Die Bedeutung des Christentums für die Einheit Europas


Hausarbeit (Hauptseminar), 2014

15 Seiten, Note: 1,7


Leseprobe


1.Einleitung ... 3

2. Die Europa-Vision von Johannes Paul II ... 4
2.1. Christentum als Grundlage des Europäischen Kontinents ... 4
2.2. Die christlichen Werte in der Europäischen Union ... 5

3. Christentum als historischer Faktor für die Einheit Europas ... 6
3.1. Die christlichen Werte von Johannes Paul II. im Vergleich mit dem EU-Vertrag ... 6
3.2. Patrone Europas- Cyrill und Method. Hauptgestalten beim Aufbau der Einheit Europas ... 8
3.3. Der Kalte Krieg und die Teilung ... 10
3.4. Einigung nach dem Kalten Krieg ... 11
3.5. Das Ende des Kalten Kriegs und die Rolle des Christentums ... 12

4. Fazit ... 13

5. Literaturverzeichnis und Internetquellen ... 14

1.Einleitung

„Wenn wir den Blick auf die vergangenen Jahrhunderte richten, können wir nicht umhin, dem Herrn dafür zu danken, dass das Christentum auf unserem Kontinent ein erstrangiger Faktor der Einheit unter den Völkern und den Kulturen und der integralen Förderung des Menschen und seiner Rechte gewesen ist.“1
(Johannes Paul II.)

Wenn man „Europa” sagt, denkt man meistens an Menschenrechte, Demokratie, Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit und Gerechtigkeit. Die oben genannten Begriffe, sind zweifellos richtig und sehr wichtig auf europäischer Ebene. Die neuen Projekte, Ideen, die von europäischen Politikern und Staatsmänner formuliert sind, erregen viele Hoffnungen, aber auch genauso viele Kontroversen. Mit der Zustimmung zur Verbesserung der Europäischen Ordnung existieren auch Angst und Unsicherheit wegen einer Richtung und dem Umfang der Veränderungen. Papst Johannes Paul II. ergriff mehrmals das Wort wegen Europa.

In einem Artikel von Janusz Poniewierski mit dem Titel „Versuch einer Bilanz: Johannes Paul II.- Politiker oder Prophet?“ in der Zeitschrift „Ost-West- europäische Perspektiven“ (übersetzt von Wolfgang Grycz)2 wird der polnische Papst Johannes Paul II. als ein Mensch dargestellt, der nicht nur die Botschaft des Himmelsreiches auf der Erde verkündigt, sondern auch politisch aktiv ist. Für Johannes Paul II. war wichtig, dass sich in Europa genauso wie auf der ganzen Welt die Menschen zu den Werten wie z.B. Solidarität, Freiheit, Gerechtigkeit und Wahrheit bekennen werden. Er betonte, dass die Politik und internationale Wirtschaft auf Prinzipien der Moral basieren sollen und dass das

Christentum mit religiösen und moralischen Botschaft eine sehr große und bedeutsame Rolle spielt.3

Die vorliegende Hausarbeit beschäftigt sich mit dem Thema „Die Bedeutung des Christentums für die Einheit Europas“. Ziel dieser Arbeit ist es zu untersuchen, dass das Christentum als historischer Faktor für die Einheit Europas bedeutsam ist.

Es wird zuerst die Europa-Vision von Johannes Paul II. dargestellt. Dabei werde ich beschreiben, welche Rolle das Christentum auf dem Europäischen Kontinent hat und welche christlichen Werte in der Europäischen Union beachtet werden sollen.

Anschließend werden die oben erwähnten christlichen Werte von Johannes Paul II. mit dem Vertrag über die Europäische Union verglichen. Daraufhin werde ich die Patrone Europas- Cyrill und Method als Hauptgestalten beim Aufbau der Einheit Europas darstellen und den Kalten Krieg beschreiben. Dabei werde ich mich besonders auf die Teilung und Einigung Europas während des Kalten Kriegs und danach auf das Ende des Kalten Kriegs und auf die Rolle der christlichen Werte konzentrieren.

