Die vorliegende Arbeit behandelt den Natureingang als wichtiges Moment des mittelhochdeutschen Minnesangs in theoretischer Beschaffenheit und konkreter Erscheinung. In einem ersten Schritt wird zunächst aufgezeigt, was die Naturschilderungen überhaupt beschreiben, bevor ein Überblick über die Verwendung des Natureingangs im mittelhochdeutschen Minnesang gegeben werden wird. Darauf folgen Informationen darüber, an welcher Stelle die Figur innerhalb der Lieder auftreten kann – der Begriff Natureingang ist etwas irreführend.
Die Erscheinung selbst wird nach ihrer Funktion für das Minnelied in Kategorien eingeteilt, welche ebenfalls dargestellt werden. In einem zweiten Untersuchungsschritt wird der Natureingang anhand von zwei sommerlichen Liedern Walthers und zwei Winterliedern Neidharts in seiner konkreten Anwendung herausgearbeitet und analysiert. Es werden seine Funktionen in den Textbeispielen exploriert, welche Grundstimmung hervorgerufen, welcher Handlungsraum skizziert wird und wie die Naturschilderung auf die Darstellung der Liebesthematik wirkt bzw. in Relation zu ihr steht. In diesem Zusammenhang werden eventuelle Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen Walthers "Under der linden" sowie "Muget ir schouwen, was dem meigen" und Neidharts "Mir tuot endeclîchen wê sowie Bluomen" und "daz grüene gras" aufgezeigt, um mögliche autorspezifische Vorlieben, aber vielleicht auch grundlegende Natureingangselemente klarlegen zu können.
Inhaltsverzeichnis
- I. Einleitung
- II. Hauptteil
- 1. Typus oder Wirklichkeit – was stellt der Natureingang dar?
- 2. Der Natureingang im mittelhochdeutschen Minnesang
- 3. Stellung und Arten des Natureingangs
- 3.1. Der Natureingang als Einleitungstopik im klassischen Verständnis.
- 3.2. Der szenische Natureingang.
- 3.3. „Der minnesängerisch bewegende Natureingang“.
- 4. Natureingang im Gegensang zur Hohen Minne – konkrete Beispiele
- 4.1. Walthers von der Vogelweide Under der linden.
- 4.2. Walthers von der Vogelweide Muget ir schouwen, was dem meigen.
- 4.3. Neidharts Mir tuot endeclîchen wê.
- 4.4. Neidharts Bluomen und daz grüene gras.
- III. Fazit...
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit der Verwendung des Natureingangs im mittelhochdeutschen Minnesang. Sie untersucht die Funktionen und Gestaltungsprinzipien dieses literarischen Topos anhand konkreter Beispiele von Walther von der Vogelweide und Neidhart.
- Die Bedeutung des Natureingangs als einleitendes Element im Minnesang
- Die unterschiedlichen Arten des Natureingangs und ihre Funktionen
- Die Rolle des Natureingangs in der Darstellung der Liebe
- Der Vergleich des Natureingangs bei Walther von der Vogelweide und Neidhart
- Die Bedeutung des Natureingangs für die Interpretation mittelalterlicher Lyrik
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung beleuchtet die Geschichte des Natureingangs in der Literatur und seine Bedeutung für den Minnesang. Der Hauptteil untersucht die Gestaltung des Natureingangs im mittelhochdeutschen Minnesang und analysiert seine Funktionen anhand von Beispielen von Walther von der Vogelweide und Neidhart. Das Fazit fasst die Ergebnisse der Untersuchung zusammen.
Schlüsselwörter
Natureingang, Minnesang, mittelhochdeutsch, Walther von der Vogelweide, Neidhart, Topos, Liebeslyrik, Frühling, Winter, Naturbild, Stimmung, Funktion, Analyse.
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- Johanna M. (Autor), 2015, Der Natureingang im Minnesang. Analyse der Funktionen, Grundstimmung und Auswirkung auf die Darstellung der Liebesthematik in Liedern Walthers von der Vogelweide und Neidharts, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/320093