In Verbindung mit der wachsenden Bedeutung des Value Reporting geht auch eine steigende Anzahl diesbezüglicher Publikationen einher. Die Beiträge orientieren sich dabei unterschiedlich stark an der ursprünglichen Intention des Value Reporting, dem Abbau von Informationsasymmetrien und der Bereitstellung von Informationen zur Unterstützung der Unternehmensbewertung. Darüber hinaus ist die Entstehung einer zunehmenden Anzahl von Modellen bzw. Hinweisen zur Implementierung des Value Reporting in den Unternehmen zu beobachten, da die Thematik auch aus Beraterperspektive attraktiv erscheint. Die Ansätze unterscheiden sich dabei in unterschiedlichem Ausmaß, wobei insbesondere Differenzen in Bezug auf die Identifikation der Inhalte, der Adressaten, als auch der zu verwendenden Kommunikationsmedien des Value Reporting festgestellt werden konnten, so dass in dieser Arbeit eine Aggregation des Value Reporting anhand eines Kommunikationsprozesses erfolgt.
Darüber hinaus ergibt sich, dass sich eine Mehrzahl der Modelle auf die Deskription der Bestandteile des Value Reporting konzentriert, den zumeist plausibel klingenden Handlungsempfehlungen mangelt es in der Regel jedoch an einer kritischen Überprüfbarkeit der Möglichkeiten und Probleme. Des Weiteren fehlt es ihnen bisweilen an einer Analyse der Wirkungsweise des Value Reporting, die unter Berücksichtigung entstehender Kosten durch einer erweiterte Berichterstattung jedoch von Bedeutung ist. An dieser Stelle wird daher verdeutlicht, welches Potenzial sich aus der Implementierung eines Value Reporting ergeben kann. Hierzu wird einerseits die Qualität des Value Reporting in Abhängigkeit bestimmter Unternehmensmerkmale untersucht, andererseits die Auswirkungen eines „besseren“ Reporting auf Kapitalmarktvariablen quantifiziert. Die Untersuchungen stützen sich dabei, neben eigenen Analysen, überwiegend auf Ergebnisse von Untersuchungen im deutschsprachigen Raum, als auch aus den USA, in denen der empirischen Analyse von Auswirkungen auf Kapitalmarktvariablen eine größere Bedeutung beigemessen wird.
Aufgrund der Tatsache, dass es sich beim Value Reporting um einen Bestandteil der wertorientierten Unternehmenssteuerung handelt, wird im zweiten Abschnitt zunächst die Bedeutung der Wertorientierung aufgezeigt. Hierbei steht die Zielsetzung der Wertorientierung und des Shareholder Value Ansatzes, als auch der Stakeholder Ansatz im Vordergrund der Betrachtung. [...]
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 1.1 Problemstellung
- 1.2 Zielsetzung und Gang der Untersuchung
- 2 Wertorientierte Unternehmenssteuerung
- 2.1 Shareholder Value Konzept
- 2.1.1 Begriff und Einordnung
- 2.1.2 Ursache und Zielsetzung
- 2.2 Stakeholder Ansatz
- 2.3 Stand der Umsetzung in der Praxis
- 2.1 Shareholder Value Konzept
- 3 Der Unternehmenswert als Erfolgskriterium
- 3.1 Definition des Unternehmenswertes
- 3.2 Wertansätze
- 3.2.1 Objektivierter Unternehmenswert
- 3.2.2 Subjektiver Unternehmenswert
- 3.2.3 Schieds- Arbitriumswert
- 3.3 Wertkategorien der Unternehmensbewertung
- 3.3.1 Substanzwert- und Liquidationswertansatz
- 3.3.2 Multiplikatorverfahren
- 3.3.3 Ertragswertansatz
- 3.4 Der Unternehmenswert aus Managementperspektive
- 3.4.1 Die Bedeutung von Steuerungsgrößen
- 3.4.2 Mehrperiodische Steuerungsgrößen am Beispiel des DCF