2. Die Europa-Vision von Johannes Paul II.

2.1. Christentum als Grundlage des Europäischen Kontinents

Papst Johannes Paul II. (bürgerlicher Name Karol Józef Wojtyła) wurde am 18. Mai 1920 im südlichen Teil Polens Wadowice geboren.4 Er war der erste Slawe auf dem Papstthron. Sein Pontifikat dauerte über 26 Jahre und hatte einen erheblichen Einfluss auf die

Geschichte, so wurde er von vielen Menschen als „Johannes Paul den Großen“ bezeichnet. Der Pole Karol Józef Wojtyła, der eine sehr vielseitige Persönlichkeit hatte, er war nämlich nicht nur Theologe, sondern auch ein Philosoph, Dichter, Schriftsteller, Pädagoge und auch Schauspieler, hat mit seinem Leben, mit seinen Botschaften viele Menschen nicht nur in

Europa, sondern auch auf der ganzen Welt geprägt.5 Johannes Paul II. war ein Mensch mit Charisma, er inspirierte uns nicht nur religiös, sondern auch politisch. Er ist ein Risiko eingegangen, eine große Europäische Integration zu schaffen, eine eigene neue Europäische Vision darzustellen, die vorhandene Projekte ergänzt, aber gleichzeitig ihnen gegenüber kritisch ist. Papst Johannes Paul II. betont, dass Europa vom Einfluss des

Evangeliums geprägt ist. „Wenn wir den Blick auf die vergangenen Jahrhunderte richten, können wir nicht umhin, dem Herrn dafür zu danken, dass das Christentum auf unserem Kontinent ein erstrangiger Faktor der Einheit unter den Völkern und den Kulturen und der integralen Förderung des Menschen und Rechte gewesen ist.“6 Er weist auch darauf hin, dass der christliche Glaube zum Fundament der europäischen Kultur gehört.

Das Christentum nach Johannes Paul II. ist in der Geschichte Europas ein zentrales und charakteristisches Element: „Europa ist weitläufig und tiefgreifend vom Christentum durchdrungen worden.“7 Auch das geistige Antlitz Europas ist dank der Mühen großer Missionare, durch die Heiligen, die Märtyrer aber auch durch das ausdauernde Wirken von Mönchen, Ordensleuten und Seelsorgern geformt worden. Der Europäische Kontinent hat aus der biblischen Vorstellung von Menschen das Bedeutendste und das Wertvollste seiner humanistischen Kultur entnommen, Inspirationen für sein Kunstwerk gewonnen, Rechtsnormen erarbeitet und - was auch sehr wichtig ist- die Würde der Person als Quelle unveräußerlicher Rechte gefördert.8 Die europäische Moderne, die der Welt das demokratische Ideal und die Menschenrechte gegeben hat, bildet die eigenen Werte aus seinem christlichen Erben.9 Papst Johannes Paul II. sagte, dass Europa kein geschlossenes oder isoliertes Territorium ist, deswegen muss es sich in den heutigen Zeiten nicht nur mit der wirtschaftlichen, sondern auch sozialen und kulturellen Zusammenarbeit beschäftigen.. Nach Papst Johannes Paul II. soll Europa dem Rest der Welt völlige Aufmerksamkeit schenken. Europa als ein offener, gastfreundlicher Kontinent soll den ärmsten Völkern die Mittel für ihre Entwicklung und ihre soziale Organisation anbieten und nicht zuletzt Brüderlichkeit und Gerechtigkeit in der Welt propagieren.1011

2.2. Die christlichen Werte in der Europäischen Union

„Erhebt eure Stimme, wenn die Menschenrechte Einzelner, von Minderheiten und von Völkern verletzt werden, nicht zuletzt auch das Recht auf Religionsfreiheit[…].“12
(Johannes Paul II.)

