Einleitung
In dieser Arbeit beschäftige ich mich mit der Musiksoziologie Theodor W. Adornos. Dabei wird ein Fokus auf die Dissonanzen sowie auf die Typologie der Hörer, die Adorno in seiner Einleitung zur Musiksoziologie erstellt, gelegt. In den Dissonanzen übt Adorno Kritik an der gesellschaftlichen Situation1 der Musik und des gesellschaftlichen Umgangs mit Musik. Auf diese Kritik soll eingegangen werden indem ich versuche, die Kernaussagen der einzelnen Abschnitte der Dissonanzen zu extrahieren und im Gesamtkontext Adornos Philosophie zu reflektieren.
Adornos Kritik an den herrschenden Verhältnissen in der Musiklandschaft kulminiert und wird auf den Punkt gebracht in der Typologie der Hörer. Aus diesem Grunde beschäftige ich mich im zweiten Teil dieser Arbeit mit eben dieser durch Adorno vorgenommen Hörertypologie.
In seiner Analyse verfährt Adorno normativ. Die Musik und das Musikgeschehen werden mit Werturteilen versehen, beispielsweise wird in gute (neue Musik) und schlechte (leichte) Musik unterschieden. Dieser normative Ansatz rührt daher, dass Adorno keinesfalls eine bloße Beschreibung der musikalischen Landschaft vornehmen will. Vielmehr will Adorno ergründen, warum die Verhältnisse so sind und weshalb es unterschiedliche Arten im Umgang mit Musik gibt. Auf diese Weise wird Musik dann vor dem Hintergrund der dialektischen Philosophie der Aufklärung betrachtet, die so wichtig ist für Adornos Verständnis von Gesellschaft. Denn eine bloße Beschreibung der Verhältnisse liefert keinen normativen Rahmen für eine Veränderung der Verhältnisse.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Dissonanzen
- Über den Fetischcharakter der Musik und die Regression des Hörens
- Die gegängelte Musik
- Kritik des Musikanten
- Zur Musikpädagogik
- Das Altern der Neuen Musik
- Typen musikalischen Verhaltens
- Der Experte
- Der gute Zuhörer
- Der Bildungshörer (Bildungskonsument)
- Der emotionale Hörer
- Der Ressentiment-Hörer (Musikant)
- Der Jazzexperte und der Jazzfan
- Der Unterhaltungshörer
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit beschäftigt sich mit der Musiksoziologie Theodor W. Adornos, insbesondere mit seinen Ausführungen zu Dissonanzen und seiner Typologie von Hörern. Der Fokus liegt auf Adornos Kritik an der gesellschaftlichen Situation der Musik und dem Umgang damit. Die Arbeit analysiert die Kernaussagen der Dissonanzen im Gesamtkontext von Adornos Philosophie. Adornos Kritik an den herrschenden Verhältnissen in der Musiklandschaft wird in der Hörertypologie zusammengefasst.
- Die Kritik am Fetischcharakter der Musik und die Regression des Hörens
- Die Analyse der "gegängelten Musik" und die Instrumentalisierung durch die Kulturindustrie
- Die Diskussion der musikalischen Jugendbewegung und deren Kritik
- Die Problematik der Musikpädagogik in Bezug auf Adornos Kritik
- Die Analyse des "Alterns der Neuen Musik" und die Entwicklung der Musiklandschaft
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung stellt das Thema der Arbeit vor und erläutert den Fokus auf Adornos Musiksoziologie, insbesondere seine Dissonanzen und Hörertypologie. Die Arbeit verfolgt das Ziel, Adornos Kritik an der gesellschaftlichen Situation der Musik und den Umgang damit zu analysieren. Die Einleitung beleuchtet Adornos normative Herangehensweise und seine Absicht, die musikalischen Verhältnisse im Kontext seiner dialektischen Philosophie der Aufklärung zu ergründen.
Dissonanzen
Der Abschnitt "Dissonanzen" befasst sich mit Adornos Kritik an der musikalischen Landschaft und dem Einfluss der Kulturindustrie. Adorno beklagt den Verlust des autonomen Charakters der Musik und die Instrumentalisierung durch die Kulturindustrie. Die Unterhaltungsmusik, die leichte Musik, wird als Schein-Genuss entlarvt, der die Massen in ihrer Unmündigkeit und Unfreiheit gefangen hält.
Über den Fetischcharakter der Musik und die Regression des Hörens
Dieses Kapitel analysiert Adornos Kritik an der Instrumentalisierung der Musik durch die Kulturindustrie. Adorno argumentiert, dass die Musik durch die Kulturindustrie ihren autonomen Charakter verliert und zum bloßen Unterhaltungsmedium degradiert wird. Die leichte Musik wird als Schein-Genuss entlarvt, der die Massen in ihrer Unterdrückung und Unmündigkeit gefangen hält. Die Massen werden um sich selbst betrogen und durch den passiven Konsum der leichten Musik in ihrem Elend verharren lassen.
Die gegängelte Musik
In diesem Kapitel wird Adornos Kritik an der "gegängelten Musik" im Kontext der sozialistischen und kommunistischen Ostblock-Diktaturen analysiert. Die "gegängelte Musik" wird als eine Form der Propaganda angesehen, die die Massen manipuliert und ihnen den Zugang zu authentischer Musik verwehrt.
Kritik des Musikanten
Dieser Abschnitt befasst sich mit Adornos Kritik an der musikalischen Jugendbewegung und einem ihrer Vertreter, Erich Doflein. Adorno argumentiert, dass die musikalische Jugendbewegung, die sich auf eine "authentische" Musik beruft, in Wirklichkeit dem Druck der Kulturindustrie unterliegt und somit nicht frei von Instrumentalisierung ist.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit den zentralen Themen und Konzepten der Musiksoziologie von Theodor W. Adorno. Dabei werden Themen wie die Kritik am Fetischcharakter der Musik, die Instrumentalisierung durch die Kulturindustrie, die Regression des Hörens, die "gegängelte Musik", die musikalische Jugendbewegung und die Typologie der Hörer beleuchtet. Die Arbeit greift auf zentrale Begriffe wie Kunst, Kulturindustrie, Unterhaltungsmusik, Authentizität, Regression und Dialektik der Aufklärung zurück.
- Arbeit zitieren
- Felix Scholzen (Autor:in), 2004, Die Soziologie Theodor W. Adornos - Dissonanzen. Einleitung in die Musiksoziologie, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/31845