[...]Die Audiodaten auf einer CD nehmen bei voller Spiellänge Speicherplatz von ca. 650-
700 MB1 ein. Zum Zeitpunkt der Einführung der Audi-CD war es zwar sehr wohl
möglich, eine derartige Menge an Daten auf Personal Computern (PCs) zu speichern,
allerdings erschien es als unmöglich bzw. sehr unwahrscheinlich, diese über das
Internet zu verschieben. Mittlerweile haben sich mit der Entwicklung leistungsstarker
Komprimierungsalgorithmen und erschwinglicher Breitband-Internetverbindungen
Techniken entwickelt, die dies möglich machen.
Musik und Internet – diese beiden Worte stehen für einige der momentan
meistdiskutierten Fragen: Kann der Online-Vertrieb digitaler Musikdateien den
herkömmlichen Vertriebsweg ergänzen oder sogar ersetzen? Und gibt es praktikable
Möglichkeiten, dabei die Urheberrechte zu wahren? Würde ein gutes und legales
Online-Musikportal einen Großteil der Nutzer vom momentan rechtswidrigen Verbreiten
urheberrechtlich geschützter Werke über Online-Tauschbörsen wie KaZaA2 abhalten?
Diese Hausarbeit beschäftigt sich mit diesen Fragen und stellt mit dem iTunes Music
Store den momentan größten Online-Musikvertrieb und mit Kazaa die immer noch
größte Internet-Tauschbörse gegeneinander.
Der zweite Schwerpunkt des Aufsatzes ist auf die rechtlichen Aspekte gelegt, auf
Urheberrechtsschutzm die digitale Privatkopie und Digital Rights Management-
Systeme (DRM-Systeme)3.
Da es sich bei diesem Thema um einen relativ neuen Gegenstand handelt, – noch
Ende der siebziger Jahre, ungefähr zur Einführung von ISDN4, wollte Prof. Karlheinz
Brandenburg ein Patent auf den digitalen Musikvertrieb anmelden, er wurde mit der
Begründung abgewiesen, dass das bei der entstehenden Masse an zu übertragenden
Daten über das Internet gar nicht möglich sei5 – sei darauf hingewiesen, dass sehr
wenige belegte Statistiken existieren und sich ein Großteil meiner Quellen aus seriösen Internetpublikationen zusammensetzt, bei denen eine – wenn auch geringe – Gefahr
der Nichtwiederauffindbarkeit besteht.
1 s. Abkürzungsverzeichnis – Speichergrößen
2 Kazaa von Sharman Networks, ist die größte Tauschbörse der Welt. Kazaa basiert auf einem Peerto-
Peer-Netzwerk, bei dem temporäre Server nur dafür zuständig sind, Dateiinformationen zu
verwalten, die Dateien werden direkt von Client zu Client verschickt und müssen nicht zentral
bereitgestellt werden.
3 s. Abkürzungsverzeichnis – DRM
4 s. Abkürzungsverzeichnis – ISDN
5 Quelle: Tonspion.de, http://www.tonspion.de/pdf/Interview-Brandenburg.pdf
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Musikangebote im Internet
- Tauschbörsen
- Napster
- Kazaa
- Zwischenergebnis
- Kommerzielle Downloadportale
- Einleitung
- Apple iTunes Music Store
- Geschichte und Vorbemerkungen
- Software - iTunes
- Soundformate und Qualität
- Abspielgerät der iPod
- Tauschbörsen
- Verschiedene Vergütungsmodelle
- Rechtliche Aspekte - Urheberrecht und digitale Privatkopie
- Einleitung
- Die digitale Privtkopie
- Digital Rights Management-Systeme
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit analysiert die Entwicklung von Musikangeboten im Internet, wobei der Fokus auf die Gegenüberstellung von Internet-Tauschbörsen und kommerziellen Musikdownloadportalen liegt. Sie untersucht die Entstehung und Funktionsweise beider Systeme, wobei das Beispiel von Napster als Pionier der Tauschbörsen und das von Apple iTunes Music Store als erfolgreichstes kommerzielles Angebot im Mittelpunkt stehen. Darüber hinaus werden rechtliche Aspekte wie Urheberrechtsschutz und die digitale Privatkopie beleuchtet, um die Herausforderungen und Möglichkeiten der digitalen Musikdistribution zu diskutieren.
- Entwicklung und Funktionsweise von Internet-Tauschbörsen
- Entwicklung und Funktionsweise von kommerziellen Musikdownloadportalen
- Rechtliche Aspekte des digitalen Musikvertriebs
- Urheberrechtsschutz und die digitale Privatkopie
- Digital Rights Management-Systeme
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung skizziert die Entstehung von Musikdateien im digitalen Zeitalter und die Herausforderungen des digitalen Musikvertriebs. Sie stellt die zentralen Fragen nach der Konkurrenz zwischen Online-Vertrieb und traditionellem Vertrieb sowie nach der Wahrung von Urheberrechten in der digitalen Welt.
Musikangebote im Internet
Tauschbörsen
Dieser Abschnitt beleuchtet die Entwicklung von Internet-Tauschbörsen, beginnend mit Napster als dem ersten erfolgreichen Peer-to-Peer-Netzwerk für Musikdateien. Die Funktionsweise, der Erfolg und die rechtlichen Konflikte mit der Musikindustrie werden dargestellt. Anschließend wird Kazaa als ein weiteres, noch heute relevantes Beispiel für Tauschbörsen vorgestellt.
Kommerzielle Downloadportale
Dieser Abschnitt beschreibt die Entstehung und Funktionsweise von kommerziellen Musikdownloadportalen am Beispiel von Apple iTunes Music Store. Die Geschichte und Entwicklung von iTunes, die Software und die angebotenen Soundformate sowie das dazugehöriges Abspielgerät iPod werden detailliert erläutert.
Verschiedene Vergütungsmodelle
Dieser Abschnitt beleuchtet verschiedene Vergütungsmodelle, die im Kontext des digitalen Musikvertriebs relevant sind.
Rechtliche Aspekte - Urheberrecht und digitale Privatkopie
Dieser Abschnitt befasst sich mit den rechtlichen Rahmenbedingungen des digitalen Musikvertriebs. Die Bedeutung des Urheberrechts und die rechtliche Grundlage der digitalen Privatkopie werden erläutert.
Schlüsselwörter
Die vorliegende Hausarbeit befasst sich mit den Themenbereichen digitaler Musikvertrieb, Internet-Tauschbörsen, kommerzielle Musikdownloadportale, Urheberrecht, digitale Privatkopie, Digital Rights Management-Systeme (DRM), Napster, Kazaa und Apple iTunes Music Store. Die Arbeit analysiert die Herausforderungen und Möglichkeiten, die sich im digitalen Zeitalter für die Musikdistribution ergeben. Die rechtlichen Aspekte, insbesondere die Frage des Urheberrechts und der digitalen Privatkopie, stehen dabei im Vordergrund.
- Citar trabajo
- Armin Hempel (Autor), 2004, Musikangebote im Internet - Eine Gegenüberstellung von Internet-Tauschbörsen und kommerziellen Musikdownloadportalen, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/31758