Durch den starken Wandel der Altersstruktur sind vor allem Musikschulen darauf angewiesen, ihre Klientel von Kindern und Jugendlichen auch auf Erwachsene und ältere Menschen zu erweitern. Dies bringt Besonderheiten mit sich, die in diesem Band genauer erläutert werden.
Eckart Altenmüller schreibt in seinem Artikel "Es ist nie zu spät: Zur Neurologie des Musizierens im Alter", dass Musik durchaus als Gehirnjogging angesehen werden kann. Zum Beispiel müssen beim Spielen multiple physiologische Informationen ausgewertet werden. Die Übertragung der Noten auf das Instrument, damit ein Lied erklingen kann, ist eine enorme Gehirnleistung.
Beim Musizieren werden fast alle Areale des Gehirns beansprucht, wogegen bei den meisten Sportarten z.B. die auditive Wahrnehmung in den Hintergrund tritt, da sie nicht direkt benötigt wird. Beim Musizieren werden visuelle (Lesen des Notentextes), sensomotorische (Handhabung des Instrumentes) und auditive (Kontrolle des Gespielten mit dem Gehör) Regionen miteinander vernetzt.
Laut Altenmüller wurde die positive Auswirkung der Musik auf das Gehirn bei Kindern und Jugendlichen in diversen Studien bestätigt. Er stellt nun die Frage, ob diese Neuroplastizität auch bei älteren Erwachsenen zu finden ist.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Theoretische Gedanken
- Studie
- Diskussion
- Anhang
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit der Bedeutung von Musikunterricht im Alter und seinen potenziellen Auswirkungen auf das Gedächtnis. Sie beleuchtet die Entwicklung der Musikgeragogik und die Notwendigkeit, musikalische Bildungsmöglichkeiten für Senioren zu schaffen.
- Neurologische Effekte von Musik im Alter
- Die Bedeutung der Musikgeragogik
- Die Rolle von Musik im Umgang mit Demenz
- Empirische Forschungsergebnisse zum Einfluss von Musikunterricht auf das Gedächtnis bei älteren Erwachsenen
- Die Förderung von kognitiven Fähigkeiten durch Musik
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung thematisiert den demografischen Wandel und den steigenden Altersdurchschnitt der deutschen Bevölkerung. Sie beleuchtet die verstärkte Förderung von Musikunterricht in jungen Jahren und stellt die Bedeutung der Musikgeragogik für Senioren in den Vordergrund.
- Theoretische Gedanken: Dieser Abschnitt erläutert die neurologischen Effekte von Musik auf das Gehirn und beleuchtet die Neuroplastizität auch im Alter. Die Auswirkungen von altersbedingtem Rückzug und die Möglichkeiten der Musik, diesem entgegenzuwirken, werden diskutiert.
- Studie: Dieser Abschnitt beschreibt eine empirische Studie zum Einfluss von Klavierunterricht auf die kognitiven Fähigkeiten von Senioren. Die Methodik, Ergebnisse und Diskussion der Studie werden beleuchtet.
Schlüsselwörter
Musikunterricht, Gedächtnis, Alter, Musikgeragogik, Neurologie, Neuroplastizität, Demenz, Kognition, Empirische Forschung, Klavierunterricht, Senior, Bildung.
- Citar trabajo
- Ruzica Hussong (Autor), 2015, Musik und kognitive Entwicklung. Theoretische Gedanken über Musikunterricht und Gedächtnis, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/320603