In der frühchristlichen Kunst war die Weinsymbolik von hoher Relevanz, zumal sich das Thema Wein wie ein roter Faden durch die gesamte Bibel zieht. Da pagane Glaubenssysteme und das Christentum in der Antike nebeneinander existierten, gab es Überschneidungen, auf die der Verfasser anhand einiger ausgewählter Beispiele näher eingehen wird.
Entscheidungskriterium für eine frühchristliche Zuweisung ist eine direkte Korrelation des Weinstocks beziehungsweise der Weinranke, -blätter, -reben oder -trauben mit christlichen Szenen oder Symbolen, die sich im direkten Umfeld befinden. Wie schwierig sich eine eindeutige Zuordnung erweist, kann man am Goldmosaik mit „Christus als Helios" im Julier-Mausoleum unter der Basilika S. Pietro erkennen.
Obwohl die Darstellung mit Sonnenwagen, Nimbus und Weltkugel exakt der tradierten Sol-Ikonographie gerecht wird, spricht man ihr – durch die Begleitszene mit Jona an der Ostwand – einen christlichen Charakter zu. Die Weinranken rund um die Abbildung verdoppeln die interpretatio als sterbender und wiederauferstehender Gott, die durch christliche Auslegung zur ascensio domini wird. Eine zweifelsfreie Identifikation pro christlich oder pagan kann jedoch nicht vorgenommen werden.
Aufgrund der Komplexität hat der Verfasser versucht die Weinsymbolik in Typen zu gliedern, um dadurch eine Sinnverschiebung chronologisch fassbar zu machen.
Inhaltsverzeichnis
- Herkunft und Verbreitung
- ,,Weingötter"
- Weinsymbolik im frühen Christentum
- Volksbaum
- Frucht der Verheißung
- Der,,wahre\" Weinstock
- Kreuz-Lebensbaum
- Gewächs der Erneuerung und der Prüfung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Text beleuchtet die historische und symbolische Bedeutung des Weines, insbesondere im Kontext des frühen Christentums.
- Herkunft und Verbreitung des Weinstocks
- Weingötter in der Antike
- Weinsymbolik im frühen Christentum
- Die Rolle des Weinstocks als Symbol für Israel und die Kirche
- Die Interpretation der Weinsymbolik in frühchristlicher Kunst
Zusammenfassung der Kapitel
Herkunft und Verbreitung
Dieses Kapitel befasst sich mit der botanischen Beschreibung des Weinstocks und seiner Verbreitung. Es beleuchtet den Ursprung des Wortes „Wein“ und die Bedeutung des Weinstocks in verschiedenen Kulturen.
,,Weingötter"
Dieses Kapitel erörtert die Rolle des Weines in antiken Religionen und die Verbindung des Weingottes Dionysos mit Lebenslust und Sinnesfreuden.
Weinsymbolik im frühen Christentum
Dieses Kapitel untersucht die Bedeutung der Weinsymbolik im frühen Christentum und die Überschneidungen mit paganen Glaubenssystemen. Es analysiert verschiedene Beispiele aus der frühchristlichen Kunst, um die Verwendung des Weinstocks als Symbol für verschiedene christliche Konzepte zu beleuchten.
Schlüsselwörter
Wein, Weinstock, Dionysos, Weinsymbolik, Christentum, frühchristliche Kunst, Israel, Kirche, Volksbaum, Frucht der Verheißung, Erneuerung, Prüfung.
- Citar trabajo
- Alexander Schobert (Autor), 2013, Der Weinstock in der frühchristlichen Kunst. Die unsichtbare Welt hinter der Weinsymbolik, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/316004