Johannes Paul II. ergriff das Wort auch wegen der Rolle und des Zieles der europäischen Institutionen, die für die Erhaltung des Friedens und der Stabilität, aber auch für eine Zusammenarbeit in den Bereichen Wirtschaft und Umweltschutz arbeiten. Das Ziel des Europarates, dem der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte angeschlossen ist, ist ein Europa der Freiheit und der Solidarität zu verwirklichen, durch solche Werte wie Demokratie, Menschenrechte und durch die politische, soziale, rechtliche und kulturelle Zusammenarbeit.13 Der polnische Papst betonte, dass diese europäischen Institution als „eine gute Gesellschaftsordnung in authentischen sittlichen und bürgerlichen Werten verwurzelt sein muss.“13 Ihre Aufgabe ist es, schnell zu reagieren, wenn die Menschenrechte verletzt werden, wenn das menschliche Leben gefährdet ist und nicht zuletzt wenn die Bedeutung der Familie, die als Kern der Gesellschaft gilt, angegriffen wird. Das sind nämlich die Grundlagen, auf denen die gemeinsame europäische Einheit wächst. Die europäischen Organisationen müssen außerdem ein großes Bemühen aufbringen, damit den jungen Menschen eine sichere und gute Zukunft, aber auch Bereiche, die sie zu den moralischen und geisteigen Werten näher bringen können, garantiert werden.14 Europa kann nämlich nur auf soliden Fundamenten erbaut werden, wenn es sich auf die echten Werte stützen wird und diese Werte sollen in das Herz jedes Menschen eingeschrieben werden.15

3. Christentum als historischer Faktor für die Einheit Europas

3.1. Die christlichen Werte von Johannes Paul II. im Vergleich mit dem EU-Vertrag

Mit der Entwicklung der Europäischen Union steigerte sich auch das Interesse von kirchlichen Institutionen, die in Brüssel ihren Platz gefunden haben. Dieses Interesse umfasst vor allem solche Bereiche wie z.B. Menschenwürde und Grundrechte, Solidarität und Gemeinwohl, Subsidiarität und Partizipation und Verantwortung der Kirchen im europäischen Bereich.16 Papst Johannes Paul II. nahm auch Stellung zu diesen Themen. Für ihn war Europa und Christentum unlösbar verflochten17, deswegen sprach er sich für einen Religions- bzw. Gottesbezug im europäischen Vertrag aus. Er definierte das Christentum und die christlichen Werte als bedeutsame Prinzipien für den Aufbau des europäischen Kontinents und für das Zusammenleben der Nationen. Johannes Paul II. betonte, dass die Rolle des Zusammenhangs von Gott und Religion in dem ethischen und kulturellen Prozess der Vertiefung des gemeinsamen Lebens und der gemeinsamen Arbeit des Europäers sehr wichtig ist.18

[…]


