Die vorliegende Arbeit analysiert zum einen, welche Fähigkeiten Leistungstests messen beziehungsweise welche Eigenschaften durch Leistungstest nicht abgebildet werden können. Zum anderen soll untersucht werden, welche Fähigkeiten für wichtige arbeitsmarktbezogene Outcomes relevant sind. Darauf aufbauend kann schließlich eine Aussage über die Bedeutung von Leistungstests für den beruflichen Erfolg getroffen werden.
Die Analyse wird am Beispiel eines weit verbreiteten Tests in den Vereinigten Staaten von Amerika, dem General Educational Development (GED) Test, durchgeführt. Deshalb erfolgt im zweiten Kapitel eine Beschreibung des Kontexts des Programms, in dem dieser Test stattfindet. Im dritten Kapitel wird zunächst dargelegt, inwieweit der GED Test die kognitiven Fähigkeiten misst. Darauf aufbauend wird mithilfe von aktuellen Studien untersucht, welchen Einfluss diese Fähigkeiten auf den beruflichen Erfolg ausüben, bevor sich im vierten Kapitel mit der Rolle der nicht-kognitiven Fähigkeiten auseinander gesetzt wird. Schließlich erfolgt im letzten Kapitel eine Diskussion der Ergebnisse, die mit einem Fazit sowie einem Ausblick auf weiteren Forschungsbedarf endet.
Gerade in modernen meritokratisch geprägten Gesellschaften scheinen die Bedeutung von und das Vertrauen in Tests, die in schriftlicher Form das Wissen, die Leistung und die Intelligenz von Personen abfragen, stark ausgeprägt zu sein. So wurde beispielsweise im Jahr 2000 das „Programme for International Student Assessment“ (PISA), welches Schülerleistungen in Mathematik, Naturwissenschaften und Leseverständnis in Form von Multiple Choice sowie offen gestellten Fragen evaluierte, international durchgeführt. Diese Studie verursachte in Deutschland aufgrund der dort mäßigen Ergebnisse den „PISA shock“ und führte dazu, dass eine Vielzahl von Bildungsreformen eingeführt wurde.
Leistungstests als verhältnismäßig leicht messbare Indikatoren stellen offensichtlich ein attraktives und vermeintlich kostengünstiges Mittel dar, um Aussagen über individuelle Fähigkeiten oder auch über die Funktionsfähigkeit nationaler Bildungssysteme treffen zu können.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Das General Educational Development (GED) Programm
- Historischer Hintergrund
- Institutioneller Hintergrund
- Teilnehmer
- Die Rolle kognitiver Fähigkeiten für den beruflichen Erfolg
- Das GED Zertifikat als Signal für kognitive Fähigkeiten
- Das GED Zertifikat und berufliche Outcomes
- Die Rolle nicht-kognitiver Fähigkeiten für den beruflichen Erfolg
- Der High-School-Abschluss als Signal für nicht-kognitive Fähigkeiten
- Der Zusammenhang nicht-kognitiver Fähigkeiten mit beruflichen Outcomes
- Hinweise auf kausale Effekte aus dem Perry Preschool Programm
- Diskussion und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Aussagekraft von Leistungstests, insbesondere des General Educational Development (GED) Programms in den USA, für den beruflichen Erfolg. Sie analysiert, inwieweit die durch Leistungstests gemessenen Fähigkeiten tatsächlich prädiktiv für berufliche Outcomes sind und welche Rolle kognitive und nicht-kognitive Fähigkeiten dabei spielen.
- Die Aussagekraft von Leistungstests als Prädiktor für beruflichen Erfolg
- Die Rolle kognitiver Fähigkeiten (gemessen durch GED) im Kontext beruflicher Outcomes
- Die Bedeutung nicht-kognitiver Fähigkeiten und deren Einfluss auf den beruflichen Erfolg
- Der Vergleich verschiedener Leistungstests und deren Aussagekraft
- Die Signalwirkung von Bildungsabschlüssen und Leistungstests auf den Arbeitsmarkt
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik der Bedeutung von Leistungstests in meritokratischen Gesellschaften ein und verweist auf den „PISA-Schock“ in Deutschland als Beispiel für die weitreichende Bedeutung, die solchen Tests beigemessen wird. Sie hebt die besondere Relevanz standardisierter Leistungstests in den USA hervor und stellt die zentrale Forschungsfrage nach den durch diese Tests signalisierten Fähigkeiten und deren Zusammenhang mit dem beruflichen Erfolg. Der Fokus liegt auf der Signaltheorie und der Frage, ob Leistungstests tatsächlich relevante Produktivitätseigenschaften widerspiegeln.
Das General Educational Development (GED) Programm: Dieses Kapitel bietet einen umfassenden Überblick über das GED-Programm. Es beleuchtet den historischen und institutionellen Hintergrund, beschreibt die Zielgruppe und Teilnehmer des Programms und legt somit das Fundament für die spätere Analyse der Aussagekraft des GED-Zertifikats im Hinblick auf den beruflichen Erfolg. Die detaillierte Darstellung des institutionellen Rahmens ermöglicht ein tiefes Verständnis des Kontextes, in dem die Ergebnisse des GED-Tests interpretiert werden müssen.
