Die Arbeit untersucht mögliche Auswirkungen auf die Beitrags- und Kommunikationspolitik der gesetzlichen Krankenkassen unter den Rahmenbedingungen des GKV-FQWG. Dabei wurden die Ergebnisse auf Unterschiede zwischen Krankenkassen mit hohen und niedrigen Zusatzbeiträgen ausgewertet. Die Ergebnisse einer schriftlichen Befragung von 52 Krankenkassen zeigen, dass ein niedriger Zusatzbeitrag nur bei Geschäftsstellennetzen und Wahltarifen zu Lasten des Services und der Leistungen geht. Niedrige Zusatzbeiträge wurden nicht auf Kosten von Qualität und Leistungen eingeführt. Weiterhin ergab die Befragung, dass zurzeit eine niedrige Konfliktbereitschaft herrscht und nicht mit einer Verschärfung des Wettbewerbes über den Preis im GKV- Markt zu rechnen ist. Die Ergebnisse deuten darüber hinaus auf ungleiche Rahmenbedingungen zu Gunsten der AOKn und großen Krankenkassen hin. Eine ergänzende Inhaltsanalyse von Webseiten ausgewählter Krankenkassen konnte aufzeigen, dass Kassen mit niedrigem Zusatzbeitrag tatsächlich überwiegend über den Preis werben, während Krankenkassen mit durchschnittlichen Zusatzbeiträgen andere Stärken in den Mittelpunkt stellen. Höhere Zusatzbeiträge werden gegenüber dem Kunden versteckt. Überraschenderweise gilt dies für Krankenkassen mit hohen Zusatzbeiträgen nicht. Diese versuchen ebenfalls über wirtschaftliche Vorteile Kunden von sich zu überzeugen.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 1.1 Problemstellung und Zielsetzung
- 1.2 Gang der Arbeit
- 2. Theoretische Grundlagen
- 2.1 Grundlagen des Dienstleistungsmarketing
- 2.1.1 Marketing als Aufgabe Informationsasymmetrien zu beseitigen
- 2.1.2 Erklärungsansätze aus der Neuen Institutionsökonomik
- 2.2 Krankenkassenmarketing als spezielle Form
- 2.2.1 Notwendigkeit des Marketing in der GKV
- 2.2.2 Ansatzpunkte im Krankenkassenmarketing
- 2.3 Strategisches Marketing bei Krankenkassen
- 2.3.1 Basisziele der Krankenversicherung
- 2.3.2 Wettbewerbstrategien von Krankenkassen
- 2.4 Operatives Marketing bei Krankenkassen
- 2.4.1 Internes Marketing
- 2.4.2 Leistungspolitik
- 2.4.3 Distributionspolitik
- 2.4.4 Kontrahierungspolitik
- 2.4.5 Kommunikationspolitik
- 2.5 Zusammenfassung und Implikationen für die Untersuchung
- 2.6 Hypothesenbildung
- 2.1 Grundlagen des Dienstleistungsmarketing
- 3. Methode
- 3.1 Ausgangssituation im Frühjahr 2015
- 3.2 Beschreibung der Stichprobe und Auswahlverfahren für die Kassenbefragung
- 3.2.1 Pre-Test
- 3.2.2 Operationalisierung der Kassenbefragung
- 3.3 Beschreibung der Stichprobe und Auswahlverfahren für die Inhaltsanalyse der Webseiten
- 3.3.1 Operationalisierung der Inhaltsanalyse
- 4. Ergebnisse
- 4.1 Ergebnisse der empirischen Studien
- 4.1.1 Wechselabsicht bei Zusatzbeitrag
- 4.1.2 Höhe des Preises der einen Wechsel auslöst
- 4.1.3 Einflussfaktoren auf sinkende Wechselbereitschaft
- 4.2 Ergebnisse der Kassenbefragung
- 4.2.1 Vorgehen im Rahmen der Auswertung
- 4.2.2 Ergebnisse zu den Unternehmenszielen
- 4.2.3 Vergleich der Unternehmensziele nach Höhe des Zusatzbeitrages
- 4.2.4 Ergebnisse zur Veränderung der strategischen Ausrichtung auf Grund des FQWG
- 4.2.5 Ergebnisse zu den Wettbewerbstärken
- 4.2.6 Vergleich der Wettbewerbstärken nach Höhe des Zusatzbeitrages
