Im vorliegenden Essay gehe ich auf das Verhältnis von Ökonomie, Moral und Recht ein, um der Frage nachzugehen, ob sich das Moralprinzip, das Rechtsprinzip und das Ökonomieprinzip miteinander im Kontext der Textilarbeiter in Kambodscha vereinbaren lassen. Diese Fragestellung wird speziell aus einer kantischen Perspektive betrachtet.
Proteste der Textilarbeiterinnen in Kambodscha und der Einsturz des Gebäudes Rana Plaza in Bangladesch – im Jahr 2013 häuften sich die Nachrichten über die untragbaren Arbeitsbedingungen in der Textilbranche. Internationale Verflechtungen im Rahmen der Globalisierung haben dafür gesorgt, dass Kleidung nur noch zu einem kleinen Teil in Industriestaaten produziert wird. Die Produktion wanderte in Länder ab, in denen Kleidung zu minimalen Kosten produziert werden kann. Jüngste Berichte lassen verlauten, dass nach der Öffnung Myanmars die Produktion abermals verlagert wird, um weiter die Kosten der Textil-Produktion zu senken.
Fälle wie der Einsturz des Rana Plaza, bei dem rund 1100 Menschen ihr Leben verloren, und gewaltsame Ausschreitungen bei den Protesten der Textilarbeiter in Kambodscha zeigen, dass ein Umdenken stattfinden muss. Moral und Ökonomie sowie Recht sind dabei nicht isoliert voneinander zu betrachten, sondern müssen in Bezug zueinander gesetzt werden.
Inhaltsverzeichnis
- Relevanz und Fragestellung.
- Moralisch-legitimes und rechtlich-legitimes Verhalten.
- Welches Verhalten ist moralisch-legitim?
- Abgrenzung der Sittlichkeit von der Sinnlichkeit.
- Die Fähigkeit des Menschen zum moralischen Handeln im Konfliktfall.
- Sittlich-moralisches Verhalten.
- Welches Verhalten ist rechtlich-legitim?
- Welches Verhalten ist moralisch-legitim?
- Verhältnisse von Moral, Recht und Ökonomie.
- Hierarchische Unterordnung des Rechts der Moral
- Hierarchische Unterordnung der Ökonomie des Rechts.........
- Fazit............
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Dieser Essay befasst sich mit der Frage, ob sich Moral, Recht und Ökonomie im Kontext der Arbeitsbedingungen in der Textilindustrie miteinander vereinbaren lassen. Insbesondere werden die Proteste der Textilarbeiter in Kambodscha und der Einsturz des Rana Plaza in Bangladesch als Fallbeispiele herangezogen. Ausgehend von einer kantischen Perspektive werden die Prinzipien der Moral, des Rechts und der Ökonomie analysiert und ihre Interdependenzen beleuchtet.
- Die Bedeutung ethischer Werte und Normen in der globalisierten Textilindustrie
- Der Konflikt zwischen ökonomischen Zwängen und moralischen Verpflichtungen
- Die Rolle des Rechts im Spannungsfeld zwischen Ökonomie und Moral
- Die Frage der Verantwortung von Unternehmen und Konsumenten
- Die Bedeutung der Menschenwürde und der Selbstzweckformel im kantschen Sinne
Zusammenfassung der Kapitel
Relevanz und Fragestellung
Die Einleitung stellt die Relevanz des Themas dar, indem sie auf die prekären Arbeitsbedingungen in der Textilindustrie, insbesondere in Ländern wie Kambodscha und Bangladesch, hinweist. Der Einsturz des Rana Plaza und die Proteste der Textilarbeiter verdeutlichen die Notwendigkeit eines Umdenkens in Bezug auf die Beziehung zwischen Moral, Recht und Ökonomie. Die Fragestellung des Essays lautet, ob sich diese drei Prinzipien in diesem Kontext miteinander vereinbaren lassen.
Moralisch-legitimes und rechtlich-legitimes Verhalten
Dieser Abschnitt beschäftigt sich mit der Definition von moralisch-legitimem Verhalten. Dabei wird die Sittlichkeit von der Sinnlichkeit abgegrenzt und die Fähigkeit des Menschen zum moralischen Handeln im Konfliktfall beleuchtet. Der kategorische Imperativ und die Selbstzweckformel Kants dienen als Leitlinien für die Beurteilung von Handlungen.
Verhältnisse von Moral, Recht und Ökonomie
In diesem Kapitel wird das Verhältnis der drei Prinzipien zueinander untersucht. Die Frage, ob das Recht der Moral oder die Ökonomie dem Recht untergeordnet sein soll, wird diskutiert. Es werden unterschiedliche Perspektiven auf die Hierarchie dieser Prinzipien beleuchtet.
Schlüsselwörter
Die wichtigsten Schlüsselwörter des Essays sind: Moral, Recht, Ökonomie, Textilindustrie, Globalisierung, Arbeitsbedingungen, Menschenwürde, kategorischer Imperativ, Selbstzweckformel, Kant, Rana Plaza, Proteste, Kambodscha, Bangladesch, Verantwortung, Unternehmen, Konsumenten.
- Citar trabajo
- Nicole Roer (Autor), 2015, Proteste der Textilarbeiter in Kambodscha. Lassen sich Moral, Recht und Ökonomie in diesem Kontext miteinander vereinbaren?, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/321624