Die Forschungsfrage der vorliegenden Arbeit thematisiert den Umgang mit Macht von Frauen in Führungspositionen im Non Profit Bereich.
Der Zugang zum Thema Frauen und Macht im Kontext von Non Profit Organisationen und das Interesse, diese Frage im Rahmen einer qualitativ geführten empirischen Untersuchung näher zu behandeln, rührt wohl von meiner Berufserfahrung her. Als Referentin für Entwicklungspolitik der Katholischen Frauenbewegung Österreichs arbeite ich mit ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen, und in Zusammenarbeit mit der Vorsitzenden und der Generalsekretärin bin ich für die finanzielle Rechenschaftslegung des Vereins verantwortlich. Zudem vertrete ich die Organisation in verschiedenen Vorständen und Gremien. Im Rahmen dieser Tätigkeit erlebte ich immer wieder „machtvolle“ Personen (vorwiegend Männer), die zu ihrer Macht aufgrund ihrer Funktion offen stehen und diese offen zeigen. Anfangs fiel es mir schwer, nicht davon eingeschüchtert zu werden. Langsam begann ich mich mit dem Thema Macht auseinander zu setzen und erkannte zunehmend auch meine eigene Macht durch die Funktion, die ich innehabe, aber auch durch mich als Person, als junge Frau, in vorwiegend von Älteren dominierten Gremien. Ich begann mich immer mehr als Trägerin einer gewissen Macht wahrzunehmen und das auch ein Stück weit zu genießen.
Die persönliche Reflexion zu meinem Umgang mit Macht und das zunehmende Bewusstsein Macht als etwas Positives, Kraftgebendes erleben zu können, veranlassten dazu, mich im Rahmen meiner Abschlussarbeit näher mit dem Thema des Umgangs von Frauen mit Macht im Kontext von Non Profit Organisationen (NPOs) auseinanderzusetzen. Darüber hinaus war es auch die Auseinandersetzung mit Frauen und Macht im Lauf der Geschichte, durch die hindurch Macht und Frauen oft als Gegensatz postuliert wurden. Barbara Schaeffer-Hegel (1998: 97) hält in diesem Zusammenhang etwa fest, dass jegliches Machtstreben lange Zeit mit einem Infragestellen von Frausein einherging. Solche tradierten Anschauungen leben zu einem gewissen Teil sicherlich noch in uns fort. Dennoch habe ich den Eindruck, dass Frauen Macht auch zunehmend als etwas Positives begreifen lernen.
Für die nähere Auseinandersetzung habe ich mich entschieden, fünf Frauen, die in unterschiedlichen Non Profit Organisationen Führungspositionen innehaben, zu ihrem persönlichen Umgang und ihrer je eigenen Definition von Macht zu befragen. [...]
Inhaltsverzeichnis
- Vorwort
- Einleitung
- I. Kapitel: Zur Problemstellung der Untersuchung
- 1. Nähere Definitionen der Themenbegriffe
- 1.1. Non Profit Organisationen
- 1.1.1. Definition von Non Profit Organisationen
- 1.1.2. Non Profit Organisationen in Österreich
- 1.1.3. Frauen in Non Profit Organisationen
- 1.2. Frauen und Führung
- 1.2.1. Die Situation von Frauen in Führungspositionen
- 1.2.2. Der dieser Arbeit zugrunde liegende Begriff von Führung
- 1.1. Non Profit Organisationen
- 1.3. Der Begriff der Macht
- 1.3.1. Definitionen von Macht
- 1.3.2. Frauen und Macht
- 1.3.2.1. Weibliche und männliche Macht
- 1.3.2.2. Der Umgang von Frauen mit Macht
- 1.3.2.3. Machtquellen von Frauen
- 1.3.3. Macht in Non Profit Organisationen
- 1.4. Zusammenfassung
- 1. Nähere Definitionen der Themenbegriffe
- II. Kapitel: Die empirische Untersuchung
- 1. Die Methodik der qualitativen Sozialforschung
- 1.1. Das leitfadenorientierte Interview als Erhebungsverfahren
- 1.2. Das ExpertInneninterview
- 1.3. Die wörtliche Transkription als Aufbereitungsverfahren
- 1.4. Das Auswertungsverfahren im ExpertInneninterview
- 1.5. Gütekriterien qualitativer Sozialforschung
- 2. Die Interviews
- 2.1. Die Auswahl der Interviewpartnerinnen
