„Eigentlich bin ich Jude bloß, weil die anderen mich dazu gemacht hatten, Hitler und die von ihm Erzogenen“ (Robert Schindel zur jüdischen Identität). Wie definiert sich jüdische Identität nach der Shoah? Wie wird Identität im Prosawerk jüdischer Autoren der Zweiten Generation konstruiert und erzählt?
In der vorliegenden Arbeit sollen Identitätskonstruktionen fiktiver jüdischer Figuren in Robert Schindels Roman „Gebürtig“ untersucht und analysiert werden. Bei diesen Protagonisten handelt es sich um österreichische Juden der Zweiten Generation, also solchen, die nach der Shoah geboren wurden oder aufgewachsen sind und für die die Ereignisse der Shoah in Bezug auf Identitätssuche und -entwicklung prägend waren.
Der textbezogenen Analyse wird zunächst ein Theorieteil vorangestellt, in dem allgemeine und spezifisch jüdische Identitäts-konstruktionen, auch unter Einbezug von Thesen des Autors Robert Schindel selbst, erläutert werden. Weiterhin sollen Erzählstil und Darstellungsweisen in die Untersuchung einbezogen werden. In den Schlussbetrachtungen werden die Ergebnisse kurz zusammengefasst und reflektiert.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung.
- Zur Definition des Begriffs „Identität“.
- Allgemeines
- Zur Konstruktion jüdischer Identität nach der Shoah
- Jüdische Identitätskonstruktionen in Robert Schindels Roman „Gebürtig“.
- Bipolarität und Gegensätzlichkeit als zentrale Gestaltungskriterien……..\n
- Äußere Faktoren zur Identitätskonstruktion...\n
- Konstruktion jüdischer Identitäten bei ausgewählten Figuren der Zweiten Generation.
- Emanuel Katz.
- Mascha Singer..
- Paul Hirschfeld...
- Daniel Demant
- Abschlussbemerkungen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit beschäftigt sich mit der Konstruktion jüdischer Identität in Robert Schindels Roman „Gebürtig“. Der Fokus liegt dabei auf den Protagonisten der Zweiten Generation, die nach der Shoah geboren wurden und für die die Ereignisse der Shoah in Bezug auf ihre Identitätssuche und -entwicklung prägend waren. Die Arbeit analysiert die verschiedenen Facetten der jüdischen Identitätsbildung in der Nachkriegszeit, insbesondere die Herausforderungen und Widersprüche, die sich aus dem Trauma der Shoah ergeben.
- Die Bedeutung des Begriffs „Identität“ und seine komplexe Konstruktion, insbesondere im Kontext der jüdischen Erfahrung nach der Shoah.
- Die Rolle von Bipolarität und Gegensätzlichkeit in der Gestaltung der jüdischen Identität in „Gebürtig“.
- Die Untersuchung der Identitätskonstruktionen bei ausgewählten Figuren der Zweiten Generation, die von unterschiedlichen Erfahrungen und Einflüssen geprägt sind.
- Die Erforschung der spezifischen Herausforderungen und Möglichkeiten der jüdischen Identitätsfindung nach der Shoah.
- Die Analyse des Erzählstils und der Darstellungsweisen in „Gebürtig“ im Kontext der jüdischen Identität.
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Forschungsfrage nach der Konstruktion jüdischer Identität in Robert Schindels Roman „Gebürtig“ vor. Dabei werden die spezifischen Herausforderungen der Identitätsbildung für die zweite Generation nach der Shoah betont.
Das Kapitel „Zur Definition des Begriffs ‚Identität‘“ beleuchtet zunächst allgemeine Aspekte des Begriffs „Identität“ und skizziert die verschiedenen theoretischen Ansätze zur Identitätskonstruktion. Anschließend wird die Konstruktion jüdischer Identität im Kontext der Shoah im Detail analysiert, wobei die Veränderungen im jüdischen Identitätsverständnis nach dem Zweiten Weltkrieg im Vordergrund stehen.
Im folgenden Kapitel „Jüdische Identitätskonstruktionen in Robert Schindels Roman ‚Gebürtig‘“ werden die zentralen Gestaltungskriterien des Romans, wie Bipolarität und Gegensätzlichkeit, im Hinblick auf die Konstruktion jüdischer Identität untersucht. Zudem werden die verschiedenen äußeren Faktoren, die auf die Identitätsbildung der Figuren einwirken, analysiert.
Schließlich werden im Kapitel „Konstruktion jüdischer Identitäten bei ausgewählten Figuren der Zweiten Generation“ die Identitätskonstruktionen von vier Figuren aus Schindels Roman – Emanuel Katz, Mascha Singer, Paul Hirschfeld und Daniel Demant – im Detail betrachtet. Es werden die unterschiedlichen Erfahrungen und Einflüsse, die auf diese Figuren wirken, sowie die spezifischen Herausforderungen ihrer Identitätsfindung aufgezeigt.
Schlüsselwörter
Jüdische Identität, Identitätskonstruktion, Zweite Generation, Shoah, Robert Schindel, „Gebürtig“, Bipolarität, Gegensätzlichkeit, Erzählstil, Darstellungsweisen, Figuren, Emanuel Katz, Mascha Singer, Paul Hirschfeld, Daniel Demant.
- Citation du texte
- Stephanie Frauenkron (Auteur), 2012, Identitätskonstruktionen jüdischer Protagonisten der Zweiten Generation in Robert Schindels Roman „Gebürtig“, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/318781