Alice Salomon. Herausragende Pionierin der Sozialen Arbeit

Ein Überblick über ihren Lebensweg, die Betrachtung des von ihr geprägten Begriffs "Soziale Diagnose" sowie ihre Bedeutung für die Soziale Arbeit


Dossier / Travail, 2015

18 Pages, Note: 1,0

Nina Myers (Auteur)


Extrait


Inhaltsverzeichnis

1 Einleitung

2 Biographie
2.1 Familiärer Hintergrund
2.2 Kindheit und Jugend (1872-1889)
2.3 „Das Leben beginnt“ (ab 1893)
2.4 Studium und Promotion (1902-1906)
2.5 Zwei Lebensaufgaben
2.5.1 Eröffnung der sozialen Frauenschule in Berlin
2.5.2 Engagement im „International Council of Woman“
2.6 Diskriminierung und Vertreibung (1933-1948)

3 Die Soziale Diagnose nach Alice Salomon
3.1 Begriffsbestimmung
3.2 Zur Entwicklung der Fürsorge bis zur Zeit Alice Salomons
3.3 Analyse und Technik der Ermittlung
3.3.1 Das Sammeln von Material
3.3.2 Die Bewertung und die Deutung des Materials
3.4 Zusammenfassende Darstellung

4 Soziale Diagnose vor dem Hintergrund heutiger Sozialer Arbeit
4.1 Begriffsbestimmung
4.2 Ausgewählte Aspekte einer modernen sozialen Diagnose
4.3 Bezugnahme zu den Gedanken Alice Salomons

5 Schlussbetrachtung

Literaturverzeichnis

1 Einleitung

Im Zuge der gesellschaftlichen Entwicklung des frühen 20. Jahrhunderts in Deutschland ist Alice Salomon als eine herausragende Persönlichkeit zu nennen (vgl. Alice Salomon Archiv 2013). Ihre Lebenszeit umfasst in Deutschland die Regierungszeit dreier Kaiser, 14 Jahre Demokratie in der Weimarer Republik und die Zeit des Nationalsozialismus (vgl. Braches-Chyrek 2013: 213). Die Zeit in der sie lebt und wirkt ist eine „Zeit des Aufbruchs“ (Feustel 2014: 85). Als eine der ersten Frauen, die in Deutschland promoviert und so bis dahin gültige gesellschaftliche Strukturen bricht, nimmt sie aktiv an den Emanzipationsbewegungen jener Zeit teil. Ihr Streben nach Gleichberechtigung, insbesondere zwischen Männern und Frauen, wird nicht zuletzt deutlich in ihrem Kampf um den Beginn eines sozialen Frauenberufs in Deutschland. Das Lebenszeugnis Salomons umfasst die Grundidee des Helfens, welche sie als Protagonistin einer sozialen Gesellschaft zu einer praktischen sozialen Arbeit mit theoriegeleiteten Methoden und durch gut ausgebildete Fachkräfte anstößt. Eine Professionalisierung sozialer Arbeit ist dabei stets ihr Ziel. Heute gilt Alice Salomon als eine bedeutende Pionierin der Sozialen Arbeit, als Begründerin des sozialen Frauenberufs in Deutschland und als Wegbegleiterin einer Sozialen Arbeit als Wissenschaft.

Der folgende Text wird einen Überblick über den Lebensweg Alice Salomons, eingebettet in die damaligen gesellschaftlichen Strukturen geben. Im weiteren Verlauf wird die soziale Diagnose als ein Aspekt des komplexen, vielfältigen Werkes Salomons genauer betrachtet werden. Die vorliegende Hausarbeit wird weiterhin eine Darstellung von sozialer Diagnose vor dem Hintergrund heutiger Sozialer Arbeit anbieten. Wesentliche Grundgedanken von Salomons Vorstellung einer sozialen Diagnose werden übertragen auf ausgewählte Aspekte moderner Theorien und Methoden Sozialer Arbeit.

In der vorliegenden Arbeit wurde die männliche Schreibweise gewählt, um den Lesefluss zu verbessern. Es sei darauf hingewiesen, dass bei allen Textpassagen die weibliche Form ebenso mit eingeschlossen ist, auch wenn dies nicht explizit aufgeführt wird.

