Kulturkontrastiver Vergleich der US-amerikanischen Sitcom „The Nanny“ und der russischen Serie „Moya prekrasnaya nyanya“

Kultur,- sozial,- und sprachwissenschaftliche Analyse des Humors


Dossier / Travail de Séminaire, 2013

30 Pages, Note: B


Extrait


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. „The Nanny“
a. Die Charaktere
b. Kurze Inhaltsangabe der ganzen Serie

3. „Моя прекрасная няня“ [Moya prekrasnaya nyanya]
a. Die Charaktere
b. Kurze Inhaltsangabe der Serie

4. Was ist eine Sitcom?

5. Was versteht man unter Humor?
a. Humorbildung in Sitcoms
b. Juden und jüdischer Humor in den US-Medien
c. Ukrainischer Humor und seine Träger

6. Analyse des Humors in „The Nanny“ und in „Моя прекрасная няня“
a. Analyse des Humors in der 1. Folge von „The Nanny“
b. Analyse des Humors in der 1. Folge von„Мояпрекраснаяняня“

7. Fazit

8. Anhang
a. Literaturliste

1.Einleitung

Humor ist ein nicht wegzudenkender Teil des Alltags und der Medien, denn insbesondere im Fernsehen gibt es eine große Spannbreite an unterschiedlichen Comedy-Sendungen, Parodie-Shows, Sitcoms und Komödien, usw. Das Ziel der humoristischen Darstellungen ist dabei, nicht nur den Zuschauer zum Lachen zu bringen, sondern auch, ihm bestimmte Informationen auf eine komische Art und Weise zu übermitteln, die jedoch abhängig davon, aus welcher Kultur der Zuschauer stammt, unterschiedlich aufgefasst werden kann. Desöfteren werden Tabus gebrochen, es wird über heikle Themen gescherzt und somit der eigentliche Sinn, der übrigens oft ziemlich ernst zu nehmen ist, mit einem Lächeln an den Zuschauer gebracht. Somit kann Humor vor allem als ein wichtiges Kommunikationsmittel angesehen werden, das den Menschen oft hilft, auf eine etwas verschlüsselte Art und Weise eine, des Öfteren wichtige, und eventuell auch konfrontierende Meinung zu vermitteln.

In dieser Arbeit werden die Aspekte des Humors anhand der amerikanischen Sitcom „The Nanny“ und ihrer gecoverten russischen Version „ Моя прекрасная няня“ näher unter die Lupe genommen. Besonders interessant erscheinen diese beiden Serien vor allem dadurch, dass in beiden Versionen die Nationalität der Nannys eine ziemlich wichtige Rolle für die Humorbildung in den Serien spielt. Die amerikanische Version spielt darauf an, dass das Kindermädchen jüdische Wurzeln hat und dies auch markant durch ihre Verhaltens- und Sprechweise unterstreicht. Die russische Serie hat sich für eine ukrainische Nanny entschieden, die vor allem durch ihre Sprechweise den Aspekt ihrer Nationalität hervorhebt.

Wie jede Nationalität bringen auch die beiden erwähnten Volkszugehörigkeiten kulturspezifische Humoraspekte mit sich, die interessant zu untersuchen sind. Was jedoch auch zu beachten ist, ist dass es in der Serie zu einem „Aufprall“ der Sozialschichten kommt, da die Nannys in beiden Serien aus einer einfachen Familie stammen und auf die wohlhabenden Familien der Arbeitgeber treffen. Auch hier sind unterschiedliche humoristische Aspekte nicht zu übersehen. In der vorliegenden Arbeit sollen die Unterschiede und Ähnlichkeiten zwischen den beiden Serien untersucht werden und die humoristischen Aspekte sowohl einzeln, als auch kontrastiv analysiert.