Die Rolle kognitiver Fähigkeiten für den beruflichen Erfolg: Dieses Kapitel analysiert den Zusammenhang zwischen kognitiven Fähigkeiten, gemessen durch das GED-Zertifikat, und beruflichen Outcomes. Es untersucht, inwieweit das GED-Zertifikat als Signal für kognitive Fähigkeiten interpretiert werden kann und wie sich diese Fähigkeiten auf den beruflichen Erfolg auswirken. Hier werden statistische Zusammenhänge und deren Interpretation im Detail erörtert, um die Bedeutung von kognitiven Fähigkeiten für den Arbeitsmarkt zu belegen.
Die Rolle nicht-kognitiver Fähigkeiten für den beruflichen Erfolg: Dieses Kapitel erweitert die Perspektive, indem es die Bedeutung nicht-kognitiver Fähigkeiten für den beruflichen Erfolg untersucht. Es betrachtet den High-School-Abschluss als Indikator für nicht-kognitive Fähigkeiten und analysiert deren Einfluss auf berufliche Outcomes. Das Perry Preschool Programm dient als Beispiel, um kausale Effekte aufzuzeigen und die komplexe Interaktion zwischen kognitiven und nicht-kognitiven Fähigkeiten im Hinblick auf den beruflichen Erfolg zu veranschaulichen. Die Diskussion der Ergebnisse verdeutlicht die Notwendigkeit, nicht nur kognitive Fähigkeiten, sondern auch nicht-kognitive Faktoren in der Bewertung von beruflichem Erfolg zu berücksichtigen.
Schlüsselwörter
Leistungstests, beruflicher Erfolg, GED Programm, kognitive Fähigkeiten, nicht-kognitive Fähigkeiten, Signaltheorie, Produktivität, Bildungsabschlüsse, Arbeitsmarkt, berufliche Outcomes, Perry Preschool Programm.
Häufig gestellte Fragen zum Dokument: Aussagekraft von Leistungstests für den beruflichen Erfolg
Was ist der Gegenstand dieses Dokuments?
Das Dokument analysiert die Aussagekraft von Leistungstests, insbesondere des General Educational Development (GED) Programms in den USA, für den beruflichen Erfolg. Es untersucht den Zusammenhang zwischen kognitiven und nicht-kognitiven Fähigkeiten, gemessen durch Leistungstests und Bildungsabschlüsse, und beruflichen Outcomes.
Welche Themen werden im Dokument behandelt?
Das Dokument behandelt folgende Themen: den historischen und institutionellen Hintergrund des GED-Programms; die Rolle kognitiver Fähigkeiten (gemessen durch GED) für den beruflichen Erfolg; die Bedeutung nicht-kognitiver Fähigkeiten und deren Einfluss auf den beruflichen Erfolg; den Vergleich verschiedener Leistungstests und deren Aussagekraft; die Signalwirkung von Bildungsabschlüssen und Leistungstests auf den Arbeitsmarkt; sowie die Kausalität der Zusammenhänge anhand des Perry Preschool Programms.
Was ist das Ziel des Dokuments?
Das Dokument zielt darauf ab, die Aussagekraft von Leistungstests als Prädiktor für beruflichen Erfolg zu untersuchen und die Rolle von kognitiven und nicht-kognitiven Fähigkeiten dabei zu analysieren. Es hinterfragt, ob Leistungstests tatsächlich relevante Produktivitätseigenschaften widerspiegeln.
Welche Kapitel umfasst das Dokument?
Das Dokument umfasst Kapitel zu: Einleitung, dem GED-Programm (inkl. historischem und institutionellem Hintergrund und Teilnehmern), der Rolle kognitiver Fähigkeiten für den beruflichen Erfolg (inkl. GED als Signal), der Rolle nicht-kognitiver Fähigkeiten für den beruflichen Erfolg (inkl. High-School-Abschluss und Perry Preschool Programm), und Diskussion/Ausblick.
Welche Schlüsselwörter sind relevant für dieses Dokument?
Relevante Schlüsselwörter sind: Leistungstests, beruflicher Erfolg, GED Programm, kognitive Fähigkeiten, nicht-kognitive Fähigkeiten, Signaltheorie, Produktivität, Bildungsabschlüsse, Arbeitsmarkt, berufliche Outcomes, Perry Preschool Programm.
Wie wird das GED-Programm im Dokument behandelt?
Das GED-Programm wird umfassend vorgestellt, inklusive seines historischen und institutionellen Hintergrunds sowie der Beschreibung der Teilnehmergruppe. Es dient als Kernbeispiel für die Analyse der Aussagekraft von Leistungstests.
Welche Rolle spielen kognitive und nicht-kognitive Fähigkeiten im Dokument?
Das Dokument untersucht die Rolle beider Fähigkeiten für den beruflichen Erfolg. Kognitive Fähigkeiten werden über den GED-Test gemessen, während nicht-kognitive Fähigkeiten über den High-School-Abschluss indiziert werden. Das Perry Preschool Programm dient als Beispiel, um kausale Effekte aufzuzeigen.
Welche Schlussfolgerungen werden im Dokument gezogen? (Hinweis: Diese Frage kann nur umfassend beantwortet werden, wenn der vollständige Text vorliegt.)
Die konkreten Schlussfolgerungen des Dokuments sind aus dieser Zusammenfassung nicht ersichtlich. Der vollständige Text ist erforderlich, um eine umfassende Antwort zu geben.
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- Karolin Hiesinger (Author), 2014, Bilden Leistungstests arbeitsmarktbezogene Fähigkeiten ab? Die Aussagekraft des General Educational Development Tests für den beruflichen Erfolg, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/316888