Diese Arbeit beschäftigt sich mit den Themen Informationsfreiheit und Datenschutz.
Die geplante Vorratsdatenspeicherung von Telekommunikationsdaten ist Anlass für viele Proteste. Da Telekommunikationsanbieter grundsätzlich nur berechtigt sind, Daten zu speichern, die sie zur Gebührenabrechnung benötigen, entfällt bei Prepaid-, Gratis- oder Flattarifen jegliche Speicherung, weshalb diese eine angebliche Anziehungskraft auf das organisierte Verbrechen ausüben. Da die organisierte Kriminalität europaweit aktiv ist, musste dieses Problem nach Ansicht der EU auch europaweit gelöst werden, damit es nicht zu einer Verlagerung in diesbezüglich liberalere Staaten kommt. Mit der Vorratsdatenspeicherung sollen Anbieter verpflichtet werden, Telekommunikationsdaten über einen gewissen Zeitraum zu speichern, um im Bedarfsfall auf richterlichen Beschluss darauf zugreifen zu können.
Die Reaktionen auf dieses Vorhaben ließen nicht lange auf sich warten. Während Befürworter argumentierten, die Maßnahme sei zur Bekämpfung von organisierter Kriminalität, Rechtsradikalismus oder Kinderpornografie erforderlich und verhältnismäßig, da Inhalte der Telekommunikation sowie Bewegungsprofile nicht erfasst würden und der staatliche Zugriff nur im Einzelfall bei entsprechend hohen Voraussetzungen erfolgen würde, beschworen die Gegner den drohenden Überwachungsstaat. Neben der generellen Absprache der in Aussicht gestellten Vorteile sowie wirtschaftlicher, technischer und rechtlicher Bedenken sehen Datenschützer vor allem Freiheitsrechte der Bürger bedroht.
Inhaltsverzeichnis (Table of Contents)
- Einleitung
- Widerstand
- Umsetzung
- Widerspruch
- Spannungsfelder
- Privat vs. Staat
- Freiheit vs. Sicherheit
- Forschungsfrage
- Die Piraten
- Wikileaks
- Anonymous
- „Freiheit“ als Lösungsansatz?
- Abgrenzung zu anderen sozialen Bewegungen
- Historische Parallele
- Die Auflösung des Widerspruchs
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte (Objectives and Key Themes)
Der Text untersucht den scheinbaren Widerspruch zwischen Informationsfreiheit und Datenschutz, der im Kontext der Vorratsdatenspeicherung deutlich wird. Er beleuchtet die Debatte um die Vorratsdatenspeicherung, analysiert die Argumente von Befürwortern und Gegnern und setzt diese in einen breiteren Kontext.
- Die Vorratsdatenspeicherung als Beispiel für den Konflikt zwischen Freiheit und Sicherheit
- Die Rolle von Organisationen wie Anonymous, Wikileaks und der Piratenpartei in der Debatte um Informationsfreiheit
- Das Spannungsfeld zwischen individueller Datenkontrolle und staatlicher Überwachung
- Die historischen Parallelen zu früheren Formen der Überwachung
- Der Anspruch auf Datenschutz im digitalen Zeitalter
Zusammenfassung der Kapitel (Chapter Summaries)
- Einleitung: Der Text beginnt mit einer Beschreibung der Proteste gegen die geplante Vorratsdatenspeicherung von Telekommunikationsdaten und stellt die Kernproblematik des Textes – den scheinbaren Widerspruch zwischen Informationsfreiheit und Datenschutz – vor.
- Widerstand: Dieses Kapitel beleuchtet die Argumente von Befürwortern und Gegnern der Vorratsdatenspeicherung. Befürworter sehen in der Maßnahme ein notwendiges Mittel zur Bekämpfung von Kriminalität, während Gegner vor einer drohenden Überwachung des Staates warnen.
- Umsetzung: Hier wird die Umsetzung der Vorratsdatenspeicherung in Österreich und anderen europäischen Ländern beschrieben. Der Text beleuchtet auch den Widerstand gegen die Maßnahme, insbesondere in Deutschland, und die historischen Hintergründe dafür.
- Widerspruch: In diesem Kapitel untersucht der Text die Frage, ob der Widerspruch zwischen Informationsfreiheit und Datenschutz tatsächlich unlösbar ist. Er zeigt, dass der Widerstand gegen die Vorratsdatenspeicherung nicht nur auf den Missbrauch oder den Schutz der Daten, sondern auch auf die Datenerhebung selbst gerichtet ist.
- Spannungsfelder: Der Text beleuchtet die Spannungsfelder zwischen dem Anspruch auf Privatsphäre und dem Wunsch, Informationen zu teilen, und stellt dies im Kontext der digitalen Welt dar.
Schlüsselwörter (Keywords)
Informationsfreiheit, Datenschutz, Vorratsdatenspeicherung, Überwachung, Freiheit, Sicherheit, Bürgerrechte, Digitalisierung, Whistleblower, Anonymous, Wikileaks, Piratenpartei, Social Media, Datenschutzrecht.
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- Mag. Dr. Rainer Krottenthaler (Autor), 2013, Sind Informationsfreiheit und Datenschutz ein Widerspruch?, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/318238