In der vorliegenden Arbeit soll der Landkreis Reutlingen betrachtet und auf seine industrielle Verwundbarkeit gegenüber Hagel untersucht werden. Dies erfolgt anhand der Betrachtung des Hagelunwetters vom 28. Juli 2013. Ziel der Arbeit ist es, Einflussfaktoren und Zusammenhänge zu ermitteln, die eine realitätsnahe Ermittlung der Verwundbarkeit der Region ermöglichen.
Im September 2013 wurde der fünfte Sachstandsbericht des IPCC (Intergovernmental Panel on Climate Change) veröffentlicht. Dieser verdeutlicht einmal mehr, dass der Klimawandel zum einen sicher, zum anderen von globaler Bedeutung ist. Da sich die Auswirkungen vor allem auf lokaler Ebene zeigen, wird die Forschung zu diesem Thema auch in Deutschland stark gefördert. Laut einer Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung kommen auf das Land Baden-Württemberg die meisten Kosten durch den Klimawandel zu [19]. Eine Methode diesen Risiken zu begegnen, ist die Ermittlung der Verwundbarkeit durch Vulnerabilitätsanalysen. Hierbei werden vor allem die unterschiedlichen Auswirkungen des Klimawandels betrachtet, die sich auch zwischen verschiedenen Regionen unterscheiden. So hat die Metropolregion Stuttgart mit anderen Risiken zu rechnen als die südliche Rheinebene. Diese Unterschiede werden in der Analyse aufgegriffen und somit die Entwicklung wirkungsvoller Anpassungsmaßnahmen ermöglicht.
Nach einer Einführung in die Grundlagen der Risikoforschung werden zwei Modelle vorgestellt, die der Ermittlung der Vulnerabilität dienen. Anschließend werden Kritische Infrastrukturen genauer beschrieben sowie Interdependenzen zwischen diesen genauer erläutert. Das dritte Kapitel ordnet zunächst das Fallbeispiel in einen meteorologischen Kontext und beschreibt anschließend die industrielle Struktur des Landkreises Reutlingen. Daraufhin werden, basierend auf Versicherungs- und Zeitungsberichten, die direkten Schäden zusammenfassend dargestellt und daraus ein Schadensprofil des Hagelunwetters erstellt. In Kapitel 4 werden die wichtigsten Faktoren und Zusammenhänge des Hagelsturms und dessen Auswirkungen ermittelt und darauf aufbauend bestehende und mögliche Anpassungsstrategien beschrieben. Anschließend werden die Möglichkeiten in der Anwendung der beiden Indikatorenmodelle sowie weiterer, möglicher Indikatoren und Anpassungsstrategien diskutiert.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Grundlagen
- Begriffe
- Indikatorenmodelle zur Abschätzung der industriellen Vulnerabilität
- Kritische Infrastrukturen und Interdependenzen
- Fallbeispiel: Superzelle über Reutlingen
- Meteorologische Einordnung
- Industriestruktur des Landkreises Reutlingen
- Direkte Schäden
- Abschätzung der Vulnerabilität
- Interdependenzen und Indikatoren bei Hagelstürmen
- Mögliche Anpassungsstrategien
- Möglichkeiten der Indikatorenmodelle
- Zusammenfassung und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit analysiert die industrielle Verwundbarkeit des Landkreises Reutlingen gegenüber Hagelstürmen anhand des Hagelunwetters vom 28. Juli 2013. Ziel ist es, Einflussfaktoren und Zusammenhänge zu ermitteln, die eine realitätsnahe Abschätzung der Verwundbarkeit ermöglichen.
- Begriffe und Definitionen von Risiko, Gefährdung, Exposition und Vulnerabilität
- Indikatorenmodelle zur Quantifizierung von Vulnerabilität im industriellen Bereich
- Kritische Infrastrukturen und ihre gegenseitigen Abhängigkeiten (Interdependenzen)
- Das Hagelunwetter vom 28. Juli 2013 als Fallbeispiel und Analyse der industriellen Struktur des Landkreises Reutlingen
- Abschätzung der Vulnerabilität durch die Identifizierung relevanter Indikatoren und möglicher Anpassungsstrategien
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einführung in die Grundlagen der Risikoforschung und erläutert wichtige Begriffe wie Risiko, Gefährdung, Exposition und Vulnerabilität. Anschließend werden zwei Indikatorenmodelle vorgestellt, die zur Abschätzung der industriellen Vulnerabilität dienen. Im dritten Kapitel wird das Hagelunwetter vom 28. Juli 2013 als Fallbeispiel eingeordnet und die industriestruktur des Landkreises Reutlingen beschrieben. Die direkten Schäden des Hagelunwetters werden anhand von Versicherungs- und Zeitungsberichten dargestellt. Kapitel vier fokussiert auf die wichtigsten Faktoren und Zusammenhänge des Hagelsturms und seine Auswirkungen auf die Industrie. Es werden bestehende und mögliche Anpassungsstrategien beschrieben. Die Arbeit schließt mit einer Diskussion der Anwendungsmöglichkeiten der Indikatorenmodelle sowie weiteren möglichen Indikatoren und Anpassungsstrategien.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den Schlüsselbegriffen Vulnerabilitätsanalyse, Risikomanagement, kritische Infrastrukturen, Interdependenzen, Hagelsturm, industrieller Bereich, Indikatorenmodell, Anpassungsstrategien, Regionalisierung, Klimawandel. Die Arbeit untersucht empirisch die Folgen des Hagelunwetters vom 28. Juli 2013 im Landkreis Reutlingen und verwendet dazu verschiedene Indikatoren, um die Vulnerabilität der lokalen Industrie zu ermitteln. Das Fallbeispiel dient dazu, die entwickelten Indikatoren zu verdeutlichen und mögliche Anpassungsstrategien aufzuzeigen.
- Arbeit zitieren
- Moritz Höhn (Autor:in), 2014, Vulnerabilitätsanalyse der heimischen Industrie gegenüber den Folgen des regionalen Klimawandels, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/320045