Erziehung im Kapitalismus. Der pädagogische Umgang mit Leistungsdruck und Konsum


Term Paper, 2013

17 Pages, Grade: 2,3


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Inhalt

1. Einleitung

2. Was ist Erziehung? Ein Dienst am Menschen

3. Kapitalismus
3.1 Leistungs- und Konsumgesellschaft
3.2 Ökonomische Zwänge und menschliche Beziehungen

4. Was der Kapitalismus aus Menschen macht
4.1 Erziehung im Kapitalismus
4.2 Krankheitsbilder gehören bald zum Alltag
4.2.1 Ernährung und Fast Food
4.2.2 Belastung am Arbeitsplatz

5. Fazit

6. Literaturverzeichnis

1. Einleitung

[1]Wir leben in einer materiellen Welt. Eine Welt voller materieller Güter und eine Wirtschaft, die sich durch Überfluss auszeichnet. Produziert wird schon lange nicht mehr nur für den täglichen Gebrauch. Wir sind eine Zivilisation, die sich über Waren definiert und in Habseligkeiten förmlich schwimmt.

Die Kommerzialisierung unserer Gesellschaft ist in vollem Gange und macht auch vor der Kultur und der Erziehung keinen Halt. Ökonomische Elemente nehmen immer stärker zu. Durch riesige Werbeplakate oder auch Werbeunterbrechungen bei Filmen haben wir uns schon längst daran gewöhnt. Sportveranstaltungen, Konzerte selbst Schulveranstaltungen haben meistens schon einen Sponsor, der die Veranstaltung finanziert und als Gegenleistung eine öffentliche Erwähnung möchte oder dass die eigenen Produkte auf diesem Event zur Verfügung stehen. Leistungsdruck ist für uns schon gar kein Fremdwort mehr. Das beginnt schon im frühen Kindesalter, wenn Eltern aus ihren Kindern das Bestmögliche herausholen möchten und ihre Kinder für "außergewöhnlich leistungsfähig und chronisch unterfordert halten"[2]. Dadurch leiden schon Kinder unter einem permanenten Leistungsdruck. Beginnend in der Grundschule, in der es erwünscht wäre Englisch zu sprechen, ein Instrument zu spielen, später mit dem Abitur die Schule erfolgreich abzuschließen und schlussendlich im Berufsleben.

Dazu kommt noch der permanente Konsum. Konsum ist etwas Lebensalltägliches. Nicht nur, dass wir uns in einer Endlosschleife von Werbung befinden, so kommt noch hinzu, dass Konsum mittlerweile ein Statussymbol ist. Uns wird ständig eingeredet, dass man dies und jenes kaufen muss, denn ohne diese Dinge ist man ein nichts. Das Konsumieren von Waren oder das Nutzen von Dienstleistungen wird in den Mittelpunkt des Lebens gestellt.

Aber welche Rolle spielt hier die Pädagogik? Die folgende Arbeit beschreibt zunächst was Erziehung generell sein sollte und welche Rolle sie in der Gesellschaft einnimmt. Der Kapitalismus wird näher beleuchtet und wie das Leben in einer Leistungs- und Konsumgesellschaft aussieht. Am Schluss der Arbeit soll klar werden, zu was uns die heutige Gesellschaft macht und zu was sie führen kann.[3]

2. Was ist Erziehung? Ein Dienst am Menschen

""Welche menschliche Gesellschaft man auch immer betrachtet- vergangene oder zeitgenössische, entwickelte oder primitive- überall wurde und wird erzogen.""[4] (Kaiser,16) name jahreszahl seite

In den meistens Gesellschaften wird der Zögling so erzogen, dass er mit den Auffassungen und Fertigkeiten ausgestattet ist, die für nützlich und auch vernünftig gelten. Hierbei gibt es in der Pädagogik drei Grundsätze:

1. Ohne Erziehung wird der Mensch nicht Mensch
2. Das Programm der Erziehung folgt aus dem Wesen des Menschen
3. Das Maß der Erziehung liegt in er gelungenen Anpassung des Menschen an die gesellschaftlichen Erfordernisse