2 Biographie

2.1 Familiärer Hintergrund

Im Jahr 1858 heiratet Albert Salomon, ein wohlhabender jüdischer Kaufmann, die Tochter einer renommierten Bankiersfamilie, Anna. Salomon führt einen Lederhandel. Er ist lebhaft, geistig interessiert und von einer großen Reiselust getrieben. Anna Salomon, geborene Potocky-Nelken ist eine intelligente Frau, konservativ-bürgerlich und auf die Einhaltung gesellschaftlicher Normen bedacht. Im Jahr 1860 wird der erste Sohn der Eheleute geboren. Im darauffolgenden Jahr kommt ein weiterer zur Welt, welcher in jungen Jahren an Diphterie verstirbt. Ab dem Jahr 1870 gebärt Anna Salomon vier Töchter innerhalb von sechs Jahren. Die Familie lebt in einem großen Haus mit Garten in Berlin. Da der Vater viel auf Reisen ist, liegt die Erziehung der Kinder hauptsächlich in der Verantwortung der Mutter (vgl. Salomon 2008: 16-18; Peyser 1958: 13-15; Kuhlmann 2007: 12).

2.2 Kindheit und Jugend (1872-1889)

Alice Salomon wird am 19. April 1872 als zweites Mädchen der Eheleute Salomon in Berlin geboren. Sie ist ein lebhaftes und zugleich empfindsames Kind mit viel Phantasie. Im April 1877, schicken ihre Eltern sie auf die nahegelegene christliche „Zimmermannsche Höhere-Töchterschule[1] “. Im Jahr 1886 verstirbt der Vater, im Alter von 53 Jahren an einer Brustfellentzündung. Im selben Jahr zieht die Familie aufgrund nötiger finanzieller Einschränkungen in einen anderen Stadtteil um. Wenige Wochen vor ihrem 15. Geburtstag im Jahr 1887 schließt Alice Salomon die „höhere Schule“ ab. Anschließend einen Beruf zu ergreifen ist in ihrer sozialen Schicht nicht üblich. Für das Lehrerinnenseminar, welches Alice gerne besuchen möchte, ist sie zu jung. Schulen, die Mädchen den Bildungsweg zum Abitur ermöglichen, gibt es in Deutschland zu dieser Zeit nicht. Schließlich besucht sie die Kunstschule für Nadelarbeit. Daneben belegt sie Vorlesungen und Sprachkurse an einer Volkshochschule. (vgl. Salomon 2008: 11-17,35-39; Kuhlmann 2007: 13,16,50; Peyser 1958: 15-18; Braches-Chyrek 2013: 213).

Später, nach dem Tod ihrer Mutter im Jahr 1914 wird Alice Salomon vom jüdischen zum evangelischen Glauben konvertieren (vgl. Salomon 2008).

2.3 „Das Leben beginnt“ (ab 1893)

„Es ist mir immer ganz klar gewesen, dass mein Leben erst begann, als ich meine Arbeit gefunden hatte“ (Salomon 1928: 383).

Exkurs: Zur Situation der Frau im deutschen Kaiserreich

Bevor im Jahr 1919 das Wahlrecht für Frauen eingeführt wird - und damit ein wichtiger Grundbaustein für die später folgende Verankerung der Gleichberechtigung von Frauen und Männern im Grundgesetz (1949) gelegt wird - ist der Lebensmittelpunkt einer bürgerlichen Frau die Familie (vgl. Trauernicht 2013: 330; Deller/Brake 2014: 111). So ist sie „aus der Öffentlichkeit ausgeschlossen und ihre Teilnahme an Politik, Bildung und Beruf ist ihr verhindert“ (Deller/Brake 2014: 111). Auch innerhalb der Familie wird die Frau als unmündiger Bürger angesehen. Der Ehemann hat das Recht das Vermögen, die Einkünfte und das Eigentum der Frau zu verwalten. Ebenso ist in der Kindererziehung schlussendlich der Wille des Mannes maßgebend (vgl. Salomon 2008:11). Alice Salomons Erfahrung nach „fütterte (man) Kanarienvögel, begoß Blumentöpfe, stickte Tablettdeckchen, spielte Klavier und ‚wartete‘“(Salomon 1913: 3, zit. n. Kuhlmann 2000: 52).

„Als 1893 die ersten Mädchen- und Frauengruppen für soziale Hilfsarbeit ins Leben gerufen werden, von ihren Gründerinnen und Sympathisanten stets nur „die Gruppen“ genannt, geschieht dies vorerst in der Absicht, junge Mädchen und Frauen ‚zu ernster Pflichterfüllung im Dienste der Gesamtheit zu erziehen‘ (Salomon)“ (Hering/Münchmeier 2007: 51).

