Die Bedeutung des Gesundheitsmanagements für den beruflichen Alltag der Zukunft


Hausarbeit, 2015

24 Seiten, Note: 1,0


Leseprobe

Inhaltsverzeichnis

1. Abstract

2. Einführung und Vorstellung der Arbeit

3. Der berufliche Alltag der Zukunft
3.1 Definition
3.2 Trends
3.3 Vision des beruflichen Alltags der Zukunft

4. Gesundheitsmanagement
4.1 Definition
4.2 Geschichte
4.3 derzeitiger Stand

5. Bedeutung des Gesundheitsmanagement
5.1 Aus Unternehmenssicht
5.2 Aus Mitarbeitersicht

6. Bedeutung für den beruflichen Alltag der Zukunft

7. Zusammenfassung und Diskussion

8. Literatur

Abbildungen

Abbildung 1: Bevölkerungsentwicklung und Altersstruktur 1960 bis 2050

Abbildung 2: Smarter Working

Abbildung 3: Verbreitung von BGM in den Betrieben

Abbildung 4: Modulartig aufgebautes BGM

Abbildung 5: Arbeitsfähigkeit im Alter und ihre Beeinflussbarkeit

1. Abstract

Wie wird die Arbeitswelt der Zukunft aussehen und welche Rolle kann dabei ein Betriebliches Gesundheitsmanagement spielen? Diesen Fragen soll hier nach- gegangen werden. Anhand aktueller Trends, die unsere Gesellschaft und somit auch die Arbeitswelt dramatisch verändern werden (wie z.B. der demografi- schen Wandel und die Entwicklung zu einer Wissensgesellschaft), wird eine Vision des beruflichen Alltags der Zukunft gezeichnet. Es wird dann beschrie- ben, was Betriebliches Gesundheitsmanagement bedeutet, wie es entstand und wie es sich in der heutigen Arbeitswelt darstellt. Schließlich wird aufgezeigt, was die beschriebenen Veränderungen der Arbeitswelt für das betriebliche Ge- sundheitsmanagement bedeuten könnten. Die Herausforderungen, die die Zu- kunft für das betriebliche Gesundheitsmanagement bereithält, sind vielfältig. Wie Unternehmen, die ihre Wettbewerbsfähigkeit nicht verlieren wollen, auf die- se reagieren könnten, wird im letzten Abschnitt dieser Arbeit diskutiert.

2. Einleitung

Unsere Gesellschaft befindet sich im Wandel. Dieser wird sich in vielen Berei- chen auch massiv auf die Arbeitswelt auswirken. Die vorliegende Arbeit be- schäftigt sich mit betrieblichem Gesundheitsmanagement (BGM) und den zu- künftigen Anforderungen an dasselbe vor dem Hintergrund dieses Umbruchs. Im ersten Abschnitt wird versucht, ein Bild des beruflichen Alltags der Zukunft zu entwerfen. Dazu werden zunächst aktuelle Entwicklungen, die unsere Ge- sellschaft und vor allem die Arbeitswelt verändern, kurz beschrieben und be- gründet. Dabei wird sich auf die Trends beschränkt, die von der Forschung mehrheitlich und mit einer großen Wahrscheinlichkeit prognostiziert werden. Auf Grundlage dieser Entwicklungen werden dann mögliche Szenarien des berufli- chen Alltags der Zukunft entworfen.

Im zweiten Abschnitt wird auf das betriebliche Gesundheitsmanagement eingegangen. Nach einer Definition und einem kurzen geschichtlichen Abriss wird der derzeitige Stand des betrieblichen Gesundheitsmanagement aufgezeigt. Danach wird die Bedeutung, die dem BGM heute zukommt, behandelt, und zwar aus Unternehmens- und aus Arbeitnehmersicht.

Im dritten Abschnitt werden die Zukunftstrends des ersten Abschnittes wieder aufgegriffen und in Bezug zu einem betrieblichen Gesundheitsmanagement gesetzt. Es werden so die Probleme und Handlungsfelder aufgezeigt, mit denen das BGM in der zukünftigen Arbeitswelt konfrontiert werden wird.

Im anschließenden Diskussionsteil werden dann die Kernaussage, noch offene Fragen und Empfehlungen ausgesprochen.

3. Der berufliche Alltag der Zukunft

'Ich ziehe mir die Sensor-Handschuhe über und zeige auf die riesige Glasplatte vor mir. Es erscheint eine Aufstellung der Menschen, die sich gerade in den anderen Zel- len des Gebäudes befinden. Mit einer kurzen Geste zur Decke stellen sich die Licht- verhältnisse auf die für mich optimalen Bedingungen um. Es ertönt leise, angenehme Musik. Mit einem kurzen Fingerschnippen erscheinen die Unterlagen zu meinem aktu- ellen Projekt auf dem Bildschirm. Ich deute auf ein Porträt rechts unten auf der Glas- platte, das sich sofort vergrößert und mich anspricht. Die Konferenz kann beginnen…'

Sieht so der berufliche Alltag der Zukunft aus? Wir wissen es nicht. Die nach- folgenden Ausführungen beschäftigen sich mit Aspekten des beruflichen Alltags der Zukunft, die von der aktuellen Forschung derzeit als maßgeblich bezeichnet werden.

