Die vorliegende Hausarbeit befasst sich mit der Fragestellung, inwieweit sich Adultismus und Epiphanismus in der stationären Kinder- und Jugendhilfe grundsätzlich minimieren lassen, um der Herausforderung von Partizipation der Klientel im Jugendhilfekontext fachlich gerecht zu werden. Dies auch mit Fokus auf die Gesellschaft, die letztendlich die Normen prägt und Kinder und Jugendliche aufgrund ihres jungen Alters etikettiert und somit ihre Bedürfnisse und Interessen infrage stellt.
Die Gesetzmäßigkeiten in unserer Gesellschaft diskriminieren Kinder und Jugendliche in der Weise, da sie sie in eine deutliche Abhängigkeit zu den Erwachsenen stellen. Junge Menschen besitzen in Bezug auf ihre Lebensgestaltung und deren staatlichen Gegebenheiten wenig Rechte auf Mitsprache und Selbstbestimmung.
Es soll in der Auseinandersetzung mit Adultismus und Epiphanismus nicht darum gehen, jegliche pädagogischen Interventionen im Umgang mit Kindern und Jugendlichen im Rahmen der stationären Hilfen zur Erziehung infrage zu stellen, sondern darum, den Lesenden für die durch gesellschaftliche Zwänge und Gegebenheiten begünstigte Entwicklung von diskriminierenden Denkweisen zu sensibilisieren und in diesem Zusammenhang die kindliche Wahrnehmung und Perspektive zu veranschaulichen.
Auch wenn sowohl rechtliche als auch fachliche Direktiven für die Arbeit in der Kinder- und Jugendhilfe bestehen, welche vorgeben, dass die Hilfeadressaten an allen sie betreffenden Entscheidungen zu beteiligen sind, stellt dies speziell die Fachkräfte in den stationären Hilfen zur Erziehung stets vor neue Herausforderungen. Sie befinden sich inmitten des Spannungsfeldes zwischen dem Kontrollanspruch von Staat und Gesellschaft und dem individuellen Hilfeanrecht von Klienten.
Inhaltsverzeichnis (Table of Contents)
- Einleitung
- 1. Adultismus und Epiphanismus die ersten erlebten Diskriminierungsformen
- 1.1. Adultismus und Epiphanismus in der stationären Kinder- und Jugendhilfe
- 1.2. Wie äußern sich Adultismen und Epiphanismen in der stationären Kinder- und Jugendhilfe
- 1.3. Fazit
- 2. Ein Spannungsfeld zwischen sozialer Gleichberechtigung und gesellschaftliche Rahmenbedingungen
- 2.1 Gesellschaftliche Rahmenbedingungen
- 2.2 Individuelle Bedingungen – Die Rolle der pädagogischen Fachkräfte
- 2.3 Fazit
- 3. Wie kann der Herausforderung der Partizipation von KlientInnen im Jugendhilfekontext begegnet werden?
- 3.1 Konzeptionelle Einbettung von Partizipation in die Einrichtungsstruktur
- 3.2 Entwicklung einer adultismuskritischen Haltung
- 3.2 Fazit
- 4. Fazit
- 5. Wissenschaftliche Selbstreflexion
- 6. Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte (Objectives and Key Themes)
Die Hausarbeit beleuchtet die Problematik von Adultismus und Epiphanismus in der stationären Kinder- und Jugendhilfe und untersucht, wie diese Diskriminierungsformen die Partizipation von KlientInnen im Jugendhilfekontext beeinflussen. Dabei werden die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen und die Rolle der pädagogischen Fachkräfte in den Fokus gerückt.
- Adultismus und Epiphanismus als strukturelle Diskriminierungsformen in der Kinder- und Jugendhilfe
- Spannungsfeld zwischen sozialer Gleichberechtigung und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen
- Partizipationsmöglichkeiten und Herausforderungen im Jugendhilfekontext
- Entwicklung einer adultismuskritischen Haltung in der pädagogischen Praxis
- Sensibilisierung für die kindliche Wahrnehmung und Perspektive
Zusammenfassung der Kapitel (Chapter Summaries)
Die Einleitung stellt die Problemstellung der Hausarbeit vor und führt in das Thema Adultismus und Epiphanismus ein. Kapitel 1 definiert diese beiden Begriffe und zeigt auf, wie sie sich in der stationären Kinder- und Jugendhilfe konkret ausdrücken. Kapitel 2 analysiert das Spannungsfeld zwischen den gesellschaftlichen Rahmenbedingungen und der individuellen Situation von KlientInnen. Kapitel 3 widmet sich der Frage, wie die Partizipation von KlientInnen im Jugendhilfekontext gefördert werden kann. In diesem Zusammenhang wird die Notwendigkeit einer adultismuskritischen Haltung in der pädagogischen Praxis betont.
Schlüsselwörter (Keywords)
Adultismus, Epiphanismus, stationäre Kinder- und Jugendhilfe, Partizipation, soziale Gleichberechtigung, gesellschaftliche Rahmenbedingungen, pädagogische Fachkräfte, Diskriminierung, kindliche Wahrnehmung, Perspektive.
- Quote paper
- Henriette Ortel (Author), 2016, Adultismus und Epiphanismus. Institutionen der Erziehungshilfe im Spannungsfeld zwischen gesellschaftlichen Rahmenbedingungen und sozialer Gleichberechtigung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/318134