Bei der Auswahl der Serien haben mehrere Punkte eine entscheidende Rolle gespielt: zum einen sind die Serien ideal zu vergleichen, da sie thematisch praktisch identisch sind – die erste Folge, die explizit zur Untersuchung ausgewählt wurde, ist in beiden Ländern auf die gleiche Weise chronologisch und thematisch aufgebaut, da aber die kulturellen Hintergründe völlig verschieden sind, ist es umso spannender zu untersuchen, wie aus unterschiedlichen Blickwinkeln auf die gleichen thematischen Aspekte eingegangen wird.

Ein weiterer, nicht unwichtiger Punkt ist, dass wir (die Autorinnen) jüdische Wurzeln haben und beide aus der Ukraine stammen. Somit ist es unter anderem auch unser persönliches Interesse, das in diese Arbeit mit einfließt. Mithilfe unserer Vorkenntnisse und Erfahrungen können wir das Thema praktisch auswerten und eventuell auch vorteilhafter darstellen, als jemand, der nichts mit den beiden Kulturen persönlich zu tun hat.

2. „The Nanny“

Die jüdische US-Amerikanerin Fran Fine (Fran Dresher) ist die Protagonistin der US-Sitcom „The Nanny“, die am 3. November 1993 in den USA zum ersten Mal ausgestrahlt wurde, mit der letzten Folge am 7. Juli 1999[1]. Fran wird von ihrem Ex-Freund aus seinem Brautmodengeschäft gefeuert und verkauft Kosmetika von Tür zu Tür, wonach sie vor Maxwell Sheffields (Charles Shaughnessy), einem Broadway Produzenten, Tür landet und durch Zufall anfängt, als Nanny für seine drei Kinder Maggie, Brighton und Gracie zu arbeiten[2]. Mit ihrer unverblümten und direkten Art wird sie gut von der Familie aufgenommen und verleiht ihnen ein wenig „Queens Logik“, wobei sie ihnen hilft zu einer gesunden und glücklichen Familie zu werden, als sie später selber Teil dieser Familie wird, wenn sie Maxwell heiratet und Zwillinge von ihm zur Welt bringt. Andere wichtige Charaktere sind der Butler Niles (Daniel Davis), Maxwells Geschäftspartnerin C.C. Babcock (Lauren Lane), Frans Mutter Sylvia und ihre Oma Yetta[3].

a. Die Charaktere

Die Hauptperson der Serie – die jüdische Amerikanerin Fran Fine, ist in Flushing, Queens in New York, geboren und aufgewachsen. Fran Fine ist sprudelnd, direkt, offen und humorvoll. Sie will unbedingt heiraten und gibt vor jünger zu sein, als sie wirklich ist. Mit ihren jüdischen Ausdrücken und der lauten nasalen Stimme steht sie in starkem Kontrast zu den anderen Charakteren.

Frans Boss, Maxwell Sheffield ist in London, England, geboren, vor vielen Jahren nach New York umgesiedelt und ist ein Broadway Produzent. Er hat sehr gute Manieren, ist wohl erzogen und zeigt seine Gefühle nicht gerne.

Sheffields Butler und Chauffeur Niles ist ebenfalls Brite. Er ist loyal, herzlich und beschützend gegenüber der Sheffield-Familie und auch gegenüber Fran. Er ist außerdem manipulativ und „schnüffelt herum“.

Sheffields ältere Tochter Maggie ist anfangs sehr schüchtern und unbeholfen und geht nicht mit Jungs aus, aber sie baut eine innige Beziehung zu Fran auf, und durch Frans „Erziehung“ und Ratschläge wird sie zu einer sehr schönen, selbstbewussten jungen Frau.

Das mittlere Sheffield-Kind, Maxwells einziger Sohn Brighton fühlt sich oft außen vor und streitet sich oft mit seinen beiden Schwestern, doch er ist auch ein sensibler Junge, und obwohl er alle Nannys bis jetzt verjagt hat, mag er Fran fast sofort.

Die jüngste Tochter, Grace Sheffield, benutzt oft schwierige Wörter und Begriffe und beschreibt gerne psychologische Krankheiten. Es besteht eine sehr enge Beziehung zwischen Fran und Gracie, wie Fran sie immer nennt.