An Punkt 3 möchte ich anknüpfen. "In einer modernen, marktwirtschaftlich-demokratischen "Zivilisation" ist Erziehung Unterworfen"[5]. Die Gesellschaft hat nicht das Individuum im Auge, sondern vielmehr die Erhaltung und Weiterentwicklung der Gesellschaft. Und hier stellt sich die erste Frage: Passt sich die Gesellschaft uns an oder vielmehr wir ihr? Wir haben bestimmte Vorgaben im Leben, wie z.B die Schulpflicht, der wir unterliegen oder den Ausbildungszeitraum und später dem Berufsleben. Wer hier erfolgreich sein möchte, muss sich anpassen. Wir leben nun mal in einer Gesellschaft die "Verlierer" nicht duldet. Wenn man nicht erfolgreich ist, werden nicht die Lebensumstände betrachtet, sondern alles fällt auf den Einzelnen zurück. Die heutige Annahme ist, dass man immer leistungsfähig, jugendlich, gut gelaunt, frisch und attraktiv sein muss, um etwas "wert" zu sein.

Das, was wir als wertvolle Fertigkeiten und Auffassungen ansehen, verbirgt sich hinter dem Stichwort "Erziehungsziele". Erziehung braucht ein "Wozu". Aber wissen wir selbst wozu wir erziehen und vor allem für welche Zukunft wir erziehen?

"Erziehungsziele, so kann man formulieren, sind Antworten bestimmter Menschen oder Menschengruppen auf bestimmte geschichtliche Situationen unter dem Gesichtspunkt, wie sie die nachwachsende Generation gegenwärtig und zukünftig verhalten soll."[6] (Klafki,30)

In einer Welt, die sich ständig verändert, wo der Fortschritt noch nie so schnell war, wo das Konsumverhalten Dimensionen annimmt die noch vor knapp 100 Jahren unvorstellbar waren, wenn es ganze Abteilungen in Bücherläden mit Erziehungsratgebern gibt, die einem helfen sollen Kinder und Jugendliche zu verstehen, können wir da überhaupt richtig erziehen?[7]

3. Kapitalismus

Um die Frage zu klären ob heutzutage noch wirklich richtig erzogen werden kann, muss zunächst erläutert werden, in was für eine Gesellschaftsform wir überhaupt leben und zwar im Kapitalismus.

"Als Merkmal des K. gelten allgemein: (a) Die Güterproduktion vollzieht sich unter Bedingungen des Privateigentums an den Produktionsmitteln. (b) Große Teile der Bevölkerung besitzen keine Produktionsmittel, sondern müssen ein Lohnverhältnis eingehen, um leben zu können. (c) Die Triebkraft der wirtschaftlichen Prozesse ist das Interesse der Produktionsmittelbesitzer an Vermehrung des eingesetzten Kapitals, an Profitmaximierung."[8]

Im Kapitalismus gibt es eine besondere Sphäre des Marktes, des Warenaustausches und des ständigen Kaufens und Verkaufens. Hierbei gibt es eine Art Freiheit und auch Gleichheit, die sich darauf beruht zu kaufen was man möchte, solange man zahlungsfähig ist und zu verkaufen solange sich ein Käufer findet. Die Gleichheit beruht darin, dass es beim Kaufen und Verkaufen keinen Herren oder Knecht gibt, sondern nur freie und gleiche Personen des Rechts.

"Das bürgerliche Lächeln, ist immer ein Verkäuferlächeln."[9]

Um den Begriff Kapitalismus nun in die Thematik besser eingliedern zu können, könnte das Wort mit "Wohlstandsgesellschaft" oder "Überflussgesellschaft" verglichen werden. Das heißt, es wird im Überfluss produziert und im Übermaß konsumiert. Im Kapitalismus ist eine "Konsumgesellschaft" entstanden, in der Verbrauchs- und Gebrauchsgüter durch Massenproduktionen verbilligt werden. Durch George Ritzer[10] wird seit neustem von einer "McDonaldisierung" gesprochen.

Merkmal dieser Entwicklung ist eine beträchtliche Standardisierung und Rationalisierung von Prozessen, die sich nicht mehr überwiegend auf die Produktion von langlebigen Konsumgütern, sondern auf den Konsum von Service und Dienstleitungen beziehen. Hierbei geht es vor allem um Effizienz, Berechenbarkeit, Kontrolle und Planbarkeit von Abläufen.[11]

3.1 Leistungs- und Konsumgesellschaft

Leistungs- und Konsumgesellschaft sind Begriffe, die nah beieinander liegen und das eine wird durch das andere ergänzt. Scheinbar leben wir in einem Land mit erstklassigen Einrichtungen- Demokratie, soziale Marktwirtschaft, soziales Netz, Bildungswesen und auch einem guten Gesundheitssystem. Aber dennoch, sind die meisten Bürger im Stress und damit beschäftigt, dass in allen Gebieten immer mehr Leistung abverlangt wird. Und das nicht nur in der Arbeit, sondern auch in Konsumverhalten und in der Freizeit.