- 2.2. Der Interviewleitfaden
- 2.3. Wiedergabe der Interviews
- 3. Die Interviews im Vergleich
- 1. Die Methodik der qualitativen Sozialforschung
- III. Kapitel: Die Auswertung
- 1. Vorbemerkung
- 2. Frauen und der Umgang mit Macht im thematischen Vergleich
- 2.1. Frauen in Führungspositionen in Non Profit Organisationen
- 2.1.1. Das Führungsverständnis
- 2.1.2. Chancen und Hindernisse von Frauenkarrieren
- 2.2. Der Umgang mit Macht
- 2.2.1. Die persönliche Bedeutung von Macht
- 2.2.2. Die Bedeutung von Macht im Organisationskontext
- 2.2.3. Vorschläge zum Umgang mit Macht
- 2.1. Frauen in Führungspositionen in Non Profit Organisationen
- 3. Theoretische Generalisierung
- 3.1. Familiäre Betreuungspflichten und zu geringes Selbstvertrauen als Gründe für die Unterrepräsentanz von Frauen in Führungspositionen
- 3.2. Hohe Bereitschaft zur Übernahme von Führungspositionen
- 3.3. Die Orientierung an den MitarbeiterInnen als gemeinsames Führungsverständnis
- 3.4. Macht als Tabuthema in Non Profit Organisationen
- 3.5. Wissen und Kontakte als weibliche Quellen der Macht
- 3.6. Macht als Möglichkeit der Gestaltung und Verwirklichung
- 4. Zusammenfassung
- Anhang
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Master-Thesis befasst sich mit dem Umgang von Frauen mit Macht in Führungspositionen in Non Profit Organisationen. Die Arbeit untersucht die spezifischen Herausforderungen, die Frauen in diesen Rollen begegnen, und analysiert, wie sie mit Macht umgehen und diese nutzen können. Ziel ist es, ein tieferes Verständnis für die Erfahrungen und Strategien von Frauen in Führungspositionen in diesem Kontext zu entwickeln.
- Frauen in Führungspositionen in Non Profit Organisationen
- Der Umgang von Frauen mit Macht
- Machtquellen von Frauen in Non Profit Organisationen
- Chancen und Hindernisse von Frauenkarrieren
- Das Führungsverständnis von Frauen in Non Profit Organisationen
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel der Arbeit definiert die zentralen Begriffe der Untersuchung, darunter Non Profit Organisationen, Frauen in Führungspositionen und Macht. Es wird die Situation von Frauen in Führungspositionen im Allgemeinen beleuchtet und der Begriff von Führung im Kontext der Arbeit erläutert. Das Kapitel analysiert den Begriff der Macht, insbesondere im Hinblick auf Frauen und ihre Nutzung von Macht.
Das zweite Kapitel beschreibt die Methodik der empirischen Untersuchung. Es werden das leitfadenorientierte Interview als Erhebungsverfahren und das ExpertInneninterview als Methode der Datenerhebung vorgestellt. Die wörtliche Transkription der Interviews und das Auswertungsverfahren werden erläutert. Das Kapitel erläutert zudem die Gütekriterien qualitativer Sozialforschung.
Das dritte Kapitel präsentiert die Auswertung der Interviews. Es werden die Ergebnisse der Interviews im thematischen Vergleich dargestellt und die theoretische Generalisierung der Erkenntnisse vorgenommen. Das Kapitel analysiert die Gründe für die Unterrepräsentanz von Frauen in Führungspositionen, beleuchtet die hohe Bereitschaft von Frauen zur Übernahme von Führungspositionen und untersucht das Führungsverständnis von Frauen in Non Profit Organisationen.
Schlüsselwörter
Die Master-Thesis fokussiert auf die Themenbereiche Non Profit Organisationen, Frauen in Führungspositionen, Macht, Führungsverständnis, Chancen und Hindernisse von Frauenkarrieren, qualitative Sozialforschung, ExpertInneninterviews und theoretische Generalisierung.
- Quote paper
- Beate Gratzer-Diplinger (Author), 2007, Reih Dich ein, aber hinter mir! Zum Umgang mit Macht von Frauen in Führungspositionen in Non-Profit Organisationen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/320118