Maxwells Geschäftspartnerin, C.C. Babcock, die seit über 20 Jahren mit ihm arbeitet, ist die trinkende, egozentrische, gemeine, herz- und taktlose Anti-Heldin der Serie.

Frans Mutter Sylvia, die mit Morty verheiratet ist, stellt eine stereotypische jüdische Mutter dar: sie ist dominant, stets hungrig und versucht immer eine wichtige herrschende Rolle im Leben ihrer Tochter zu spielen.

Frans Großmutter Yetta Rosenberg wohnt in einem Altersheim und ist extrem vergesslich, sie besucht ihre Enkelin und nimmt immer an, Fran wäre mit Maxwell verheiratet und seine drei Kinder wären ihre gemeinsamen.

Frans beste Freundin seit der Schule – Val Toriello macht manchmal intelligente Aussagen, aber meistens sind ihre Bemerkungen eher dämlich und Fran benutzt manchmal Vals Intelligenz (oder eher ihre Abwesenheit) als Beleidigung ihrer Freundin gegenüber.

b. Kurze Inhaltsangabe der ganzen Serie

Fran Fine, eine jüdische Frau aus der Mittelschicht aus Flushing, Queens in New York wird von dem britischen Broadway Produzenten Maxwell Sheffield als Nanny für seine drei halb-waisen Kinder – Maggie, Brighton und Grace, eingestellt. Die etwas vulgäre und sehr direkte Fran zieht in dem großen Haus in Manhattan ein und freundet sich sofort mit dem Butler Niles an, der sie Maxwells herrischen Geschäftspartnerin C.C. Babcock vorzieht. Fran wird oft von ihrer Mutter Sylvia und ihrer Großmutter Yetta besucht, sowohl von ihrer besten Freundin Val. Frans Einfluss auf die drei Kinder, nicht immer zur Freude Maxwells, wächst tagtäglich. Fran hat sich schon nach einiger Zeit zum Ziel gemacht Maxwell zu heiraten und C.C. hat Fran deshalb sofort als Rivalin gesehen, da sie selbst in Maxwell verliebt war. Irgendwann gesteht Maxwell Fran seine Liebe und nimmt es dann zurück, was sie emotional stark mitnimmt und sie lässt sich mit anderen Männern ein, doch letztendlich heiraten Maxwell und Fran und bekommen Zwillinge. Die Hass-Beziehung zwischen Niles und C.C. hat sich zum Ende hin auch in eine Liebesbeziehung verwandelt.

3. „Моя прекрасная няня“ [Moya prekrasnaya nyanya]

„ Моя прекрасная няня“ ist eine humoristische Familiensitcom, die Elemente einer klassischen Sitcom und eines Melodramas in sich vereint. Die Serie ist eine Coverversion der amerikanischen Sitcom „Die Nanny“. Die erste Folge der russischen Sitcom wurde am 27. September 2004 ausgestrahlt und die letzte erfolgte am 6. Februar 2009.

a. Die Charaktere

Viktoria Prutkovskaja (Anastasia Savorotnjuk) ist eine ganz einfache junge Frau aus Mariupol, die sich niemals vorstellen konnte, je eine Nanny zu werden. Ihr Optimismus ist jedoch ihre Waffe, die sie stets immer einsetzt. Sie schafft es ganz schnell das Vertrauen der Menschen, die sie umgeben, zu erwerben. Sie ist dermaßen davon überzeugt, dass das Leben ein Fest ist und, dass alle Menschen gut sind, so dass alle um sie herum unbewusst versuchen diesen Überzeugungen zu entsprechen.

Maksim Schatalin (Sergej Zhigunov) ist ein erfolgreicher Musikproduzent. Nach dem Tod seiner geliebten Frau, versucht er seine drei Kinder zu erziehen, wobei er nicht immer Erfolg bei der Sache erzielt. Er ist ein seriöser Mann, der oft misstrauisch den Menschen gegenüber ist, besonders Frauen, was dazu führt dass er Vika (Spitzname von Viktoria) gegenüber lange skeptisch bleibt. Er verbringt sehr viel Zeit mit seiner Arbeit, jedoch gelingt es Vika und den Kindern, ihn davon zu überzeugen, dass die Familie wichtiger als alles andere ist.