Aber wo beginnt der Leistungsdruck und wo wird er am schlimmsten?

Leistung wird schon sehr früh von Kindern erwartet. In regelmäßigen Abständen und einer festgelegten Anzahl von Klassenarbeiten, unangekündigten Kurzarbeiten, Referaten und Abfragen werden Noten von eins bis sechs vergeben, um am Ende des Jahres einen Notendurchschnitt zu erzielen. Hierbei wird aber strenggenommen nicht die Leistung selbst gemessen, sondern vielmehr die Relation zwischen den Leistungen unterschiedlicher Personen. In Deutschland, wird auch die angehende Schullaufbahn sehr schnell entschieden, was bei Kindern bereits in der vierten Klassen zu ersten deutlichen Symptomen von emotionalem Stress führt. Wenn sich Kinder erstmal für eine Schule entschieden haben, hört der Druck aber nicht auf. Vor allem in den höheren Schulen, wie Gymnasien wird dieser immer größer. Der Raum zwischen dem was Eltern wollen und dem was die Kinder brauchen breitet sich aus. Die Politik fokussiert sich auf Leistung, aber soziale Faktoren werden immer unwichtiger. Es wird mehr darauf geachtet, dass Kinder in ein bestimmtes Raster passen und fit für den Beruf sind. Das Leben eines Kindes, wird zu einer Art "To-Do-Liste", bei der in jedem Abschnitt ein Haken gemacht werden kann. In der heutigen von Kapitalismus und Marktwirtschaft dominierten Gesellschaft ist es vor allem die Wirtschaft, die das Leistungsdogma geprägt hat und in alle Lebensbereiche eingedrungen ist. Später in der Arbeitswelt wird der Druck nicht geringer. Scheitern ist heutzutage ein modernes Tabu[12]. Es gibt unzählige Bücher, wie man z.B schnell an Geld kommt, Erfolg im Beruf hat, aber kaum ein Buch, das uns sagt wie wir mit Scheitern zurechtkommen können. Sind wir flexibel oder mobil und haben Erfolg im Beruf, verfolgt uns das Gefühl als Familienvater-oder Mutter zu scheitern. Die heutigen Ideale der Leistungsgesellschaft sind keine neuen Erfindungen. Schon die alten Griechen hatten ähnliche Ideale. Schönheit verband man in der Antike mit einer moralischen Kategorie und zwar dem "Gut und schön sein". Das Schwache war dagegen schlecht. Und doch unterwerfen wir uns permanenten Stress und möchten zu den Gewinnern des beruflichen, wie privaten Wettbewerbs gehören. Aber woran liegt das? Und hier kommen wir zur Konsumgesellschaft. Konsum spielt bereits im Alltag von Jugendlichen schon eine sehr große Rolle. Das konsumieren von Waren ist selbstverständlich und ein sozialer Sachverhalt. Konsum ist etwas Alltägliches, über das wir nicht nachdenken. Jugendliche geben Geld für Musik, Kleidung und Stilmuster aus. 50% ihres Einkommens oder Taschengeldes werden für Kommunikation also für Handy, Spiele, Skype, Computer etc. ausgegeben.

Jugendkultur ist gleich Konsumkultur. Meistens hören Freunde die selbe Musik und haben dieselben Freizeitbeschäftigungen. "In" sein ist sehr wichtig und die Kleidung trägt heutzutage viel dazu bei. Das Handy, was nicht mehr wegzudenken ist, ist Ausdruck für die Individualität einer Person. Wie man eine Sms schreibt, welche Handyhülle jemand hat, welches Modell benutzt wird- all das sind Mittel, um über sich selbst etwas bestimmtes mitzuteilen. Aber wie kommst das, dass schon so früh so viel konsumiert wird und sich das später auf das weitere Leben ausübt. "Kaufst du mir das?" ist wohl einer der meist gehörten Sätze von Kindern. Kinder sind eine kaufkräftige Gruppe und werden ständig im Fernsehen und in Jugendzeitschriften umworben. Eltern sollten heutzutage lernen, mit ihren Kaufentscheidungen weise Hand zu haben. Sich an der Kasse nicht überrumpeln zu lassen, weil das Kinder anfängt zu weinen, aber auch dem Kind nicht alles zu verwehren. Das alles ist natürlich leichter gesagt als getan, denn Werbung beeinflusst Erwachsene genauso wie Kinder. Denn Kaufen verspricht Glück und auch Anerkennung. Wenn man davon zu wenig in der Arbeit oder in seinen Beziehungen bekommt, fällt es einem meist einfacher, der Werbung nachzugeben und sich so zu sagen ein bisschen "Glück" zu kaufen.[13]

