Eingliederung erdölexportierender Länder in die Weltwirtschaft des Erdöls: Lateinamerika. Sozialer Wandel im Kontext der Erdölwirtschaft Venezuelas und Mexikos


Exposé Écrit pour un Séminaire / Cours, 2004

36 Pages, Note: 2,3


Extrait


Inhaltsverzeichnis

Einleitung

1 Weltsystemanalyse – Ansatz und grundlegende Konzepte
1.1 Kontext
1.2 Prämissen und Konzeptionen

2 Die Weltwirtschaft des Erdöls. Im Fokus: Lateinamerika
2.1 Einführung – Skizze eines Segments der Weltwirtschaft des Erdöls
2.2 Motive der Inkorporation lateinamerikanischer Regionen
2.3 Das Staatengefüge

3 Die Beziehung zwischen Lateinamerika und der Weltwirtschaft des Erdöls
3.1 Die Bedeutung des Erdöls im Weltsystem
3.1.1 Mexiko
3.1.2 Venezuela
3.2 Soziale und ökonomische Entwicklungszusammenhänge
3.2.1 Mexiko
3.2.2 Venezuela

4 Lateinamerika im Weltsystem
4.1 Einwirkung von Außen und fremde Interessen
4.2 Dependenztheoretische Annäherung

5 Identifikation zentraler Mechanismen. Resümee

Literatur

Einleitung

Mit der Bezeichnung „Weltwirtschaft des Erdöls“ werden in erster Linie vermutlich Dinge wie die großen Weltrohstoffmärkte, technische Einrichtungen wie bspw. Förderplattformen oder aber auch die berühmtesten Eigentümer – die arabischen Scheichs – assoziiert. Bei genauerer Betrachtung erwacht das Bewusstsein für die Abhängigkeit der gesamten Welt von diesem Rohstoff: Von der einfachen Öllampe bis zu der Fahrt zur Arbeit – alles wäre ohne Erdöl ungleich komplizierter. Stellt man die Frage nach den Quellen des Erdöls, lautet die Antwort in der Regel „aus dem Nahen Osten, Afrika und Lateinamerika“. Hierbei ist also keine Rede von den westlichen Industriestaaten, obwohl diese ohne Zweifel die größten Verbraucher sind. Wie aber kann sich die westliche Welt sicher sein, dass sie ausreichend mit diesem „schwarzen Gold“ versorgt wird?

Um diese Frage zu beantworten, muss man sich den Förderländern widmen, wobei es jedoch nicht reicht, sich mit monetären, auf die Förderung und den Handel bezogenen Aspekten zu befassen. Vielmehr sollte die Erdölwirtschaft in ihrem wirtschaftlichen und sozialen Kontext betrachtet werden. Auffallend ist, dass sich viele Erdölstaaten in einer sehr instabilen Lage befinden. Das Spektrum reicht von einer in Armut lebenden Bevölkerung über diktatorische Regime bis zum Staatsbankrott. Dies sind politische und soziale Entwicklungen, die insbesondere in den Staaten Lateinamerikas erkennbar sind. Die Hintergründe dieser Entwicklungen stehen hier im Mittelpunkt, so dass in dieser Ausarbeitung eine Annäherung an sie erfolgen soll, wobei der Schwerpunkt der Betrachtung exemplarisch auf den Staaten Mexiko und Venezuela liegt.

Gang der Untersuchung

Zu Beginn der Ausarbeitung werden der theoretische Bezugsrahmen sowie die Perspektive, mittels welcher sich des Themas genähert wird, dargestellt. Entsprechend werden die grundlegenden Konzeptionen und Prämissen des Weltsystemansatzes gemäß Immanuel Wallerstein vorgestellt. In Kapitel zwei wird der behandelte spezifische Ausschnitt der Weltwirtschaft des Erdöls im Kontext des theoretischen Bezugsrahmens einführend vorgestellt, wobei insbesondere die zentralen Elemente, derer die erdölexportierenden Staaten, die Verbrauchsländer und die Unternehmen des behandelten Staatengefüges unter der einführend vorgestellten Perspektive verortet werden.