Konstantin Nikolajevich (Boris Smolkin) bezeichnet sich selbst gern als Butler und führt den Haushalt in der Familie Schatalin. Er ist ein ehemaliger Mitarbeiter des sowjetischen Konsulats in England und mag somit alles, was mit England in irgendeiner Weise zu tun hat. Der Butler ist ein Kenner des Etikettes und nur dank ihm herrscht im Haus größte Ordnung. Er entwickelt sofort Vatergefühle für Vika und ist jedes Mal auf ihrer Seite wenn es zwischen ihr und Maksim zu Auseinandersetzungen kommt.

Zhanna (Olga Prokofjeva) ist die Kollegin von Maksim Schatalin. Sie ist eine Salonlöwin. Insgeheim wünscht sie sich, Maksim zu heiraten und umwirbt ihn auf eine sehr auffällige Art und Weise. Nachdem Erscheinen von Vika im Haus, ist sie sichtlich unzufrieden, was sie versucht nicht gekonnt zu verbergen. Sie liebt es ihre Bekanntschaften mit berühmten Menschen ins Licht zu rücken und besitzt keinerlei Sinn für Humor.

Mascha Schatalina (Katarina Dubakina) ist Maksims älteste Tochter. Sie ist ein zurückhaltendes Mädchen, das jedoch mit Vikas Erscheinen aufgeschlossen und kontaktfreudig wird. Sie hat typische Teenager Probleme, wie Aussehen und Beziehung zum anderen Geschlecht.

Denis Schatalin (Pavel Serdjuk) ist Maksims Sohn. Versucht auf einem praktischen Wege herauszufinden, was gut und was schlecht ist. Pöbelt in der Schule und ist unhöflich seinen Schwestern gegenüber. Vika gelingt es nicht sofort, ihm klarzumachen, dass es gut ist, seine Familie zu lieben, und richtig zu handeln gar nicht so langweilig sein kann.

Ksjuscha Schatalina (Irina Andreeva) ist Maksims jüngste Tochter. Sie liebt ihren Vater sehr, sieht ihn jedoch ziemlich selten. Maksim versucht ihre Probleme zu lösen, indem er sie zum Psychotherapeuten schickt. Dadurch drückt sich das Mädchen oft mithilfe von Fachbegriffen aus. Sobald sie jedoch das Verständnis und Liebe von Vika erfährt, verhält sie sich ihrem Alter entsprechend.

Vikas Mutter (Ljubov Polischuk) ist eine energische, unermüdliche Frau, die es immer besser weiss, als die anderen. Sie nimmt aktiv an Vikas Leben teil und ihre Ratschläge werden praktisch umgesetzt.[4]

b. Kurze Inhaltsangabe der Serie

Die Handlung spielt in Moskau. Die 30-Jährige Vika Prutkovskaja lebte bis zu ihrem fünfzehnten Lebensjahr in Mariupol und ist dann nach Moskau gezogen. Sie lebt jetzt am Stadtrand mit ihren Eltern und arbeitet in einem Kleidergeschäft, das ihrem Freund Anton gehört. Vika möchte heiraten, was jedoch überhaupt nicht zu Antons Plänen gehört, der sich in eine andere verliebt hat und Vika somit den Laufpass gibt und feuert, um seine Neue dafür einzustellen. Vika fängt somit an Kosmetik zu verkaufen. So hätte sie auch weiterhin ihr einfaches Leben gelebt, wenn sie nicht eines Tages an der Tür der Familie Schatalin geklingelt hätte, die dringend eine Njanja (Kindermädchen) brauchten. Das hätte sich Vika im Leben nicht erträumt, dass sie zufällig in die Wohnung des berühmten Produzenten Maxim Schatalin gelangt.