3.2 Ökonomische Zwänge und menschliche Beziehungen

Bevor wir zum Kapitel "Erziehung im Kapitalismus" kommen, sollte vorab in diesem Kapitel geklärt werden, wie die kapitalistische Ökonomie die zwischenmenschlichen Beziehungen prägt und auch formt. Der Mensch ist ein gesellschaftliches Tier. Er ist eine biologische Frühgeburt und muss Verhaltensregeln, Normen, Rangordnung in der sozialen Gruppe, Gutes vom Bösen unterscheiden zu können erst lernen. Für Marx[14] ist der Mensch ein sinnlich-bedürftiges Naturwesen, ein beschränkter, sterblicher Organismus, der aber auch mit einem Bewusstsein und der Fähigkeit zur langfristigen Handlungsplanung ausgestattet ist. Der Mensch eignet sich die Natur dadurch an, das er sie vergegenständlicht und zwar durch dauerhafte Produktionsmittel und Arbeitsprodukte.

"Das Wechselspiel, die Dialektik von Vergegenständlichung und Aneignung, ist immer zugleichgesellschaftliches Handeln. Der zwischenmenschliche Bezug ist für Marx mit der Produktionsstätigkeit untrennbar verworfen. Arbeit ist zugleich Teilhabe an anderen."[15]

Da Arbeit zugleich Teilhabe am Anderen ist und wir der Gesellschaft unterworfen sind, ist also auch die Erziehung der Gesellschaft unterworfen. Und da wir in einer kapitalistischen Gesellschaft leben, sind Geld und Kapital auch ein Teil davon. "Geld regiert die Welt" ist vielleicht etwas platt ausgedrückt, trifft aber dennoch einen wesentlichen Aspekt unserer gesellschaftlichen Wirklichkeit. Wir machen ständig Jagd auf Besitz, möchten große Geldmengen besitzen und leben unter ständiger Konkurrenz-und Existenzangst. Kinder bekommen die Existenzangst, Geldprobleme und der dadurch entstehende Frust, wie auch Beziehungsstress unterbewusst sehr wohl mit. 2012 scheiterten 46,23%[16] der Ehen in Deutschland und die Kinder leiden darunter. Es findet eine "Entfremdung"[17] statt. Eine oberflächliche Harmonisierung und Konfliktvermeidung zwischenmenschlicher Beziehungen. Paare haben wenig Zeit für Kinder, geschweige denn für einander. Der Kapitalismus braucht auf der Markt- und Produktionssphäre jeden Tag funktionstüchtige und konkurrenzfähige Arbeitskräfte. In der wenigen Freizeit, die die Arbeitskraft hat, soll sich der Arbeiter erholen. Aber selbst da herrscht Druck im Privat- und im Familienleben.[18] Beziehungen scheitern, heutzutage deswegen so oft, weil die Menschen sich ein "anderes und besseres" als ihre Arbeitswirklichkeit suchen. Erwachsene fühlen sich oftmals isoliert und suchen deswegen nach einem Partner. Kinder sind wegen schmerzlicher früherer Erlebnisse von Trennungsangst verfolgt und durch Fehlschläge sind wir misstrauisch oder gleichgültig gegenüber anderen.

Kinder müssen sich an die gesellschaftliche Wirklichkeit und auch an die Anforderung des zwischenmenschlichen Verhaltens in langfristigen Entwicklungsprozessen anpassen, bis sie gelernt haben, sich im Kreislauf des kapitalistischen Erwachsenenalltags selbst zu erhalten und sich auch selbst zu reproduzieren.