1 Nachsynodales Apostolisches Schreiben, Ecclesia in Europa von Papst Johannes Paul II. an die Bischöfe und Priester, an die Personen gottgeweihten Lebens und an alle Gläubigen zum Thema „Jesus Christus, der in seiner Kraft lebt –Quelle der Hoffnung für Europa“, am 28. Juni 2003, S. 89. aus: Johannes Paul II., Predigt bei der Eucharistiefeier zum Abschluss der Zweiten Sonderversammlung der Bischofssynode für Europa (23.Oktober 1990), 5:AAS 92 (2000), 179.
2 http://www.owep.de/artikel/471/versuch - einer - bilanz - johannes - paul - ii - politiker - oder - prophet#fnref:1 ; 16.02.2014 23:14:12.
3 http://www.owep.de/artikel/471/versuch - einer - bilanz - johannes - paul - ii - politiker - oder - prophet#fnref:1 ; 16.02.2014 23:14:49.
4 Edyta Opyd: Der Dialog zwischen Glaube und Kultur und dessen Implikationen für das Gespräch über die christlichen Wurzeln Europas in den Texten Johannes Paul II. und Benedikt XVI., (2010): S.23.
5 Opyd (2010): S.23.
6 Nachsynodales Apostolisches Schreiben (2003): S 89. Aus: Johannes Paul II., Predigt bei der Eucharistiefeier zum Abschluss der Zweiten Sonderversammlung der Bischofssynode für Europa (23. Oktober 1990), 5: AAS 92 (2000), 179.
7 Nachsynodales Apostolisches Schreiben (2003): S. 30. aus: Johannes Paul II., Motu proprio Spes aedificandi (1. Oktober 1999), 1: AAS 92 (2000), 220.
8 Nachsynodales Apostolisches Schreiben (2003): S. 30-31. Aus: Johannes Paul II., Ansprache vor dem Polnischen Parlament in Warschau (11. Juni 1999), 6: Insegnamenti, XXII/1 (1999), 1276.
9 Nachsynodales Apostolisches Schreiben (2003): S. 90. Aus: Propositio 39.
10 Nachsynodales Apostolisches Schreiben (2003):S. 91. Aus: Johannes Paul II., Brief an Kardinal Miloslav Vlk, Präsident des Rates der Europäischen Bischofskonferenzen (16. Oktober 2000), 7: Insegnamenti XXIII/2 (2000), 628.
11 Nachsynodales Apostolisches Schreiben (2003): S.91. Aus: Ebd.
12 Nachsynodales Apostolisches Schreiben (2003): S. 95. Aus: Zweite Sonderversammlung der Bischofssynode für Europa, Schlussbotschaft, Nr.6: L’Osservatore Romano, 23. Oktober 1999, S.5.
13 Nachsynodales Apostolisches Schreiben (2003): S.94. Aus: Vgl. II. Vatikanisches Konzil, Pastoralkonstitution über die Kirche in der Welt von heute Gaudium et sapes, 76.( Hervorhebung im Orginal).
14 Nachsynodales Apostolisches Schreiben (2003): S. 95. Aus: Zweite Sonderversammlung der Bischofssynode für Europa, Schlussbotschaft, Nr. 6: L’Osservatore Romano, 23. Oktober 1990, S.5.
15 Nachsynodales Apostolisches Schreiben (2003): S. 96. Aus: Johannes Paul II., Brief an Kardinal Miroslav Vlk, Präsident des Rates der Europäischen Bischofskonferenzen (16. Oktober 2000), 4: Insegnamenti XXIII/2 (2000), 626.
16 Opyd (2010): S.323.
17 Nachsynodales Apostolisches Schreiben (2003): S. 30. Aus: Johannes Paul II., Motu proprio Spes aedificandi (1. Oktober 1990), 1: ASS 92 (2000), 220.
18 Opyd (2010): S. 327.

Ende der Leseprobe aus 15 Seiten

Details

Titel
Die Bedeutung des Christentums für die Einheit Europas
Hochschule
Universität Regensburg
Note
1,7
Autor
Jahr
2014
Seiten
15
Katalognummer
V319912
ISBN (eBook)
9783668191983
ISBN (Buch)
9783668191990
Dateigröße
665 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Christentum, Einheit Europas
Arbeit zitieren
Magdalena Zając (Autor:in), 2014, Die Bedeutung des Christentums für die Einheit Europas, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/319912

Kommentare

  • Noch keine Kommentare.
Blick ins Buch
Titel: Die Bedeutung des Christentums für die Einheit Europas



Ihre Arbeit hochladen

Ihre Hausarbeit / Abschlussarbeit:

- Publikation als eBook und Buch
- Hohes Honorar auf die Verkäufe
- Für Sie komplett kostenlos – mit ISBN
- Es dauert nur 5 Minuten
- Jede Arbeit findet Leser

Kostenlos Autor werden