Leseprobe
Inhalt
1. Thema der Hausarbeit
1.1 Erläuterung und Eingrenzung des Hausarbeitsthemas
1.2 Untersuchungshypothese
2. Sachanalyse
2.1 Psychomotorik
2.2 Was ist Entwicklung?
2.3 Theorie der kognitiven Entwicklung nach Jean Piaget
2.4 Selbstbild, Selbstkonzept und Selbstwertgefühl
2.5 Selbstwirksamkeit
2.6 Erlernte Hilflosigkeit
2.7 Das Menschenbild in der Psychomotorik
2.8 Der kindzentrierte Ansatz in der Psychomotorik und die Rolle des Erziehers
3. Situationsanalyse
3.1 Rahmenbedingung und Struktur der Einrichtung
3.2 Anamnese
3.3 Die Projektgruppe
4. Das Projekt
4.1 Die Zielsetzung des Projekts
4.2 Planung und Durchführung einer exemplarischen Projekteinheit
4.2.1 Begründung der Methoden
4.2.2 Rahmenbedingungen
4.2.3 Übersicht der geplanten Aktivitäten
5. Gesamtreflexion des Projekts
5.1 Reflexion der Projekteinheiten
5.2 Reflexion der Ziele
5.3 Reflexion und Begründung des eigenen Verhaltens
6. Überprüfung der Untersuchungshypothese
7. Literaturangaben
8. Anhang
1. Thema der Hausarbeit
Entwicklungsförderung durch psychomotorische Angebote.
1.1 Erläuterung und Eingrenzung des Hausarbeitsthemas
Durch meine tägliche Arbeit in der Kindertagesstätte W habe ich festgestellt, dass ein Großteil meiner Kindergruppe, ein hohes Bedürfnis nach Bewegung hat und gleichzeitig Rückstände in ihrer Entwicklung aufzeigen. Da ich nach Möglichkeiten gesucht habe um diese Kinder in ihrer Entwicklung zu fördern, dies aber spielerisch und interessenorientiert gestalten wollte, habe ich mich intensiv mit der Psychomotorik auseinandergesetzt.
In der heutigen Zeit spielen die Kinder häufig mit industriell vorgefertigtem, eindimensional nutzbarem Spielzeug, welches die Kinder nur bedingt eigenständig denken und handeln lässt. Dadurch wird die Fantasie kaum angeregt und individuelle Herausforderungen können nicht mehr entwickelt und bewältigt werden. Solch ein Spielzeug ermöglicht größtenteils nur vorgefertigte Erfahrungen. Daher möchte ich durch einfach gestaltete Bewegungsstunden, die Kinder anregen ihre eigenen Ideen mit einzubringen und umzusetzen, um ihnen die Möglichkeit zu bieten, individuelle Ziele erreichen zu können.
Bewegung ist ein Grundbedürfnis von Menschen und durch Bewegung lernen wir.
Heutzutage spielt die Bewegung jedoch eine untergeordnete Rolle, da immer mehr Kinder zunehmend Medien, wie z.B. Computerspiele oder Fernsehen konsumieren. Die Erfahrungen die die Kinder hierbei machen können, sind Erfahrungen aus zweiter Hand und hauptsächlich auditiv und visuell, es findet kein Er-leben statt. Um den Kindern jedoch die so wichtigen primären Erfahrungen zu ermöglichen, ist es unsere Aufgabe in den pädagogischen Einrichtungen den Kindern wieder Freude an der Bewegung zu vermitteln.
In dieser Hausarbeit liegt das Augenmerk auf dem einzelnen Kind welches durch psychomotorische Angebote in der Gruppe in seiner Entwicklung gefördert werden soll, da das Kind ein nicht altersentsprechendes Verhalten in der Bewältigung von sozialen Situationen zeigt, welches auf ein schwaches Selbstkonzept zurückzuführen ist (In der Situationsanalyse gehe ich näher darauf ein).
