Seit im Mai 1998 zuerst Indien und kurz darauf dessen Nachbarland Pakistan Kernwaffentests durchführten und so Mutmaßungen über mögliche Nuklearkapazitäten der beiden rivalisierenden Länder bestätigten, haben sich eine Vielzahl von Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen mit der Frage nach der nuklearen Stabilität in Südasien beschäftigt.
Während etwa das Atomwaffenprogramm des Iran auch einer breiten Öffentlichkeit bekannt ist, erfährt das angespannte Verhältnis zwischen den Atommächten Indien und Pakistan außerhalb des akademischen Diskurses vergleichsweise wenig Aufmerksamkeit. Dabei hatte Bill Clinton die Region einst als "gefährlichsten Ort der Erde" bezeichnet und Forschende weisen darauf hin, dass „nirgendwo […] ein nuklearer Schlagabtausch wahrscheinlicher [wäre] als in Südasien.“ Tatsächlich wächst das Arsenal an Kernwaffen nirgendwo so schnell wie in Pakistan, außerdem sind Indien auf Platz 1 und Pakistan auf Platz 3 der größten Waffenimporteure der Welt.
In einer Region, in der sowohl nuklear als auch konventionell derart massiv aufgerüstet wird, ist abzusehen, dass die Frage nach der strategischen Stabilität bzw. Instabilität auch in Zukunft von enormer Relevanz für die Internationale Sicherheitspolitik bleiben wird.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Empirie - Nukleares Südasien seit 1998
- Konflikt um Kargil 1999
- Angriff auf das Indische Parlament 2001
- Aktuelle Ereignisse
- Theoretische Ansätze
- Stability/Instability Paradox
- Kapur: Instability/Instability Paradox
- Ergebnisse der Gegenüberstellung und Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Frage nach der nuklearen Stabilität in Südasien, insbesondere im Kontext des angespannten Verhältnisses zwischen Indien und Pakistan. Sie analysiert die Anwendbarkeit des Stability/Instability Paradox (SIP) auf den Fall Südasien und stellt dieses Konzept dem Instability/Instability Paradox (IIP) von Paul Kapur gegenüber.
- Nukleare Stabilität in Südasien
- Das Stability/Instability Paradox (SIP)
- Das Instability/Instability Paradox (IIP)
- Empirische Fälle des Indo-Pakistanischen Konflikts
- Strategische Implikationen der Nuklearisierung
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung stellt die Relevanz der nuklearen Stabilität in Südasien im Kontext des wachsenden Arsenals an Kernwaffen in der Region dar. Sie beleuchtet die historische Entwicklung des indisch-pakistanischen Verhältnisses, insbesondere die Rolle des Kaschmirkonflikts.
- Empirie - Nukleares Südasien seit 1998: Dieses Kapitel gibt einen Überblick über die wichtigsten Ereignisse und Spannungen zwischen Indien und Pakistan seit den Kernwaffentests im Jahr 1998. Es beleuchtet den Konflikt um Kargil, den Angriff auf das Indische Parlament und aktuelle Entwicklungen.
- Theoretische Ansätze: Dieses Kapitel stellt die beiden zentralen theoretischen Konzepte der Arbeit vor: das Stability/Instability Paradox (SIP) und das Instability/Instability Paradox (IIP) von Paul Kapur. Es werden die grundlegenden Argumente und Thesen beider Ansätze erläutert.
Schlüsselwörter
Nukleare Stabilität, Südasien, Indien, Pakistan, Stability/Instability Paradox (SIP), Instability/Instability Paradox (IIP), Kaschmirkonflikt, Nukleare Abschreckung, Konventionelle Konflikte, Strategische Implikationen.
- Quote paper
- Josephine Witt (Author), 2015, Nukleare (In-)Stabilität und Abschreckung im indisch-pakistanischen Verhältnis, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/321398