In der vorliegenden Seminararbeit sollen zwei unterschiedliche Blickweisen auf die Thematik des Verhältnisses zwischen Schuldner und Gläubiger analysiert und miteinander verglichen werden. Hierfür werden die beiden Textauszüge „Panurg“ oder „Das Lob der Schulden“ aus dem dritten Buch von Rabelais (1546) und „Der Neoliberale Schuldenzugriff“ aus „Die Fabrik des verschuldeten Menschen“ von Maurizio Lazzarato (2012) untersucht. Die Forschungsfrage lautet in diesem Kontext, wie sich die Beziehung zwischen Gläubigern und Schuldnern in Bezug auf das Individuum bei den beiden Autoren gestaltet.
„Schulden: ein genialer Ersatz für die Kette und Peitsche des Sklaventreibers“ (Bierce, 1906, S. 99).
In diesem Zitat deutet der US-amerikanische Journalist und Satiriker Ambrose Gwinnett Bierce an, dass das Mittel zur Unterdrückung der Menschen sich ändert, respektive geändert hat. Der Schuldner ist in der schwachen Position; ein Sklave, der seinem Herren gehorchen muss. Doch ist das Verhältnis zwischen Gläubigern und Schuldnern tatsächlich eine Beziehung, welche durch Unterdrückung und Versklavung gekennzeichnet ist?
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Rabelais
- Der Autor Rabelais und der Romanzyklus Gargantua und Pantagruel
- Das Lob der Schulden
- Die Schulden und das Individuum
- Lazzarato
- Lazzarato und Die Fabrik des Verschuldeten Menschen
- Der Neoliberale Schuldenzugriff
- Die Schulden und das Individuum
- Vergleich der beiden Werke
- Die Gläubiger-Schuldner Beziehung
- Gemeinsamkeiten
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit analysiert und vergleicht zwei unterschiedliche Perspektiven auf die Gläubiger-Schuldner-Beziehung, basierend auf den Texten „Panurg“ oder „Das Lob der Schulden“ aus Rabelais' „Gargantua und Pantagruel“ und „Der Neoliberale Schuldenzugriff“ aus Lazzaratos „Die Fabrik des verschuldeten Menschen“. Die Forschungsfrage untersucht, wie sich die Beziehung zwischen Gläubigern und Schuldnern in Bezug auf das Individuum bei den beiden Autoren darstellt.
- Die Rolle der Schulden in der Gesellschaft
- Die Machtverhältnisse zwischen Gläubigern und Schuldnern
- Die Auswirkungen von Schulden auf das Individuum
- Die unterschiedlichen Perspektiven von Rabelais und Lazzarato
- Die philosophischen und sozioökonomischen Implikationen der Schuldenthematik
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung führt in die Thematik der Gläubiger-Schuldner-Beziehung ein und stellt das Zitat von Ambrose Gwinnett Bierce vor. Die Arbeit erklärt die Forschungsfrage und die Methode der Literaturanalyse, die zur Untersuchung der Werke von Rabelais und Lazzarato eingesetzt wird.
Rabelais
Dieser Abschnitt beleuchtet Rabelais' Lebensweg und seine satirische Romanzyklus „Gargantua und Pantagruel“. Der Fokus liegt auf der Analyse von „Panurg“ oder „Das Lob der Schulden“ aus dem dritten Buch, welches die Geschichte von Panurg und seinem Umgang mit Schulden erzählt.
Lazzarato
Dieser Teil analysiert Lazzaratos Werk „Die Fabrik des verschuldeten Menschen“ und konzentriert sich auf den Text „Der Neoliberale Schuldenzugriff“. Die Analyse untersucht Lazzaratos Sichtweise auf Schulden in der neoliberalen Gesellschaft.
Vergleich der beiden Werke
Dieser Abschnitt vergleicht die Ansichten von Rabelais und Lazzarato über die Gläubiger-Schuldner-Beziehung und untersucht, wie sich diese Beziehung auf das Individuum auswirkt.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit den Schlüsselbegriffen Gläubiger-Schuldner-Beziehung, Individuum, Machtverhältnisse, Neoliberalismus, Satire, Romanzyklus, Literaturanalyse, und philosophische Implikationen. Die Analyse untersucht die verschiedenen Perspektiven auf die Schuldenthematik und ihre Auswirkungen auf das Individuum in der Gesellschaft.
- Arbeit zitieren
- Max Maier (Autor:in), 2015, Die Gläubiger-Schuldner Beziehung im Bezug auf das Individuum bei Lazzarato und Rabelais, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/320952