3.1 Definition

In der folgenden Arbeit bezieht sich der Begriff "beruflicher Alltag" auf einen beruflichen Alltag in den Industrieländern, da hauptsächlich dieser in den zu- grunde gelegten Studien behandelt wird. Des Weiteren wird der Begriff "Zu- kunft" beschränkt auf einen Zeitraum von 20 bis 30 Jahren. Die nachfolgenden Ausführungen betrachten also die Arbeitswelt in dem Zeitraum 2035 bis 2045. Selbstverständlich sind in die Zukunft gerichtete Aussagen immer mehr oder weniger Vermutungen. Anhand aktueller Entwicklungen können jedoch be- stimmte Voraussagen mit einer größeren Sicherheit getroffen werden als ande- re. Im Folgenden wird versucht, sich auf diese Voraussagen zu beschränken.

3.2 Trends

Bereits der berufliche Alltag von heute ist von grundlegenden Änderungen im Vergleich zu noch vor 20 Jahren gekennzeichnet: Wir befinden uns mitten im demografischen Wandel, der unsere gesellschaftliche und berufliche Zukunft entscheidend prägen wird. Schon heute ist private Kommunikation von einer weltweiten Vernetzung gekennzeichnet, die immer mehr auch im beruflichen Alltag an Bedeutung gewinnt. Die Globalisierung schreitet in vielen Bereichen immer weiter voran. Von den vielen Trends, die uns die Zukunftsforscher auf- zeigen, sollen hier die fünf am häufigsten genannten beschrieben werden.

Demografischer Wandel

Der "demografische Wandel" bezieht sich auf die Altersstruktur der Bevölke- rung. Unsere Gesellschaft wird immer älter, was am einen Ende durch die sin- kende Geburtenrate verursacht wird, und am anderen durch eine immer höhere Lebenserwartung.

Bevölkerungsentwicklung und Altersstruktur 1960 bis 2050

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 1, Quelle: Statistisches Bundesamt, Bevölkerungsentwicklung Deutschlands bis 2050 (ab 2020 Prognose).

Bereits 2025 liegt die Lebenserwartung bei über 90 Jahren. Bis 2050 wird eine Verdoppelung der Generation 65+ prognostiziert. Wir altern also in einem bis- her beispiellosen Ausmaß. Demzufolge wird der Arbeitsmarkt in den nächsten 10 Jahren um ca. 6,5 Mio Menschen schrumpfen. Selbst die immer höher wer- dende Zuwanderungsrate kann in den Industrieländern die sinkende Zahl an Arbeitnehmern nicht aufhalten (Biedenbach, 2012). Die Unternehmen werden auf mehr weibliche Arbeitnehmer und Zuwanderer zurückgreifen müssen. Das bedeutet, dass man unter den Arbeitnehmern eines Unternehmens große Al- ters- und Geschlechtsunterschiede sowie unterschiedliche Kulturen, Religionen und Lebensanschauungen finden wird (Bauer, Rief, Kelter, Haner & Jurecic, 2012).

Feminisierung

Der Arbeitsmarkt wird weiblicher. Immer mehr Familien lösen sich von der tradi- tionellen Rollenverteilung. Familienfreundlichere Arbeitsbedingungen ermögli- chen es den Frauen, sich trotz Familie auf eine berufliche Karriere zu konzent- rieren. Frauen sind heute genauso gut ausgebildet wie Männer: 1950 betrug der weibliche Anteil an Abiturienten nur etwa ein Drittel, heute sind mehr als die Hälfte der Abiturienten Frauen. Es ist nur eine Frage der Zeit, wann Frauen, auch bedingt durch den Fachkräftemangel, in die Bereiche des Arbeitsmarktes, in denen sie heute noch stark unterrepräsentiert sind, eindringen werden (Wal- ter, Fischer, Hausmann, Klös, Lobinger, Raffelhüschen, Rump, Seeber & Vassi- liadis, 2013).

Flexibilität

Schon heute gestalten sich die Rahmenbedingungen der Beschäftigungsver- hältnisse immer flexibler: Zeit, Raum und Inhalt werden "entgrenzt" (Steinmül- ler, 2010). Telearbeit ist längst ein fester Bestandteil in vielen Unternehmen. Vor allem bei Freiberuflern vermischen sich Arbeitszeit und Freizeit bereits im- mer mehr. Für diejenigen, die ihre Arbeit zum größten Teil am PC erledigen können, ist oft kein fester Arbeitsplatz mehr notwendig. Gearbeitet wird mit dem Laptop, zu Hause, unterwegs oder auf der grünen Wiese. Auch inhaltlich verwi- schen die Grenzen. Anstatt starrem Faktenwissen ist immer mehr Problemlö- sungskompetenz gefragt. Arbeitsverhältnisse sind projektbezogen, nach Ab- schluss eines Projektes suchen sich Unternehmen neue freie Mitarbeiter für die Dauer eines neuen Projektes.