- 3.4.3 Einperiodische Steuerungsgrößen am Beispiel des EVA
- 3.4.4 Cash Flow versus Ertragsgrößen
- 3.5 Anlageentscheidungen der Investoren
- 3.5.1 Fundamentalwertansatz
- 3.5.2 Technische Analyse
- 3.5.3 Random Walk Theorie
- 3.6 Entstehung und Relevanz der Wertlücke
- 4 Value Reporting
- 4.1 Erweiterung der Berichterstattung
- 4.1.1 Begriff und Zielsetzung des Value Reporting
- 4.1.2 Aufgaben des Value Reporting
- 4.1.3 Entstehung des Value Reporting
- 4.1.4 Einordnung des Value Reporting
- 4.2 Value Reporting Kommunikationsprozess
- 4.2.1 Informationsgeber
- 4.2.2 Praktische und inhaltliche Umsetzung des Value Reporting
- 4.2.2.1 Grundsätze des Value Reporting
- 4.2.2.2 Komponenten des Inhalts
- 4.2.2.2.1 Value Reporting Framework nach PWC
- 4.2.2.2.2 Value Reporting nach Müller
- 4.2.2.2.2.1 Value Added Reporting
- 4.2.2.2.2.2 Total Return Reporting
- 4.2.2.2.2.3 Strategic Advantage Reporting
- 4.2.2.2.3 Die Bedeutung von Werttreibern
- 4.2.3 Kommunikationskanäle
- 4.2.4 Adressaten des Value Reporting
- 5 Wirkungszusammenhänge des Value Reporting
- 5.1 Untersuchungsdesign
- 5.2 Ermittlung der Value Reporting Scores
- 5.3 Determinanten der Berichterstattungsqualität
- 5.4 Wirkung des Value Reporting auf Kapitalmarktvariablen
- 5.4.1 Ergebnisse weiterer Studien
- 5.4.2 Direkte Untersuchungen
- 5.4.3 Indirekte Untersuchungen
- 6 Rechtliche Einflussfaktoren auf das Value Reporting
- 6.1 Corporate Governance
- 6.2 Rechnungslegungsvorschriften und Empfehlungen
- 6.2.1 Der Lagebericht nach HGB
- 6.2.2 IASB Forschungsprojekt „Management Commentary“
- 7 Möglichkeiten und Probleme
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Diplomarbeit befasst sich mit dem Value Reporting als Element der wertorientierten Unternehmenssteuerung. Sie untersucht die Möglichkeiten, Probleme und Wirkungsweise dieser Form der Berichterstattung.
- Die Bedeutung des Shareholder Value Konzepts und des Stakeholder Ansatzes für die Unternehmenssteuerung
- Die Definition und Messung des Unternehmenswertes sowie die Relevanz von Werttreibern
- Die Entwicklung, Inhalte und Ziele des Value Reporting
- Die Wirkungsweise des Value Reporting auf Kapitalmarktvariablen
- Die rechtlichen Rahmenbedingungen und Einflussfaktoren auf das Value Reporting
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Problemstellung und die Zielsetzung der Arbeit vor. Kapitel 2 behandelt die wertorientierte Unternehmenssteuerung und beleuchtet das Shareholder Value Konzept sowie den Stakeholder Ansatz. Kapitel 3 definiert den Unternehmenswert als Erfolgskriterium und erörtert verschiedene Wertansätze und -kategorien. Kapitel 4 beschäftigt sich mit dem Value Reporting, seinen Zielen, Aufgaben und Inhalten. Kapitel 5 untersucht die Wirkungsweise des Value Reporting auf Kapitalmarktvariablen. Kapitel 6 analysiert die rechtlichen Einflussfaktoren auf das Value Reporting. Kapitel 7 diskutiert Möglichkeiten und Probleme des Value Reporting.
Schlüsselwörter
Value Reporting, Wertorientierte Unternehmenssteuerung, Shareholder Value, Stakeholder, Unternehmenswert, Kapitalmarktvariablen, Corporate Governance, Rechnungslegung, Management Commentary.
- Quote paper
- Jörg Menke (Author), 2008, Möglichkeiten, Probleme und Wirkungsweise des Value Reporting als Element der wertorientierten Unternehmenssteuerung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/316195