1.2 Untersuchungshypothese
Durch psychomotorische Angebote kann die Entwicklung des Selbstkonzepts bei einem Kind von 4 Jahren, innerhalb von 5 Wochen gefördert werden!
2. Sachanalyse
2.1 Psychomotorik
Unter Psychomotorik kann man Einheit körperlich-motorischer und psychisch-geistiger Prozesse verstehen. Eine solche psychomotorische Einheit ist in jedem Menschen vorhanden. Es gibt sozusagen keine Bewegung ohne Beteiligung psychischer oder gefühlsmäßiger Prozesse. Deshalb ist kindliche Entwicklung daher auch immer psychomotorische Entwicklung, an der Bewegungshandlung ist immer die ganze Person des Kindes beteiligt. In jede Handlung gehen also kognitive, motivationale und emotionale Aspekte ein, ebenso werden Kognitionen, Emotionen und Motivation von Bewegungshandlungen beeinflusst.1
Als Anwendungsbereich der Psychomotorik, gilt die Motopädagogik. Die Motopädagogik wird als ganzheitlich orientiertes Konzept der Erziehung durch Wahrnehmung, Erleben und Bewegung verstanden. Über Bewegung wird versucht, eine Beziehung zum Kind aufzubauen, seine psychische Befindlichkeit positiv zu beeinflussen und seine Gesamtentwicklung zu unterstützen. Ziel der Motopädagogik ist es, durch psychomotorische Förderung über Bewegungserlebnisse zur Stabilisierung der Persönlichkeit beizutragen, also das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten zu stärken. Andererseits sollen jedoch motorische Schwächen und Störungen und Probleme des Kindes in der Auseinandersetzung mit sich selbst und seiner Umwelt bearbeitet werden.2
2.2 Was ist Entwicklung?
Unter Entwicklung versteht man im Allgemeinen einen Prozess, der durch innere und äußere Einflüsse gespeist wird und dadurch Veränderungen im Verhalten des Menschen bewirkt.3 Innere Einflüsse sind z.B. die genetischen Faktoren, also die Anlage, die mit der Befruchtung der Eizelle festgelegt ist. Diese Anlage stellt das im Menschen vorhandene Entwicklungspotenzial dar, d.h. in wieweit der Mensch die Möglichkeit hat die eigenen Fähigkeiten zu verwirklichen. Wenn diese gentischen Faktoren nun beschädigt oder gestört sind, wird die Entwicklung gehemmt oder auch unmöglich.4
Zu den äußeren Einflüssen gehören z.B. die Umwelteinflüsse. Umwelt meint alle direkten und indirekten Einflüsse denen ein Lebewesen im Laufe des Lebens ausgesetzt ist. Diese stellen den Schrittmacher der Entwicklung dar und lassen sich in vier Bereiche unterteilen: Die natürliche, kulturelle, ökologische und soziale Umwelt.
1. Die natürliche Umwelt: umfasst die belebte und unbelebte Natur in der der Mensch lebt
2. Die kulturelle Umwelt: umfasst die vom Menschen geschaffene bzw. veränderte Welt
3. Die ökologische Umwelt: umfasst die wirtschaftlichen Gegebenheiten.
4. Die soziale Umwelt: umfasst den Menschen in seinen verschiedenen Organisationsformen und Beziehungen.5
„Umwelteinflüsse sind in ihrer Wirkung auf die genetische Ausstattung eines Menschen angewiesen und legen zudem fest, was, wann, in welchem Umfang und auf welche Art und Weise gelernt wird“6
Daher sind Eltern und Erzieher, vor allem Entwicklungshelfer. Das Kind wird entwickelt und entwickelt sich nicht nur von allein, es bedarf also die Umwelt.7
Durch die Selbststeuerung des Menschen erforscht das Kind von sich aus aktiv die Umwelt, welches bestimmte Entwicklungsprozesse auslöst, dadurch ist das Kind aktiv an seiner Entwicklung beteiligt. Das Kind geht so in eine aktive Auseinandersetzung mit der Umwelt.