- 4.2.7 Ergebnisse zum Wettbewerbsverhalten
- 4.2.8 Vergleich der Ergebnisse zum Wettbewerbsverhalten nach Höhe des Zusatzbeitrages
- 4.2.9 Ergebnisse zu den Hauptkonkurrenten
- 4.2.10 Vergleich der Hauptkonkurrenten nach Höhe des Zusatzbeitrages
- 4.2.11 Ergebnisse zu den Motiven für die Beitragsfestlegung
- 4.2.12 Vergleich der Motive für die Beitragsfestlegung nach Höhe des Zusatzbeitrages
- 4.2.13 Ergebnisse zum Verhalten bei Verschlechterung der Wettbewerbsposition
- 4.2.14 Vergleich des Verhaltens nach Höhe des Zusatzbeitrages
- 4.2.15 Ergebnisse zu den Zielgruppen für Werbemaßnahmen
- 4.2.16 Ergebnisse zur Entwicklung des Werbebudgets
- 4.2.17 Ergebnisse zur Bedeutung der Marketinginstrumente
- 4.2.18 Bedeutung der Marketinginstrumente nach Höhe des Zusatzbeitrages
- 4.2.19 Ergebnisse zu den Werbebotschaften nach Höhe des Zusatzbeitrages
- 4.2.20 Ergebnisse zur Änderung der Werbestrategie
- 4.2.21 Ergebnisse zu den Rahmenbedingungen
- 4.2.22 Vergleiche zu den Rahmenbedingungen nach Höhe Zusatzbeitrag
- 4.2.23 Vergleiche zu den Rahmenbedingungen Kassenart und Kassengröße
- 4.3 Auswertungsergebnisse zum Webauftritt der Krankenkassen
- 4.1 Ergebnisse der empirischen Studien
- 5. Diskussion
- 5.1 Qualität der Kassenbefragung
- 5.2 Qualität der Inhaltsanalyse der Webseiten
- 5.3 Reflektion des Gesamtergebnisses
- 5.4 Konsequenzen des Zusatzbeitrages auf das Krankenkassenmarketing
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit analysiert die Auswirkungen des GKV-FQWG auf die Beitrags- und Kommunikationspolitik der gesetzlichen Krankenkassen. Dabei wird untersucht, inwiefern der Zusatzbeitrag Einfluss auf die strategische Ausrichtung der Kassen hat und welche Auswirkungen er auf das Wettbewerbsverhalten hat.
- Die Rolle des Zusatzbeitrags im Kontext des GKV-FQWG
- Die Auswirkungen des Zusatzbeitrags auf die Beitrags- und Kommunikationspolitik der Krankenkassen
- Die Wettbewerbsstrategien von Krankenkassen im Kontext des Zusatzbeitrags
- Die Bedeutung des Marketing für die Krankenkassen
- Die Herausforderungen für die Krankenkassen im Wettbewerbsumfeld
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einleitung, die die Problemstellung und Zielsetzung der Arbeit sowie den Gang der Arbeit darstellt. Im zweiten Kapitel werden die theoretischen Grundlagen des Dienstleistungsmarketing und des Krankenkassenmarketing erörtert. Kapitel 3 beschreibt die Methodik der Arbeit, die auf einer schriftlichen Befragung von Krankenkassen und einer Inhaltsanalyse von Webseiten basiert. In Kapitel 4 werden die Ergebnisse der empirischen Studien dargestellt und analysiert. Kapitel 5 diskutiert die Ergebnisse der Arbeit und zieht Schlussfolgerungen.
Schlüsselwörter
GKV, Krankenkassenmarketing, Beitragspolitik, Kommunikationspolitik, Wettbewerbsverhalten von Krankenkassen, Befragung von Krankenkassen, Zusatzbeitrag, GKV-FQWG.
- Arbeit zitieren
- Sebastian Kulpok (Autor:in), 2015, Auswirkungen des Gesetzes zur Weiterentwicklung der Finanzstruktur und der Qualität in der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV-FQWG) auf die Beitrags- und Kommunikationspolitik der Krankenkassen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/321061