Die düstere Geschichte Deutschlands nach dem Zweiten Weltkrieg. Eine Übersicht über die Nachkriegszeit zwischen 1945 und 1949

Zusammenfassung in Stichpunkten


Abstract, 2016

16 Pages

Mike G. (Author)


Excerpt


Nachkriegsdeutschland 1945 - 1949

Die Zeit der Zonenregierungen[1]

Vorwort

Als sich der Zweite Weltkrieg in Stalingrad wendete, führten die Invasion der Roten Armee und der Bombenkrieg der Westmächte gegen deutsche Großstädte zu zahlreichen Verlusten in der Zivilbevölkerung und massiven Zerstörungen. Besonders Wohnanlagen und die Infrastruktur wurden zerbombt, die Industrieanlagen waren nicht so sehr beschädigt, wie man es angenommen hatte. Die folgende Arbeit befasst sich mit den Folgen des Krieges für Deutschland, dessen staatliche Existenz aufgelöst wurde. Angefangen von den Konferenzen der „Anti-Hitler-Koalition“ während des Krieges, über die Zoneneinteilung und -politik, bis hin zu der doppelten Staatsgründung wird in diesem Werk alles ausführlich erläutert und chronologisch wiedergegeben. Unterstützt werden diese Informationen durch Zusammenfassungen zeitgenössischer Reden (oder anderer Quellen), sowie einer recht zeitnahen Analyse eines Wirtschaftshistorikers. Dieses Quellenmaterial ist aus Gründen der Übersichtlichkeit gelb hinterlegt worden. Die vollständigen Texte (bzw. Auszüge) finden sich in beiden Bänden „Zeiten und Menschen“ des Schöningh Verlages im Westermann (ISBN Band 1: 978-3140249706; Band 2: 978-3140249713). Die (zwei- bis dreistellige) Zahl neben jeder Überschrift steht für die Seitenzahl im Buch, der Buchstabe M, welcher von einer Zahl gefolgt wird, gibt die Quellenmarkierung im Buch wider. Es findet sich auch noch ein beigefügtes Übersichtsblatt über die ambivalente Umsetzung der 5D's (Demontage, Demilitarisierung, Demokratisierung, Dezentralisierung und Denazifizierung). Die Arbeit entstand vor dem Hintergrund eines Geschichte Leistungskurses im Jahre 2014 – 2016 und diente einigen Leuten als Prüfungsvorbereitung und Hintergrundwissen, aber auch um ihren Wissensdurst stillen zu können.

Hintergrundwissen!

Interessen der Sieger.

Amerika und England

planten die Befreiung

Deutschlands vom NS.

UdSSR wollte dagegen

Entschädigung und Ex-

pansion des Kommunismus.

Ab 1941 fanden Konferenzen zwischen Amerika, UdSSR und England statt um über deutsche Zukunft zu reden.

- 1941 Atlantik Charta.

„4 Freiheiten“ (Selbstbestimmungsrecht der Völker, Garantie der Unabhängigkeit der Staaten, wirtschaftliche Gleichberechtigung, Verzicht auf Expansion) sollen Grundlage neuer Sicherheitsordnung werden.

- Deklarationen in der Atlantik Charta von 1941.[2]

- 1. Die USA und das Vereinte Königreich planen keine territoriale Expansion.
- 2. Territoriale Veränderungen innerhalb Europas müssen mit dem Selbstbestimmungsrecht der Völker rechtfertigt werden.
- 3. Den Nationen wird die Freiheit gewährt, sich ihre Regierungsform frei auszusuchen.
- 4. Zugang zum Weltmarkt für jeden Staat der Welt.
- 5. Kooperation zwischen den einzelnen Staaten der Weltgemeinschaft bezüglich der Rechte der Arbeiter, soziale Absicherung und wirtschaftliche Standards.
- 6. Garantie der Sicherheit der Völker, nachdem das Nazi-Imperium zerschlagen wurde.
- 7. Freiheit der Seefahrt.
- 8. Verzicht auf gewaltsame Auseinandersetzungen und machtpolitische Interessen sowie territoriale Expansionswünsche.

- 1944 Bretton Woods Konferenz.