Alice Salomon erhält eine Einladung zur Gründungsversammlung dieser „Gruppen“, welche am 05. Dezember 1893 im Berliner Rathaus stattfindet. Sie besucht das Treffen und schließt sich der Vereinigung an (vgl. Peyser 1958: 19,23.). Die ehrenamtlichen Tätigkeiten der „Gruppen“ beziehen sich auf öffentliche Armen- und Waisenpflege, die Hilfeleistung in privaten Wohlfahrt- und Blindenanstalten sowie auf die Arbeit in Kindergärten und Horten. Zudem finden für die Mitglieder erstmals theoretische Weisungen, in Form von regelmäßigen Vorträgen und Bildungsveranstaltungen statt (vgl. Amthor 2012: 102; Hering/Münchmeier 2007: 52). Im Jahr 1897 wird Salomon Schriftführerin der „Gruppen“. Den Vorsitz übernimmt sie zwei Jahre später nach dem Tod von Jeanette Schwerin[2]. In dieser Funktion leitet sie den in diesem Jahr erstmals stattfindenden „Jahreskurs zur beruflichen Ausbildung in der Wohlfahrtspflege“ (vgl. Kuhlmann 2007: 37; Braches-Chyrek 2013: 218). Im Bund Deutscher Frauenvereine (BDF)[3] wird Alice Salomon im Jahr 1900 jüngstes Vorstandsmitglied. Später wird sie, bis zu ihrem Rücktritt im Jahr 1920 stellvertretende Vorsitzende des Vereins (vgl. Salomon 2008: 70,208 f.; Lambers 2013: 34; Braches-Chyrek 2013: 219).

Der neuen Beschäftigung in der Wohlfahrtspflege widmet Salomon ihr Leben und verzichtet dafür auf Ehe und Familie (vgl. Engelke et al. 2014: 236).

2.4 Studium und Promotion (1902-1906)

Nachdem im Jahr 1900 die preußischen Universitäten erstmals für Frauen geöffnet werden, beginnt Alice Salomon im Jahr 1902 ein Studium in Nationalökonomie, Geschichte und Philosophie an der Friedrich-Wilhelms-Universität in Berlin. Obwohl sie kein Abitur hat wird ihr Antrag auf Zulassung angenommen, da ihre Publikationen als Zugangsvoraussetzung anerkannt werden. Im Jahr 1906 promoviert Salomon zum Doktor der Philosophie. Ihre Dissertation trägt den Titel: „Die Ursachen der ungleichen Entlohnung von Männern und Frauen“ (vgl. Salomon 2008: 11,88; Lambers 2013: 34).

2.5 Zwei Lebensaufgaben

2.5.1 Eröffnung der sozialen Frauenschule in Berlin

Im Jahr 1907 entwickelt Alice Salomon einen Gegenvorschlag zu einem von der Regierung vorgelegten Plan zur Einführung einer Oberstufe für Mädchen. Am 15.10.1908 wird daraufhin die Soziale Frauenschule[4] in Berlin-Schöneberg von ihr mit den Worten von Thomas Carlyle[5]: „Gesegnet, wer seine Arbeit gefunden hat“ eröffnet. Salomon selbst wird die erste Direktorin der Schule (vgl. Salomon 2008: 122-124; Müller 2013: 59). Sie betont in ihrer Eröffnungsrede, dass „im Mittelpunkt … [des] Lehrplans … pädagogische und soziale Fächer (stehen)“ (zit. n. Müller 2013: 59). Weiter sagt sie, dass die Ausbildung die Schülerinnen befähigen soll „verantwortliche Stellungen sowohl als bezahlte soziale Berufsarbeiter wie im unbesoldeten Hilfsdienst auszufüllen“ (ebd.). Die Entwicklung eines einheitlichen Ausbildungsprogrammes mit einer eigenen Prüfungsordnung wird bis zum Jahr 1920 erreicht. „Wohlfahrtspflegerin“ lautet die abschließende staatlich anerkannte Berufsbezeichnung (vgl. Lambers 2013: 37). Insgesamt 13 Schulen dieser Art werden in den kommenden Jahren eröffnet, woraufhin Alice Salomon im Jahr 1817 die „Konferenz sozialer Frauenschulen Deutschlands“ ins Leben ruft, deren Vorsitzende sie wird (vgl. Deller/Brake 2014: 113; Salomon 2008: 11,126).