Die reichen und berühmten haben jedoch ihre eigenen Gewohnheiten. Anstatt seine drei Kinder selbst zu erziehen, schickt Maxim sie zu einem Psychotherapeuten. Anstatt sich eine Frau zu suchen, die auf die Kinder aufpasst, bevorzugt er für die Rolle seinen Diener Konstantin Nikolajevich. Übrigens ist Konstantin Vikas Meinung nach der einzige Mensch in dem Haus, der noch bei Verstand ist.

Maxim selbst ist ein attraktiver und cleverer Mann, den man als Traum jeder Frau bezeichnen könnte, doch nach dem Tod seiner Frau wurde er zu einem überzeugten Junggesellen. Vika beobachtet mit einem Lächeln wie Maxims Kollegin Zhanna sich um ihn kümmert und versucht ihn dazu zu bringen, sie zu heiraten.

Anfangs kann Vika sich nicht mal vorstellen, dass sie ein Teil dieser, etwas komischen Familie werden kann, die Besuch von berühmten Leuten bekommt und man zur Bäckerei mit dem Auto fährt. Sie ist jedoch davon überzeugt, dass alles Menschen gleich sind, dass Kinder Eltern brauchen und Männer Frauen und eines Tages wird die Familie verstehen, dass sie Vika Prutkovskaja braucht. Nur Maxim, als wahrer Mann wird noch lange brauchen, um zu verstehen, dass Vika die Frau seiner Träume ist.[5]

4. Was ist eine Sitcom?

Das Wort Sitcom ist eine Abkürzung für „sitting comedy“ und ist das Genre einer Verhaltenskomödie, eine Mischung aus Varieté und Alltag mit dem Thema der menschlichen Unfähigkeit die belanglosen Wünsche im Alltag zu bewältigen[6]. Die Charaktere in den Sitcoms sind damit beschäftigt zu leiden und zu genießen, haben Mühe ihre wahren Gefühle zu verstecken, sind auf sich selbst fixiert und erfüllt von irrationalen Ängsten und Wünschen, geleitet von albernen Emotionen, sie intrigieren und betrügen, lästern übereinander, erfinden Feinde, bilden Freundschaften und brechen diese wieder[7].

Wenn wir uns die Plots und die Thematik anschauen, dann gibt es verrücktere Welten und weniger verrückte, dabei fixieren sich einige auf die romantische Komödie mit funktionierenden Familien und guten Jobs, mit moralischen Lektionen und Happy Ends, und andere sind eher wie eine Farce – Gruppen von Personen, die konstant anormal sind, unfähig ein geregeltes Leben aufzubauen, wobei der Grad an Verrücktheit etwas übertrieben ist[8].

Sitcoms geben den Zuschauern eine Anzahl von verschiedenen Arten von Befriedigungen, wie z.B. folgende:

1. Sie erlauben uns, uns mit den Charakteren zu identifizieren, die sowohl Ideale als auch Karikaturen von Versionen unseres eigenen Selbst zeigen und durch die Charaktere durchleben wir Tausend leben, wir streiten und versöhnen uns, genießen zärtliche Momente mit Menschen, die wir lieben, sehen unsere erfundenen Kinder wachsen, wie wir das auch im echten Leben tun würden[9].
2. Sie erlauben uns eine Beziehung zu den Charakteren aufzubauen, als würden wir sie kennen und so durchleben wir satte soziale Leben, voll von interessanten Leuten[10].
3. Sie geben uns die Möglichkeit Rache an Charakteren, die wir nicht mögen, zu genießen, die als Symbol für die Personen stehen, die wir im echten Leben hassen[11].

Außerdem nutzen Sitcoms die befreiende Macht des Sadismus, um uns zu helfen uns aus unserer Welt der Illusion zu befreien[12]. Komödien nehmen menschliche Unvollkommenheit und erlauben den Zuschauern sadistische Freude zu erleben, wobei alle Abwehr und Selbstrechtfertigung weggeschoben wird und das was mit uns nicht in Ordnung ist übertrieben gezeigt wird, um uns zu zeigen, wie wir wirklich sind[13].

