der Gewalt gegen Polizeibeamte, den Motiven und Merkmalen der Täter, der Effektivität präventiver Maßnahmen (insbesondere Body-Cams) und den psychologischen Aspekten der Eigensicherung von Polizeibeamten. Sie analysiert auch die Polizeiausbildung im Umgang mit Gewaltsituationen.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in sieben Kapitel: Einleitung, Gewaltbegriff, Entwicklung und Ausmaß der Gewalt gegen Polizeibeamte, Gewalt aus Tätersicht, Eigensicherung, Body-Cam und Fazit. Jedes Kapitel behandelt spezifische Aspekte des Themas.
Wie wird der Gewaltbegriff definiert?
Der Gewaltbegriff wird im Kontext des Lagebildes NRW und der NRW-Studie zur Gewalt gegen Polizeibeamte definiert. Es werden verschiedene Facetten des Gewaltbegriffs beleuchtet, um einen klaren Rahmen für die Analyse zu schaffen.
Welche Daten werden zur Analyse der Gewalt gegen Polizeibeamte verwendet?
Die Analyse stützt sich auf Daten aus dem Lagebild NRW und der NRW-Studie von 2012. Untersucht werden Deliktverteilung, Begleitumstände, Häufigkeiten tätlicher und nicht-tätlicher Angriffe, Geschlechtervergleiche, Angriffsformen, Tätermerkmale, Einsatzanlässe und Angriffsfolgen.
Wie wird die Täterperspektive berücksichtigt?
Die Arbeit beleuchtet die Motive und Hintergründe der Täter, um die Ursachen für ihr gewalttätiges Verhalten zu verstehen. Dies ist wichtig für die Entwicklung effektiver Präventionsmaßnahmen.
Welche Rolle spielt die Eigensicherung von Polizeibeamten?
Die Arbeit analysiert Strategien zur Eigensicherung, einschließlich Erkenntnisse aus vorhergehenden Studien und psychologischen Konzepten wie Gefahrenradar, TIT FOR TAT-Strategie und psychologischem Immunsystem.
Wie wird der Einsatz von Body-Cams bewertet?
Die Arbeit untersucht den Einsatz von Body-Cams anhand eines Pilotprojekts in Hessen und des aktuellen Stands in NRW. Sie bewertet die Wirksamkeit dieser Technologie und diskutiert ihre potenziellen Vorteile und Nachteile.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Gewalt gegen Polizeibeamte, NRW, Body-Cam, Eigensicherung, Polizeiausbildung, Prävention, Tätermotivation, Statistik, Studie, Lagebild.
Was ist das Fazit der Arbeit?
(Das Fazit selbst ist nicht im Inhaltsverzeichnis detailliert beschrieben, es fasst die Ergebnisse der vorherigen Kapitel zusammen und zieht Schlussfolgerungen.)
- Arbeit zitieren
- Patrick Böhme (Autor:in), 2015, Ist der Einsatz von Body-Cams ein adäquates Mittel zur Bekämpfung der Gewalt gegen Polizeibeamte?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/314378