Die vorliegende Arbeit thematisiert einen Teilbereich aus dem Komplex Gewalt und Familie. Insbesondere soll das Augenmerk auf Gewalt gegen Kinder gerichtet werden.
In dieser Arbeit wird darlegt, wie es zu Aggression und Gewalt gegen Kinder kommen kann, und wie man sie verhindern bzw. wie man den Betroffenen helfen kann.
Familie ist eine Institution in der Menschen einen wesentlichen Teil ihrer Sozialisation erfahren, nicht aber nur in der Familie in die sie geboren wurden. Kinder lernen auch in anderen Formen von Familie soziale Kommpetzen, wie z.B. der Stieffamilie , der Adoptionsfamilie oder der Pflegefamilie.
Die Familie ist kein feststehendes Gebilde, sondern sie unterliegt einem stetigen Wandel. So ist es angemessener von familiären Lebensformen zu sprechen, die eine differenziertere Umschreibung der Sozialisationsinstitution Familie unter heutigen Bedingungen ermöglicht. Da sich in der Entwicklung der Familie im Laufe der Jahre viel verändert hat, wird die Arbeit in zwei Punkten auf einen kleinen historischen Abriss und auf grundsätzliche Wandlungen der Familie eingehen.
Das Kind, dass geschlagen wird, entwickelt Ängste vor Bestrafung durch die Eltern, wenn sie beispielsweise "ungehorsam" waren oder den Erwartungshaltung der Eltern nicht entsprochen haben. Um etwas gegen die Gewalt gegen Kinder tun zu können, muss man die Struktur und Wirkungsmechanismen kennen. Verurteilungen und Skandalisierung helfen oft nicht, sondern verstärken eher die Aggressions- und Versagensgefühle der Eltern. In vielen Einzelfällen, bei denen psychologisch sozialarbeiterisch/ sozialpädagogisch interveniert wird, spielen Aggressionen und Gewalt eine wesentliche Rolle. Sozialarbeiterische Intervention, also Hilfe, kann nur dann wirksam sein, wenn sie nicht nur an den Symptomen ansetzt, sondern auch die gesellschaftlichen Zusammenhänge zwischen Gewalt und individuellen Notlagen ins Blickfeld rückt.
Insbesondere der Frauenbewegung und des Kinderschutzes ist es zu danken, dass Gewalt in der Familie enttabuisiert und in die öffentliche Diskussion gebracht wurde. Familie und Gewalt ist vor dem Hintergrund des Funktionierens einer modernen Gesellschaft, die eine Risikogesellschaft ist und in der Sozialarbeit/ Sozialpädagogik einen ihr zugewiesenen Platz hat, auch ein wichtiger Gegenstand wissenschaftlicher Auseinandersetzung.
Inhaltsverzeichnis
- Vorwort
- Einleitung
- Historische Aspekte
- Ein kurzer historischer Überblick zur Entwicklung in der Familie
- Ein kurzer historischer Überblick zur Entwicklung der Gewalt gegen Kinder
- Gesellschaft und Familie
- Die Familie als analytische Kategorie
- Die Familie als Institution
- Rechtliche Standpunkte der Familie
- Rechtliche Lage des Kindes im Rahmen der Jugendhilfe
- Zum Problem elterlicher Gewalt und Aggressionen
- Definition von Aggressionen
- Definition von Gewalt
- Zusammenfassung der Begriffe Aggressionen und Gewalt
- Misshandlung und Familie
- Formen der Gewalt gegen Kinder
- Körperliche (Physische) Misshandlung
- Vernachlässigung
- Seelische (Psychische) Gewalt
- Sexueller Missbrauch
- Misshandlung und die Familienstruktur
- Zusammenhang von Familie und Gewalt
- Symptome und Folgen gewaltsamer Handlungen an Kindern
- Faktoren die Einfluss auf das Ausmaß der Folgen nehmen
- Folgen von körperlicher, psychischer und sexueller Gewalt
- Körperliche und kognitive Beeinträchtigungen
- Soziale emotionale Störungen
- Altersabhängige Folgen
- Erklärungsansätze zur Gewalt gegen Kinder
- Das psychopathologische Erklärungsmodell
- Das sozial situative Erklärungsmodell
- Das soziologische Erklärungsmodell
- Hilfen für betroffene Kinder
- Prävention und Intervention
- Prävention
- Intervention
- Ziele von Prävention und Intervention
- Grundlagen von Prävention und Intervention bei Gewalt
- Gesellschaft
- Bezugspersonen
- Kinder
- Potenzielle TäterInnen
- Schlussbemerkung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Diplomarbeit befasst sich mit dem Thema Gewalt gegen Kinder in der Familie. Sie untersucht, wie es zu Aggression und Gewalt gegen Kinder kommen kann, welche Formen von Gewalt es gibt, welche Folgen sie für Kinder haben und wie man sie verhindern oder den Betroffenen helfen kann.
- Die Entwicklung des Konzepts Familie und Gewalt im historischen Kontext
- Die Familie als Institution und ihre Bedeutung für die Sozialisation von Kindern
- Die verschiedenen Formen von Gewalt gegen Kinder, einschließlich körperlicher, psychischer und sexueller Gewalt
- Die Auswirkungen von Gewalt auf die Entwicklung und das Wohlbefinden von Kindern
- Die Rolle von Prävention und Intervention in der Bekämpfung von Gewalt gegen Kinder
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einleitung, die das Thema der Gewalt gegen Kinder in der Familie einführt und die Ziele der Arbeit erläutert. Anschließend werden die historischen Aspekte von Familie und Gewalt beleuchtet, wobei der Fokus auf die Entwicklung von Familienstrukturen und die Wahrnehmung von Gewalt gegen Kinder in der Vergangenheit liegt.
Im dritten Kapitel werden die Familie als analytische Kategorie und als Institution betrachtet, sowie die rechtlichen Rahmenbedingungen für Familien und Kinder beleuchtet. Das vierte Kapitel beschäftigt sich mit dem Problem von Aggressionen und Gewalt in der Familie, wobei die Begriffe Aggression und Gewalt definiert werden und der Zusammenhang zwischen Misshandlung und Familie diskutiert wird.
Im fünften Kapitel werden verschiedene Formen von Gewalt gegen Kinder vorgestellt, einschließlich körperlicher, psychischer und sexueller Gewalt. In den folgenden Kapiteln wird der Zusammenhang zwischen Familie und Gewalt, sowie die Symptome und Folgen von Gewalt gegen Kinder diskutiert.
Das neunte Kapitel untersucht verschiedene Erklärungsansätze für Gewalt gegen Kinder, wobei das psychopathologische, sozial situative und soziologische Erklärungsmodell beleuchtet werden. Schließlich werden Hilfen für betroffene Kinder, sowie Präventions- und Interventionsmöglichkeiten vorgestellt.
Schlüsselwörter
Die zentralen Themen der Arbeit sind Gewalt gegen Kinder, Familie, Aggression, Misshandlung, psychische und körperliche Gewalt, sexuelle Gewalt, Prävention und Intervention, Folgen für Kinder, Erklärungsansätze.
- Arbeit zitieren
- Rebecca Diezmann (Autor:in), 2004, Gewalt gegen Kinder in der Familie, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/32047