Was am wichtigsten für die Farce in Sitcoms ist, dass der Humor darauf beruht uns selbst zu verspotten und uns dadurch die Erlaubnis gibt offener gegenüber unseren eigenen Schwächen zu sein[14].

5. Was versteht man unter Humor?

Wenn Menschen die Sprache benutzen, versuchen Sie viel mehr, als dem Gesprächspartner nur ihre Gedanken und Gefühle zu übermitteln, sondern, durch die feinsinnige Nutzung der Sprache, definieren sie ihre Beziehung zueinander, um sich selbst als Teil einer sozialen Gruppe identifizieren zu können[15]. Diese Sichtweise der Sprache wird sowohl von der Pragmatik, der Soziolinguistik, als auch von der Gesprächsforschung bzw. der Konversationsanalyse anerkannt und impliziert eine geteilte Betrachtung der Sprache in mündlich und schriftlich[16].

Der Humor ist dabei ein nicht wegzudenkender Teil der sprachlichen Kommunikation, insbesondere der mündlichen Interaktion, welche viele Formen der Komik und Witzigkeit aufweist[17]. Der Humor besteht aus mehreren Komponenten, die stets zu beachten sind: zum einen ist da der soziale Kontext, der im Vordergrund steht, denn Humor ist ein Kommunikationsmittel, das die Menschen miteinander verbindet und zwischen ihnen steht; desweiteren ist es auch ein kognitiver Prozess, bei dem eine humoristische Aussage von einem anderen Menschen überhaupt wahrgenommen und auch verstanden wird und die emotionalen Faktoren, die dabei empfunden und vorausgesetzt werden, sind die Heiterkeit und das Lachen, während insbesondere das Lachen ein kennzeichnendes Signal ist.[18]

Die Scherzkommunikation oder die humoristischen Aspekte lassen sich nach Kotthoff auf fünf Dimensionen bzw. Aktivitätstypen aufteilen:

Die Art der Konversationsteilnahme (ein Erzähler oder ein Dialog, etc.)[19].

[...]


[1] Vgl. IMDB.com, Inc. 1990-2013 (1)

[2] Vgl. IMDB.com, Inc. 1990-2013 (1)

[3] Vgl. IMDB.com, Inc. 1990-2013 (1)

[4] Vgl. АМЕДИА (2004-2006)

[5] Vgl. АМЕДИА (2004-2006)

[6] Vgl. SANES, K.

[7] Vgl. SANES, K.

[8] Vgl. SANES, K.

[9] Vgl. SANES, K.

[10] Vgl. SANES, K.

[11] Vgl. SANES, K.

[12] Vgl. SANES, K.

[13] Vgl. SANES, K.

[14] Vgl. SANES, K.

[15] Vgl. Kotthoff, H. 2006

[16] Vgl. Kotthoff, H. 2006

[17] Vgl. Kotthoff, H. 2006

[18] Vgl. WIESER, D. (2008)

[19] Vgl. Kotthoff, H. 2004

Fin de l'extrait de 30 pages

Résumé des informations

Titre
Kulturkontrastiver Vergleich der US-amerikanischen Sitcom „The Nanny“ und der russischen Serie „Moya prekrasnaya nyanya“
Sous-titre
Kultur,- sozial,- und sprachwissenschaftliche Analyse des Humors
Université
University of Hildesheim  (Linguistics)
Cours
Philology project
Note
B
Auteur
Année
2013
Pages
30
N° de catalogue
V314435
ISBN (ebook)
9783668131194
ISBN (Livre)
9783668131200
Taille d'un fichier
689 KB
Langue
allemand
Mots clés
nanny, humour, analysis, humor, analyse, projekt, project, sitcom, serie, tv show
Citation du texte
Yevgeniya Marmer (Auteur), 2013, Kulturkontrastiver Vergleich der US-amerikanischen Sitcom „The Nanny“ und der russischen Serie „Moya prekrasnaya nyanya“, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/314435

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