Auf Freihandel basierende, neue Handels- und Währungsordnung geschaffen.

Abstimmungsmechanismen sollten Krisen vermeiden, Dollar löst Pfund Sterling als Leitwährung ab.

- 30. April 1945 Hitler begeht Selbstmord.

- 8. Mai 1945 Deutschland kapituliert bedingungslos.

- Gesamte Kriegsschuld Deutschlands nie infrage gestellt, da Ursprung des Krieges in sozialdarwinistischer, nationalsozialistischer Ideologie lag.

- Zweiter Weltkrieg wurde von weltweiter Ausdehnung, waffentechnologischen Fortschritt (Panzer-, Flugzeug- und Raketentechnik, Atombombe) und rassistischer, menschenverachtender Ideologie der Nationalsozialisten geprägt.

- Nach Zweitem Weltkrieg war Deutschland besetzt, hatte Unabhängigkeit verloren und jede staatliche Ordnungsstruktur war zusammengebrochen, Deutsche galten als Volk unter Besatzungsrecht.

=> Deutscher Staat hatte aufgehört zu existieren!

- Zerstörung und Elend kennzeichneten Nachkriegswelt.

- Deutschland musste in letzten Kriegsjahren und Nachkriegszeit hohen Blutzoll leisten.

Interessant!

Trümmerfrauen.

Frauen über- nahmen Aufräum- arbeiten und ver- sorgten ihre Familien.

8 Millionen Kriegsgefangene mussten schwer und hart für Wiederaufbau der Sowjetunion oder Frankreichs arbeiten; erst 1950 befreit.

- Familien zerstreut, Überleben von Vielen ungewiss, Flüchtlingsströme zogen ziellos durchs Land.
- Obdachlosigkeit, Armut und Elend allgegenwärtig.
- Heimat zerstört, aber auch bis dahin verbreitete NS Weltanschauung, welche sich als Irrweg herausstellte.
- Neben materieller Not griff noch Vielzahl an menschlichen und gesellschaftlichen Problemen um sich.

Junge Menschen mussten neues Wertesystem lernen, propagierte, wunderbar scheinende NS – Ideologie musste vergessen werden.

=> Begriff der „ Stunde Null“ geprägt, da Bruch in deutscher Geschichte begann.

Nationalsozialistische Haltung oder Erfahrung der Weimarer Zeit zeigten sich weiterhin in Köpfen, da Einmarsch der Alliierten als Niederlage oder als Befreiung angesehen.

- Care Pakete trafen aus USA ein um Deutsche mit Gebrauchs- und Nahrungsmitteln zu versorgen.

→ Amerikaner von Deutschen nicht mehr als Besatzer und Feinde angesehen.

- Ost-West - Konflikt führte dazu, dass Differenz zwischen Siegermächten bedeutsamer wurde als zwischen besiegten Deutschen und Siegermächten.

→ Siegermächte wollten machtpolitische und ideologische Interessen durchsetzen.

- 4. - 12. Februar 1945 Konferenz von Jalta.

Letzte Konferenz vor Kriegsende, geprägt von starkem Misstrauen der Regierungschefs.

England, UdSSR und USA finden kein endgültiges Ergebnis aber „gewisse“ Westverschiebung Polens akzeptiert.

Deutschland soll entmilitarisiert und entwaffnet werden, Verpflichtung zu Reparationszahlungen.

England wollte starkes Deutschland als Bollwerk gegen Kommunismus, USA und Russland wollten Deutschland schwächen und zerstückeln.

- 5 Teile sollten entstehen, Churchill forderte nur 2.

→ Wird Deutschland aufgeteilt, fallen Besatzungskosten an und Reparation wird unmöglich.

Frankreich wird als 4. Besatzungsmacht hinzugezogen, Verwaltung Berlins soll gemeinsam stattfinden.

Grenzen der Besatzungszonen wurden endgültig festgelegt.

=> 4 D's (Demilitarisierung, Demokratisierung, Denazifizierung, Dezentralisierung)

- 4 D's nur Formelkompromisse.

Während Ost-West – Konflikt wird deutlich, dass Besatzer diese unterschiedlich verstehen und umsetzen.

- Konflikte in Besatzungspolitik, da Frankreich Saargebiet und UdSSR Reparation verlangte.

