Nachfolgend soll genauer darauf geblickt werden, welche Anschauungsmöglichkeiten vom Wesen und der Bedeutung des dialogischen Geschehens einer Sozialen Arbeit mit psychisch erkrankten Menschen bestehen. Dies soll anhand eines anthroposophischen und psychoanalytischen Ansatzes dargestellt werden, was sicherlich in sozialwissenschaftlicher Hinsicht willkürlich erscheint, aber hier aufgrund des vorgegebenen Umfanges der Ausarbeitung erfolgt.
Beide Ansätze werden zunächst eingebettet in das professionelle Selbstverständnis Sozialer Arbeit, wobei der Blick aus einer Beurteilung gegenwärtiger Rahmenbedingungen Sozialer Arbeit heraus erfolgt. Dies ist notwendig, da diese spürbar bis in die Mikroebene der AdressatInnenbeziehung hineinwirken. Zur Verdeutlichung sei auf die mittlerweile von Kostenträgern geforderte, fast minutiös zu erbringende Leistungsdokumentation im Rahmen des Persönlichen Budgets verwiesen.
Ein Kernproblem Sozialer Arbeit ist das Machtgefälle zwischen Professionellen und Klientel. Darüber täuschen auch die klassischen Methoden wie Empowerment oder klientenzentrierte Arbeit nicht hinweg. Neben aller Methodik ist Wahrhaftigkeit im Umgang mit den Hilfebedürftigen eine zentrale Herausforderung.
Das dialogische Prinzip stellt dabei eine Haltung dar, wie die Begegnung in der Sprache Wege zum Du ebnen kann. Dieses Haltungsprinzip ist zugleich eine dringend erforderliche Ablösung des inflationären Gebrauchs des Begriffs der Empathie.
Das dialogische Prinzip unterscheidet sich von jeglicher Methode durch die kaum von vornherein kalkulierbaren Resultate, die als Folge eines wirklichen Dialogs einzutreten vermögen, und Klientel und Professionelle in ein stimmiges Verhältnis zueinander bringen.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Die Ausgangsbedingungen für eine dialogisch orientierte Soziale Arbeit
- 3. Der Dialog als sozialpädagogische Intervention und Grundlage...
- 4. Der anthroposophische Ansatz einer professionellen Beziehungsgestaltung.
- 5. Der Dialog in der psychoanalytischen Sozialen Arbeit
- 6. Schluß
- 7. Literatur- und Quellenverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit analysiert die Bedeutung des Dialogs in der Sozialen Arbeit mit psychisch erkrankten Erwachsenen. Sie untersucht die Rahmenbedingungen, die eine dialogisch orientierte Soziale Arbeit erschweren, und präsentiert verschiedene Ansätze zur professionellen Beziehungsgestaltung, insbesondere aus anthroposophischer und psychoanalytischer Perspektive.
- Die Herausforderungen der Sozialen Arbeit in einem Kontext sich wandelnder gesellschaftlicher und sozialpolitischer Bedingungen
- Die Rolle des Dialogs als zentrale Intervention in der Sozialen Arbeit mit psychisch erkrankten Menschen
- Die anthropologische Perspektive auf die Beziehungsgestaltung in der Sozialen Arbeit
- Der psychoanalytische Ansatz zur Förderung des Dialogs und der Beziehung im Kontext von psychischen Erkrankungen
- Die Relevanz von professionellem Handeln im Kontext sozialer und politischer Veränderungen
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 1: Einleitung
Die Einleitung stellt die Bedeutung des Dialogs in der ambulanten psychosozialen Begleitung psychisch erkrankter Menschen heraus und beleuchtet die Herausforderungen und Diskrepanzen in den Ansichten von Psychotherapie, Pädagogik und Sozialer Arbeit bezüglich der Begegnung und Beziehungsgestaltung. - Kapitel 2: Die Ausgangsbedingungen für eine dialogisch orientierte Soziale Arbeit
Dieses Kapitel beleuchtet die historischen und aktuellen Rahmenbedingungen der Sozialen Arbeit mit psychisch erkrankten Menschen, insbesondere im Kontext der Psychiatriereform. Es werden die Auswirkungen von sozialpolitischen, ökonomischen und medizinischen Entwicklungen auf die Sozialarbeit und ihre Denkweisen sowie die Herausforderungen der Verzahnung von ambulanten und stationären Angeboten analysiert.
Schlüsselwörter
Dialogische Soziale Arbeit, psychische Erkrankungen, anthroposophischer Ansatz, psychoanalytische Soziale Arbeit, sozialpolitische Rahmenbedingungen, Beziehungsgestaltung, Ambulantisierung, Psychiatriereform.
- Arbeit zitieren
- Thomas Schwarz (Autor:in), 2015, Das dialogische Prinzip. Zugänge für die Soziale Arbeit mit psychisch erkrankten Erwachsenen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/321689