Kapitel drei gibt einen Überblick über die historisch relevanten Entwicklungszusammenhänge, anhand welcher die zentralen Leitfragen ansatzweise beantwortet werden sollen. Für die vorliegenden Ausführungen gilt es, jeweils den Zeitraum eines knappen Jahrhunderts in angemessenem Umfang zu untersuchen, wofür die Identifikation spezifischer Phasen der Entwicklung als zweckmäßig erscheint. Um ein tieferes Verständnis der rückblickend erkennbaren Phasen zu ermöglichen, werden diese in Kapitel vier in den Kontext spezifischer gesellschaftlicher Charakteristika gestellt. Hierin wird ebenso den mit Lateinamerika verbunden Ansätzen der Dependenz-Theorien Rechnung getragen.

Abschließend wird in Kapitel fünf der Versuch unternommen, die relevantesten Entstehungszusammenhänge zusammenfassend darzustellen, wobei wiederum Bezug auf die in Kapitel drei identifizierten Phasen genommen wird.

1 Weltsystemanalyse – Ansatz und grundlegende Konzepte

1.1 Kontext

Die hier fokussierten lateinamerikanischen Staaten Venezuela und Mexiko werden hinsichtlich ihrer Entwicklung und Stellung in der Weltwirtschaft des Erdöls untersucht, wobei auf eine Sichtweise zurückgegriffen wird, die grundlegend einer eher an die Weltsystemanalyse angelehnten Perspektive geschuldet ist.

Es geht hier um die Frage, warum diese Staaten, die auf Grund ihrer Ausstattung mit den größten mittel- und südamerikanischen Erdölvorkommen prinzipiell über eine Basis für nationalen Wohlstand verfügen, diesen jedoch nicht – oder zumindest nicht in gesamtwirtschaftlich wirksamer Weise – generieren konnten (und können). Derartigen Fragestellungen und den möglichen Antworten nähert man sich Wallerstein zufolge nicht, indem Staaten (Gemeinschaften, Territorien u. dgl.) und ihre spezifischen Entwicklungsstadien isoliert untersucht werden.[1] Dies bezieht sich auf die Unterstellung eines gemeinhin gültigen Entwicklungspfades, welchen einzelne Staaten im Zeitablauf beschreiten, so dass ein Vergleich der interessierenden Staaten anhand von Entwicklungsstadien unmittelbar zu den Klassifizierungen eines (ökonomisch) „mehr oder weniger weit entwickelt“ führt.[2]

Ein schlichter Vergleich jener Staaten mit entwickelten nordamerikanischen oder europäischen Staaten würde die speziellen (historischen) Entwicklungs zusammenhänge, welche in Venezuela und Mexiko identifiziert werden können, nicht angemessen aufzeigen.

Stattdessen sollten die fokussierten Staaten in einen angemessenen Kontext gestellt und ihre Verflechtungen auf unterschiedlichen Ebenen aufgezeigt werden.[3] Durch die identifizierbaren Beziehungen, Wechselwirkungen und Abhängigkeiten innerhalb der Totalität eines umfassenden Systems[4] – der Weltwirtschaft des Erdöls – lässt sich das gegenwärtige Bild dieser lateinamerikanischen Staaten, bezogen auf diesen speziellen ökonomischen Aspekt, im Ansatz nachzeichnen. Dies ist eine Perspektive, ursprünglich von Dependenztheoretikern verfochten, welche das Beziehungsgeflecht aus wohl situierten, entwickelten Staaten und übervorteilten, weniger entwickelten Staaten aufzeigen kann. Während im Rahmen von Imperialismus-Theorien von dem Prozess einer weltweit ungleichen Entwicklung auf Basis von durch Ausbeutung geprägten Beziehungen zwischen entwickelten und unterentwickelten Staaten ausgegangen wird[5], soll hier auch auf Mechanismen in den relativ weniger entwickelten Staaten eingegangen werden. So kann den in diesem Ausschnitt der Weltwirtschaft (des Erdöls) vorhandenen Ungleichheiten sowie deren scheinbar beständiger Reproduktion der Charakter einer per se existenten Gegebenheit genommen werden. Stattdessen lassen sich die mit dem Rohstoff Erdöl verbundenen Entwicklungen zum einen auf die Eingebundenheit in die Weltwirtschaft des Erdöls sowie auf bestimmte nationale Spezifika zurückführen.