„ Die Selbststeuerung kann die Wirkung von Anlage und Umwelteinflüssen verstärken oder aber auch beeinträchtigen, sie kann die eigene Entwicklung sowohl fördern als auch hemmen.“8
Der Mensch handelt also immer aus seinen Anlagen und Erfahrungen heraus, welches wiederrum das Ziel verfolgt, die eigene Entwicklung aktiv zu gestalten. Zusammenfassend kann man sagen, dass die Entwicklung von drei Bedingungen beeinflusst wird. Die Anlage, die Umwelt und die Selbststeuerung. Sie sind voneinander abhängig und beeinflussen sich gegenseitig. Zusammen lassen diese Bedingungen den Menschen sich entwickeln.9
2.3 Theorie der kognitiven Entwicklung nach Jean Piaget
In dieser Facharbeit, habe ich den Ansatz von Jean Piaget zur Darstellung der kognitiven Entwicklung gewählt, da er den sensomotorischen Erfahrungen in den ersten Lebensjahren, die einen wesentlichen Bestandteil psychomotorischer Förderung von Kindern darstellen, eine sehr große Bedeutung zuschreibt.
Der Entwicklungspsychologe Jean Piaget untersuchte die Intelligenzentwicklung bei Kindern in der Auseinandersetzung mit deren Umwelt. Im Mittelpunkt der Untersuchungen Piagets stand die These, dass das Denken aus dem Handeln hervorgehe. Die Auseinandersetzung mit der Umwelt stellt Piaget als Wechselbeziehung dar, die er in Prozesse der „Assimilation“ und „Akkommodation“ unterteilt. Mit Assimilation ist die Einordnung der Umwelt in die eigene vorhandene kognitive Struktur gemeint. Akkommodation meint die Erweiterung oder Anpassung eines Schemas, was bedeutet, dass eine Situation sich nicht mit dem bekannten Schema bewältigen lässt, also die Struktur verändert und der Umwelt angepasst werden muss.10
Die kognitive Entwicklung bei Kindern unterteilt Jean Piaget in vier Stufen, wobei ich mich in dieser Hausarbeit auf die ersten beiden Stufen konzentriere, da die Kinder des Projekts das fünfte Lebensjahr noch nicht erreicht haben.
1.Stufe - Sensomotorischen Intelligenz ( von Geburt bis zur Vollendung des zweiten Lebensjahres)
„Piaget geht davon aus, dass der Mensch in dieser Zeit noch keine Denkleistungen im Sinne vom inneren Handeln vollziehen kann, sondern dass es sich hier um Denkleistungen im Sinne von Leistungen der Wahrnehmung, der Sinne, gekoppelt mit motorischen Leistungen handelt.“11
Diese Entwicklungsstufe der sensomotorischen Intelligenz wird in sechs Stadien unterteilt:
1. Übung der angeborenen Reflexe: Angeborene Reflexe wie z.B. der Saugreflex werden eingeübt aber modifiziert. Das Kind lernt sich den unterschiedlichen Anforderungen des Saugens an der Mutterbrust im Vergleich zur Saugflasche anzupassen.
2. Einfache Gewohnheiten: Das Kind verbessert Reflexe und bildet Gewohnheiten heraus. Diese einfachen Bewegungen laufen gewohnheitsmäßig ab und es wird noch keine gezielte Absicht damit verfolgt.
3. Wiederholungen: Das Kind erkennt Ursache-Wirkung und wiederholt Tätigkeiten, welche für ihn einen interessanten Effekt erzielen. Es wirkt also bewusst auf seine Umwelt ein.
4. Verknüpfung von Mittel und Zweck: Das Kind nutzt bereits erworbene Handlungsmöglichkeiten, um diese in einer neuen Situation auszuprobieren damit ein bestimmtes Ziele erreicht werden kann. Erste Verbindungen von Mittel und Zweck werden verknüpft.
