Bei oberflächlicher Betrachtung könnte man annehmen, dass Neills antiautoritäre und Rousseaus negative Erziehung sich tatsächlich entsprechen. Nach genauerer Analyse stellt man allerdings fest, dass sie sich in einigen Punkten ganz wesentlich unterscheiden. Worin diese Unterschiede und Gemeinsamkeiten bestehen, soll in dieser Arbeit untersucht werden.
Dazu wird einführend der schwer zu fassende Begriff der ‚Reformpädagogik’ mit den genannten Konzepten in Verbindung gebracht, die anschließend einzeln erläutert und auf Aktualität und Kritikfähigkeit geprüft werden. Dabei kommt es nicht darauf an das Phänomen ‚Reformpädagogik’ in allen Facetten zu beleuchten, sondern einen gemeinsamen Rahmen für die beiden Konzepte zu finden. Es geht auch nicht darum, die zugrunde liegenden Bücher inhaltlich wiederzugeben, sondern aus ihnen zusammenzutragen, was das jeweilige Konzept ausmacht. Dabei wurde – vor allem bei Rousseau – Wert auf heute noch verständliche Aussagen gelegt.
Inhaltsverzeichnis (Table of Contents)
- I. Einleitung
- II. Die Reformpädagogik
- III. Das Prinzip der negativen Erziehung (J.J. Rousseau)
- Zusammenfassung
- Kritik und Aktualität
- IV. Die antiautoritäre Erziehung (A.S. Neill)
- Zusammenfassung
- Summerhill heute – Aktualität und Kritik
- V. Antiautoritäre = negative Erziehung? Der Vergleich von Neill und Rousseau
- VI. Resümee
Zielsetzung und Themenschwerpunkte (Objectives and Key Themes)
Diese Arbeit untersucht den Zusammenhang zwischen den reformpädagogischen Konzepten der negativen Erziehung von Jean-Jacques Rousseau und der antiautoritären Erziehung von A.S. Neill. Dabei wird zunächst der Begriff der Reformpädagogik beleuchtet und anschließend die beiden Konzepte im Detail betrachtet. Die Arbeit setzt sich zum Ziel, die Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen den beiden Konzepten aufzuzeigen und deren Aktualität und Kritikfähigkeit zu beurteilen.
- Die Reformpädagogik als Kontinuum und ihre Kernelemente
- Das Prinzip der negativen Erziehung bei Rousseau: Natur, Freiheit und indirekte Einflussnahme
- Die antiautoritäre Erziehung bei Neill: Selbstbestimmung, Kinderdemokratie und die Bedeutung von Spiel und Freiheit
- Ein Vergleich der beiden Konzepte: Gemeinsamkeiten und Unterschiede
- Die Aktualität und Kritikfähigkeit der beiden Konzepte in der heutigen Zeit
Zusammenfassung der Kapitel (Chapter Summaries)
Die Einleitung stellt die Forschungsfrage und den Aufbau der Arbeit dar. Das zweite Kapitel liefert einen kurzen Überblick über die Reformpädagogik, indem es deren grundlegenden Ideen, Leitbegriffe und die Kritik am bestehenden Schulsystem beleuchtet. Das dritte Kapitel beschäftigt sich mit dem Konzept der negativen Erziehung von Jean-Jacques Rousseau. Es erläutert die wichtigsten Aspekte von Rousseaus Theorie, wie die Erziehung durch die Natur, die Betonung von Freiheit und die indirekte Einflussnahme des Erziehers. Abschließend wird die Aktualität und Kritikfähigkeit von Rousseaus Ansatz bewertet. Das vierte Kapitel widmet sich der antiautoritären Erziehung von A.S. Neill. Es werden die wichtigsten Aspekte von Neills Theorie und der Summerhill-Schule, wie Selbstbestimmung, Kinderdemokratie und die Bedeutung von Spiel und Freiheit, dargestellt. Außerdem wird die Aktualität und Kritikfähigkeit des Summerhill-Modells diskutiert. Das fünfte Kapitel vergleicht die beiden Konzepte von Rousseau und Neill und untersucht ihre Gemeinsamkeiten und Unterschiede. Das Resümee fasst die wichtigsten Erkenntnisse der Arbeit zusammen und diskutiert die Bedeutung der beiden Konzepte für die heutige Erziehungspraxis.
Schlüsselwörter (Keywords)
Reformpädagogik, negative Erziehung, antiautoritäre Erziehung, Rousseau, Neill, Emile, Summerhill, Freiheit, Selbstbestimmung, Natur, Spiel, Kinderdemokratie, Kritik, Aktualität
- Quote paper
- Nikola Schulze (Author), 2003, Antiautoritäre = negative Erziehung? Ein Vergleich der reformpädagogischen Konzepte von A.S. Neill und J.J. Rousseau, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/319496