Die vorliegende Zwischenprüfungsarbeit beschäftigt sich mit dem Grabmal Maximilians I., das sich in der Innsbrucker Hofkirche befindet. Die Planungen für dieses Grabmal sind von Maximilian selbst initiiert, begleitet und durchgeführt worden. Dieses Grabmal, das, legt man die Planung Maximilians an, bis heute als unvollendet zu gelten hat, beschäftigte Maximilian I. die letzten beiden Jahrzehnte seines Lebens. Die Umsetzung dieser planerischen Vorgaben stellt die bei weitem größte, aufwendigste und kostspieligste künstlerische Unternehmung dar, die Maximilian in Auftrag gegeben hat.
Die vorliegende Arbeit behandelt die Thematik der Grabmalplanung Kaiser Maximilians und versucht am Beispiel seines Grabmals die Frage zu beantworten, in welcher Art und Weise sich dieser Habsburger, der modernisierend sogar als „Medienkaiser“ tituliert wird, mit einem großen Eifer seinem „gedechtnus“ gewidmet hat. So formulierte Maximilian im „Weißkunig“: „Ich wird nit ain künig des gelts, sondern ich will werden ain künig des volks und aller die gelt haben. Und ain jeder künig bestreit und bekriegt mit dem volk und mit dem gelt seine veint. Die streitpare regierung und die künftige gedächtnus ist mer denn das gelt."
Eine weitere, hiermit zusammenhängende Fragestellung bezieht sich darauf, in welchem Umfang Maximilians Planungen von ihm und seinen Nachfolgern realisiert worden sind.
Um den dieser Arbeit zugrunde liegenden Fragestellungen gerecht werden zu können, hat sich die Verfasserin für folgende Vorgehensweise entschieden:
Nach einem kurzen Überblick über die allgemeinen Planungen werden die von Maximilian geplanten Figurengruppen, die überlebensgroßen Bronzestauen, die kleinen Bronzestatuetten der Heiligen des Hauses Habsburg sowie die Kaiserbüsten thematisiert und in ihrer Funktion analysiert. Eine intensive Beschäftigung mit den unterschiedlichen Gruppen erachtet die Verfasserin als unerlässlich, da gerade diese Figurengruppen für das Verständnis der Planungen sowie der Schwierigkeiten und Modifikationen bei deren Realisierung von besonderer Bedeutung sind, wie die folgenden Ausführungen noch zeigen sollen. Anhand der Auflistung der Herrschergestalten, die nach Maximilians Willen dargestellt werden sollten und einer Erklärung, warum Maximilian sich gerade für diese Personen entschieden hatte, hofft die Verfasserin, die Intentionen, die Maximilian mit seinem Grabmal verfolgte, herausarbeiten zu können.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Planung des kaiserlichen Grabmals durch Maximilian I.
- Überblick
- Planung der großen Bronzestatuen
- Planung der Bronzestatuetten der Heiligen des Hauses Habsburg
- Planung der Kaiserbüsten
- Intentionen Maximilians I. bei der Grabmalplanung
- Ausführende Arbeiten am Maximiliangrab
- Arbeiten unter Leitung der Werkstatt Gilg Sesselschreibers
- Weitere Arbeiten an der Realisierung der Bronzestatuen
- Realisierung der Statuetten der Heiligen des Hauses Habsburg
- Die Kaiserbüsten
- Erstellung vs. Nichterstellung einer Tumba als Manifestation der Nichtbeachtung von Maximilians Planung durch seine Nachfahren
- Suche nach einem geeigneten Aufstellungsort
- Kurze Beschreibung des Grabmals in der Innsbrucker Hofkirche
- Schlussbemerkung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Zwischenprüfungsarbeit analysiert das Grabmal Maximilians I. in der Innsbrucker Hofkirche, wobei der Fokus auf den Planungs- und Realisierungsprozess dieses monumentalen Projekts liegt. Die Arbeit untersucht, wie Maximilian I. als „Medienkaiser“ sein Andenken und das seiner Dynastie bewahren wollte und wie diese Intentionen in der Gestaltung seines Grabmals umgesetzt wurden.
- Die Planungen des Kaiser Maximilians I. für sein Grabmal
- Die Schwierigkeiten bei der Umsetzung dieser Planungen
- Die Intentionen des Kaisers bei der Grabmalplanung, insbesondere die Frage der dynastischen Bedeutung
- Die Realisierung des Grabmals im Vergleich zu den ursprünglichen Plänen
- Die Rolle der beteiligten Künstler und Werkstätten bei der Entstehung des Grabmals
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt das Thema und den Fokus der Arbeit vor, wobei die zentralen Fragestellungen und die Methodik der Analyse erläutert werden. Im zweiten Kapitel werden die Planungen Maximilians I. für sein Grabmal vorgestellt, wobei insbesondere die verschiedenen Figurengruppen, die überlebensgroßen Bronzestatuen, die kleinen Bronzestatuetten der Heiligen des Hauses Habsburg sowie die Kaiserbüsten analysiert werden. Der Fokus liegt hier auf der Funktion dieser Gruppen im Rahmen des Gesamtkonzepts des Grabmals. Das dritte Kapitel widmet sich den Ausführenden Arbeiten am Maximiliangrab, wobei die Rolle der Werkstatt Gilg Sesselschreibers und die Schwierigkeiten bei der Realisierung der Planungen im Vordergrund stehen. Das vierte Kapitel behandelt die Frage, warum nicht alle von Maximilian geplanten Elemente des Grabmals realisiert wurden. Der fünfte Abschnitt befasst sich mit der Suche nach einem geeigneten Aufstellungsort für das Grabmal.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den zentralen Themen des Grabmal Maximilians I. in der Innsbrucker Hofkirche, darunter die Planungs- und Realisierungsprozesse, die Intentionen des Kaisers bei der Gestaltung seines Grabmals, die Rolle der beteiligten Künstler und Werkstätten sowie die Unterschiede zwischen den ursprünglichen Plänen und der tatsächlichen Realisierung.
- Quote paper
- Yvonne Plonka (Author), 2004, Maximilian I. und sein Grabmal, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/31685