5. Aktives Experimentieren: Das Kind beginnt aktiv zu experimentieren, um neue Handlungsmöglichkeiten zu entdecken und auszuprobieren. Durch die motorische Entwicklung ist der Handlungs- und Erfahrungsraum größer als je zuvor und verschiedene Gegenstände lassen sich aus unterschiedlichen Positionen heraus erforschen.
6. Verinnerlichtes Handeln: In diesem Stadium kann sich das Kind ab Mitte des zweiten Lebensjahres Handlungsmöglichkeiten vorstellen und muss nun nicht mehr alles praktisch ausprobieren. Das sogenannte Werkzeugdenken entwickelt sich.
2. Stufe - Die Stufe des symbolischen und vorbegrifflichen Denkens ( vom zweiten bis zum siebten Lebensjahr)
Das Kind entwickelt die Fähigkeit zwischen realen und vorgestellten Objekten und Situationen zu unterscheiden. Es weiß also, dass ein Symbol für ein Objekt stehen kann und vermag, zwischen einem wirklich vorhandenen Gegenstand und einem nur vorgestellten Symbol zu unterscheiden. Durch die Sprachentwicklung lernt es auch sprachliche Symbole zu verstehen und erlernt dadurch, dass Begriffe als Symbol für Objekte, Personen oder Handlungsmöglichkeiten stehen können.12
2.4 Selbstbild, Selbstkonzept und Selbstwertgefühl
Das Ziel der psychomotorischen Förderung ist einerseits, die Handlungsmöglichkeiten eines Kindes und deren motorischen Fähigkeiten zu verbessern, aber auch das Selbstbewusstsein zu stärken. Diese Ansicht liegt dem kindzentrierten Ansatz zu Grunde und wird später weiter erläutert.13
Das Selbstbild des Kindes, spiegelt die Erfahrungen wider, die es in der Auseinandersetzung mit seiner materiellen und sozialen Umwelt gemacht hat. Auch die Erwartungen der Umwelt an das Kind beeinflussen das Selbstbild, wodurch es eine Reihe von Annahmen über seine Person entwickelt. Damit soll die Frage „Wer bin ich?“ beantwortet werden. Durch Bewegungserfahrungen die das Kind macht, die im engen Zusammenhang mit dem körperlich-geistigen stehen, erhält es Rückmeldung über den Erfolg oder Misserfolg der Bewegungshandlung und erkennt dadurch seine Selbstwirksamkeit. Auch was von dem Kind erwartet und ihm zugetraut wird, erfährt es dadurch. . D.h. also, das Selbstbild, ist das Wissen über sich selbst und basiert auf Annahmen über die eigene Person. Dem kognitiv orientierten Selbstbild steht das emotional orientierte Selbstwertgefühl gegenüber. Das Selbstwertgefühl, bezieht sich auf die Zufriedenheit über die wahrgenommenen persönlichen Merkmale und umfasst die Bewertung der eigenen Person, die auch aus dem sozialen Vergleich resultiert. Diese Summe der Erfahrungen, Einstellungen und Überzeugungen zur eigenen Person ergeben das Selbstkonzept.14
2.5 Selbstwirksamkeit
Die Selbstwirksamkeit ist ein Teilaspekt des Selbstkonzeptes. Es handelt sich dabei um die eigene Überzeugung Lebenssituationen subjektiv zu erleben, bewältigen zu können und dadurch etwas zu bewirken. So kann das Kind sein Leben kontrollieren und fühlt sich kompetent: „Gerade in Bewegungshandlungen erleben Kinder, daß sie Ursache bestimmter Effekte sind. Im Umgang mit Dingen, Spielsituationen und Bewegungsaufgaben rufen sie eine Wirkung hervor und führen diese auf sich selbst zurück.“15
Das Handeln des Kindes wird durch die eigene Erwartungshaltung in Bezug auf das Auftreten von Ereignissen beeinflusst. Das Kind nimmt überwiegend Ereignisse wahr, die mit den eigenen Erwartungen übereinstimmen, sodass die subjektive Wahrnehmung der Welt als sinnhaft erlebt werden kann. Die Selbstwirksamkeit steht im Zusammenhang mit der kognitiven Theorie von Jean Piaget, da sie auf Informationen basiert, die das Kind durch symbolische Erfahrungen macht, die wiederum das menschliche Verhalten stärken.
