Wird ¨ uber S¨ udafrika gesprochen, wird automatisch auch ¨ uber Apartheid
gesprochen. Diese zwei Begriffe sind Synonyme f¨ ur Diskriminierung, Unterdr¨ uckung und Gewalt geworden. Allgemein dr¨ uckt sich die Apartheid-Politik in der Unterdr¨ uckung nicht-weißer Bev¨ olkerungsgruppen durch die weiße Minderheit aus. Dabei ist die ethnische Pr¨ agung S¨ udafrikas durchaus vielf¨ altiger, denn auch innerhalb der schwarzen Bev¨ olkerung gibt es Differenzen zwischen den Gruppen unterschiedlichster afrikanischer Herkunft. Es bleibt dennoch die Frage offen, wie eine weiße Minderheit eine andersfarbige Mehrheit derart unterdr¨ ucken konnte. Die historischen Ursachen einer Entwicklung, welche in das Apartheid-System m¨ undete, liegen sehr weit zur¨ uck und zeigen dennoch klare Umrisse der heutigen Probleme. In der Mitte des 17. Jahrhunderts begann die Besiedlung der S¨ udspitze Afrikas durch weiße Siedler. Dieses Gebiet hatte zweifache Bedeutung. Es lag direkt am Kap der Guten Hoffnung, an dem jedes Schiff auf seinem Weg von Europa nach Indien oder Asien vorbei kam, und es bot ein hervorragendes Klima f¨ ur Landwirtschaft. Es sei an dieser Stelle darauf verwiesen, dass der Suez-Kanal, welcher einen k¨ urzeren Wasserweg von Europa nach Indien bot, noch nicht existierte.
Die ersten Einwanderer waren vorwiegend Holl¨ ander (Buren), welche sich weiter im Landesinneren niederließen um dort große Farmen und Plantagen zu gr¨ unden. Wenig sp¨ ater stießen franz¨ osische und deutsche Siedler hinzu. Alle drei ethnischen Gruppen ” ... geh¨ orten einer der drei reformierten Kirchen
an, sprachen in der Familie Holl¨ andisch oder Afrikaans und teilten eine von Sklavenhaltung und Eroberung gepr¨ agte Geschichte.“ 1 Afrikaans, fr¨ uher eine
Mischsprache, wurde sp¨ ater zur gemeinsamen Sprache dieser Siedlergruppen, die sich heute selbst Afrikaaner nennen.
Inhaltsverzeichnis
- Historische Entwicklung
- Kleine Apartheid
- Große Apartheid
- Der Zusammenbruch des Apartheidregimes
- UN: Wahrnehmung als Konflikt
- Das Sanktionssystem der UN
- Beschlüsse der Generalversammlung
- Beschlüsse des Sicherheitsrats
- Tatsächliche Auswirkungen der Sanktionen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Dieses Dokument befasst sich mit der Rolle der Vereinten Nationen im Kontext der Apartheidpolitik in Südafrika. Es analysiert die politische Auseinandersetzung innerhalb der UN-Institutionen, die Grenzen der UN-Kompetenz sowie die Wirksamkeit von Sanktionen. Darüber hinaus werden die strategischen Taktiken Südafrikas bei der Auslegung der UN-Charta und die Gründe für den letztendlichen Wandel des Systems beleuchtet.
- Die Geschichte der Apartheid und ihre Wurzeln
- Die politische Dynamik innerhalb der UN im Umgang mit der Apartheid
- Die Wirksamkeit von Sanktionen und deren Auswirkungen auf Südafrika
- Die Strategien Südafrikas zur Untergrabung von UN-Sanktionen
- Die Schlüsselmomente, die zum Wandel des Systems führten
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel beleuchtet die historische Entwicklung, die zur Apartheidpolitik führte, und die unterschiedlichen ethnischen Gruppen in Südafrika. Das zweite Kapitel analysiert die „Kleine Apartheid“, die von Diskriminierung und Segregation geprägt war. Das dritte Kapitel fokussiert auf die „Große Apartheid“ mit ihren brutalen Unterdrückungsmaßnahmen. Das vierte Kapitel beleuchtet den Zusammenbruch des Apartheidregimes und die einsetzenden Veränderungen in Südafrika. Die Kapitel 5 bis 8 widmen sich der Rolle der UN im Konflikt, dem Sanktionssystem, den Beschlüssen der Generalversammlung und des Sicherheitsrats sowie den tatsächlichen Auswirkungen der Sanktionen.
Schlüsselwörter
Apartheid, Südafrika, Vereinte Nationen, Generalversammlung, Sicherheitsrat, Sanktionen, Diskriminierung, Unterdrückung, Charta, politische Taktik, Wandel, historische Entwicklung, ethnische Gruppen.
- Citation du texte
- Matthias Heise (Auteur), 2004, Südafrika und die Vereinten Nationen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/31495