In vorliegender Hausarbeit geht es um die wissenschaftlichen Dechiffrierungsbemühungen der altägyptischen Schriftsprache mittels des Steins von Rosetta im ersten Drittel des neunzehnten Jahrhunderts, die Jean-François Champollion letztendlich gelang und ihn zum Begründer einer neuen Wissenschaftsdisziplin werden ließ - der Ägyptologie.
Die Anfänge der altägyptischen Schriftlichkeit gehen dabei bis ins vierte Jahrtausend vor Christus zurück und reichen noch in die Mitte des fünften Jahrhunderts nach Christus hinein, in der das vermutlich letzte Dokument in demotischer Schrift abgefaßt wurde. Danach war niemand mehr in der Lage, die altägyptischen Hieroglyphen zu lesen oder zu schreiben und die alten Schriftzeichen gerieten nahezu fünfzehn Jahrhunderte in Vergessenheit.
Erst das Renaissance-Zeitalter und die Hinwendung zur antiken Philosophie und Baukunst beflügelte die Neugier der Gelehrten jener Epoche an der geheimnisvollen altägyptischen Hieroglyphenschrift. Sie übte eine mystische Anziehungskraft auf den Betrachter aus, voller geheimer Weisheiten. Der Ausdruck Hieroglyphe ist griechischer Herkunft und setzt sich aus (h)ierós = ‚heilig’ und glýhein = ‚einritzen, schnitzen’ zusammen. Die treffendste Übersetzung für Hieroglyphe ist ‚heiliges Schnitzwerk’.
Den ersten Ansatz zur Entschlüsselung der antiken Sprache lieferte der deutsche Pater Athanasius Kirchner im 17. Jahrhundert, der erkannte, dass das Koptische keine unabhängige Sprache darstellt, sondern vielmehr den letzten Sprachstand des Altägyptischen widerspiegelt.
Die nächste Etappe bildete der Fund des Steins von Rosetta im Jahre 1799 im Nildelta Unterägyptens durch den französischen Offizier P. Bouchard während der Ägyptenexpedition Napoleon Bonapartes. Sie bewirkte Forschungsanstrengungen zur Entzifferung der antiken Schrift in einigen europäischen Ländern. Dabei versuchten namhafte Wissenschaftler wie Thomas Young oder der Schwede Akerblad, dem Geheimnis der altägyptischen Sprache auf die Spur zu kommen.
Dem Franzosen Jean-François Champollion gelang es dann letztendlich nach jahrelanger Forschungsarbeit an dem Steinfragment den Inhalt des Dekrets der ägyptischen Priestersynode in Memphis aus dem Jahr 196 v. Chr. aus der Regierungszeit Königs Ptolemaios V. zu entschlüsseln. Der Text war in zwei Sprachen und drei Schriften abgefaßt: in Griechisch und Altägyptisch in Hieroglyphenform und in demotischer Schrift.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- 1. Die altägyptischen Schriftsprachen
- 2. Die ersten Gelehrten
- 3. Der Stein von Rosetta
- 3.1 Erste Entzifferungsversuche
- 4. Jean-François Champollions Weg zur Entzifferung der Hieroglyphenschrift
- 4.1 Die Identifizierung der Hornviper-Hieroglyphe
- 4.2 Die Entdeckung des Hieratischen
- 4.3 Der Hieroglyphenabgleich mit dem griechischen Alphabet am Stein von Rosetta
- 4.4 Die Kleopatra-Kartusche von Philae
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit befasst sich mit der Entschlüsselung der altägyptischen Schriftsprache durch Jean-François Champollion im ersten Drittel des 19. Jahrhunderts. Die Arbeit untersucht die wissenschaftlichen Bemühungen, die zur Entzifferung der Sprache führten, und beleuchtet die Bedeutung des Steins von Rosetta als Schlüssel zur Entschlüsselung der Hieroglyphenschrift.
- Die Entwicklung der altägyptischen Schriftsprachen
- Die Rolle des Steins von Rosetta in der Entzifferung
- Die wissenschaftlichen Beiträge von Jean-François Champollion
- Die Herausforderungen und Erfolge der frühen Ägyptologie
- Die Bedeutung der Entzifferung für die heutige Forschung
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik der altägyptischen Schriftsprache und die Bedeutung des Steins von Rosetta ein. Sie schildert die Geschichte der Schriftentwicklung und die ersten Versuche der Entschlüsselung. Das erste Kapitel beschreibt die verschiedenen Schriften des alten Ägyptens, darunter die Hieroglyphenschrift, das Hieratische und das Demotische. Das zweite Kapitel beleuchtet die ersten Gelehrten, die sich mit der Entzifferung der Hieroglyphen beschäftigten, und ihre Beiträge. Das dritte Kapitel widmet sich dem Stein von Rosetta und seiner Bedeutung als Schlüssel zur Entschlüsselung der Hieroglyphenschrift. Es beschreibt die Entdeckung des Steins und die ersten Versuche, ihn zu entschlüsseln. Das vierte Kapitel fokussiert sich auf Jean-François Champollion und seinen Weg zur Entzifferung der Hieroglyphenschrift. Es schildert seine wichtigsten Erkenntnisse und Methoden.
Schlüsselwörter
Altägyptische Schriftsprache, Hieroglyphen, Hieratisch, Demotisch, Stein von Rosetta, Jean-François Champollion, Ägyptologie, Entzifferung, Geschichte der Schrift, Wissenschaftliche Forschung, Antikes Ägypten.
- Arbeit zitieren
- Sascha Beljanski (Autor:in), 2005, Die Entschlüsselung der altägyptischen Schriftsprache durch Jean-François Champollion, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/316005