Diese Hausarbeit wird sich der Frage widmen, inwieweit Erinnerungen, selbst wenn sie schriftlich festgehalten wurden, dazu taugen, Historie objektiv zu beschreiben.
Die Verwobenheit von individuellem Erleben im argentinisch-historischen Kontext, sowie von politischen Entwicklungen und deren Auswirkungen auf einzelne Personen, bildet das Szenario für Ana Maria Shuas Sicht auf das Erinnern im Allgemeinen und die gesellschaftliche Erinnerungskultur in Argentinien im Speziellen. Sie hat es geschafft, dass Erinnerungen von Menschen, so unscharf sie auch immer sein mögen, dem Leser helfen, Historie sowohl als individuelle, familiäre aber auch kollektiv-kulturelle Entwicklungslinie zu begreifen. Die Herausforderung besteht darin, die Zusammenhänge in Ihrem Buch zu verstehen und herauszufiltern, wenn die Grenzen zwischen Realitäten und verklärten, nicht verifizierbaren Erinnerungen zerfließen.
Inhaltsverzeichnis
- Die Einleitung „El libro de los recuerdos“
- Das Werk „El libro de los recuerdos“
- Die Autorin
- Die Entstehung und Intention
- Die Inhaltliche Zusammenfassung und formale Gestaltung
- Die Erinnerungskultur und Gedächtniskonzepte in der Literaturwissenschaft
- Der historische Kontext
- Ein Überblick über die Geschichte Argentiniens 1816 bis 1983
- Die argentinische Immigrationspolitik
- Die jüdische Einwanderung und Literatur in Argentinien
- Die Analyse des Buches
- Die stilistischen Mittel
- Die Unmöglichkeit objektiver Erinnerung - Die Widersprüche
- Die Einsicht in die Unzuverlässigkeit des Buches
- Die Sprache und die Identität
- Das Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit analysiert Ana María Shuas „El libro de los recuerdos“ und untersucht, wie Erinnerungen, selbst wenn sie schriftlich festgehalten wurden, in der Lage sind, Geschichte objektiv zu beschreiben. Die Arbeit fokussiert sich auf die Verflechtung von individueller Erfahrung im argentinischen historischen Kontext, politischen Entwicklungen und deren Auswirkungen auf einzelne Personen. Der Schwerpunkt liegt auf Ana María Shuas Betrachtung des Erinnerns im Allgemeinen und der gesellschaftlichen Erinnerungskultur in Argentinien im Speziellen.
- Die Unmöglichkeit objektiver Erinnerung
- Die Sprache als aktive Erinnerungskultur und ihre Grenzen
- Einwanderungs- und interfamiliäre Probleme
- Die Época de miedo (Epoche der Angst)
- Die Erinnerungskultur in Argentinien
Zusammenfassung der Kapitel
Das Buch „El libro de los recuerdos“ ist als Interview konzipiert, bei dem die Erinnerungen der jüdisch-polnischen Einwandererfamilie Rimetka im Vordergrund stehen. Die Geschichte der Familie beginnt mit der Beschreibung der Auswanderung von Polen nach Argentinien und der Schwierigkeiten, die sich durch gefälschte Ausweise ergaben. Im Laufe der Geschichte werden die Lebensgeschichten der Großeltern Rimetka, ihrer Kinder und Enkelkinder durch die Erinnerungen der einzelnen Familienmitglieder erzählt. Diese Erinnerungen sind jedoch widersprüchlich und zeigen die Unmöglichkeit objektiver Erinnerung auf.
Schlüsselwörter
Die zentralen Schlüsselwörter sind Erinnerungskultur, Gedächtniskonzepte, objektive Erinnerung, individuelle und kollektive Erinnerung, Einwanderung, Argentinien, Época de miedo, jüdische Einwanderung, Familie, Sprache und Identität.
- Arbeit zitieren
- Leonie Schwedek (Autor:in), 2015, Erinnerung und ihre Grenzen in "El libro de los recuerdos" von Ana María Shua, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/317585