4. Was der Kapitalismus aus Menschen macht

4.1 Erziehung im Kapitalismus

[19]Bis jetzt, haben wir erfahren, das Erziehung ein "wozu" benötig und was den Kapitalismus ausmacht und etwas über zwischenmenschliche Beziehungen die wir innerhalb dieser Gesellschaft führen. Nun kommen wir zur Erziehung. Es ist schwer, die gesamte Erziehung in nur einigen Seiten zusammenzufassen. Aber man kann sich Eckpunkte heraussuchen die ausschlaggeben sind und diese näher beleuchten. Wenn man sich Erziehung ansieht, gibt es immer einen Erzieher und einen Zögling. Zunächst sollte man sich hierbei den Erzieher, also die Eltern in diesem Fall ansehen. Immer mehr Frauen möchten nach der Geburt wieder arbeiten gehen. 2010[20] waren 31,5 Prozent der Mütter mit mindestens einem im Haushalt lebenden Kind unter drei Jahren erwerbstätig. Frauen möchten selbstständig sein und nicht vom Geld ihres Mannes oder Lebenspartners abhängig sein und selbst Karriere machen. Männer haben meistens ihren Höhepunkt in der Karriere zeitlich mit der Familienschließung und entscheiden sich selten für Vaterschaftsurlaub. Das heißt beide Elternteile arbeiten, auch wenn es nur halbtags bei einem der beiden ist. Dazu kommt oftmals der schon erwähnte Leistungsdruck und auch oftmals verbundene Beziehungsstress, der zu einer angespannten Familiensituation führt. Wie zeigt sich dann sowas in der Erziehung?

Die meisten Kinder, etwas zwei Drittel, gehen nach dem sie drei oder vier Jahre alt geworden sind in den Kindergarten. Dieser Ort wirkt sich auf die soziale Entwicklung und Persönlichkeitsbildung des Zöglings aus. Um es aber besser zu verstehen muss man wissen, dass Kindergärten zu Masseninstitutionen geworden sind aufgrund der kapitalistischen Produktionsweise.[21] In den letzen Jahren wurde versucht, die unter kapitalistischen Bedingungen abgetrennte Lebenswirklichkeit der Erwachsenenwelt künstlich in den Kindergarten zurückzuholen. Im Kindergarten gab es lange Zeit keinen Bezug zur Arbeitswelt, Kind X mag eben Kind Y oder eben nicht. Solidarität lässt sich da nicht einfach lernen, viel mehr durch Leistungserbringung wie Abräumen, Essenholen, Kochen. Die Kinder wollen ihren Beitrag an den notwenigen Erwachsenenverrichtungen, über ihren, wenn auch noch unvollkommenen Beitrag zum gegenständlichen Lebensprozess und Bedeutung für andere haben. Das Zurückholen wird vor allem mit Exkursionen gemacht wie z.B in Fabrikbesuche, Krankenhäuser zu besichtigen usw. um die Erwachsenenwelt besser kennen zu lernen und in Rollenspielen zu üben oder zu diskutieren.

[...]


[1] vgl: http://www.sueddeutsche.de/karriere/leistungsdruck-im-job-wenn-der-stress-die-seele-angreift-1.1110287

[2] zitiert nach: http://www.spielundzukunft.de/kinderzeit/erziehung/2456-kleine-menschen-grosse-not

[3] vgl: http://proceeding-alteration.blog.de/2012/11/15/zeitungsartikel-leistungsgesellschaft-15209484/ Freerk Huisken, Erziehung im Kapitalismus; Von den Grundlügen der Pädagogik und dem unbestreitbaren Nutzen der bürgerlichen Lehranstalt, Studienausgabe der Kritik der Erziehung Bd.1 und 2, VSA-Verlag 1998 S.18-38

[4] vgl: Armin und Ruth, Studienbuch Pädagogik. Grund- und Prüfungswissen, Königstein/Ts, 1981

[5] zitiert nach: Freerk Huisken, Erziehung im Kapitalismus; Von den Grundlügen der Pädagogik und dem unbestreitbaren Nutzen der bürgerlichen Lehranstalt, Studienausgabe der kritik der Erziehung Bd.1 und 2, VSA-Verlag 1998 S. 23

[6] zitiert nach: Klafki Wolfgang, Studien zur Bildungstheorie und Didaktik, Weinheim 1971