2.5.2 Engagement im „International Council of Woman“

Alice Salomon vertritt im Jahr 1899 Jeanette Schwerin als Delegierte und besucht so erstmals das Treffen des „International Council of Women“ (ICW)[6] in London. Nachdem Salomon im Jahr 1908 bei einem Zwischentreffen des ICW in Genf die Nominierung zur Wahl der Schriftführerin annimmt, reist sie im darauffolgenden Jahr zum Fünfjahrestreffen, welches dieses Mal in Kanada stattfindet. Auf einer Rundreise durch das Land lernen die Teilnehmerinnen viele kanadische Städte kennen und besichtigen Schulen, Krankenhäuser und Sehenswürdigkeiten. In Toronto, wird sie schließlich zur ehrenamtlichen korrespondierenden Schriftführerin gewählt (vgl. Salomon 2008: 11,134-143; Peyser 1958: 29). Obwohl Salomon im Zuge des ersten Weltkrieges für sechs Jahre von jeglichen internationalen Kontakten ausgeschlossen ist, wird sie in ihrer Abwesenheit im Jahr 1920 während des ICW-Kongresses in Oslo als Schriftführerin bestätigt und ferner zur Vizepräsidentin gewählt (vgl. Kuhlmann 2007: 140 f.).

2.6 Diskriminierung und Vertreibung (1933-1948)

Anlässlich ihres 60. Geburtstages wird Alice Salomon im Jahr 1932 vielfach geehrt: ihr wird der Ehrendoktor durch die medizinische Fakultät der Universität Berlin verliehen; sie erhält eine Ehrung durch das preußische Staatsministerium; die Soziale Frauenschule wird umbenannt in „Alice Salomon Schule.“ Bereits ein Jahr später, muss sie jedoch, nach der Machtergreifung Adolf Hitlers in Deutschland, den Verlust aller ihrer öffentlichen Ämter, aufgrund ihrer jüdischen Abstammung, hinnehmen. Im Jahr 1937 wird sie schließlich zur Emigration gezwungen und erreicht über England die USA. Die deutsche Staatsbürgerschaft sowie der Doktortitel werden ihr zwei Jahre später aberkannt. Im Jahr 1944 erwirbt Alice Salomon die amerikanische Staatsbürgerschaft. Sie verfasst ein Buch über ihre Lebenserinnerungen in englischer Sprache, welches den Titel „Character is Destiny“ trägt. Zum Druck ihrer Biographie soll es jedoch aus unbekannten Gründen erst Jahrzehnte später kommen. Ohne je wieder in Deutschland gewesen zu sein, verstirbt Alice Salomon am 30. August 1948 in New York (vgl. Salomon 2008: 11 f.; Engelke et al. 2014: 237 f.; Lambers 2013: 34).

3 Die Soziale Diagnose nach Alice Salomon

Alice Salomons Verständnis einer sozialen Arbeit zufolge müssen die Fürsorger sich nicht nur Kenntnisse über den Staat, das Rechtssystem, die Wirtschaft und die Gesellschaft aneignen sondern weiterhin über spezifische pädagogische Fähigkeiten verfügen sowie Methoden zur Gestaltung eines Hilfeprozesses beherrschen. Über diese Methoden des beruflichen Handelns verfasst Salomon in den Jahren 1926 und 1927 zwei Lehrbücher: „Soziale Therapie“ und „Soziale Diagnose“ (vgl. Kuhlmann 2004: 14 f.). Mit dem Buch „Soziale Diagnose“ möchte Alice Salomon „einen ersten und höchst unvollkommenen Versuch“ (Salomon 1926: 255) unternehmen „den Methoden der Fürsorge mehr Beachtung zuzuwenden“ (ebd.). Den Titel sowie grundlegende Gedanken übernimmt sie von Mary Richmonds[7] 1917 in New York veröffentlichtem Buch „Social Diagnosis“ (vgl. ebd.: 255). Die Notwendigkeit einer sozialen Diagnose sieht Salomon im Entwicklungsprozess der Professionalisierung Sozialer Arbeit. Diese sei nur unter der Voraussetzung einer Verwendung von beruflichen Handlungsmethoden möglich, wobei die soziale Diagnose Alice Salomons Meinung nach eine zentrale Methode darstellt (vgl. Kuhlmann 2004: 11 f.).

