Was für ein Text muss das sein, dessen Autor jenes Buch als Bericht bezeichnet, und nicht als Roman oder Erzählung? Vielmehr sei es auch nur die Fortsetzung eines Berichtes, wie der Titel ohne Umschweife offeriert. Handlich zu lesende Abschnitte sollen es sein – einhundertzwei an der Zahl – die den Leser einladen sollen dann und wann dieses Buch zur Hand zu nehmen, darin an beliebiger Stelle zu blättern und – insofern er ein gutes Durchhaltevermögen besitzt – zu lesen.
Genauso stellte sich Ror Wolf seinen Debütroman Fortsetzung des Berichts aus dem Jahre 1964 vor: „Literatur, deren Grundstimmung ein Komplott ist aus Leichtigkeit, Schwermut, Spiel, Ernst, Skurrilität, Lust, Spaß und Entsetzen.“ Man merkt sofort, hier handelt es sich nicht um gewöhnliche Prosa oder besonders anmutende Literatur, die man zur Hand nimmt, um dem Alltagsstress in bunte Traumwelten zu entfliehen. Bei Fortsetzung des Berichts handelt es sich um eine Lektüre der Gegensätze, so wie es der Autor geplant hat. Kai U. Jürgens bezeichnet den Text vor allem als „schwieriges Buch, das seine Leser durch eine Vielzahl von Verweigerungen provoziert: keine eindeutige Handlung, kein konkret bestimmbarer Zeitablauf, keine Kennzeichnung von Dialogen und Gedankenvorgängen, keine psychologisch nachvollziehbaren Charaktere, keine realistischen Maßstäben genügende Weltkonzeption und vor allem: keine Botschaft.“ - Doch, was bleibt da noch? Die Frage ist schnell beantwortet: Sprache.
Inhaltsverzeichnis
- EINLEITUNG
- FORSCHUNGSSTAND
- WAS IST EXPERIMENTELLE PROSA?
- AUFBAU, INHALT UND STRATEGIE IN FDB
- SPRACHE UND SPRACHKRITIK IN FDB
- FAZIT
- LITERATURVERZEICHNIS
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit Ror Wolfs Debütroman „Fortsetzung des Berichts“ aus dem Jahre 1964 und untersucht die sprachlichen Elemente experimenteller Prosa in diesem Werk. Ziel ist es, den Aufbau und Inhalt des Romans zu analysieren und die Besonderheiten seiner Sprache aufzuzeigen, um dessen Qualifikation als experimentelle Prosa zu beleuchten.
- Analyse der sprachlichen Elemente in „Fortsetzung des Berichts“
- Untersuchung des Aufbaus und Inhalts des Romans
- Beurteilung des Werkes im Kontext experimenteller Prosa
- Exploration der Funktion von Sprache in experimenteller Literatur
- Einordnung von Ror Wolfs Werk in den Kontext der literaturwissenschaftlichen Forschung
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt den Leser in das Thema der Arbeit ein und stellt den Debütroman „Fortsetzung des Berichts“ von Ror Wolf vor. Sie beleuchtet die Besonderheiten des Werkes, die es von traditionellen Erzählformen abheben. Im Anschluss wird ein kurzer Ausblick auf den Forschungsstand zu Ror Wolf und seinem Werk gegeben.
Das zweite Kapitel widmet sich dem Forschungsstand zu Ror Wolf und „Fortsetzung des Berichts“. Es wird deutlich, dass Wolf von der literaturwissenschaftlichen Forschung oft übergangen wurde und sein Werk oft nur am Rande von Publikationen erwähnt wird. Die Analyse der Sekundärliteratur zeigt, dass sich der Großteil der Rezensionen auf die Sprachebene des Romans konzentriert und Wolf als „Sprachspieler“ bezeichnet.
Das dritte Kapitel behandelt die Definition und Charakteristika experimenteller Prosa. Es werden die Grundprinzipien dieser literarischen Strömung erläutert und anhand von Beispielen verdeutlicht.
Schlüsselwörter
Experimentelle Prosa, Ror Wolf, „Fortsetzung des Berichts“, Sprache, Sprachkritik, Form und Inhalt, Nouveau Roman, Literaturwissenschaft, Forschungsstand, Sekundärliteratur.
- Citation du texte
- Julia O. (Auteur), 2015, Sprachliche Elemente experimenteller Prosa in Ror Wolfs "Fortsetzung des Berichts", Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/319930