Besatzungsmächte wollten Einfluss auf gesamtdeutsche Entwicklung nehmen und Besatzungszone nach eigenen Vorstellungen gestalten.

- Juni 1945 Befehl Nr.2 erlaubt Gründung antifaschistischer Parteien und Gewerkschaften in sowjetischen Besatzungszone.

Viele neue Parteien gegründet, e inen Tag danach wurde KPD gegründet, welche Sonderrechte bekam.

- Arbeitet eng mit SMAD (Sowjetische Militäradministration) für Wiederaufbau zusammen, gründet Einheitsfront der antifaschistischen, demokratischen Parteien.

- 17. Juli – 2. August 1945 Potsdamer Konferenz.

Notwendigkeit der territorialen Neuordnung führte zur Konferenz zwischen neuem Präsidenten Truman (USA), Stalin (UdSSR) und Churchill bzw. Attlee.

- Stalin hatte eingeladen, ließ Truman und Churchill einen Tag warten und erschien in weißer Paradeuniform.

- Truman wartete auf Nachricht von erfolgreichen Atombombentests.

Siegermächte beenden Kriegspolitik und müssen Welt neu ordnen, Misstrauen zwischen UdSSR und USA deutlich geworden.

Zentrale Beschlüsse über Umgang mit Deutschland getroffen.

- Rat der Außenminister arbeitet Friedensvertrag aus, der über territoriale und staatliche Zukunft Deutschlands entscheidet.

- Regierungsgewalt liegt beim Oberbefehlshaber der Besatzungszone, darum territoriale Unterschiede.

=> Alle Fragen, die Deutschland betreffen werden einstimmig vom Kontrollrat beschlossen.

- Siegermächte bereichern sich als Reparation aus jeweiliger Besatzungszone durch Demontage von Industrieanlagen, UdSSR bekommt zusätzlich Geld aus den anderen Besatzungszonen.

- Westgrenze Polens wurde beschlossen.

- Rote Armee wollte handeln, USA und England stimmten Westverschiebung Polens nur unter Vorbehalt und vorläufig zu.

→ Umsiedlung der Schlesier nach Deutschland und der Ostpolen in neues Polen begann.

- Deutsche in Polen, Ungarn oder Tschechoslowakei dürfen nach Deutschland vertrieben werden.

→ Verstößt gegen Atlantik – Charta.

=> Besatzungszone wird zentrale politische Einheit, sodass Wiederaufbau und Verwaltung in Händen der Siegermächte lag.

→ Scheitelpunkt der Zeitenwende.

=> territoriale und politische Probleme nicht gelöst, durch Formelkompromisse wie „Demokratisierung“ abgetan.

Unterschiedliche Ziele der Siegermächte führten zur Entwicklung verschiedener gesellschaftlicher, ökonomischer und politischer Systeme in sowjetischer und amerikanischer Zone.

Wichtigste Rolle spielten Truman (USA) und Stalin (UdSSR).

- Frankreich und England zwar Gewinner, aber keine weltpolitische Macht mehr.

=> USA und UdSSR zu führenden Weltmächten aufgestiegen.

„Anti-Hitler – Koalition“: Zweckbündnis USA und UdSSR, die gegenseitige Differenzen für höheres Ziel (Sturz Hitlers) aufgaben.

- Aus Sieg erwuchs moralischer und machtpolitischer Anspruch auf führende Rolle in Weltpolitik.

=> Anspruch beruhte auf unterschiedlichen Ideologien und Zielvorstellungen, darum Konflikt schon vorprogrammiert.

Auf Potsdamer Konferenz ungelöstes, zentrales Problem war Ausarbeitung eines Friedensvertrages, welcher territoriale und staatliche Zukunft Deutschlands regeln sollte.

=> „Deutsche Frage“.

Außenministerkonferenz sollte darüber entscheiden, aber Besatzungszonensituation schien dauerhaft zu bleiben, als keine gemeinsame Kooperation der Siegermächte und Austragung des Ost-West - Konfliktes in Deutschland stattfand.

=> Mit Mauerfall 1989 und 2+4 - Vertrag wurde "deutsche Frage" gelöst.