Die nachfolgende Abbildung gibt einen Überblick über die möglichen Ausmaße einer Entgrenzung:

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 2, Smarter Working, Flexibilisierung von Arbeit in Ort, Zeit und Struktur, Quelle: Bauer et al. (2012), S. 19.

Globalisierung

Die Globalisierung wird weiter voranschreiten. Bereits 2008 waren 63 der 100 größten europäischen Unternehmen nicht mehr in ihrem Heimatland angesie- delt (Walter et al., 2013). Durch steigenden Kostendruck gehen immer mehr Unternehmen dazu über, Produktionsschritte dorthin auszulagern, wo diese kostengünstig ausgeführt werden können. Walter et al. (2013) prognostizieren nach dem Abschwellen der ersten Globalisierungswelle (die z.B. die weltweite Ansiedlung von Call-Centern für ein Unternehmen mit sich brachte) eine zweite, die vor allem den Dienstleistungssektor betrifft und danach noch eine dritte Globalisierungswelle, die dann Forschung / Entwicklung / Konstruktion ausla- gern wird. Ermöglicht wird dies durch fortschreitende technologische Entwick- lungen, Zielländer mit geringen Lohnkosten und sinkende Transaktionskosten.

Wissen

Wir befinden uns in einer Entwicklung zur Wissens- und Innovationsgesell- schaft. Derzeit verdoppelt sich das Wissen ca. alle 5 Jahre. Wissen, kombiniert mit hoher Flexibilität und Wendigkeit, spielt in einem großen Teil der Arbeitswelt eine immer entscheidendere Rolle, denn die effektive Nutzung dieses Wissens stellt einen entscheidenden Wettbewerbsfaktor dar (Walter et al., 2013). Von hoher Bedeutung ist in diesem Zusammenhang ein technologieintensives Ar- beitsumfeld, damit das Wissen optimal genutzt werden kann. Der Arbeitnehmer als Wissensträger muss sich lebenslang weiter- und fortbilden, um diesen An- sprüchen gerecht zu werden. Wissensarbeit bedeutet vor allem Kommunikation und Zusammenarbeit. Grundlagenwissen, Beurteilungskompetenzen und Ver- stehensprozesse stehen dabei im Vordergrund, reines Faktenwissen tritt mehr und mehr in den Hintergrund. Verlierer sind hierbei geringqualifizierte Arbeit- nehmer, die mit dieser Entwicklung nicht Schritt halten können.

3.3 Vision des beruflichen Alltags der Zukunft

Wie könnte also der berufliche Alltag in zwanzig, dreißig Jahren aussehen? Er wird auf jeden Fall digital sein und den Arbeitnehmern viel Flexibilität abverlangen. Eine Studie mit dem Titel "Arbeitswelten 4.0 - Wie wir morgen leben und arbeiten (Bauer et al., 2012) entwirft folgendes Bild:

Neben Festangestellten machen Cloud-Technologien und die ortsunabhängige Abrufung von Daten eine rein projektbezogene freie Mitarbeit möglich. Diese Cloud-Worker findet man auf entsprechenden Plattformen über die Bewertung ihrer Kompetenzen und Fähigkeiten durch frühere Auftraggeber. Die Arbeits- kraft und das Knowhow älterer Mitarbeiter werden weit über deren Rentengren- ze hinaus benötigt. Den eigenen Arbeitsplatz wird es nicht mehr unbedingt ge- ben, mit Smart-Room-Technik stellt sich jeder Arbeitsplatz automatisch ganz individuell auf den jeweiligen Nutzer ein. Generell kommen aber nicht mehr die Menschen zur Arbeit, sondern die Arbeit kommt zu den Menschen. Die Unter- nehmen kümmern sich intensiv um die mentale und körperliche Fitness ihrer Mitarbeiter. Für Arbeitnehmer ist Lifestyle sowie später die Vereinbarkeit von Familie und Beruf wichtiger als Profit. Die Vereinbarkeit von Arbeit und eigenen Interessen sowie sozialem Umfeld wird von den Unternehmen als leistungsför- dernd angesehen.

[...]

Ende der Leseprobe aus 24 Seiten

Details

Titel
Die Bedeutung des Gesundheitsmanagements für den beruflichen Alltag der Zukunft
Hochschule
Medical School Hamburg  (Psychologie)
Veranstaltung
Einführung in die Arbeits- und Organisationspsychologie
Note
1,0
Autor
Jahr
2015
Seiten
24
Katalognummer
V315452
ISBN (eBook)
9783668149175
ISBN (Buch)
9783668149182
Dateigröße
728 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Betriebliches Gesundheitsmanagement, BGM, beruflicher Alltag der Zukunft, demografischer Wandel, Wissensgesellschaft
Arbeit zitieren
Julia Rothfos (Autor:in), 2015, Die Bedeutung des Gesundheitsmanagements für den beruflichen Alltag der Zukunft, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/315452

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