Kinder, die das Gefühl haben, wenig selbstwirksam zu sein, werden auf erreichte Ziele nur wenig stolz sein können, da sie annehmen, dass nicht die eigenen Fähigkeiten zum Erfolg geführt haben, sondern das es eher Zufall war. Um den eigenen Erfolg nicht als Zufall wahrzunehmen, ist es entscheidend, dass Kinder sich als selbstwirksam erleben können und dies nicht von den objektiven Leistungsvoraussetzungen abhängig ist.16
2.6 Erlernte Hilflosigkeit
Die negativ erlebte Selbstwirksamkeit resultiert in der erlernten Hilflosigkeit. Durch Erfahrungen in denen das Kind in verschiedenen Situationen durch das eigene Handeln keine Wirkung erzielen kann und gewünschte Effekte ausbleiben, sodass die Situation unkontrollierbar erscheint, entsteht das Gefühl der Hilfslosigkeit. Wenn diese Situationen sich wiederholen, besteht die Gefahr der Generalisierung und das Kind wird auch Situationen, welche es kontrollieren kann, als unkontrollierbar wahrnehmen. Es erlernt Hilflosigkeit, die emotional, motivational und kognitiv empfunden wird, dadurch entsteht ein Defizit. Das Kind wird keinen Versuch mehr unternehmen, seine Fähigkeiten auszuprobieren und Situationen meiden, in denen es herausgefordert wird.17 Damit wird ein negatives Selbstwertgefühl verursacht, da die Zufriedenheit mit den eigenen Fähigkeiten erheblich sinkt.
2.7 Das Menschenbild in der Psychomotorik
Dem Konzept der psychomotorischen Entwicklungsförderung, liegt das humanistische Menschenbild zugrunde, welches den Menschen als aktives, autonomes und unabhängiges Wesen beschreibt, dass ein Bedürfnis nach sinnvollem Dasein hat. An jeder Handlung ist der gesamte Mensch beteiligt, da kognitive, emotionale, soziale und psychische Prozesse immer aufeinander bezogen sind. Körper- und Bewegungserfahrungen haben in diesem Menschenbild eine sehr wichtige Funktion. Damit Kinder dem Bedürfnis nach Selbständigkeit und Unabhängigkeit nach kommen können, streben sie nach körperlich-motorischen Erfahrungen.18
„Auch im Hinblick, auf das Streben nach Selbstverwirklichung nehmen Bewegungssituationen eine wesentliche Rolle ein: Sie enthalten viele Gelegenheiten, in denen sich die schöpferischen Kräfte des Kindes entfalten können, in denen es auf seine Umwelt einwirkt und sie nach seinen Vorstellungen gestalten kann.“19 Das Kind ist also ein aktiver Gestalter seiner Entwicklung.
