Rund 70% der anthropogen verursachten Emissionen werden in Siedlungsgebieten ausgestoßen. Damit sind Städte nicht nur einer der Hauptverursacher, sondern gleichzeitig am stärksten von den Konsequenzen des Klimawandels betroffen. Die Reduzierung des Emissionsausstoßes sowie die Anpassung an die nicht mehr zu vermeidbaren Folgen stellen neue Herausforderungen an die Stadtplanung.
Die nachhaltige und klimagerechte Planung von Siedlungsgebieten ist und wird eine der wichtigsten Aufgaben bei der Neu- und Umgestaltung von urbanen Räumen darstellen. In bereits hoch verdichteten Siedlungsgebieten zählt hierzu unter anderem die Erhaltung und Schaffung von Vegetationsflächen zur Verbesserung der stadtklimatischen Verhältnisse. Mit 29,5% hat Stuttgart den größten Grünflächenanteil aller deutschen Großstädte vorzuweisen. Im Quartier Vauban in Freiburg wurden Konzepte in den Bereichen Städtebau, Mobilität und Energieversorgung integriert, die aus Sicht der Nachhaltigkeit und Klimaverträglichkeit als vorbildlich anzusehen sind. Städtebauliche Leitbilder, z.B. die „Stadt der kurzen Wege“, können als theoretische Grundlage für eine nachhaltige und klimagerechte Stadtplanung dienen. Die bereits umgesetzten Projekte liefern dabei wichtige Hinweise für zukünftige Stadtentwicklungsprojekte.
Zum Inhalt: Eine zunehmende Verdichtung und urbane Strukturen bewirken unweigerlich auch eine Veränderung der lokalen Klimaverhältnisse. Dieses Phänomen des Stadtklimas beschränkt sich dabei nicht nur auf Großstädte, sondern ist bereits in vergleichsweise kleinen Siedlungsgebieten anzutreffen. Die Auswirkungen des Stadtklimas spielen dabei auch in der Stadtplanung eine immer wichtigere Rolle. Im Folgenden findet zunächst eine Definition des Begriffs „Stadtklima“ statt, bevor die Faktoren und Auswirkungen bezüglich des Stadtklimas näher betrachtet werden. Anhand von verschiedenen Konzepten und Maßnahmen wird aufgezeigt, inwiefern es in der Stadtplanung möglich ist, den negativen Konsequenzen des Stadtklimas entgegenzuwirken.
Als Beispiele werden Stuttgart und der Freiburger Stadtteil Vauban angeführt, um zu zeigen, wie eine klimatologische Stadtplanung in urbanen Räumen aussehen kann. Neben einer Untersuchung von bereits umgesetzten Maßnahmen wird ein Schwerpunkt auf aktuellen Stadtentwicklungsprojekten liegen. Das Projekt Stuttgart 21 sowie die Heidelberger Bahnstadt sollen hinsichtlich ihrer Klimaverträglichkeit und Nachhaltigkeit untersucht werden.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Stadtklima: Definition und Einteilung
- 3. Faktoren des Stadtklimas
- 3.1 Urbane Energiebilanz
- 3.2 Thermische und Hydrologische Eigenschaften von urbanen Räumen
- 4. Städtische Wärmeinsel
- 4.1 Meteorologische Faktoren
- 4.2 Stadtgestalt und Stadtgröße
- 4.3 Anthropogene Faktoren
- 5. Klimaschutz in Städten
- 5.1 Klimatologische Stadtplanung
- 5.2 Mitigation und Adaption
- 5.3 Klimatologische Stadtkonzepte: „Stadt der kurzen Wege”
- 6. Klimatologische Stadtplanung: Beispiele aus Süddeutschland
- 6.1 Stadtklima und Klimaschutz in Stuttgart
- 6.1.1 Das Klima in Stuttgart
- 6.1.2 Stadtklima in Stuttgart: Konflikte und Maßnahmen
- 6.1.3 Schaffung von Grünflächen zur Verbesserung des Stadtklimas
- 6.1.4 Stadtklima Stuttgart 21
- 6.2 Freiburg: Quartier Vauban
- 6.2.1 Mobilitätskonzept
- 6.2.2 Städtebauliches Konzept
- 6.2.3 Energiekonzept
- 6.3 Ausblick: Heidelberg Bahnstadt
- 6.1 Stadtklima und Klimaschutz in Stuttgart
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Thematik der klimagerechten Stadtplanung und beleuchtet die Herausforderungen, die sich durch den Klimawandel für urbane Räume ergeben. Der Fokus liegt dabei auf der Analyse und Bewertung von Maßnahmen, die zur Verbesserung des Stadtklimas beitragen können. Die Arbeit stellt anhand von Beispielen aus Süddeutschland – Stuttgart und Freiburg – konkrete Ansätze und Best-Practice-Beispiele vor.
- Die Bedeutung des Stadtklimas für die Lebensqualität und den Umweltschutz
- Die Herausforderungen der städtischen Wärmeinsel und der Klimawandelfolgen
- Die Rolle der Stadtplanung bei der Minderung von Emissionen und der Anpassung an den Klimawandel
- Beispiele für klimagerechte Stadtplanung in Stuttgart und Freiburg
- Die Integration von Nachhaltigkeitsaspekten in die Stadtentwicklung
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 1: Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik der klimagerechten Stadtplanung ein und beleuchtet die Relevanz des Stadtklimas für die Lebensqualität und den Umweltschutz.
- Kapitel 2: Stadtklima: Definition und Einteilung: Dieses Kapitel erläutert die Definition und Einteilung des Stadtklimas und geht auf die spezifischen Eigenschaften des Stadtklimas im Vergleich zum ländlichen Klima ein.
- Kapitel 3: Faktoren des Stadtklimas: Hier werden die wichtigsten Faktoren des Stadtklimas beleuchtet, darunter die urbane Energiebilanz und die thermischen und hydrologischen Eigenschaften von urbanen Räumen.
- Kapitel 4: Städtische Wärmeinsel: Dieses Kapitel behandelt das Phänomen der städtischen Wärmeinsel, seine Ursachen und Auswirkungen.
- Kapitel 5: Klimaschutz in Städten: Hier werden die wichtigsten Ansätze zum Klimaschutz in Städten vorgestellt, darunter die klimatologische Stadtplanung, Mitigation und Adaption sowie die Bedeutung von klimaschutzorientierten Stadtkonzepten wie der „Stadt der kurzen Wege”.
- Kapitel 6: Klimatologische Stadtplanung: Beispiele aus Süddeutschland: Dieses Kapitel präsentiert zwei Fallstudien aus Süddeutschland: Stuttgart und Freiburg. Es werden die klimaschutzbezogenen Maßnahmen und Konzepte in diesen Städten vorgestellt und bewertet.
Schlüsselwörter
Stadtklima, Klimaschutz, Stadtplanung, Wärmeinsel, Nachhaltigkeit, Emissionen, Adaption, Mitigation, Stuttgart, Freiburg, Vauban, „Stadt der kurzen Wege”, Grünflächen, Vegetationsflächen, Mobilität, Energieversorgung, Städtebau, Umweltverträglichkeit.
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- Alois Weiß (Autor), 2012, Klimatologische Stadtplanung. Maßnahmen zur Verbesserung des Stadtklimas in Stuttgart und Vauban in Freiburg, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/316151