Gegenstand dieser Arbeit ist die Vorstellung des Working Capital Managements als ganzheitliches und integriertes Managementkonzept zur Planung, Steuerung und Kontrolle des im Unternehmen gebundenen betriebsnotwendigen Vermögens sowie der Analyse seiner Wirkungszusammenhänge in Bezug auf die Unternehmensrentabilität und –liquidität.
Liquidität und Rentabilität sind die zwei Grundpfeiler unternehmerischen Handelns. Unternehmen können langfristig am Markt nur erfolgreich sein, wenn sie es schaffen, sowohl eine ausreichende Liquidität zur Bedienung ihrer Zahlungsverpflichtungen vorzuhalten als auch eine entsprechende Rendite zu erwirtschaften um den Werteverzehr auffangen und in neue Technologien investieren zu können. Vernachlässigt ein Unternehmen eines dieser beiden Ziele, so führt dies langfristig unweigerlich zum Ausscheiden des betreffenden Unternehmens aus dem Markt.
Die Schwierigkeit hinter dieser zunächst einfach und logisch klingenden Betrachtung liegt jedoch darin, dass Rentabilität und Liquidität zwei konkurrierende Zielsetzungen sind, welche sich jeweils gegenseitig negativ beeinflussen. Beschafft sich ein Unternehmen beispielweise am Markt frische Liquidität um Marktschwankungen besser abfedern zu können, so geht dies zwangsläufig zu Lasten der Rentabilität des Unternehmens, da sich das Verhältnis von Ertrag zu Mitteleinsatz negativ verändert. Nutzt ein Unternehmen hingegen seine liquiden Mittel zum Abbau von Schulden und zur Verringerung seiner Zinslast, so steigert sich die Rentabilität des Unternehmens zu Lasten der Liquidität.
Dem im Unternehmen gebundenen Kapital kommt in diesem Wechselspiel zwischen Rentabilität und Liquidität eine bedeutende Rolle zu. Während das Anlagevermögen die zur Produktion notwendigen Anlagen und Maschinen umfasst, welche nur langsam abgebaut und schwer liquidiert werden können, umfasst das Umlaufvermögen in erster Linie die betriebsnotwendigen Produktionsfaktoren, welche in der Regel nur kurzfristig im Unternehmen verbleiben und dem Unternehmen somit einen gewissen Spielraum zur Steuerung des im Unternehmen gebundenen Kapitals ermöglichen.
Das Working Capital Management, welches Gegenstand der nachfolgenden Projektarbeit ist, setzt an diesem Stellhebel an und gibt dem Management ein Instrument an die Hand, mit welchem sie das Working Capital und damit auch die Liquidität und Rentabilität eines Unternehmens maßgeblich zu ihren Gunsten beeinflussten können.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Einführung und Problembeschreibung
- Aufbau der Arbeit
- Grundlagen des Working Capital Managements
- Definitionen
- Working Capital
- Working Capital Management
- Ziele des Working Capital Managements
- Zielkonflikte des Working Capital Managements
- Prozesse des Working Capital Managements
- Forderungsmanagement – Order-to-Cash Prozess (OTC)
- Prozessdarstellung
- Steuerungsgröße: Days Sales Outstanding (DSO)
- Maßnahmen zur Optimierung des Order-to-Cash Prozesses
- Vorratsmanagement – Forecast-to-Fullfill Prozess (FTF)
- Prozessdarstellung
- Steuerungsgröße: Days Inventories Held (DIH)
- Maßnahmen zur Optimierung des Forecast-to-Fullfill Prozesses
- Verbindlichkeitenmanagement – Purchase-to-Pay Prozess (PTP)
- Prozessdarstellung
- Steuerungsgröße: Days Payables Outstanding (DPO)
- Maßnahmen zur Optimierung des Purchase-to-Pay Prozesses
- Cash Conversion Cycle (CCC)
- Einfluss des Working Capital Managements auf die Liquidität
- Einfluss auf die Eigenkapitalquote
- Einfluss auf die Liquiditätsgrade
- Einfluss auf den Cash Conversion Cycle
- Einfluss des Working Capital Managements auf die Rentabilität
- Einfluss auf den Cashflow
- Einfluss auf den Return-on-Investment (ROI)
- Fazit
- Zusammenfassung
- Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit dem Working Capital Management und dessen Einfluss auf die Unternehmensrentabilität und -liquidität. Sie stellt das Working Capital Management als ein ganzheitliches und integriertes Managementkonzept dar, das die Planung, Steuerung und Kontrolle des im Unternehmen gebundenen betriebsnotwendigen Vermögens umfasst.
- Definition und Darstellung des Working Capital Managements
- Analyse der Prozesse im Working Capital Management (Order-to-Cash, Forecast-to-Fullfill, Purchase-to-Pay)
- Bedeutung des Working Capital Managements für die Liquidität und Rentabilität von Unternehmen
- Untersuchung der Auswirkungen des Working Capital Managements auf die Eigenkapitalquote, Liquiditätsgrade und den Cashflow
- Zusammenhang zwischen Working Capital Management und dem Return-on-Investment (ROI)
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik des Working Capital Managements ein und erläutert die Bedeutung von Liquidität und Rentabilität für den unternehmerischen Erfolg. Sie zeigt die Zielkonflikte zwischen diesen beiden Größen auf und stellt die Rolle des Working Capital Managements als Instrument zur Steuerung des im Unternehmen gebundenen Kapitals heraus.
Das zweite Kapitel befasst sich mit den Grundlagen des Working Capital Managements. Es definiert den Begriff Working Capital, erläutert die verschiedenen Ziele des Working Capital Managements und geht auf die Zielkonflikte ein, die bei der Umsetzung dieser Ziele auftreten können.
Kapitel drei widmet sich den Prozessen des Working Capital Managements. Es stellt die drei wichtigsten Prozesse – Order-to-Cash, Forecast-to-Fullfill und Purchase-to-Pay – vor, beschreibt deren Steuerungsgrößen und zeigt Maßnahmen zur Optimierung dieser Prozesse auf.
Kapitel vier untersucht den Einfluss des Working Capital Managements auf die Liquidität von Unternehmen. Es analysiert die Auswirkungen auf die Eigenkapitalquote, die Liquiditätsgrade und den Cash Conversion Cycle.
Im fünften Kapitel wird der Einfluss des Working Capital Managements auf die Rentabilität von Unternehmen beleuchtet. Es untersucht die Auswirkungen auf den Cashflow und den Return-on-Investment (ROI).
Schlüsselwörter
Working Capital Management, Liquidität, Rentabilität, Eigenkapitalquote, Liquiditätsgrade, Cash Conversion Cycle, Cashflow, Return-on-Investment (ROI), Order-to-Cash, Forecast-to-Fullfill, Purchase-to-Pay.
- Arbeit zitieren
- Hendrik Lange (Autor:in), 2016, Einfluss des Working Capital Managements auf die Unternehmensrentabilität und -liquidität, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/315970