3.1 Begriffsbestimmung

Salomon empfiehlt das bislang verwendete Wort „Ermittlung“ durch den Begriff (soziale) „Diagnose“ zu ersetzen. Der Ausdruck Diagnose „bezeichnet eine kurze, genaue und absolut zutreffende Erklärung“ (Salomon 1926: 261). Die soziale Diagnose sei als ein Versuch zu verstehen, eine möglichst genaue Darstellung der Lage und des Charakters eines Menschen, der sich in einer sozialen Not oder Schwierigkeit befindet, zu erstellen. Weiterhin solle aufgezeigt werden, wie seine Lage und seine Eigenschaften durch andere Menschen beeinflusst werden. Auch sollen Hilfsmöglichkeiten beschrieben werden (Hilfeplan). Zunächst, so Salomon, sammelt der Fürsorger möglichst viel Material (Informationen über den Klienten und sein Lebensumfeld), um anschließend die Einzelheiten miteinander zu vergleichen, zu deuten und zu bewerten (vgl. ebd.: 261 f., 266 f., 293).

[...]


[1] „Während eine Jungenschule … eine Schule für Jungen war, ist es bezeichnend für die Konzeption weiblicher Erziehung zu jener Zeit, dass eine Mädchenschule nur dann so bezeichnet wurde, wenn es sich um eine Volksschule handelte, die eine Einstufung als >>Höhere Töchter Schule<< besaß. Dafür mussten die Eltern dann Schulgeld zahlen, und die Mädchen blieben >>Töchter<< auch außerhalb des Hauses und der Familie“ (Salomon 2008: 31).

[2] „Jeanette Schwerin (1852-1899), … Mitbegründerin der >>Mädchen- und Frauengruppen für soziale Hilfsarbeit<< und deren Vorsitzende 1897-1899“ (Salomon 2008: 56).

[3] „Im Jahr 1888 war in Amerika die Idee eines Internationalen Frauenbundes … geboren worden, und 1891 wurde der ‚National Council of Women‘ der Vereinigten Staaten von Amerika geschaffen … . Diese Anregung führte in Deutschland 1894 zur Gründung des ‚Bundes Deutscher Frauenvereine‘ … Das Ziel … war die ‚Herstellung eines inneren Zusammenhangs zwischen allen Frauenvereinen, die ihre Arbeit in den Dienst des Familien- und Volkswohls stellten‘“ (Peyser 1958: 26).

[4] Die 1908 von Alice Salomon gegründete „Soziale Frauenschule“ erhält im Jahr 1992 den Namen „Alice Salomon Hochschule Berline“ und bietet Studierenden heute Bachelor- und Masterstudiengänge für Soziale Arbeit (vgl. Alice Salomon Hochschule Berlin 2010).

[5] „Thomas Carlyle (1795-1887), englischer Essayist, Historiker und Philosoph“ (Salomon 2008: 124).

[6] Am 40. Jahrestag des ersten amerikanischen Konvents für Frauenrechte wird im Jahr 1888 der „International Council of Women“ (Internationaler Frauenbund) in Washington, D.C. gegründet. Seine Konzeption beinhaltet internationale, nationale und lokale Gruppierungen von Frauen zu verbinden (vgl. Salomon 2008: 89 f.). Er hat das Ziel: „die Anstrengungen der Frauen aller Klassen, Glaubensrichtungen und Nationen für den Fortschritt ihres Geschlechts und das Wohl der Menschheit zusammenfließen zu lassen“ (ebd 2008.: 90).

[7] Richmond, Mary Ellen (1861-1928) „zufolge ist eine soziale Diagnose der Versuch, sich ein möglichst genaues Bild von Folgendem zu machen: der Situation und Persönlichkeit eines Menschen mit bestimmten sozialen Bedürfnissen; seine Situation und Persönlichkeit in Bezug auf andere Menschen, von denen er in irgendeiner Weise abhängig ist oder die von ihm abhängig sind; und schließlich in Bezug auf die sozialen Institutionen/Organisationen seines Gemeinwesens“ (Richmond 1945 [1917]: 357 zitiert nach Staub-Bernasconi 2007: 295).

Fin de l'extrait de 18 pages

Résumé des informations

Titre
Alice Salomon. Herausragende Pionierin der Sozialen Arbeit
Sous-titre
Ein Überblick über ihren Lebensweg, die Betrachtung des von ihr geprägten Begriffs "Soziale Diagnose" sowie ihre Bedeutung für die Soziale Arbeit
Université
University of Applied Sciences North Rhine-Westphalia Köln
Note
1,0
Auteur
Année
2015
Pages
18
N° de catalogue
V314569
ISBN (ebook)
9783668131293
ISBN (Livre)
9783668131309
Taille d'un fichier
493 KB
Langue
allemand
Mots clés
Alice Salomon, Biographie, soziale Diagnose
Citation du texte
Nina Myers (Auteur), 2015, Alice Salomon. Herausragende Pionierin der Sozialen Arbeit, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/314569

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