Die oben angedeutete Kritik des „Blickwinkels“ bezieht sich auf die paradigmatische Prämisse einer Perspektive, unter welcher einzelne „Gesellschaften“, i. d. R. gleichgesetzt mit Nationalstaaten wie sie auf der Landkarte identifiziert werden können, als relativ autonome Untersuchungseinheiten betrachtet werden. Diese autonomen Gesellschaften entwickeln sich gemäß dieser Prämisse in Relation zueinander entlang grundlegend ähnlicher Entwicklungspfade, mit Unterschieden lediglich in den Zeitpunkten des Aufkommens und der Geschwindigkeit bestimmter Entwicklungsphasen. So entwickelte u. a. Walt Rostow eine Stufentheorie der Entwicklung. Rostow geht davon aus, dass die Entwicklung Europas analog zu der in Entwicklungsländern verlaufen ist. Jedoch erfolgte das Durchlaufen dieser Etappen[6] in unterschiedlicher Geschwindigkeit. Begründet wird diese These mit dem Fehlen einer modernisierungswilligen Elite als Vorraussetzung für diese Entwicklung.

Anstelle dieser auf einzelne Untersuchungseinheiten abstellenden Perspektive kann auf eine, u. a. von Immanuel Wallerstein und Terence K. Hopkins[7] vorgestellte, alternative Perspektive rekurriert werden: „[...] an alternative premise, and on ist basis an alternative perspective for studying modern social change, which we refer to here as the ‚world-system’ perspective [...].“ (Hopkins / Wallerstein (1982): 42. Herv. d. Verf.)

Diese Perspektive und die damit verbundenen grundlegenden Konzeptionen werden im Folgenden grundlegend erläutert, da sie im Gang der Untersuchung den theoretischen Bezugsrahmen darstellen.

1.2 Prämissen und Konzeptionen

Weltsystem Perspektive. Der Ansatz dieser Perspektive zur Betrachtung und theoretischen Handhabung sozialen Wandels ist, dass Bezug genommen wird auf eine konkrete Welt, welche als raum-zeitliches Ganzes, wobei der Raum über das Ausmaß der Arbeitsteilung und die Zeit über die fortwährende Reproduktion der arbeitsteiligen Welt definiert werden, zu verstehen ist.[8] Die Welt als soziales System, als Gesellschaftssystem, ist ökonomisch durch Arbeitsteilung (division of labor) und politisch durch die Existenz unterschiedlich starker Nationalstaaten sowie deren Beziehungen definiert (formation of states), wobei ein soziales System vom Typ eines Weltsystems insbesondere durch eine Arbeitsteilung sowie politische und kulturelle Pluralität gekennzeichnet ist (multiplicity of interrelated cultural communities).[9] Ein Weltsystem in Form einer Weltwirtschaft weist somit eine Arbeitsteilung, kulturelle Pluralität und ein diversifiziertes politisches System auf.[10] Aus den Prämissen der Perspektive des Weltsystemansatzes leitet sich einer der grundlegenden Untersuchungsgegenstände ab: Der inhärente Gegensatz der Tendenz einerseits zur Bildung ausgeprägter Nationalstaaten, andererseits zur expliziten Arbeitsteilung im Weltmaßstab. „One might say: what the states try to unify, the world-economy tears asunder. And the ever-present tension or antinomy between them is one of the perspective’s basic, orienting concerns.“ (Hopkins / Wallerstein (1982): 43)