2.8 Der kindzentrierte Ansatz in der Psychomotorik und die Rolle des Erziehers
Bei dem kindzentrierten Ansatz, soll dem Kind Hilfe zur Selbsthilfe vermittelt werden, das Kind steht also im Mittelpunkt. Durch die Medien Bewegung und Spiel, soll Zugang zu dem betroffenen Kind gefunden werden und dieses soll zu einer positiven Einschätzung der eigenen Person gelangen. Hierbei geht es weniger um den Abbau von Bewegungsbeeinträchtigung oder der Verbesserung der motorischen Funktionen, sondern darum, dass das Kind sich selbst anders, nämlich positiver wahrnimmt. Es soll durch die Stärkung des Selbstwertgefühls selbst an der Bearbeitung seiner Schwächen mitarbeiten. Der Erzieher hat hierbei eine begleitende Funktion: Er tritt dem Kind wertschätzend gegenüber und die Handlungen des Kindes werden verstärkend kommentiert, allerdings ohne die Handlung durch Lob zu bewerten. So kann sich das Kind die Wirklichkeit aneignen umso als Grundlage der Persönlichkeitsentwicklung zu dienen.20
3. Situationsanalyse
3.1 Rahmenbedingung und Struktur der Einrichtung
Die integrative Kindertagesstätte W liegt im Stadtteil X in Y und ist in der Trägerschaft von Z gGmbH. Die Einrichtung besteht aus vier Gruppen, 1 Integrationsgruppe (mit Kindern ab 3 Jahren) mit 4 Integrationskindern und 11 Regelkindern, 3 Familiengruppen mit 9 Regelkindern, 1 Integrationskind und 5 Krippenkindern. Es ist montags bis freitags von 07.00 Uhr bis 17.00 Uhr geöffnet. An die Kindertagesstätte angeschlossen ist ein Familienzentrum, in dem vorwiegend am Nachmittag Angebote für Eltern und Kinder der Einrichtung und der Umgebung stattfinden. Diese Angebote werden vom pädagogischen Personal, sowie außerbetrieblichen Dozenten entwickelt und umgesetzt.
Zur Einrichtung gehört ein Projekt von Z. Dieses ist Caterer für soziale Einrichtungen und liefert täglich bis zu 600 Essen an Schulen und Kindertageseinrichtungen in Y aus.
Zurzeit arbeiten in der Einrichtung acht Erzieherinnen, vier Sozialpädagogische Assistentinnen und ein Sozialpädagogischer Assistent, eine Heilerziehungspflegerin, eine Arbeitserzieherin, eine Auszubildende für den Erzieherberuf (berufsbegleitend), eine SGB2- Kraft und eine BFDlerin (Bundesfreiwilligendienst). Die Einrichtung wird zurzeit, aufgrund eines vorrübergehenden Ausfalls der bisherigen Leitung, von zwei Erzieherinnen der roten Gruppe geleitet. Im Schnitt hat jeder Angestellte 30 Arbeitswochenstunden.
[...]
1 Vgl. Zimmermann, R., (2012), Handbuch Psychomotorik, S.21
2 Vgl. Kiphard, Ernst J., (1998), Motopädagogik, S.100 ff.
3 Vgl. Haug-Schnabel, G. / Bensel, J., (2010), Grundlagen der Entwicklungspsychologie, S.10
4 Vgl. Hobmair, H., (2008), Psychologie, S.212
5 Vgl. Hobmair, H., (2008), Psychologie, S.213
6 Zitat: Hobmair, H., (2088), Psychologie, S.213
7 Vgl. Hobmair, H., (2008), Psychologie, S.214
8 Zitat: Hobmair, H., (2088), Psychologie, S.214
9 Vgl. Hobmair, H., (2088), Psychologie, S.214
10 Vgl. Gartinger, S. / Jansen, R., (2014), Band 1, S.398 ff.
11 Zitat: Hobmair, H., (2088), Psychologie, S.265
12 Vgl. Hobmair, H., (2088), Psychologie, S.265 f.
13 Vgl. Köckenberger, H. / Hammer, R., (2004), Psychomotorik - Ansätze und Arbeitsfelder, S.55
14 Vgl. Mertens, K., (2002), Psychomotorik - Grundlagen und Wege der Förderung, S.69 ff.
15 Zitat: Zimmer, R., (2002), Psychomotorik - Grundlagen und Wege der Förderung, S.72
16 Vgl. Zimmermann, R., (2012), Handbuch Psychomotorik, S.64 f.
17 Vgl. Mertens, K., (2002), Psychomotorik - Grundlagen und Wege der Förderung, S.73 ff.
18 Vgl. Köckenberger, H. / Hammer, R., (2004), Psychomotorik - Ansätze und Arbeitsfelder, S.56 f.
19 Zitat: Zimmer, R., (2004), Psychomotorik - Ansätze und Arbeitsfelder, S.57
20 Vgl. Zimmermann, R., (2012), Handbuch Psychomotorik, S.44 f.