Ziel der Arbeit ist es, die besonderen schulischen Bedürfnisse der unbegleiteten minderjährigen Flüchtlinge herauszukristallisieren und diese insbesondere im Hinblick auf die Leistungsbeurteilung zu durchleuchten und das zwingend notwendige Umdenken der Lehrkraft zu verdeutlichen, um die sogenannten Bildungsverlierer besser auffangen zu können.
Am Ende der Arbeit möchte ich aufzeigen, dass die individuelle Bezugsnormorientierung bei der Leistungsbeurteilung Lernleistungen besser widerspiegelt als die herkömmliche Benotung. Weiterhin möchte ich zeigen, dass diese Form der Leistungsbeurteilung, einhergehend mit einer kommentierten Leistungsbeurteilung, erheblich zur Lernmotivation der Schüler beiträgt und zu einer Verbesserung des Lern- und Lehrklimas führt. Ich möchte mit dieser Arbeit zeigen, dass ein motiviertes und selbstbestimmtes Lernen nicht nur für die Schüler, sondern auch für die Lehrkraft ein enormer Gewinn sein kann.
So ergeben sich für diese Ausarbeitung nachstehende Fragen, die näher zu betrachten sind:
Welche Vergleichskategorien können für den Lehrenden bei Jugendlichen von Bedeutung sein, die die Sprache erst erlernen?
Wie beeinflusst die individuelle Leistungsrückmeldung die Motivation von Jugendlichen mit Deutsch als Fremdsprache?
Sind alternative Leistungsrückmeldungen motivationsstärkender als herkömmliche Benotungen?
Um die vorangegangenen Fragen näher zu beleuchten und ggf. eine entsprechende Beantwortung zu finden, muss die Schülermotivation aus der Sicht der Motivationspsychologie kurz betrachtet werden.
Im zweiten Kapitel dieser Arbeit werde ich speziell auf die Lernmotivation eingehen und deren Bedeutung im Bildungskontext durchleuchten. Im dritten Kapitel wird die Bezugsnormorientierung näher erläutert. Die vorangegangen erarbeiteten Informationen werden sodann im vierten Kapitel miteinander verknüpft und es wird untersucht, welche Auswirkungen die individuelle Bezugsnormorientierung auf die Schülermotivation haben kann, insbesondere für Schüler, die sich in einem Aneignungsprozess in Bezug auf die Sprache befinden.
Im vorletzten Kapitel werde ich die Zielgruppe dieser Arbeit genauer definieren und vorstellen.
Als Resümee werde ich im letzten Kapitel der Arbeit die alternativen Beurteilungsmethoden diskutieren und der herkömmlichen Leistungsbeurteilung gegenüberstellen, sodass die Vor- und Nachteile im Hinblick auf die Motivation erarbeitet werden.
Inhaltsverzeichnis
- 0. EINLEITUNG
- 1. MOTIV UND MOTIVATION
- 1.1. MOTIV
- 1.2. MOTIVATION
- 1.2.1. Intrinsische Motivation
- 1.2.2. Extrinsische Motivation
- 2. LEISTUNGS- UND LERNMOTIVATION
- 2.1 LEISTUNGSMOTIVATION
- 2.1.1. Risiko-Wahl-Modell
- 2.1.2. Attributionstheorie
- 2.1.3. Selbstbewertungsmodell
- 2.2 LERNMOTIVATION
- 2.2.1. intrinsische Lernmotivation
- 2.2.2. Extrinsische Lernmotivation
- 2.2.3. Gegenüberstellung der extrinsischen und der intrinsischen Lernmotivation
- 2.2.4. Selbstbestimmungstheorie
- 2.1 LEISTUNGSMOTIVATION
- 3. BEZUGSNORMORIENTIERUNG
- 3.1 KRITERIALE BZW. SACHLICHE BEZUGSNORM
- 3.2 SOZIALE BEZUGSNORM
- 3.3 INDIVIDUELLE BEZUGSNORM
- 4. AUSWIRKUNGEN DER INDIVIDUELLEN BEZUGSNORMORIENTIERUNG AUF DIE SCHÜLERMOTIVATION
- 5. VERBALE BEURTEILUNG
- 5.1. LEHRERKOMMENTARE zu Noten
- 5.2. SCHÜLERSELBSTBEWERTUNG
- 6. UNBEGLEITETE MINDERJÄHRIGE FLÜCHTLINGE
- 6.1. DEFINITION
- 6.2. HERKUNFTSLAND AFGHANISTAN
- 6.3. AUFNAHMELAND DEUTSCHLAND
- 6.4. PSYCHOSOZIALE ENTWICKLUNG
- 7. SCHLUSSBETRACHTUNG
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der individuellen Bezugsnormorientierung und ihren Auswirkungen auf die Schülermotivation im Kontext des Unterrichts mit unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen. Sie analysiert die Rolle der Motivation in Lernprozessen und beleuchtet verschiedene motivationstheoretische Ansätze, insbesondere im Hinblick auf Leistungs- und Lernmotivation.
- Die Bedeutung der Motivation im Lernprozess und ihre verschiedenen Facetten
- Die Rolle der individuellen Bezugsnormorientierung bei der Gestaltung von Lernmotivation
- Die Auswirkungen der traditionellen Notenvergabe auf die Motivation von Schülern, insbesondere im Kontext von Deutsch als Fremdsprache
- Die Herausforderungen und Möglichkeiten der Leistungsrückmeldung bei unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen
- Die Suche nach alternativen Formen der Leistungsrückmeldung, die die Motivation von Schülern fördern
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik ein und beleuchtet die Bedeutung von Motivation für Lernprozesse, insbesondere im Kontext von Schülern, die die Sprache des Landes erst erlernen müssen. Das erste Kapitel beschäftigt sich mit dem Motiv und der Motivation, wobei verschiedene Formen der Motivation, wie intrinsische und extrinsische Motivation, näher betrachtet werden. Das zweite Kapitel widmet sich den Themen Leistungs- und Lernmotivation und präsentiert verschiedene motivationstheoretische Modelle, wie das Risiko-Wahl-Modell, die Attributionstheorie und das Selbstbewertungsmodell. Das dritte Kapitel behandelt die verschiedenen Bezugsnormorientierungen, darunter die sachliche, die soziale und die individuelle Bezugsnorm. Im vierten Kapitel werden die Auswirkungen der individuellen Bezugsnormorientierung auf die Schülermotivation untersucht. Das fünfte Kapitel befasst sich mit der verbalen Beurteilung und beleuchtet die Rolle von Lehrkommentaren und Schülerselbstbewertung. Das sechste Kapitel widmet sich den unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen, ihrer Definition, ihren Herkunftsländern und ihren psychosozialen Entwicklungen. Die Arbeit schließt mit einer Schlussbetrachtung.
Schlüsselwörter
Individuelle Bezugsnormorientierung, Schülermotivation, Lernmotivation, Leistungsmotivation, unbegleitete minderjährige Flüchtlinge, Deutsch als Fremdsprache, Leistungsrückmeldung, Noten, verbale Beurteilung, Selbstbewertung, psychosoziale Entwicklung.
- Citar trabajo
- Mahsa Haddadi (Autor), 2016, Der Unterricht mit unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen. Individuelle Bezugsnormorientierung und ihre Auswirkungen auf die Schülermotivation, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/321051