Wallersteins Verständnis der neuzeitlichen Welt, welche er u. a. als „Arena moderner sozialer Aktion und modernen sozialen Wandels“[11] bezeichnet, ist das eines modernen Weltsystems, welches sich im 16. Jahrhundert als eurozentrische Weltwirtschaft bildete. Zuvor existierten andere Formen von Weltsystemen – das gegenwärtige kapitalistische System (kapitalistische Weltwirtschaft) hat sich seitdem als einzig beständiges Weltsystem verfestigt. Die räumlichen und zeitlichen Zyklen der Expansion und Kontraktion des geographischen Ausmaßes, der Produktionskapazität, der Integration sowie der Durchdringung und der Organisation des Sozialen sind somit für dieses globale System weitestgehend abgeschlossen.[12]

Zur weiteren Erläuterung des Konstrukts Weltwirtschaft seien deren grundlegende Struktur sowie die zentralen Begriffe einführend erläutert.[13]

Struktur. Angenommen wird eine horizontal-arbeitsteilige sowie eine vertikal-hierarchische Differenzierung der Elemente einer Weltwirtschaft, welche zum einen die Spezialisierung verschiedener geographischer Gebiete auf spezifische Produktionsaufgaben (horizontal-arbeitsteilig) und zum anderen die Machtverhältnisse zwischen diesen Gebieten (vertikal-hierarchisch) erfasst. Die Sektoren und Gebiete einer durch Arbeitsteilung raum-zeitlich definierten Weltwirtschaft sind auf wirtschaftlichen Austausch angewiesen, um die jeweils eigenen Bedürfnisse befriedigen zu können[14], wobei diese Komplementarität der Arbeitsteilung auch stets verknüpft ist mit einer gewissen Ungleichheit zwischen den arbeitsteilig differenzierten Regionen, zumal die verschiedenen Aufgaben nicht den gleichen Ertrag erbringen. Eine Weltwirtschaft erscheint somit als ein gemäß den Produktionsaufgaben differenziertes System.

Zentrum, Peripherie, Semiperipherie. Die Elemente dieses Systems (Staaten, Regionen u. dgl.) werden u. a. anhand der Anzahl und des Umfangs ihrer Produktions- und Austauschbeziehungen wie folgt identifiziert[15]: Eine Oberschicht von politisch machtvollen Staaten des Zentrums, welche im Wirtschaftsprozess als Exporteure von Industrieprodukten auftreten, eine Unterschicht von schwächeren peripheren Staaten, deren Wirtschaft i. d. R. durch die Erstellung von Agrarprodukten sowie extraktive Industrien gekennzeichnet ist und letztlich eine Mittelschicht semiperipherer Staaten, welche als vermittelnde Dämpfer für Flexibilität zwischen den Extrema der Zentren und Peripherien in beide Richtungen agieren.[16] Die Bedeutung der Semiperipherie ist somit eher eine politische denn eine ökonomische, da sich eine „Spaltung der Mehrheit in eine größere Unterschicht und eine kleinere Mittelschicht“ ergibt (Wallerstein (1979): 51). Dieser Umstand verhindert, „daß die Oberschicht [...] mit einer Opposition aller übrigen konfrontiert wird“ (ebd.: 52).

Im Zentrum besteht ein hoher Mechanisierungsgrad, welcher hohe Gewinnspannen im Rahmen wirtschaftlicher Tätigkeiten bei zugleich hohen Löhnen und Qualifikationen ermöglicht. Für die Staaten der Peripherie gilt das genaue Gegenteil, wobei die Dynamik der dazwischen angesiedelten Semiperipherie eine Mischung dieser wirtschaftlichen Bedingungen aufweist. Der von hier ausgehende beiderseitig orientierte Außenhandel führt zu einer Entpolarisierung des Gesamtsystems. Trotz dieser stark strukturalistisch und kategorisierend anmutenden Konstruktion, darf die innere Dynamik dieses Gesamtsystems nicht übersehen werden. Die Staaten dieser Weltwirtschaft verharren nicht in ihren Positionen; vielmehr werden ihnen aktive Bestrebungen des Aufstiegs (und daraus resultierend des Abstiegs anderer) zugesprochen.

