In der heutigen Unternehmenspraxis führt kaum ein Weg an dem Begriff „Kapitalkosten“ vorbei. „Wir verdienen eine Prämie auf unsere Kapitalkosten“, verkündet der deutsche Chemiekonzern BASF (2013). „Um den Ressourceneinsatz im Konzernbereich Automobile effizient zu gestalten und dessen Erfolg zu messen, nutzen wir seit vielen Jahren den Wertbeitrag, eine an den Kapitalkosten ausgerichtete Steuerungsgröße“, lässt Deutschlands größter Automobilkonzern Volkswagen (2013) verlauten.
Auch Unternehmensberatungen erkennen den hohen Stellenwert der Kapitalkosten. So beschreibt die Strategieberatung Roland Berger die Kapitalkosten als „zentrales Element für strategische Entscheidungen“, während McKinsey Deutschlandchef Frank Mattern den Kapitalkosten in Zukunft einen noch höheren Stellenwert zuschreibt. Wie entscheidend die Höhe der Kapitalkosten sein kann, illustrieren McNulty, Yeh, Schulze und Lubatkin (2002, S. 114) anhand eines effektvollen Beispiels. Hätte man im Jahr 2002 den britischen Telefonkonzern Vodafone mittels eines discounted cash flow Verfahrens bewertet, so hätte eine kleine Änderung der dabei verwendeten Kapitalkosten von 12% auf 11,6% zu einen Unternehmenswertzuwachs von £13,4 Milliarden geführt.
Doch was steckt nun hinter dieser enorm wichtig erscheinenden Zahl? Für ihre Bestimmung existieren verschiedene Methoden. Zwei bekannte und viel diskutierte Modelle sind dabei das Capital Asset Pricing Model (CAPM) und die Arbitrage Pricing Theory (APT). Beide Modelle sehen sich heftiger Kritik ausgesetzt. Moosa (2013, S. 63) gelangt so bspw. zu dem vernichtenden Urteil, dass die Modelle „theoretically bankrupt, empirically unsupported, and practically useless at best and misleading at worst“ sind. Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, den Stellenwert dieser Kritik für die Unternehmenspraxis zu erfassen und abschließend in einer kritischen Würdigung folgende Forschungsfragen zu beantworten:
(1) Welches Modell bietet sich für den Einsatz in der Praxis an?
(2) Auf welche Bereiche sollte sich die künftige Forschung konzentrieren?
DIe Arbeit gliedert sich wie folgt: Grundlagenteil (Darstellung der theoretischen Hintergründe der Effizientmarkhypothese, des CAPM und der APT); Diskussionsteil (theoretische Fundierung der Modelle, empirische Untersuchungen und Nutzbarkeit in der Praxis); Vorstellung der Implied Cost of Capital als zukunftsorientiere Alternative; Kritische Würdigung und Zusammenfassung
Inhaltsverzeichnis
- Problemstellung
- Grundlagen
- Funktion und Bedeutung der Kapitalkosten
- Die Effizienzmarkthypothese
- Das Capital Asset Pricing Model
- Die Arbitrage Pricing Theory
- CAPM, APT und die Effizienzmarkthypothese in der Diskussion
- Wissenschaftliche Diskussion
- Theoretische Fundierung der Modelle
- Empirische Untersuchungen
- Nutzbarkeit der Modelle in der Praxis
- Wissenschaftliche Diskussion
- Implied Cost of Capital als zukunftsorientierte Alternative zu CAPM und APT
- Kritische Würdigung
- Thesenförmige Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Bachelorarbeit befasst sich mit der kritischen Würdigung des Capital Asset Pricing Models (CAPM) und der Arbitrage Pricing Theory (APT) als Kapitalkostenmodelle. Ziel ist es, die theoretischen Grundlagen der Modelle zu analysieren, ihre empirische Validität zu untersuchen und ihre praktische Anwendbarkeit zu bewerten. Die Arbeit betrachtet dabei auch die Implied Cost of Capital als alternative Methode zur Bestimmung der Kapitalkosten.
- Theoretische Grundlagen von CAPM und APT
- Empirische Untersuchungen zur Validität von CAPM und APT
- Praktische Anwendbarkeit der Modelle in der Finanzwirtschaft
- Die Implied Cost of Capital als alternative Methode
- Kritische Bewertung der Stärken und Schwächen der Modelle
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel stellt die Problemstellung der Arbeit dar und erläutert die Relevanz der Kapitalkostenbestimmung. Kapitel 2 legt die theoretischen Grundlagen für die Analyse von CAPM und APT. Es werden die Funktion und Bedeutung der Kapitalkosten, die Effizienzmarkthypothese sowie die beiden Modelle im Detail behandelt. Kapitel 3 analysiert die wissenschaftliche Diskussion um CAPM und APT und beleuchtet sowohl theoretische Fundierung als auch empirische Untersuchungen. Kapitel 4 stellt die Implied Cost of Capital als zukunftsorientierte Alternative zu CAPM und APT vor und diskutiert ihre Vor- und Nachteile. Kapitel 5 bietet eine kritische Würdigung der Modelle und ihre Relevanz für die Praxis. Die Arbeit endet mit einer thesenförmigen Zusammenfassung der wichtigsten Erkenntnisse.
Schlüsselwörter
Capital Asset Pricing Model (CAPM), Arbitrage Pricing Theory (APT), Kapitalkosten, Effizienzmarkthypothese, Implied Cost of Capital, empirische Untersuchungen, Finanzwirtschaft, Bewertung, Investitionsentscheidungen.
- Citar trabajo
- Martin Herma (Autor), 2013, Der Stellenwert von CAPM und APT als Kapitalkostenmodelle, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/321807