- 15 Millionen Flüchtlinge mussten integriert werden.

Vor Roter Armee, polnischen oder tschechischen Verbänden geflohen.

Nach Artikel 3 des Potsdamer Abkommens wurden “Vertriebene“ (Westliche Besatzungszone) oder “Umgesiedelte“ (Sowjetische Besatzungszone) aus Polen, Tschechien oder Ungarn vertrieben.

- Sollten laut Abkommen ordnungsgemäß überführt werden, jedoch in Realität hastig gezwungen.

- Flüchtlinge als Konkurrenten um Arbeit, Essen und Wohnraum wahrgenommen.

=> Bewältigung des Flüchtlingsproblems war größte Nachkriegsleistung deutscher Gesellschaft.

- Kontrollrat sollte 4 D's und Demontage umsetzen.

Demilitarisierung.

- Deutsche Soldaten geraten in Gefangenschaft, in Sowjetunion wird ihnen Ähnliches angetan, was sie zugefügt haben, Waffen werden vernichtet.

Demontage der Industrieanlagen.

- Industrie sollte auf Stand von 1932 herabgesetzt werden.

- In sowjetischer Besatzungszone wurde alles Wertvolle (Eisenbahnschienen, Fabriken) eingezogen.

Denazifizierung.

- Reformen im Schulwesen, Kulturpolitik, Presse- und Rundfunkwesen sollten Deutschland umerziehen.

- In französischer Besatzungszone bekommen Nationalsozialisten nur Wahl- und Berufsverbote sowie andere Beschränkungen, nur wenige werden inhaftiert.

- In westlicher Besatzungszone wurde persönliche Verstrickung des Einzelnen im Nationalsozialismus geklärt und gemäß danach bestraft.

- Fragebögen bildeten Grundlage über Einteilung in Gruppen.

- Zur eigenen Entlastung konnten Zeugnisse anderer Personen hinzugefügt werden.

→ Missbräuchliche, massenhafte Ausstellung der Zeugnisse führte zur Bezeichnung “Persilscheine“.

- In sowjetischer Besatzungszone fand strukturelle Entnazifizierung statt.

- Volk wurde als verführt angesehen, Schuldige bereits verhaftet oder im Beamtentum zu suchen (Lehrer, Richter), Personen wurden entlassen, bestraft oder politisch eingeschränkt.

- Internierungslager in sowjetischer Besatzungszone eingerichtet.

- Unter Deckmantel der Entnazifizierung findet Ausschaltung der Opposition statt.

Demokratisierung.

- Westmächte wollten Deutschland auf Selbstbestimmungsrecht der Völker gründen.

- Politischer Spielraum der Deutschen sehr eingeschränkt, Ziel war Demokratie im freiheitlichen, selbst bestimmenden und offenen politischen Verständnis.

- UdSSR wollte Faschismus vernichten und geknechtete Völker befreien.

- Laut Leninismus – Marxismus bedeutet Bekämpfung des Faschismus Bekämpfung des Kapitalismus zugunsten des Kommunismus.

[...]


2 Quelle: https://en.wikisource.org/wiki/Atlantic_Charter aufgerufen im März 2016

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Details

Title
Die düstere Geschichte Deutschlands nach dem Zweiten Weltkrieg. Eine Übersicht über die Nachkriegszeit zwischen 1945 und 1949
Subtitle
Zusammenfassung in Stichpunkten
Author
Year
2016
Pages
16
Catalog Number
V318357
ISBN (eBook)
9783668180475
ISBN (Book)
9783668180482
File size
718 KB
Language
German
Keywords
Geschichte, Oberstufe, Leistungskurs, Gymnasium, Nachkriegszeit, Zweiter Weltkrieg, Weltkrieg, Krieg, Zonenregierung, SBZ, Sowjetische Zone, Westmächte, Westzone, Potsdamer Konferenz, Internationale Konferenzen, Konferenz von Jalta, Bretton Woods, Bretton-Woods Konferenz
Quote paper
Mike G. (Author), 2016, Die düstere Geschichte Deutschlands nach dem Zweiten Weltkrieg. Eine Übersicht über die Nachkriegszeit zwischen 1945 und 1949, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/318357

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