Als im Januar 2011 der Musiksender MTV vom Kabelfernsehen ins Pay-TV wechselte, proklamierten Einige das Ende des Zeitalters des Musikvideos. „Es ist das Ende einer Ära“ hieß es beispielsweise in der Online-Ausgabe der „Zeit“.
Entwicklungen im Internet sprechen eine andere Sprache. Sie zeigen, dass sich hauptsächlich der Konsum von Musikvideos verändert hat. War der Zuschauer beim Musikfernsehen noch von der Kuration der Programmacher Von VIVA, MTV und Co. abhängig, hat sich im Netz auf Plattformen wie YouTube, Vimeo, Vevo, Ampya oder MyVideo eine On-Demand-Kultur entwickelt, die es dem Nutzer erlaubt, jederzeit und kostenlos das Musikvideo der eigenen Wahl abzurufen. Es fällt also schwer, von einer Krise des Musikvideos zu sprechen. Von den 100 bei YouTube meistgesehenen Clips sind 93 Musikvideos, jedes davon wurde weit über 100 Millionen Mal aufgerufen. Vielmehr ist das Musikvideo heute mehr denn je „das wichtigste Instrument zur massenmedialen Bewerbung eines Pop-Stars und seiner Songs“ und somit auch von hoher Relevanz für die Forschung im Bereich des Kulturmarketings.
In dieser Arbeit soll untersucht werden, wie Popstars in Musikvideos zur Marke aufgebaut werden. Im Zentrum steht dabei das Konzept der Markenpersönlichkeit. „Die Markenpersönlichkeit kennzeichnet die Gesamtheit menschlicher Eigenschaften, die mit einer Marke verbunden werden“. In vorangegangenen Untersuchungen von beispielsweise Jennifer L. Aaker wurde ein Set von Persönlichkeitsdimensionen- und Facetten definiert, die bei Marken als besonders positiv bewertet werden. In einer qualitativen Inhaltsanalyse soll untersucht werden, wie diese in den erfolgreichsten Musikvideos zum Ausdruck kommen. Dabei soll die Forschungsfrage im Mittelpunkt stehen, welche Marken-Persönlichkeitsdimensionen in den Musikvideos der größten Popstars der Gegenwart dominieren.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Konstruktion der Markenpersönlichkeit eines Popstars im Musikvideo
- Das Konzept der Markenpersönlichkeit
- Der Popstar als Marke mit Persönlichkeit
- Das Musikvideo als Vermittler der Markenpersönlichkeit des Popstar
- Empirischer Teil
- Die Methode der Qualitativen Inhaltsanalyse
- Der Untersuchungsgegenstand
- Operationalisierung
- Kategorisierung nach Persönlichkeitsdimensionen
- Kodierungs-Regeln
- Das Codebuch
- Diskussion der Ergebnisse
- Die Persönlichkeitsdimensionen und -Facetten im Überblick
- Aufrichtigkeit
- Erregung/Spannung
- Kompetenz
- Kultiviertheit
- Robustheit
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Ziel dieser Arbeit ist die Analyse der Konstruktion der Markenpersönlichkeit von Popstars im Musikvideo. Die Arbeit untersucht, wie Popstars in ihren Musikvideos das Konzept der Markenpersönlichkeit nutzen, um ein unverwechselbares Image zu kreieren.
- Das Konzept der Markenpersönlichkeit und seine Anwendung auf Popstars
- Die Rolle des Musikvideos als Vermittler der Markenpersönlichkeit
- Die wichtigsten Persönlichkeitsdimensionen von Marken und ihre Ausprägung in Musikvideos
- Qualitative Inhaltsanalyse als Methode der Untersuchung
- Die Ergebnisse der Untersuchung und deren Interpretation
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung stellt den aktuellen Forschungsstand zum Thema Musikvideo und Markenpersönlichkeit dar. Sie führt in die Fragestellung der Arbeit ein und beschreibt den Forschungsansatz.
- Die Konstruktion der Markenpersönlichkeit eines Popstars im Musikvideo: Dieses Kapitel beleuchtet das Konzept der Markenpersönlichkeit, erklärt wie es auf Popstars als Marken angewendet werden kann und untersucht die Rolle des Musikvideos als Vermittler der Markenpersönlichkeit.
- Empirischer Teil: Der empirische Teil beschreibt die Methode der qualitativen Inhaltsanalyse, die zur Untersuchung der Markenpersönlichkeit von Popstars in Musikvideos verwendet wird.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den Themen Markenpersönlichkeit, Musikvideo, Popkultur, qualitative Inhaltsanalyse, Persönlichkeitsdimensionen, Popstar als Marke.
- Quote paper
- Tobias Tzschaschel (Author), 2015, Der Popstar als Persönlichkeitsmarke im Musikvideo, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/314381