Naturschutz hat in der breiten Öffentlichkeit einen guten Stand, wird in der Mehrzahl als notwendig anerkannt und akzeptiert. Bei den direkt „Betroffenen ‚vor Ort‘“ jedoch treten häufig Akzeptanzprobleme auf (Bundestag 2002: Drucksache 14/9852: 45). Besonders in Großschutzgebieten kommen Naturschutzkonflikte häufig vor und „treten Akzeptanzdefizite in besonders ausgeprägter Form auf. Dies ist vor allem darauf zurückzuführen, dass der Naturschutz insbesondere in Nationalparken sowie z.T. auch in Biosphärenreservaten absoluten Vorrang genießt und menschliche Nutzungen nur insofern erlaubt sind, als sie mit dem gesetzlich verankerten Schutzzweck vereinbar sind“ (Bundestag 2002: Drucksache 14/9852: 49). Hinzu kommt, daß in solchen großflächigen Schutzgebieten auch der Betroffenenkreis entsprechend größer ist als bei kleineren Naturschutzgebieten, die meist eher Akzeptanz erfahren (vgl. ebd.).
Konflikte drehen sich zumeist um den (scheinbaren) Gegensatz zwischen Naturschutz und Naturnutzung. Dabei haben Naturschutzgebiete - besonders Nationalparke - nicht nur die Aufgabe, die Natur auf großer Fläche möglichst unbeeinflußt von menschlichem Einfluß zu erhalten, sondern eben diese Natur und deren Schutz den Menschen auch näherzubringen, die Besucher und Anwohner also zu informieren, für Naturschutzbelange zu sensibilisieren und zu bilden. Insofern ist ein ausschließlicher und ausschließender Schutz kaum möglich, ohne einer Akzeptanz des Schutzes zwangsläufig entgegenzuwirken.
Die vorliegende Arbeit versucht, Naturschutzkonflikte, die in Nationalparks auftreten können, am Beispiel der drei Wattenmeer-Nationalparks zu untersuchen. Neben der Darstellung von Akteuren und der jeweiligen Interessen vor Ort, soll besonderes Augenmerk darauf gelegt werden, ob und inwieweit sich Nutzung und Schutz im Rahmen des Nationalparkgedankens vereinbaren lassen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Der Naturraum: Die drei Wattenmeer-Nationalparks
- Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer
- Niedersächsisches Wattenmeer
- Hamburgisches Wattenmeer
- Akteure, Interessen und Konflikte
- Landwirtschaft, Jagd und Fischerei
- Landwirtschaft
- Jagd
- Fischerei
- Industrie und Verkehr
- Tourismus
- Nationalparkverwaltungen und Naturschutzverbände
- Landwirtschaft, Jagd und Fischerei
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit Naturschutzkonflikten in Nationalparks, insbesondere am Beispiel der drei Wattenmeer-Nationalparks. Sie analysiert die unterschiedlichen Interessen der Akteure vor Ort und untersucht, ob und inwieweit Nutzung und Schutz im Rahmen des Nationalparkgedankens vereinbar sind.
- Die Bedeutung des Wattenmeers als Lebensraum für diverse Tier- und Pflanzenarten
- Die verschiedenen Nutzergruppen und ihre Interessen im Wattenmeer
- Die Konflikte zwischen Naturschutz und Naturnutzung im Kontext der Nationalparks
- Die Herausforderung der Akzeptanz des Naturschutzes durch die Betroffenen vor Ort
- Die Möglichkeiten der Vereinbarkeit von Nutzung und Schutz im Wattenmeer-Nationalpark
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Diese Einleitung beleuchtet den Stellenwert von Naturschutz in der Gesellschaft und stellt die Akzeptanzprobleme in Großschutzgebieten heraus. Sie fokussiert sich auf Konflikte zwischen Naturschutz und Naturnutzung, die insbesondere in Nationalparks auftreten. Der Fokus dieser Arbeit liegt auf der Analyse von Naturschutzkonflikten im Wattenmeer-Nationalpark.
- Der Naturraum: Die drei Wattenmeer-Nationalparks: Dieses Kapitel stellt die drei Nationalparks im Wattenmeer vor: Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer, Niedersächsisches Wattenmeer und Hamburgisches Wattenmeer. Es beschreibt die geographischen Besonderheiten der Region und hebt die ökologische Bedeutung des Wattenmeeres hervor. Die einzelnen Nationalparks werden hinsichtlich ihrer Gründung, Fläche und Schutzzonen näher erläutert.
- Akteure, Interessen und Konflikte: In diesem Kapitel werden die Akteure im Wattenmeer-Nationalpark vorgestellt und ihre Interessen analysiert. Der Fokus liegt dabei auf den Nutzungsinteressen der Landwirtschaft, Jagd, Fischerei, Industrie, Verkehr und Tourismus. Darüber hinaus werden die Interessen der Nationalparkverwaltungen und Naturschutzverbände beleuchtet.
Schlüsselwörter
Nationalpark, Wattenmeer, Naturschutz, Naturnutzung, Konflikt, Akzeptanz, Interessenkonflikt, Akteure, Landwirtschaft, Jagd, Fischerei, Tourismus, Industrie, Verkehr, Schutz, Nutzung.
- Arbeit zitieren
- Anna Fehmel (Autor:in), 2004, Konfliktfeld Naturschutz am Beispiel der Wattenmeer-Nationalparks, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/32012