[7] vgl: Robert Kurz, Roswitha Scholz, Jörg Ulrich: Der Alptraum der Freiheit. Perspektiven radikaler Gesellschaftskritik, Verlag Ulmer Manuskripte, Ulm 2005 S.37-46 vgl: Claus Tully, Wolfgang Krug: Konsum im Jugendalter. Umweltfaktoren, Nachhaltigkeit, Kommerzialisierung, Wochenschau Verlag, 2011 S. 52-53

[8] zitiert nach: Werner Fuchs-Heinritz, Daniela Klimke, Rüdiger Lautmann, Otthein Rammstedt, Urs Stäheli, Christoph Weischer, Hanns Wienhold (Hrsg.), Lexikon zur Soziologie, 5., überarbeitete Ausgabe, VS Verlag Wiesbaden 20011 S. 333

[9] zitiert nach: Robert Kurz, Roswitha Scholz, Jörg Ulrich: Der Alptraum der Freiheit. Perspektiven radikaler Gesellschaftskritik, Verlag Ulmer Manuskripte, Ulm 2005 S.38

[10] George Ritzer(*1940) ist US-amerikanischer Professor derSoziologiean derCollegepark Universität von Maryland

[11] vgl: Gernot Böhme (Hg.): Kritik der Leistungsgesellschaft, Edition Sirius, Bilefeld und Basel 2010 S.25-35 vgl: http://www.sueddeutsche.de/leben/erziehung-und-zufriedenheit-was-kinder-gluecklich-macht-1.1646476 vgl: http://proceeding-alteration.blog.de/2012/11/15/zeitungsartikel-leistungsgesellschaft-15209484/ Claus Tully, Wolfgang Krug: Konsum im Jugendalter. Umweltfaktoren, Nachhaltigkeit, Kommerzialisierung, Wochenschau Verlag, 2011 S. 51- 61 vgl: http://www.bpb.de/lernen/unterrichten/medienpaedagogik/71050/werbung-und-konsum

[12] Richard Sennett, Der flexible Mensch. Die Kultur des neuen Kapitalismus, Deutsch von Martin Richter Verlin Verlag, 1998 S. 159-160

[13] vgl:Klaus Ottomeyer: Ökonomische Zwänge und menschliche Beziehungen. Soziales Verhalten im Kapitalismus, Rowohlt Taschenbuch Verlag GmbH, Februar 1977 S. 16-19 S,. 24-25

[14] zitiert nach: Marx/Engels-Studienausgabe Bd. 2, Frankfurt/M. 1971, Vorrede

[15] zitiert nach: Klaus Ottomeyer: Ökonomische Zwänge und menschliche Beziehungen. Soziales Verhalten im Kapitalismus, Rowohlt Taschenbuch Verlag GmbH, Februar 1977 S. 25

[16] vgl:http://de.statista.com/statistik/daten/studie/76211/umfrage/scheidungsquote-von-1960-bis-2008/

[17] vgl: Klaus Ottomeyer: Ökonomische Zwänge und menschliche Beziehungen. Soziales Verhalten im Kapitalismus, Rowohlt Taschenbuch Verlag GmbH, Februar 1977 S. 132-134

[18] Elternabend, Einkaufen, Renovieren, Rechnungen bezahlen etc.

[19] vgl: : Klaus Ottomeyer: Ökonomische Zwänge und menschliche Beziehungen. Soziales Verhalten im Kapitalismus, Rowohlt Taschenbuch Verlag GmbH, Februar 1977 S. 200-219

[20] vgl:http://www.familienplanung.de/schwangerschaft/familie-und-beruf/vereinbarkeit/

[21] Vor allem dadurch, das auch Frauen oder zumindest beide Elternteile ihre Arbeitskfragt als Lohnarbeiter verkaufen müssen

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Details

Title
Erziehung im Kapitalismus. Der pädagogische Umgang mit Leistungsdruck und Konsum
College
Friedrich-Alexander University Erlangen-Nuremberg
Grade
2,3
Author
Year
2013
Pages
17
Catalog Number
V314633
ISBN (eBook)
9783668132894
ISBN (Book)
9783668132900
File size
547 KB
Language
German
Keywords
Pädagogik, Konsum, Kapitalismus, Leistungsdruck
Quote paper
Michaela Klein (Author), 2013, Erziehung im Kapitalismus. Der pädagogische Umgang mit Leistungsdruck und Konsum, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/314633

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