Jedes vierte Unternehmen in Deutschland hatte im Jahr 2013 Schwierigkeiten, seine offenen Stellen zu besetzen. Der wesentliche Grund dafür ist der allgegenwärtige Fachkräftemangel. Der Fachkräftemangel ist ein globales Phänomen und drückt sich dadurch aus, dass nicht ausreichend qualifizierte Nachwuchskräfte zur Deckung offener Stellen zur Verfügung stehen. Als eine Ursache gilt der demografische Wandel. Dieser besagt, dass die Gesellschaft durch den technologischen und medizinischen Fortschritt, immer älter wird. Es gibt vergleichsweise zu wenige Geburten, um die steigende Anzahl der Arbeitnehmer, die in den Ruhestand gehen, quantitativ zu ersetzen. Da der aktuelle Alters-Median in Deutschland bei 45 Jahren und der Durchschnitt der EU-Mitgliedsländer bei 41,5 Jahren liegt, ist Deutschland das älteste EU-Mitgliedsland. Prognosen gehen davon aus, dass das deutsche Arbeitskräftepotential bis 2030 um rund ein Viertel schrumpfen wird, von heute fast 50 Millionen auf geschätzte 37,5 Millionen.
Diese Tatsachen sind als Alarmsignale für Unternehmen zu verstehen. Wer in Zukunft bei der Suche nach geeigneten Arbeitnehmern, insbesondere von Fach- und Führungskräften, nicht als letzte Wahl gelten möchte, muss entsprechende Maßnahmen ergreifen und gezielt Strategien umsetzen, um sich als Arbeitgeber am Arbeitsmarkt attraktiv zu positionieren und so die Gefahr des Fachkräftemangels im eigenen Unternehmen zu vermindern.
Mit dieser Arbeit soll die gegenwärtige Arbeitsmarktsituation weltweit, mit Fokus auf Deutschland im internationalen Vergleich dargestellt und diskutiert werden. Aufgrund der oben dargestellten Phänomene ist es unabdingbar für Unternehmen, bestimmte Strategien zu verfolgen, die es ihnen gewährleisten, ihren zukünftigen Bedarf an Mitarbeitern, insbesondere an Fachkräften, entsprechend zu decken. Vor allem klein- und mittelständischen Unternehmen sollen Lösungsmöglichkeiten aufgezeigt werden, wie sie sich gegenüber potentiellen Mitarbeitern attraktiv darstellen können. Sie benötigen innovative Ansätze, da es ihnen im Vergleich zu größeren Unternehmen nicht möglich ist, z.B. bessere oder gar gleich hohe Gehälter zu zahlen. Hier können sie in der Regel nicht mit den größeren Unternehmen mithalten und müssen auf alternative Anreizpunkte ausweichen. Denkbar wären z.B. eine familiäre Arbeitgeberfürsorge oder flexible Arbeitszeiten.
Inhaltsverzeichnis (Table of Contents)
- Einleitung
- Problemstellung
- Zielsetzung
- Gang der Arbeit
- Theoretische Grundlagen der Mitarbeitergewinnung
- Begriffsbestimmung
- Mitarbeitergewinnung
- Erwerbspersonenpotential
- Fachkräftemangel
- Definition
- Ursachen des Fachkräftemangels
- Demografischer Wandel
- Globalisierung
- Studien zum Thema Fachkräftemangel
- Talent Shortage Survey 2015
- Vorstellung der Studie
- ManpowerGroup
- Untersuchungsfelder und Aufbau der Studie
- Ergebnisse der Studie
- Deutschland
- EMEA
- Amerika
- Asien und pazifischer Raum
- Weltweit
- Recruiting Trends im Mittelstand 2015
- Vorstellung der Studie
- Ergebnisse der Studie
- Externe Trends und interne Herausforderungen
- Personalbedarf und Besetzungsprobleme
- Meist genutzte Kanäle
- Social Media in der Personalbeschaffung
- Trends und Entwicklungen
- Interpretation und Verknüpfung der Studienergebnisse
- Arbeitsmarktsituation
- Wirtschaftliche Situation und Folgen des Fachkräftemangels
- Strategien gegen den Fachkräftemangel
- Kritische Analyse ausgewählter Methoden zur Mitarbeitergewinnung
- Begründung der Auswahl
- Employer Branding
- Definition
- Methodik des Employer Brandings
- Analyse
- Planung
- Umsetzung
- Kontrolle
- Beurteilung des Employer Brandings
- Chancen und Vorteile
- Risiken und Nachteile
- Ergebnis der Gegenüberstellung
- Social Media
- Definition
- Generation Y
- Verbreitung und Nutzung
- Beurteilung des Social Media
- Chancen und Vorteile
- Risiken und Nachteile
- Ergebnis der Gegenüberstellung
- Definition und Bedeutung der Mitarbeitergewinnung
- Ursachen und Folgen des Fachkräftemangels
- Analyse relevanter Studien zum Thema Fachkräftemangel
- Bewertung ausgewählter Methoden zur Mitarbeitergewinnung (Employer Branding und Social Media)
- Entwicklung von Handlungsempfehlungen für die Gewinnung von qualifizierten Mitarbeitern
Zielsetzung und Themenschwerpunkte (Objectives and Key Themes)
Die Bachelor-Thesis befasst sich mit der Thematik der Mitarbeitergewinnung im Kontext des Fachkräftemangels. Ziel ist es, die Herausforderungen der Personalbeschaffung in Zeiten des demografischen Wandels und der Globalisierung zu analysieren und effektive Strategien zur Mitarbeitergewinnung zu entwickeln.
Zusammenfassung der Kapitel (Chapter Summaries)
Die Einleitung stellt die Problemstellung der Mitarbeitergewinnung vor dem Hintergrund des Fachkräftemangels dar. Sie definiert die Zielsetzung der Arbeit und skizziert den Gang der Untersuchung.
Kapitel 2 liefert die theoretischen Grundlagen der Mitarbeitergewinnung. Es werden die Begriffe Mitarbeitergewinnung und Erwerbspersonenpotential erläutert und die Ursachen des Fachkräftemangels im Kontext des demografischen Wandels und der Globalisierung beleuchtet.
Kapitel 3 präsentiert zwei relevante Studien zum Thema Fachkräftemangel: den "Talent Shortage Survey 2015" der ManpowerGroup und die "Recruiting Trends im Mittelstand 2015". Die Ergebnisse der Studien werden analysiert und in Bezug auf die Arbeitsmarktsituation, die wirtschaftliche Situation und die Folgen des Fachkräftemangels interpretiert.
Kapitel 4 befasst sich mit einer kritischen Analyse ausgewählter Methoden zur Mitarbeitergewinnung. Im Fokus stehen Employer Branding und Social Media. Die Chancen und Risiken der jeweiligen Methode werden gegenübergestellt und die Ergebnisse diskutiert.
Schlüsselwörter (Keywords)
Die Arbeit beschäftigt sich mit den Themen Mitarbeitergewinnung, Fachkräftemangel, Demografischer Wandel, Globalisierung, Employer Branding, Social Media, Generation Y, Recruiting Trends und Handlungsempfehlungen.
- Citation du texte
- Philip Ringel (Auteur), 2015, Innovative Ansätze der Mitarbeitergewinnung vor dem Hintergrund des Fachkräftemangels. Ein internationaler Vergleich, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/317888