Mit der folgenden Arbeit möchte ich den Aufstieg des Geschlechts der Herren von Julbach, den späteren Grafen von Schaunberg, aber auch den Niedergang der Herrschaft Julbach näher beleuchten. Leider stehen zu den Anfängen der Burg und ihrer Besitzer und somit zur Geschichte des Ortes und der Herrschaft Julbach nicht allzu viele wissenschaftliche Untersuchungen zur Verfügung. Die Beiträge zur Genealogie der Julbacher sind meist nur Zusammenfassungen der damals verbreiteten Annahmen, die kaum kritischen Analysen standhalten.
Reicher vorhanden sind neuere Arbeiten von österreichischen Historikern über das Geschlecht der Schaunberger, die Nachfahren der Julbacher, und ihre Grafschaft. Zu nennen sind hier in erster Linie Siegfried Haider, Othmar Hageneder und Michael Hintermayer-Wellenberg.
Auf Grund seines Regestenwerks ist und bleibt das Standardwerk zur Geschichte der Schaunberger das von Jodokus Stülz 1862 erstellte Werk. Auch Julius Strnadt schrieb über die Dynastie. Auf seiner Ansicht fußt anscheinend die Behauptung, dass Benedikta von Julbach von Benedikta und Gebhard von Ollersbach abstamme und der Besitz der Julbacher das Erbteil der Benedikta aus dem Besitz der Formbacher sei. Darüber hinaus behauptete er, dass Benedikta den Julbachern den Formbacher Grafentitel eingebracht habe. Für diese Behauptungen hoffe ich, den Gegenbeweis zu erbringen.
In der folgenden Arbeit möchte ich mich auch mit einigen genealogischen Zusammenhängen und historischen Irrtümern über die Julbacher und frühen Schaunberger befassen, soweit sie für die Entwicklung der Herrschaft Julbach von Bedeutung sind, denn beim intensiven Studium der Quellen, insbesondere der Traditionsurkunden, die in den Bänden der Monumenta Boica abgedruckt sind, fällt eine Diskrepanz zwischen diesen und den Arbeiten anderer Historiker über die Ursprünge des Geschlechts der Julbacher auf. Ein besonderes Augenmerk muss auf die Herkunftsbezeichnung gelegt werden, da es hierbei zu Verwechslungen gekommen ist. Besonders das, was bei Wernhard und Benedikta von Julbach als gesichertes Wissen galt und von Genealogen wie Tyroller in ihren Stammtafeln, aber auch von Ilse Louis in ihrem Historischen Atlas übernommen worden war, muss kritisch überprüft werden. Daraus ergibt sich dann auch die Frage, wie die Grafenwürde in die Familie kam. Auch eine andere dieser „Tatsachen“ hält sich bis heute hartnäckig am Leben: Die Sage von jenem Raffold, der der Stammvater der Julbacher gewesen sein soll.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Schriftlichkeit und Mündlichkeit
- Die Julbacher gewinnen an Bedeutung
- Raffold, der Stammvater des Geschlechts?
- Erstes Auftreten der Julbacher
- Bernhard von Aschah oder Wernhard von Julbach?
- Schaumburg und Stauf
- Wernhard und Benedikta
- Heinrich und Gebhard
- Der Aufstieg der Schaunberger
- Wernhard von Julbach-Schaunberg und seine Nachkommen
- Das Ende der Andechser und der Babenberger
- Ein Stamm - zwei Hauptäste
- Der Erwerb des Grafentitels
- Graf Leutold, kaiserlicher Kanzlist und Elekt von Freising
- Entwicklung bis zum Verkauf von Julbach
- Dienstleute der Julbacher
- Schaunberger auf Julbach
- In der Hand der Wittelsbacher
- Die Herrschaft Julbach wird niederbayerisch
- Ein Testament und seine Folgen
- Der Niederbayerische Erbfolgekrieg und die Zerstörung der Burg
- Kriegsende und Niedergang Julbachs
- Anhang: Stammbaum, Regesten, weitere Literaturangaben
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit dem Aufstieg des Geschlechts der Herren von Julbach, den späteren Grafen von Schaunberg, sowie dem Niedergang der Herrschaft Julbach. Sie untersucht die Geschichte der Burg und Herrschaft Julbach und beleuchtet die Entwicklung des Adelsgeschlechts, das im Mittelalter eine Burg auf dem Höhenrücken errichtete. Die Arbeit analysiert auch die Rolle der Julbacher im Niederbayerischen Erbfolgekrieg und die Folgen dieses Krieges für die Herrschaft Julbach.
- Der Aufstieg des Geschlechts der Herren von Julbach
- Die Geschichte der Burg und Herrschaft Julbach
- Die Rolle der Julbacher im Niederbayerischen Erbfolgekrieg
- Der Niedergang der Herrschaft Julbach
- Die genealogischen Zusammenhänge und historischen Irrtümer über die Julbacher und frühen Schaunberger
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Burg Julbach und ihre Geschichte in den Kontext der damaligen Zeit. Sie beschreibt die Bedeutung der Burg als Symbol von Macht und Einfluss und erläutert die Gründe für die Zerstörung der Burg im Niederbayerischen Erbfolgekrieg. Die folgenden Kapitel befassen sich mit der Geschichte der Julbacher und ihren Beziehungen zu anderen Adelsgeschlechtern. Sie untersuchen den Aufstieg des Geschlechts, die Erwerbung des Grafentitels und die Rolle der Julbacher im Niederbayerischen Erbfolgekrieg. Die Arbeit endet mit einer Beschreibung des Niedergangs der Herrschaft Julbach und der Folgen des Krieges.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den Themen Julbach, Schaunberg, Burg, Herrschaft, Adel, Niederbayerischer Erbfolgekrieg, Geschichte, Genealogie, Traditionsurkunden, Monumenta Boica, historische Irrtümer, Grafentitel, Stammbaum, Regesten.
- Quote paper
- Monika Gampenrieder (Author), 2016, Die Herrschaft Julbach. Aufstieg und Niedergang, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/317405