Zu diesem Konzept seien zwei wichtige Überlegungen angemerkt: Die genannten Klassifizierungen stellen relationale Begriffe dar, d. h. kein Zentrum ohne Peripherie u. v. v. Des Weiteren bestimmen nicht die Elemente (z. B. Staaten) die Relation Zentrum – Semiperipherie - Peripherie. Vielmehr führt die Entwicklung des Verhältnisses der Staaten erst zu deren Stellung in einer Weltwirtschaft (die Relation bestimmt die Elemente).

Integration. Die Beständigkeit (und Reproduktion) dieser dreischichtigen Struktur einer Weltwirtschaft beruht auf verschiedenen Integrationsmechanismen: Bspw. koloniale Handelsmonopole (historisch relevant), interne Prozesse multinationaler Unternehmen, bi- oder multilaterale tauschähnliche Verträge zwischen Staaten u. a. m.[17] Ein zentraler Integrationsmechanismus wird durch das Konzept des ungleichen Tausches erfasst.

Ungleicher Tausch. Der Mechanismus des ungleichen Tausches sorgt Wallerstein zufolge, trotz der kontinuierlichen Veränderung der Organisation der Produktionsprozesse, bereits über Jahrhunderte hinweg für einen beständigen Zusammenhalt und die Reproduktion der Arbeitsteilung in Form der dargestellten Differenzierung. Gekennzeichnet ist dieser Mechanismus durch unterschiedlich starke Staatsapparate, bei deren Aufeinandertreffen er umgehend zu wirken beginnt. Hieraus resultiert (in einer an Marx angelehnten Terminologie), dass sich die Produktionsmittelbesitzer von denen, die nichts als ihre Arbeitskraft besitzen, den Mehrwert aneignen. Konkret drückt sich dieser Mechanismus bspw. in den Terms of Trade für landwirtschaftliche Produkte oder Rohstoffe und weiterverarbeitete, veredelte Endprodukte aus.[18] Über die Terms of Trade werden somit die „Rollen“ der am Handel (resp. Arbeitsteilung im Weltmaßstab) Beteiligten festgelegt und über eben jenen Mechanismus festgeschrieben bzw. beständig reproduziert. Hierin findet sich obige Überlegung, das Verhältnis bestimme die Position in der Weltwirtschaft, wieder.[19]

Kapitalismus. Weltwirtschaft und Kapitalismus werden als ein und dasselbe Phänomen aufgefasst, welches lediglich anhand unterschiedlicher Merkmale definiert wird. Eine kapitalistische Weltwirtschaft ist primär gekennzeichnet durch „Produktion zum Zwecke des Absatzes auf einem Markt mit dem Ziel, den größtmöglichen Profit zu realisieren“.[20] Zwei weitere zentrale Punkte seien ergänzend genannt: Kapitalismus definiert sich über die Spezifika der Produktionsweise (zentral: Trennung von Produzent und Produktionsmittel; Produktion für einen Markt).[21] Der „Erfolg“ und die Expansion dieser Produktionsweise – und mit ihr jene der Weltwirtschaft – begründen sich in den expansiven Bestrebungen des Prozesses der Kapitalakkumulation. (Da die theoretischen Ansätze zur Weltsystemanalyse in starkem Maße von Debatten zum Ursprung und Wesen des Kapitalismus – ergo der kapitalistischen Weltwirtschaft – geprägt sind, soll die angeführte basale Beschreibung für den hier verfolgten Zweck ausreichen.)

[...]


[1] Wallerstein, Immanuel (1979): Aufstieg und künftiger Niedergang des kapitalistischen Weltsystems. Zur Grundlegung vergleichender Analyse. In Senghaas, Dieter (Hg.): Kapitalistische Weltökonomie. Kontroversen über ihren Ursprung und ihre Entwicklungsdynamik. Frankfurt / Main, S. 33.

[2] Angelehnt an: Hopkins, Terence K. / Wallerstein, Immanuel et al.: World-System Analysis. Theory and Methodology. 2. Aufl. Beverly Hills: Sage Publications, 1982. S. 10f.

