Die folgende Arbeit widmet sich der Fragestellung, welchen Beitrag PädagogInnen in Form sinnvoller Handlungsstrategien zur Prävention und Intervention gegen die Affinität zu Rechtsextremismus bei Jugendlichen leisten können. Dabei wird davon ausgegangen, dass der Auftrag der Rechtsextremismusbekämpfung unter anderem der außerschulischen Jugendbildung obliegt.
Nach einigen Definitionen und der Darstellung der aktuellen Situation in der Bundesrepublik Deutschland erfolgt deshalb ein Exkurs in die Sozialisationstheorien, anhand derer versucht wird, Inszenierungen der jungen Menschen zu analysieren und in Bezug zu ihrer jeweiligen Lebenssituation zu setzen. Der Schwerpunkt wird auf den für die politische Sozialisation relevanten Faktoren liegen, es soll lediglich untersucht werden, wie es dazu kommen kann, dass Jugendliche Minderheiten oder andere Kulturen ausgrenzen und abwerten, während andere hierfür weniger empfänglich scheinen.
Anschließend wird der Ansatz der außerschulischen Jugendbildung in der Arbeit mit rechtsextremen Jugendlichen vorgestellt, wobei der Fokus auf der akzeptierenden Jugendarbeit liegen wird. Im letzten Teil wird die Kritik an dieser Arbeit sowie mögliche Grenzen und der Entwicklungsbedarf in diesem Handlungsfeld dargestellt, woraufhin ein abschließendes Fazit folgt.
Seit 2015 ist in Europa die Rede von einer Flüchtlingskrise. Aktuell sind etwa 1.200.000 Flüchtlinge in Deutschland. ,,Das Portal gegen Neonazis'' verzeichnet im Jahr 2016 nach nur drei Monaten bereits 271 Angriffe auf deren Unterkünfte sowie 73 tätliche Übergriffe.1 AsylbewerberInnen werden zunehmend als KonkurrentInnen wahrgenommen., was zu einer wachsenden Attraktivität minderheitenfeindlicher und rechtsextremistischer Orientierungen und einer Zuspitzung nationalistischer und antidemokratischer Tendenzen zu führen scheint. Betroffene leiden häufig unter Relativierung und Nivellierung ihrer Erfahrungen, da rechte Tendenzen lange verharmlost oder verschwiegen werden. In einer von der Friedrich-Ebert-Stiftung geförderten repräsentativen Studie stimmten bereits 2006 teilweise über 40% der deutschen Bevölkerung fremdenfeindlichen Aussagen zu.
Der Rechtsextremismus ist keine Randerscheinung mehr, sondern in der Mitte der Gesellschaft angekommen. Die Parolen von Parteien wie der NPD sind fest verankert, was sich unter anderem in einem ausgeprägten Alltagsrassismus widerspiegelt. Die Problematik rund um den Rechtsextremismus wurde lange verharmlos.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Rechtsextremismus als politische Orientierung
- Ursachen rechtsextremer Einstellungen
- Risiko- und Resilienzfaktoren
- Sozialisationsinstanzen
- Familie
- Schule
- Peer Group
- Medien
- Interventionsstrategien in der außerschulischen Jugendbildung
- Intention und Umsetzung der außerschulischen Jugendbildung
- Erfolge in Intervention und Prävention
- Kritik an der Arbeit mit rechtsextremen Jugendlichen
- Gefahren und Grenzen
- Anforderungen
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit der Frage, welchen Beitrag Pädagog*innen zur Prävention und Intervention gegen Rechtsextremismus bei Jugendlichen leisten können. Der Fokus liegt auf der außerschulischen Jugendbildung und analysiert die Ursachen rechtsextremer Einstellungen sowie die relevanten Sozialisationsinstanzen.
- Rechtsextremismus als politische Orientierung und seine Ursachen
- Einfluss von Risiko- und Resilienzfaktoren auf die Entwicklung rechtsextremer Einstellungen
- Rolle von Familie, Schule, Peer Group und Medien in der Sozialisation junger Menschen
- Interventionsstrategien der außerschulischen Jugendbildung gegen Rechtsextremismus
- Kritik an der Arbeit mit rechtsextremen Jugendlichen und die Bedeutung von akzeptierender Jugendarbeit
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Arbeit stellt die aktuelle Problematik des Rechtsextremismus in Deutschland dar und betont die Relevanz von Präventionsmaßnahmen, insbesondere im Bereich der Jugendarbeit.
- Rechtsextremismus als politische Orientierung: Das Kapitel definiert den Begriff Rechtsextremismus und beschreibt dessen wesentliche Merkmale.
- Ursachen rechtsextremer Einstellungen: Dieser Abschnitt betrachtet die Faktoren, die zur Entwicklung rechtsextremer Einstellungen beitragen können. Dabei werden Risiko- und Resilienzfaktoren sowie die Bedeutung von Sozialisationsinstanzen wie Familie, Schule, Peer Group und Medien beleuchtet.
- Interventionsstrategien in der außerschulischen Jugendbildung: Das Kapitel fokussiert auf die Rolle der außerschulischen Jugendbildung in der Prävention und Intervention gegen Rechtsextremismus. Es werden die Intentionen und Umsetzungsstrategien dieser Arbeit sowie die Erfolgsfaktoren erläutert.
- Kritik an der Arbeit mit rechtsextremen Jugendlichen: Hier werden die Herausforderungen und Grenzen der Arbeit mit rechtsextremen Jugendlichen diskutiert.
Schlüsselwörter
Rechtsextremismus, Jugend, Prävention, Intervention, außerschulische Jugendbildung, Sozialisation, Risiko- und Resilienzfaktoren, Familie, Schule, Peer Group, Medien, akzeptierende Jugendarbeit.
- Citar trabajo
- Lisa Schwenty (Autor), 2016, Rechtsextremismus im Jugendalter. Erklärungsansätze und Präventionsmöglichkeiten der Pädagogik, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/320631