[3] Der gemeinte, zu schaffende Kontext sollte sozioökonomische, politische sowie generell historisch relevante Ebenen der Entwicklung der Staaten berücksichtigen und diese in ihrer Wechselwirkung mit relevanten anderen Staaten (oder anders: Gesellschaften) untersuchen.

[4] Vgl. Wallerstein (1979): 34.

[5] „It implied that a single basic set of general economic processes underlies the world’s uneven development.” Ebd.

[6] Herkenrath, Mark: Transnationale Konzerne im Weltsystem. Wiesbaden: Westdeutscher Verlag, 2003. S. 46.

[7] Z.B. in Hopkins, Terence K. / Wallerstein, Immanuel et al.: World-System Analysis. Theory and Methodology. 2. Aufl. Beverly Hills: Sage Publications, 1982.

[8] Ebd.: 42.

[9] Ein für Wallerstein wichtiger, hier nicht zu vertiefender Punkt ist, dass Arbeitsteilung eher den Charakter eines Prozesses innerhalb bestehender gesellschaftlicher Strukturen und Beziehungen (hier: im Weltmaßstab) hat und weniger als starre Struktur an sich zu verstehen ist. Ebd.: 45.

[10] Kennzeichen ist u. a., dass im Gegensatz zu einem als Weltreich definiertem Weltsystem kein einheitliches politisches System existiert.

[11] „Arena of modern social action and modern social change”; ebd.: 42.

[12] Räumlich im Sinne einer omnipräsenten Teilung in Zentren und Peripherien („hinterlands“), welche durch die beständigen Prozesse der Kapitalakkumulation und des ungleichen Tausches zusammengehalten und reproduziert werden, sowie zeitlich im Sinne übergelagerter zyklischer Wachstumsphasen. Ebd.: 42.

[13] Siehe auch: Zündorf, L.: Arbeitsunterlagen zur Vorlesung „Wirtschaftssoziologische Forschungsprogramme“, 2002/03. S. 21f.

[14] Wallerstein (1979): 34.

[15] Vgl. Hopkins / Wallerstein (1982): 45. Es sei angemerkt, dass die Begriffe „core“ (Zentrum) und „periphery“ (Peripherie) Wallerstein zufolge erstmalig in den 1950ern von der United Nations Economic Commission for Latin America gemäß der hier angenommenen Konnotation verwendet wurden.

[16] Vgl. Wallerstein (1979): 51f.

[17] Hopkins / Wallerstein (1982): 47f.

[18] Ebd. 45f.

[19] Das Konzept des ungleichen Tausches ist angelehnt an Ansätze der Dependenztheorien, denen zufolge die Entwicklung bestimmter Staaten, Gebiete etc. auf der Unterentwicklung anderer basiert. Dies findet sich auch in A. G. Franks Diktum „Entwicklung der Unterentwicklung“ wieder.

[20] Vgl. Wallerstein (1979): 36. Ebd.: 43.

[21] Ebd.

Fin de l'extrait de 36 pages

Résumé des informations

Titre
Eingliederung erdölexportierender Länder in die Weltwirtschaft des Erdöls: Lateinamerika. Sozialer Wandel im Kontext der Erdölwirtschaft Venezuelas und Mexikos
Université
University of Lüneburg  (Institut für Sozialwissenschaften, Soziologie)
Cours
Weltwirtschaft des Erdöls
Note
2,3
Auteurs
Année
2004
Pages
36
N° de catalogue
V31957
ISBN (ebook)
9783638328173
Taille d'un fichier
685 KB
Langue
allemand
Mots clés
Eingliederung, Länder, Weltwirtschaft, Erdöls, Lateinamerika, Sozialer, Wandel, Kontext, Erdölwirtschaft, Venezuelas, Mexikos, Weltwirtschaft, Erdöls
Citation du texte
Florian Lüdeke (Auteur)Benjamin Hellmold (Auteur), 2004, Eingliederung erdölexportierender Länder in die Weltwirtschaft des Erdöls: Lateinamerika. Sozialer Wandel im Kontext der Erdölwirtschaft Venezuelas und Mexikos, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/31957

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